strato Geschrieben 3. Juni 2006 Melden Geschrieben 3. Juni 2006 Hallo, ich bin am Rätseln, warum HLX freie Sitze auf Ihren Fliegern nicht wirklich gut anbietet. Hatte für den 22.05. einen Flug von München nach Rijeka gebucht. Am Vortag des Abflugs hatte ich auf der HP von HLX mal geprüft, ob denn dieser Flug noch buchbar ist. Plätze frei zum Komplettpreis für knapp 100.- EUR. Hatte im Feb. zum Happy-Hour Preis für die bekannten 39,99 gebucht. Überraschung dann am Abflugtag, die 737-700 war mit nur 60 Gästen besetzt. Rückflug dann wieder das gleiche Bild Warum lässt man hier lieber einen halbvollen Flieger starten, anstatt kurzfristige Abflüge wieder mit dem Werbepreis zu vermarkten ? Irgendwie nicht ganz zu verstehen.
Tommy1808 Geschrieben 3. Juni 2006 Melden Geschrieben 3. Juni 2006 Warum lässt man hier lieber einen halbvollen Flieger starten, anstatt kurzfristige Abflüge wieder mit dem Werbepreis zu vermarkten ? weil Leute die spät buchen i.d.R. fliegen müssen und jeden Preis bezahlen. Ausserdem bucht kaum noch jemand früh wenn sich erstmal rumspricht das es vor dem Abflug wieder billigere Tickets gibt... Gruß, Thomas
MikeAir Geschrieben 3. Juni 2006 Melden Geschrieben 3. Juni 2006 Hallo, ich würde sagen, dass ist ja das Konzept der Billigfleiger. Wer zuerst bucht, bekommt die wenigen günstigen Plätze. Leute die sehr kurzfristig den Flug buchen (und diesen dann ja meistens unbedingt brauchen und dadurch natürlich auch höhere Preise zu zahlen bereit sind) zahlen die hohen Preise. Es ist ja ein Rechenexempel, ob ich einige Tage vorher die Preise senke oder ich darauf hoffe, dass einige kurzfristigen Paxen den hohen Preise zahlen.Anscheinend ist es lohnenswerter auf einige wenige Paxe zu hoffen die sehr hohe Preise zahlen, als durch Billigpreise die Maschine voll zu kriegen. Der Erfolg der Low-Coster gibt diesem Konzept recht.... Viele Grüße Mike
lukifly Geschrieben 3. Juni 2006 Melden Geschrieben 3. Juni 2006 Außerdem war in den letzten Jahren ein enormer Trend zu Last Minute Flügen zu verzeichnen, der irgendwann überhand genommen hat, so, dass "kaum noch einer" reguär gebucht hat. Dies hatte zur Folge, dass die Reiseveranstalter und vor allem Fluglinien ihre Flüge nicht mehr im Voraus planen konnten und es viele Verschiebereien gab, die wiederum zu Kundenbeschwerden führten. Um genau das zu verhindern, bieten Reiseveranstalter seit ein paar Jahren Frühbucherrabatte an und Airlines erhöhen die Preise, je näher es an das Abflugdatum geht.
strato Geschrieben 3. Juni 2006 Autor Melden Geschrieben 3. Juni 2006 @MikeAir Na hoffentlich geht so ein Konzept dann dauerhaft auf. Ich dachte immer, in der Luftfahrt ist ein leerer Sitz "verlorenes Geld". Scheint bei den LCC anscheinend anders zu sein. Als "frühbuchender" Fluggast ist man über eine halbleere Maschine ja auch nicht wirklich traurig.
Tommy1808 Geschrieben 3. Juni 2006 Melden Geschrieben 3. Juni 2006 das ist schon richtig, aber man zäumt das Pferd vom anderen Ende auf, wenn man die Strecke nicht einstellt, indem man die Einstiegspreise senkt z.B oder die niedrigen Tarife länger anbietet.....
Thomas_Jaeger Geschrieben 3. Juni 2006 Melden Geschrieben 3. Juni 2006 Condor hat 2004 noch genau das Gegenteil gemacht und auf den Shannon-Frankfurt/München Strecken im letzten Moment wieder 29 EUR Tickets verkauft. Ich hätte mehrmals fast den Flug unbedingt nehmen müssen mangels Alternativen, als ich dort gewohnt habe und kurzfristig weg musste und mich sehr über diese Taktiken gewundert. Ist dann immer irgendwie anders rausgekommen und ich habe Ryanair wahnsinnig viel Kohle nachgeschmissen oder ähnlich. War vielleicht eine touristische Strecke oder zu touristisch, war für meine Zwecke aber jeweils wenn so kurzfristig dann geschäftlich und ich hätte auch 200 EUR bezahlt oder mehr um schlau aus Shannon rauszukommen, was zu der Zeit noch eine Kunst war.
Winglet3 Geschrieben 4. Juni 2006 Melden Geschrieben 4. Juni 2006 Als LCC, wie früher die Charterflieger, 4-2 Wochen alles zu Grenzkosten rauszuhauen, macht keinen Sinn. Die LCC's haben die Preiskurve umgedreht; d.h. man lässt die ersten Kunden zu Grenzkosten (oder sogar darunter => z.T. müssen für die 19EUR Angebote ja sogar die offiziellen Steuern/Gebühren künstlich nach unten angepasst werden) buchen, um sich eine Grundauslastung zu sichern und dann mit steigender Auslastung die Preise anzuziehen, um dann auf eine erträglichen Durchschnittsetrag zu kommen. Gelesen hatte ich mal, dass die deutschen LCC's so zwischen 70 und 80 EUR benötigen, um ihre Kosten zu decken (Ryanair schafft's dagegen angeblich schon mit ca. 45 EUR). Das bedeutet, dass für jeden 19 EUR Gast dann ja auch jemand für 140 EUR buchen muss, damit der Schnitt stimmt. Zieht man am Ende die Preise wieder last-minute mässig nach unten, verkauft man früh und spät günstig und verhaut den Durchschnittserlös total. HLX wird schon wissen, was Sie macht. Zumindest hatten die letztes Jahr einen kleinen Gewinn gemacht, also scheint deren Steuerung ja entsprechend zu funktionieren.
wunibald Geschrieben 6. Juni 2006 Melden Geschrieben 6. Juni 2006 Einfach und in einem Beispiel gesprochen, ist es einen Tag vor Abflug einfach realistischer, dass eine Person kommt, die 200,- EUR zahlt anstatt 10 Personen, die 20,- EUR zahlen... Ich war mal bei einer Fachtagung auf der Karim Makhlouf, Head of Revenue Management und Pricing bei Germanwings zum Thema "Gestaltung von Flugpreisen in einem Niedrigpreisumfeld: Wie man Kostenvorteile kreativ und dynamisch nutzen kan" gesprochen hat. Eine Video-Aufzeichnung des Vortrags mit den dazugehörigen Slides findet sich auf: http://www.muenchner-kreis.de/deut/050713/...ent.htm#archive (Funktioniert nur mit dem Internet Explorer!)
Goldman Geschrieben 6. Juni 2006 Melden Geschrieben 6. Juni 2006 Die LTU Idee mit dem "Sie bieten wir fliegen.." finde ich eigentlich sehr gut, auch wenn sie sich bei LTU etwas ins negative gewandelt hat. Früher habe ich dort ohne Probleme Flüge (DUS-PMI) für 120,-DM bekommen, aber inzwischen sind die Preise dort denen der Standardpreise sehr ähnlich (als Beispiel die City-Quickis) und wie näher man herankommt um so mehr muß man leider bieten. Das Konzept + Last Minute sollte eigentlich jeder haben ab/bis zum Zeitpunkt X Verständlich sind natürlich die hohen Preise auf den Rennstrecken, nur wenn kurz vor Toreschluß noch 2-3 Plätze frei sind, sollte man die Leute zum Selbstkostenpreis mitnehmen
Koelli Geschrieben 6. Juni 2006 Melden Geschrieben 6. Juni 2006 ich bin am Rätseln, warum HLX freie Sitze auf Ihren Fliegern nicht wirklich gut anbietet. Am Vortag des Abflugs hatte ich auf der HP von HLX mal geprüft, ob denn dieser Flug noch buchbar ist. Plätze frei zum Komplettpreis für knapp 100.- EUR.Warum lässt man hier lieber einen halbvollen Flieger starten, anstatt kurzfristige Abflüge wieder mit dem Werbepreis zu vermarkten ? Na mit den 100 Euro für ein Last-Minute-Ticket ist HLX ja noch richtig günstig! Guck mal bei germanwings einen Tag vor Abflug rein: Da werden 330 Euro für Oneway CGN-VIE verlangt! Das andere Extrem ist Ryanair. Da findet man selbst fünf Tage im voraus noch Tickets, die keine 20 Euro kosten. DA frage ich mich, woran die was verdienen...
bwbollek Geschrieben 6. Juni 2006 Melden Geschrieben 6. Juni 2006 Na mit den 100 Euro für ein Last-Minute-Ticket ist HLX ja noch richtig günstig! Guck mal bei germanwings einen Tag vor Abflug rein: Da werden 330 Euro für Oneway CGN-VIE verlangt!Das andere Extrem ist Ryanair. Da findet man selbst fünf Tage im voraus noch Tickets, die keine 20 Euro kosten. DA frage ich mich, woran die was verdienen... Nun ja, ist wie im Handel. Da nennt man so etwas WKZ (=Werbekostenzuschuss), den muss man in den meisten Fällen neben dem eigentlichen Angebot mit anbieten, um gelistet zu werden. Ist quasi eine Art Türöffner und für den Händler, z.B. Lidl oder Metro, schnell verdientes Geld. Dafür drucken die dann dein Logo in die Werbung. Um zurück zu Ryanair zu kommen - da funktionert das Spiel ebenso. Die Flughäfen geben Marketingzuschüsse und sonstige Subventionen und dafür landen die dann dort. Dann wird immer was von Marktpotenzialen und Performance erzählt, wenn die Subventionen auslaufen wird die Strecke aber eingestellt (Ausnahme: man schreibt tatsächlich schwarze Zahlen mit der Route).
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