LH4EVER Geschrieben 14. Juni 2006 Melden Geschrieben 14. Juni 2006 Luftkampf um Gagen: AUA-Boss Ötsch muss angeschlagene Airline auf Kurs bringen Hauptproblem Personal: Jeder Pilot casht 178.000 € Lufthansa-Piloten verdienen pro Jahr 30.000 weniger Der den Wolken ist die Freiheit grenzenlos. Und bei der AUA auch finanziell. Piloten der Austrian wird ihr Einsatz in der höchsten Gehaltsstufe mit einem Jahressalär von bis zu 178.000 Euro vergolten. So mancher Kapitän würde da gern vor Freude einen Looping hinlegen. AUA-Boss Alfred Ötsch treibt der Gedanke daran aber die Schweißperlen auf die Stirn. Denn er muss die mit 2,6 Milliarden Euro schwer verschuldete AUA sanieren und die Selbständigkeit der Fluglinie erhalten. Seine größte Herausforderung dabei: 8.468 teilweise bestens verdienende Mitarbeiter und ein Vorjahresverlust von 100 Millionen Euro. Die überdurchschnittlichen Gehälter der Piloten erweisen sich als teures Übergepäck, das sich die AUA in ihrer derzeitigen Lage kaum noch leisten kann. Der Vergleich zeigt, dass bei anderen Airlines durchwegs günstiger geflogen wird. Und zwar nicht nur bei Billigfliegern, sondern auch bei der Lufthansa. Unter Geheimhaltung: Ötsch arbeitete Sanierungsplan aus Unter strikter Geheimhaltung hat Ötsch deshalb einen Sanierungsplan entwickelt, der genau hier ansetzt. Verhandlungen werden bereits geführt. Gerade einen Monat im Amt, will der neue AUA-Chef jetzt das Steuer herumreißen und die Personalkosten samt Sozialleistungen von 500 Millionen Euro pro Jahr deutlich reduzieren. Flexible Gehälter, bei US-Fluggesellschaften schon lange Usus, sollen der wichtigste Teil der Lösung sein. Statt des bisherigen starren Gehalts soll es künftig ein Fixum plus eine vom Unternehmenserfolg abhängende variable Zahlung geben. Im Klartext: Verdient die AUA gut, freuen sich die Mitarbeiter über satte Gehälter. In mageren Zeiten allerdings muss auch das Personal den Pilotengürtel enger schnallen. Dies würde Ötsch den nötigen Spielraum für etwaige Probleme mit teurem Kerosin oder hartem Wettbewerb verschaffen. Gehalt künftig abhängig von Unternehmenserfolg Zwar hat Ötschs Vorgänger Vagn Soerensen die Einstiegsgehälter der drei Konzernmarken Austrian, Lauda Air und Austrian Arrows (Tyrolean) vereinheitlicht. Aber unter dem Druck von Streiks akzeptierte er eine teure Lösung. Die meisten Piloten fliegen noch im alten System - mit deutlichen finanziellen Unterschieden. Aufgrund langer Ausbildungszeiten und Karrierestationen bleiben die teuren Systemunterschiede noch über Jahre spürbar. Überraschenderweise signalisieren die sonst so kampfeslustigen Belegschaftsvertreter Zustimmung für den Ötsch-Kurs. Ein Betriebsrat gegenüber NEWS: "Den andiskutierten variablen Gehaltsbestandteil finde ich nicht schlecht. Das führt zu einer Volatilität, die allen nützt. Dann gibt es eben Einschränkungen, wenn es dem Unternehmen schlecht geht, und es zahlt sich dafür aus, wenn es dem Unternehmen gut geht. Es kann auch ein Ansporn sein. Und ich gehe davon aus, dass es bei der AUA sehr rasch wieder nach oben gehen und sich auszahlen wird. Ich betrachte diese Maßnahme nicht als Sparkurs." Streiks dürften Ötsch demnach nicht ins Haus stehen. Ist da etwas dran an den Ausführungen?Evtl.kann jemand von AUA dazu Stellung nehmen,sicherlich für viele hier im Forum sehr interssant.
YHZ Geschrieben 14. Juni 2006 Melden Geschrieben 14. Juni 2006 Nun, ein sehr interessanter und überaus notwendiger Ansatz. Allerdings bräuchten wir dazu schon Quellen, speziell zur Unterlegung der Aussage, dass Piloten bei LH weniger verdienen ... ???
rikri Geschrieben 14. Juni 2006 Melden Geschrieben 14. Juni 2006 Ich muß leider gestehen, ich habe nur eine Vermutung warum NEWS so viel Blödsinn schreibt (Soweit ich weiß, ist Herr Lauda mit 1-2% Anteilen Mitbesitzer des NEWS. Vielleicht erklären sich ja daher die permanenten Untergriffe gegen die Firma Austrian) Aus dem Kollektivvertrag abgeschlossen zwischen der Wirtschaftskammer Österreich, Fachverband der Luftfahrtunternehmungen, ......und dem Österreichischen gewerkschaftsbund, Gewerkschaft Handel, Transport, Verkehr,....betreffend das Bordpersonal der Austrian Airlines und Lauda Air GmbH. Einstiegsgehälter 1.)ohne laufender oder abgeschlossener Rückzahlung der Ausbildungskosten Copi: in Ausbildung 1949,78€ F/O Candidate 2145,07€ F/O 1Jahr 2931,39 € danach lineare Steigerung bis zu F/O 17 Jahre 6179,12 € 2.)mit laufender oder abgeschlossener Rückzahlung der Ausbildungskosten Copi: in Ausbildung 1949,78€ F/O Candidate 2339,32€ F/O 1 Jahr 3197,97€ danach Steigerungen bis zu F/O 17 Jahr 6179,12€ Capo: Einstiegsgehälter gestaffelt 2006: 5796,23€ bis 2013 6564,36€ Höchstgehalt nach 21 Jahren als Capo (Copi Zeiten werden NICHT mitgerechnet) 2006: 9090,10€ bis 2013 10332,70€ Die im Text angegebenen 178.000€ sind der derzeitige Höchstgehalt eines AUA Kapitäns nach KV ALT nach 17 Dienstjahren als Capo (ohne Copi Zeiten) bei 14 Monatsgehältern (inkl. Urlaub und Xmas) zu á 12783€. Nach meinem Wissensstand gibt es aber kaum solche Kapitäne, da diese bereits alle in die Rente (Frührente) geschickt wurden. Vielleicht findet sich jemand von LH oder AB, niki, DBA für einen Gehaltsvegleich? Wenn man sich die Zahlen durchrechnet, bringt auch ein Gehaltsverzicht sehr wenig. Würden alle Piloten von OS auf 10 % verzichten, so würde sich dies inkl. Arbeitgeberanteil bei knapp 7 Mio. Euro Einsparung bewegen. Angesichts der Schulden von 1850 Mio Euro sind die 7 Mio geradezu lächerlich. Zuerst gehört ein Konzept auf den Tisch, ein Beweiß, daß man gewillt ist, das Unternehmen Austrian in eine positive Zukunft zu führen, auch nach den NR-Wahlen im Herbst, mit weitreichenden Strukturänderungen. Es gehören die Probleme am Flughafen Wien gelöst. Stichwort Gepäck. Und die Probleme der ATC in Österreich (zu wenig Personal, daher Slots und Delays bis zum erbrechen). Und dann, und nur dann können wir wieder über irgendwelche Änderungen (fixes und variables Gehalt) oder Einsparungen beim Gehalt des Personals reden. (Das Piloten von Austrian haben schon 1994 die Gehaltstabellen um 15% abgesenkt. 2003 hat das gesamte Personal von Austrian auf 8% Gehalt verzichtet. Das ist immerhin ein Monatslohn und die Piloten haben 2004 auf 4% Gehalt verzichtet, damit wurden bereits von der Firma gekündigte Piloten aus Solidarität weiterbeschäftigt und durch den Pilotenverzicht bezahlt!) Nicht einmal die Vorstände wagen es zur Zeit über die Gehälter zu reden, da Sie im internationalen Vergleich extrem günstig sind. (Für einen Vergleich muß man natürlich noch die Arbeitstunden miteinbeziehen). So günstig, daß die AUA mit Ihren Anforderungen an Pilotenbewerbern kaum geeignete Leute findet.
YHZ Geschrieben 14. Juni 2006 Melden Geschrieben 14. Juni 2006 @ rikri: Ich stimme überein, dass bei OS ein nachhaltiges Konzept auf den Tisch muss, vor allem im Bezug auf das Umfeld! Die wichtigsten Punkte in meinen Augen sind: Flughafen VIE: : Das Gepäckshandling funktioniert trotz einer relativ neuen Transfer-Gepäckshalle leider überhaupt nicht. Dadurch ist OS in dieser Statistik im europäischen Vergleich weit zurück gefallen [*] 3e Piste: Diese ist dringend notwendig und darf nicht verschoben werden, nur weil jetzt in BTS investiert wird [*] Sicherheitskonzept: Das Konzept an sich ist schlecht durchdacht und wenig effizient. So wird an jedem Gate einzeln kontrolliert, was zB bei den Nordatlantikflügen regelmäßig zu Verspätungen führt. Außerdem ist das Sicherheitspersonal nicht gerade "pro Austrian" eingestellt, was mangelnde Kundenfreundlichkeit zur Folge hat [*] Neuer Terminal: Dieser kommt leider viel zu spät, hier haben es die Politiker ... äh Manager des Airports verabsäumt rechtzeitig zu investieren. Die bestehende Infrastruktur wird leider in keinster Weise den heutigen Ansprüchen und Bedürfnissen gerecht - eine Zumutung für Passagiere und OS! ATC: Slot sind in VIE ein echtes Problem, was eigentlich nicht sein müßte Strategie von OS: : Dieses Verkehrsgebiet ist die Kernkompetenz von OS und gehört konsequent ausgebaut. Os bedient heute 44 Destinationen in 21 Ländern und ist klarer Marktführer. [*] Austral-Asia: OS ist die einzige Kontinentaleuropäische Airline, die Australien bedient. Hier wäre es - nach dem Rückzug von BA - wohl sinnvoll die Frequenzen nach MEL auf zumindest 5 zu erhöhen. Außerdem sollten selektiv neue Destinationen in Indien und China aufgenommen werden, wobei immer zumindest 3-5 Frequenzen angeboten gehören [*] Middle East: OS hat hier einen hervorragenden Ruf, der vielleicht mehr genutzt werden sollte. So gebe es durchaus einige Strecken, die sicherlich profitabel bedient werden könnten [*] Selektive Expansion: Es sollte zwar eine konsequente Selektion in lukrative Märkte geben, allerdings selektiv und dafür nachhaltig. So ist es nciht sehr zielführend, wenn BOM als neue Destination gepriesen wird und man den Inaugural Flight dann kurzfristig um mehrere Monate verschiebt - nicht sehr professionell! [*] Verwaltung: Vor allem in der 2en und 3en Ebene gibt es noch immer sehr viele "Dinosaurier" aus der alten Staatsbetrieb-Zeit. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, da diese leute zwar sehr gut verdienen, aber sehr wenig leisten! [*] Risk Management: Es kann nicht sein, dass OS mehrere Monate braucht um auf einen nachfragerückgang zu reagieren. Überdies ist es meines Erachtens nach fahrlässig, dass bei OS nicht gehedget wird! Generell ist die Strategie gut, die Marke OS ist ebenfalls gut positioniert, aber es fehlt ein bißchen der Mut zur Veränderung und die Konsequenz.
rikri Geschrieben 14. Juni 2006 Melden Geschrieben 14. Juni 2006 Genial, wir sind einmal einer Meinung! LG rikri
BorisWie Geschrieben 14. Juni 2006 Melden Geschrieben 14. Juni 2006 Gepäck: Das Gepäckshandling funktioniert trotz einer relativ neuen Transfer-Gepäckshalle leider überhaupt nicht. Dadurch ist OS in dieser Statistik im europäischen Vergleich weit zurück gefallen. Naja, da dem Flughafen alleine die Schuld zu geben, finde ich mehr als ungerecht. Dass 25 Minuten von einem Interkont-Flug zu einem am Vorfeld parkenden Flieger vielleicht doch ein bissl wenig ist, liegt wohl doch recht nahe. Also sollte OS vielleicht nicht diese ultimativ knappen Verbindungen verkaufen...
rikri Geschrieben 14. Juni 2006 Melden Geschrieben 14. Juni 2006 Gepäck: Das Gepäckshandling funktioniert trotz einer relativ neuen Transfer-Gepäckshalle leider überhaupt nicht. Dadurch ist OS in dieser Statistik im europäischen Vergleich weit zurück gefallen. Naja, da dem Flughafen alleine die Schuld zu geben, finde ich mehr als ungerecht. Dass 25 Minuten von einem Interkont-Flug zu einem am Vorfeld parkenden Flieger vielleicht doch ein bissl wenig ist, liegt wohl doch recht nahe. Also sollte OS vielleicht nicht diese ultimativ knappen Verbindungen verkaufen... OS verkauft, was der Flughafen anbietet. Für die Einhaltung der 25 Minuten ist alleine der Flughafen zuständig. Wenn ich einen Porsche anbiete und Du bekommst von mir nur einen Trabant geliefert, bist Du dann Schuld, nur weil Du den Porsche haben wolltest?
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