IL62 Geschrieben 29. Januar 2007 Melden Geschrieben 29. Januar 2007 Dies ist kein Tripreport im eigentlichen Sinn, da der Flug mit LH eher unspektakulär ist und ich auch nicht über das Ziel berichte, sondern kurz meine Erlebnisse mit dem Nebel, der vor Weihnachten LHR lahm legte, und dem „Service“ von LH berichten möchte. Es sind zwar mittlerweile ein paar Wochen vergangen, aber ich denke das Erlebte ist denoch interessant. Wie üblich habe ich angefangen den Bericht zu schreiben und dann erst mal keine Zeit mehr gehabt ihn fertig zu stellen. Aber der Reihe nach. Ich hatte für den 22.12 Abends einen LH Flug von LHR nach MUC gebucht. Da erst Anfang Dezember gebucht war der Flug mit über €300 nicht gerade billig, aber noch das günstigste Angebot auch im Vergleich zu Easyjet. Die Tage vor dem Abflug entging mir natürlich nicht das Topthema in den britischen Medien: der Nebel in LHR und die zahlreichen Flugstreichungen. Um den Nebel zu sehen brauchte ich nur aus meinem Fenster zu schauen, wo ich das das Haus auf er anderen Straßenseite nicht mehr erkennen konnte. Dennoch hatte ich eigentlich die Hoffnung, dass mein Flug nicht gestrichen sein würde, da LH ja naturgemäß weit weniger betroffen ist als BA. Am 20 und 21.12 hatte LH zwar auch Flüge streichen müssen, aber da man scheinbar jeweils einen bis zwei Flüge zu jeder deutschen Stadt gestrichen hat, ging ich davon aus, dass man bei LH die Situation halbwegs im Griff und organisiert hat. Am 22.12 war mein Flug auch nicht frühzeitig als gecancelt angegeben und so machte ich mich am späten Nachmittag auf nach LHR. Auf halben Weg erreichte mich in der U-bahn der Anruf von meinem Vater mit der Nachricht, die ich nicht hören wollte. Laut Videotext für München wurde der Flug gestrichen. Daraufhin rief mein Vater mit meinem Buchungscode umgehend bei LH an, um zu sehen wie die weitere Situation ist und nahm mir so glücklicherweise die Arbeit ab vom Handy die LH Hotline anrufen zu müssen. Eine halbe Stunde später erhielt ich weitere Nachrichten. Ich wurde auf den angeblich letzten Platz am 24.12 um 17.20 umgebucht. Ankunft in MUC um 20.20. Na toll, kein Heilig Abend wie ich ihm mir vorstellt habe, aber wohl besser als nichts. Es war nämlich nicht einfach diesem Platz zu bekommen wie mir mein Vater berichtete. Der Mann im Call Center hatte zunächst einmal die Zuständigkeit abgeschoben und meinte frech er könne nichts machen und ich solle mich vor Ort in LHR um eine Umbuchung kümmern. Überredet doch etwas zu unternehmen, versuchte er es mit der Pauschalausrede „es wäre Nebel und es gäbe halt keine Flüge aus LHR, da kann man nichts machen“. Nächster „Abwimmelversuch“ war: Alle Flüge bei LH nach MUC wären bis zum 25.12 sowieso ausgebucht. Ich kann also am 25.12 fliegen oder stornieren. Letzteres hätte ich in diesem Fall wahrscheinlich auch gemacht, da man am 25.12 ja nicht mal ohne Taxi nach LHR kommt. Mein Vater lies sich allerdings nicht so leicht abwimmeln und verlanget auch Möglichkeiten über andere deutsche Städte sowie andere Airlines und Star Alliance Partner wie Swiss, AUA etc. zu prüfen und diktierte dem Call Center Mitarbeiter förmlich welche Möglichkeiten es gibt. Da macht sich bezahlt, wenn man bei seinen Vater über die Jahre auch das Interesse an der Luftfahrt geweckt hat. ;-) Es war allerdings alles ohne Ergebnis, aber nach über 20 Minuten fand sich schließlich überraschenderweise besagter Platz am 24.12. Da ich zur Zeit des zweiten Anrufes kurz vor LHR war, beschloss ich mir die Situation vor Ort anzusehen. Am Ausgang der Tube konnte man nicht wie üblich die Untergrund Rollbänder zum T2 nutzen, sondern man wurde mit dem Lift an die Oberfläche geschickt. Der erste Engpass, wo sich erstmal alles staute. Oben angekommen stand man in der Central Bus Station und war allein gelassen. Selbst wenn man schon oft in LHR war, ist der oberirdische Weg zum T2 nicht einfach zu finden. Vor dem Terminal waren schließlich alle Eingänge geschlossen und man musste durch ein beheiztes Zelt, das als zusätzlicher Warteraum dienen sollte und in dem Getränke und Chips verteilt wurden, welches um diese Zeit aber leer war. Im Terminal war es weniger voll als erwartet. Die Bildschirme zeigten keine gestrichenen Flüge an und an den LH Schaltern und anderswo wurde normal eingecheckt. Lediglich die langen Schlangen an den Ticketschaltern ließen auf Unregelmäßigkeiten schließen. Um meine Umbuchung zu bestätigen und um zu sehen, ob sich in der Zwischenzeit etwas anderes ergeben hatte, stellte ich mich auch. Es ging überraschend zügig vorwärts und schnell wurde klar warum. Man machte den Leuten relativ unfreundlich klar, dass man ihnen am Schalter nicht weiterhelfen würde. Man drückte ihnen einen Zettel mit der Call Center Nummer in die Hand mit dem Verweis nach Hause zu fahren und von dort den Flug umzubuchen oder zu stornieren, da vor dem 25.12 sowieso alle Flüge ausgebucht seien. Die meisten Passagiere ließen sich damit auch abwimmeln. Den weinigen Hartnäckigen wurde aber auch nicht wirklich weitergeholfen. Ich konnte es kaum glauben. Das war ein Verhalten wie man es von anderen Airlines erwartet. Man versuchte mich ähnlich abzuspeisen und auf die Frage wenigstens die am Telefon erfolgte Umbuchung zu bestätigen, schaute die Dame gnädig im Computer nach und ich bekam die extrem zynische Antwort „Surprising, they gave you a seat in business class. Isn’t that nice of them?“ Oha, interessant! Deshalb fand sich also plötzlich der freie Platz. Keine Ahnung warum, Status habe ich keinen, meine Meilenkonto steht irgendwo bei 4000, da ich bisher auf meinen LHR-MUC Flügen hauptsächlich in T geflogen bin und es mir zu blöd war ständig irgendwelche Newsletter oder Zeitungen zu bestellen. Vielleicht hat die relativ hohe Buchungsklasse dieses Tickets etwas ausgemacht. Vermutlich war es aber nur die Hartnäckigkeit meines Vaters und die Wahrnehmung des Call Center Agent, dass dort am anderen Ende der Leitung jemand ist, der sich nicht einfach mit der Erklärung „bei Nebel kann man nichts machen und alle Flüge sind ausgebucht“ zufrieden gibt und sich zudem auskennt. Dabei muss ich sagen, dass mein Vater, wie ich ihn kenne, bestimmt nicht unhöflich oder aggressiv war, aber eben hartnäckig. Nach einem Tee im Zelt machte ich mich wieder auf den Heimweg. Mittlerweile wurde es im Zelt auch richtig voll. Allerdings nicht aufgrund gestrandeter Passagiere, sondern weil der Check In des Bellview Fluges nach Lagos begann und sich die Schalter für diesen dummerweise direkt am einzigen Eingang befinden. Wer schon Mal eine Flug nach Nigeria gesehen hat, kann sich vorstellen, dass es nicht wenige Passagiere mit nicht wenig Gepäck waren. ;-) Interessanterweise fand der Bellview Flug statt. Dabei hätte ich bei der Airline eher vermutet, dass die B762 oder die Piloten nicht CAT IIIb kompatibel sind. Da ich gerade umgezogen bin und von dort die Anreise nach LHR etwas schwierig ist war ich schließlich 5,5 Stunden nachdem ich aufgebrochen bin todmüde nach einem langen Tag wieder zu Hause. Am 22.12 hatte ich meine Kamera nicht dabei und es gab im T2 auch nicht wirklich etwas Spektakuläres zu sehen. Deshalb hier noch ein paar Eindrücke der Zeltstadt in LHR. Die Ruhe nach dem Sturm: Am 24.12 war es in LHR relativ ruhig, da am Spätnachmittag die meisten Flüge nicht mehr stattfinden. Auch mein LH Flug nach München war der letzte LH Flug an diesem Tag. Da ich bis vor kurzem Student war und bisher nicht das Glück eines Upgrades hatte stand nun also mein erster Flug in Business an. Photo: 24.12.2006 LH4759 LHR-MUC 17.20-20.20 A320 D-AIPB Y 100%, C 8% Nachdem das Boarding abgeschlossen war, gab es die erste Überaschung: ich war der einzige Passagier in der Business Class. Kaum zu glauben, man hat es also nicht für nötig gehalten weitere Passagiere upzugraden! Selbst wenn man Upgrades nicht für angebracht hielte, wären es doch 17 Economy Plätze gewesen, die so frei blieben. Also 17 weiter Passagiere, die in London bleiben mussten. Tja, nun hatte ich also das „luxuriöse“ Businessseparee für mich alleine. Die Tapas waren schmackhaft und sobald mein Rotweinglass auch nur halb leer war wurde nachgeschenkt. Nach einigen Glässern musste ich den übereifrigen Stewart allerdings stoppen, um die Familienweihnachtsfeier noch halbwegs nüchtern zu erleben. ;-) Der weitere Flug war dann unspektakulär. Als speziellen Weihnachstsservice gab es einen Schokoladen Schneemann. Als privilegierter C Passagiere sogar zwei ;-) Zur Erheiterung trug noch der extreme bayerische Dialekt des Piloten bei. Vor allem die englischen Durchsagen waren kaum auszuhalten, aber Gott sei dank wesentlich kürzer als die Deutschen. ;-) Der Nebel war mittlerweile in MUC angekommen und die Bedingungen waren auch hier definitiv CatIII. Nach der Landung sah ich im Münchner Nebel einen großen Teil der LH Flotte abgestellt, unzählige A321 und auch 4 A340….. Der Rückflug 4 Tage später war dann wieder in Economy Aber auch hier hat LH den Service verbessert und neben der Laugensemmel bekommt man jetzt auch noch einen Schokoriegel. ;-) Insgesamt war dieser Nebel wohl eine extreme Wetterlage, die man nicht vorhersehen oder beeinflussen kann. Wenn man LHR kennt ist klar, dass der Flughafen im Normalbetrieb an oder über seiner Kapazitätsgrenze arbeitet, sowohl bzgl. Slots als auch in den Terminals, und eine Störung sofort Beeinträchtigungen des gesamten Betriebs bedeuteten. Wie man auf diese „höhere Gewalt“ regiert ist aber eine Sache des Krisenmanagements, das man durchaus diskutieren kann. Das BA wesentlich stärker betroffen ist und hier die Auswirkungen größer sind ist auch klar. Vergleichbar ist dies ja mit der Situation an Schneechaostagen in Deutschland, wenn bei der LH alles zusammenbricht und bei BA eben nur einzelne Flüge betroffen sind. Gerade deshalb muss man in diesem Fall aber auch die Reaktion der LH kritisch sehen. Bei BA kann man bei allem Chaos eine gewisse Strategie erkennen: es wurden zunächst alle Inlandsflüge gestrichen und Flüge nach CDG und BRU. Also Destinationen die von London auch mit anderen Verkehrsmitteln relativ leicht erreichbar sind. Außerdem ermöglichte diese klare Ansage den Passagiern am 21 und 22.12 nicht erst zum Flughafen zu fahren und evt. gleich Alternativen zu buchen. Es ist aber auch klar, dass durch diese Maßnahme viele Transitpaxe auf der Strecke bleiben. Wenn aber man im Fernsehen dann Passagiere sah, die nach der Ankunft von einem Langstreckenflug 2 Tage auf einen Transport nach MAN warten, fragt man sich allerdings einerseits, ob BA innerhalb von 2 Tagen wirklich nicht genug Busse organisieren kann. Andererseits wundere ich mich aber auch wie man 2 Tage auf einen Flug nach MAN oder NCL warten kann. Da muss man schon sehr vertrauend, unselbständig oder total mittellos sein, um nicht eigenständig seine Weitereise zu organisieren. Andererseits setzte BA auch B744 und B777 auf Inlands- und Kurzstrecken ein und organisierte Busse, nicht nur im Inland, sondern sogar nach Paris, Brüssel und Amsterdam. Bei LH waren solche Maßnahmen nicht zu erkennen. Auf meine explizite Nachfrage, wurde dies bestätigt. Auch wenn der 22.12 und 23.12 sehr aufkommensstarke Tage sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass man in FRA und MUC nicht einen A330/340 oder eine B744 verfügbar hat, die 5 Stunden für einen LHR Umlauf frei sind. Selbst wenn es an diesen beiden Tagen nicht möglich ist, am 24.12 ist der Flugplan so stark ausgedünnt, dass eigentlich fast die ganze A300 Flotte am Boden stehen müsste. Aber es war nicht einmal der verstärkte Einsatz von A321 statt A320 zu erkennen. Im Gegenteil, am 24.12 war „Dienst nach Vorschrift“ und es flogen sogar nur A319 und B737. Wenn ich für den Einsatz von Großraumgerät nach LHR gerade noch die begrenzte Zahl an Widebodygates am T2 als Ausrede gelten lasse, kann mir keiner erzählen, dass es nicht problemlos kurzfristig möglich ist einen A319 durch einen A321 zu ersetzen. Theoretisch muss man sich auch fragen warum keine Subcharter eingesetzt wurden. Anderen Airlines ist dies auch möglich. Aber das ist wohl zuviel verlangt. Nach meiner Beobachtung waren am 22.12 circa 90% der Passagiere wie ich in London lebende Deutsche und ein Rückflug am 24.12 morgens wäre wohl fuer viele immer noch das beste gewesen, um zumindest an Weihnachten bei der Familie zu sein. Auch konnte ich zahlreiche Handygespräche verflogen, in denen mit den Eltern etc. besprochen wurde im Internet bei Air Berlin, Ryanair etc su schauen, nach Fährverbindungen etc zu suchen und Abholung in Calais zu organisieren. Vor allem für Passagiere aus dem Westen wäre wohl sogar ein organisierter Bus nach DUS in dieser Situation eine akzeptable Alternative gewesen. Aber Passagiere die umbuchen oder ihren Flug canceln und den Alternativtransport selber in die Hand nehmen, sind natürlich billiger als solche Maßnahmen. Wie gesagt Nebel ist sicherlich höhere Gewalt, Krisenmanagement nicht. Und so wie ich es erlebt habe und Flugzeugeinsätze verfolgen konnte war letzteres bei LH meiner Meinung nach mehr als mangelhaft. Andere Airlines wie KLM schicken außerplanmäßig Widebodies nach LHR, um die gestrandeten Passagiere zu transportieren. Bei LH waren solche Aktivitäten wie gesagt nicht zu sehen. Der Service am Flughafen und im Call Center war mehr oder weniger identisch mit dem was man von den „bösen Iren“ hört und liest: Ausrede auf höhere Gewalt, keine Umbuchungen oder extra Services, Abschieben der Passagiere an eine andere Stelle (Call Center an Schalter und anders rum) und dann der Verweis alle Flüge sind ausgebucht und nächste Möglichkeit ist in 3 Tagen. Dazu kam noch, dass das Personal am Flughafen extrem unfreundliche war. Auch wenn es für mich halbwegs glimpflich ausging und ich meinen ersten Businessflug erleben durfte, ich wäre allerdings wesentlich lieber am 22.12 Economy geflogen, hat der Service und das Krisenmanagement der LH einen extrem schlechten Eindruck hinterlassen. Es ist für mich ein Beispiel, dass es zumindest zwischen LH und Loco Airlines, sogar der schlimmsten wie Ryanair keinerlei Unterschied mehr gibt. Der Service im Ausnahmefall wird ja häufig, auch hier immer wieder, als der letzte große Unterschied genannt und man wird ja auch gerne darauf verwiesen, dass man selber Schuld ist wenn so was bei Locos passiert, weil man eben nur bekommt was man bezahlt….. Auf die ungenießbare Laugensemmel, die es seit 3 Jahren auf allen Flügen von mir gab, und die 125 Meilen kann ich sowieso verzichten. Das ganze Geschehen hat bei mir auf alle Fälle einen extrem schlechten Eindruck hinterlassen und wenn es sich vermeiden lässt werde ich nicht mehr LH wählen. Allerdings muss ich zugeben, dass es schwer sein wird konsequent zu sein, da nach meinem Umzug in den Südwesten Londons STN und EZY aufgrund der langen Anreise als Alternative eher wegfällt und somit nur BA bleibt. Mich würde eure Meinung interessieren. Ich höre auch gerne Argumente, vielleicht von LH Leuten, warum meine Schlussfolgerungen und Bewertungen falsch sind und doch alles mögliche unternommen wurde die gestrandeten Passagiere zu transportieren. Edit: Abgeschnittene Ueberschrift gekuerzt.
noATR Geschrieben 29. Januar 2007 Melden Geschrieben 29. Januar 2007 ich möchte nur wissen, was dann easyjet o.ä. machen sollen, denn die können ja gar keine größeren Flieger einsetzen, so wie es deiner meinung nach LH hätte machen müssen. Und teuerer waren die ja ohnehin noch. Ein bekannter von mir ist mal in Genf wegen Schneefall gestrandet und Easyjet hat ihn einfach stehen gelassen, weil es ja höhere gewalt ist. Es gibt eben Ausnahmesituationen und ich bestreite nicht, dass man den Service nicht verbessern kann, aber fakt ist: das krisenmanagement bei LH ist sicher um einiges besser, als bei ganz vielen anderen Airlines!
lukifly Geschrieben 29. Januar 2007 Melden Geschrieben 29. Januar 2007 Schöne Zusammenfassung deiner interessanten Eindrücke, IL62! Einige deiner Schilderungen bezüglich des LH-Kundenservices kann ich auch nicht nachvollziehen und freue mich auf eventuelle Beiträge von LH-Leuten und von Leuten, die auch in die Sache involviert waren. Vielen Dank für die Mühe!
IL62 Geschrieben 29. Januar 2007 Autor Melden Geschrieben 29. Januar 2007 @noatr: Ob der Kundenservice nun wirklich besser war wie bei anderen Airlines ist, ist ja die Frage. EZY oder andere setzen durchaus in Ausnahmefaellen auch groesseres Geraet im Subcharter ein. Ist in der Vergangenheit schon geschehen.
lars Geschrieben 29. Januar 2007 Melden Geschrieben 29. Januar 2007 Selbst Hapagfly hat mal kurzerhand für Ersatz von Corsair gesorgt und ist ein Umlauf STR-FUE-STR mit ner B747-400 geflogen. Im Fall höhere Gewalt ist es eine Frage der Organisation. Es dürfte kein Problem sein für einen (so kurzen Umlauf) eine größere Maschine aufzutreiben. Man kann ja auch z.B. alle Deutschland Paxe gesammelt in einer Maschine z.B. nach Köln oder Frankfurt fliegen und von dort aus mit der Bahn (Rail & Fly Ticket) nach Hause schicken. OK, die Passagiere sind zwar etwas länger unterwegs, aber immer noch deutlich besser als "einige" Tage später. Schade, dass auf Service kein Wert gelegt wird und lieber auf höhere Gewalt berufen wird. Aber warum soll Fluggesellschaft A Mehrkosten bei höherer Gewalt haben, wenn die anderen es nicht machen, nur weil sie günstige Flugpreise haben. Fluggesellschaft A bietet ja schließlich auch hin und wieder günstige Tickets an.
noATR Geschrieben 29. Januar 2007 Melden Geschrieben 29. Januar 2007 natürlich wollen wir alle "guten service" - was immer das auch ist?! aber bei solchen ereignissen, wo keiner so recht in die zukunft blicken kann ist es sicher nochmals etwas schwieriger. es war ja in diesem fall nicht vorherzusehen, wann in LHR wieder flugbetrieb möglich sein wird. und nur mal so für ein paar tage einen jumbo auf abruf incl crew bereit zu halten ist schon etwas krass. und das argument, dass man jemand der ein "teueres" 300€-ticket hat nicht so ohne weiteres in C mitnimmt muß man doch auch verstehen: wenn ich als C-pax gestrandet bin und umgebucht werden will, dann hab ich kein verständnis dafür, wenn ein pax aus Y meinen platz bekommt, schließlich hab ich 900€ dafür bezahlt. und wenn man bei lh nun entscheiden muss, dann ist es doch klar, dass man den business-pax weniger gern verärgern will, als den eco-pax - ärger wird es sowieso in so einer situation immer geben. ich will hier keine lanze für LH brechen, aber man darf die situation nicht immer nur aus EINEM blickwinkel betrachten. in dem zusammenhang fallen mir auch div "interviews" mit pax ein, die mit der DB gestradet sind und die immer wehklagen, dass sie keine vernünftige Information bekommen, wann es weiter geht. ein pax, der wegen des schneesturmes in STR fest saß meinte auf n24: "keiner sagt, wann wir weiter fliegen können, statt dessen werden wir mit schwarzbrot und tee abgespeist". (na das ist doch immerhin was - oder solls das nächste mal ein 3 gänge menü sein?). ja um gottes willen, woher soll denn der mitarbeiter an den jeweiligen info-schaltern wissen, wann der sturm vorbei ist??? manchmal haben wir ein anspruchsdenken, das es einem schlecht werden kann! sicher, es kann noch viel getan werden, aber wir sollten auch etwas gelassener werden und manchmal von unserem hohen roß runter kommen!
IL62 Geschrieben 29. Januar 2007 Autor Melden Geschrieben 29. Januar 2007 @noatr: Ich finde etwas schade, dass du nicht unbedingt auf meine Argumente und Details eingehst, sondern es einfach allgemein als uebertriebene Ansprueche und ein uebertriebenes Beschwerdeverhalten abtust. Zunaechst habe ich nicht behauptet, dass ich aufgrund meiner Buchungsklasse eine bessere Behandlung erwartete habe. Auch beurteilst du meiner Meinung nach die Situation in LHR nicht ganz richtig, da ja Flugbetrieb moeglich war, anders als z. B. bei Schneestuermen, nur eben eingeschraenkt. Ich habe auch nicht behauptet, dass man einen Jumbo tagelang auf Abruf haben muss. Auch dein Business Argument ist nicht unbeding nachvollziehbar. Natuerlich werden C Paxe vorgezogen, aber ueber deren Anzahl sollte man wohl einen Ueberblick haben. Ausserdem habe ich mich,von der Unhoeflichkeit einmal abgesehen, nicht ueber die Mitarbeiter und deren Verhalten beschwert, sondern ueber das dahinterstehende Krisenmangement.
rowo Geschrieben 30. Januar 2007 Melden Geschrieben 30. Januar 2007 passt zwar nicht ganz auf LH aber, da du ja auch EZY erwähnt hast, solltest du es dir vielleicht anschauen: Dienstag, den 30.01.2007 21.00 - 21.45 Frontal21 - das Magazin im ZDF Keine Flüge, keine Entschädigung EasyJet lässt Kunden im Stich Mehr Infos dazu sind leider nicht auf der ZDF Website bisher zu finden! http://www.zdf.de/ZDFde/einzelsendung/7/0,...2846535,00.html
freddykr Geschrieben 30. Januar 2007 Melden Geschrieben 30. Januar 2007 Im Gegensatz zur LH hat die BA in LHR Großraumflugzeuge stehen gehabt. Deshalb konnte man kurzfristig welche für Shuttle-Dienste einsetzen. Wenn bei LH größere Maschinen (incl. Crew) kurzfristig einsatzbereit wären, hätte man diese wahrscheinlich auch geschickt. Nur diese Frage wird wohl nur einer aus der Einsatzplanung beantworten können. Alles andere ist reine Spekulation.
noATR Geschrieben 30. Januar 2007 Melden Geschrieben 30. Januar 2007 Nur diese Frage wird wohl nur einer aus der Einsatzplanung beantworten können. Alles andere ist reine Spekulation genau das meinte ich! zum einen wollte ich hier niemand PERSÖNLICH angreifen und zum zweiten wollte ich mit meinem statement erreichen, dass manche dinge, so offensichtlich einfach sie auch erscheinen mögen, eben evtl sich nicht als so einfach darstellen! man kann sich immer fragen, ob man es hätte besser machen können. aber schau mal, über die feiertage ist es sicher auch nicht gerade leicht crews, die sich z.b. im urlaub befinden so einfach aus dem verdienten frei zu holen, auch wenn es immer ein paar gibt, die als background da sind. aber weißt du, ob die nicht vielleicht schon einspringen mussten, z.b. wegen krankheit oder oder oder. sich einfach hinzustellen und zu sagen, die lh hätte hier großraumjets fliegen lassen MÜSSEN, weil die ja eh nur rumstanden ist einfach zu einfach!
noATR Geschrieben 30. Januar 2007 Melden Geschrieben 30. Januar 2007 Nur diese Frage wird wohl nur einer aus der Einsatzplanung beantworten können. Alles andere ist reine Spekulation genau das meinte ich! zum einen wollte ich hier niemand PERSÖNLICH angreifen und zum zweiten wollte ich mit meinem statement erreichen, dass manche dinge, so offensichtlich einfach sie auch erscheinen mögen, eben evtl sich nicht als so einfach darstellen! man kann sich immer fragen, ob man es hätte besser machen können. aber schau mal, über die feiertage ist es sicher auch nicht gerade leicht crews, die sich z.b. im urlaub befinden so einfach aus dem verdienten frei zu holen, auch wenn es immer ein paar gibt, die als background da sind. aber weißt du, ob die nicht vielleicht schon einspringen mussten, z.b. wegen krankheit oder oder oder. sich einfach hinzustellen und zu sagen, die lh hätte hier großraumjets fliegen lassen MÜSSEN, weil die ja eh nur rumstanden ist einfach zu einfach!
Eagle_Eye Geschrieben 30. Januar 2007 Melden Geschrieben 30. Januar 2007 @noATR so ganz kann ich deine argumentation auf den beitrag von @IL62 nicht nachvollziehen..... nach meiner meinung ist dieser persönliche bericht über die umstände seines flugs sowie seine anmerkungen und fragen sehr objektiv abgefaßt und für mich voll akzeptabel. er fragt ja nur, ob man das chaos nicht vielleicht - wie bei anderen gesellschaften - anders und besser hätte in den griff bekommen können. klar, dass das wahrscheinlich nur ein insider von lh beantworten könnte. fragen wird man ja wohl noch dürfen. *g* deine antwort - inhaltlich oder sachlich weißt du es ja ebenfalls nicht besser - hört sich für mich quasi als reine verteidigung der lh und eine pauschale verurteilung des "anspruchsdenken" von paxen an. für mich kann ich sagen, dass ich gegenüber der lh (die in der werbung immer ganz groß die klappe mit ihrem kundenservice aufreißt und in der praxis leider fast überwiegend nicht hält) auch ein größeres anspruchsdenken als bei einem billigflieger habe. ok, ich habe als statusflieger gewisse vorteile und weiß mich auch gegenüber der lh durchzusetzen. aber das ist kein grund, dass das personal und die organisation der lh doch sehr oft eine kundenfreundlichkeit vermissen läßt - eher ein "beamtendenken" erkennbar ist. die geschilderte situation in LHR war sicherlich für die agents nicht einfach, aber wenn sie damit nicht profimäßig umgehen können, dann gehören sie nicht auf diesen job. dazu gehört auch freundlichkeit und fürsorge. meine 2 ct. ps.: keine frage, selbstverständlich gibt es auch bei lh meistens sehr freundliches und sehr hilfsbereites (mit überanstrengung) personal. ich höre nur öfters, dass der arbeitgeber sein personal an die kurze leine nimmt.
noATR Geschrieben 30. Januar 2007 Melden Geschrieben 30. Januar 2007 Eagle_Eye: also ich habe -wie oben gepostet!- den autor nicht angegriffen und dass er die dinge aus seiner sicht schildert ist auch völlig okay! ich habe lediglich versucht - wie ebenfalls oben gepostet - ein paar argumente zusammen zu tragen, die ggf das "versagen" erklären könnten. man sollte sich auch mal in die situation eines jeden einzelnen an so einem problem teilhabenden mitarbeiter versetzen und sich überlegen, ob der aus seiner warte anders oder besser handeln hätte können. zu sagen, lh (oder wer auch immer) hat mist gebaut ist mir eben zu einfach. (natürlich muß ich nicht das ganze räderwerk kennen, aber man sollte vor einem urteil eben auch die andere seite beleuchten) ich arbeite übrigens nicht bei lh, ich bin mediziner. -off topic- auch in diesem gebiet nervt es mich tierisch, wenn z.b. bei einem größeren unfall leute hinterher in irgendwelche kameras blubbern und meinen, die rettungskräfte wären zu spät gekommen, hätten keinen plan gehabt, sowas muss man doch vorher üben etc.....es gibt situationen, die sind einfach zu komplex, als dass sie sich vorher durchspielen lassen und dann drückt man auf den knopf und alles läuft von selbst - on topic die situationen sind jedes mal anders, das eine mal laufen sie besser, das andere mal schlechter - zeig mir eine airline, bei der das krisenmanagement IMMER top funktioniert. das sind alles momentaufnahmen und morgen mag es schon wieder anders sein. nur: bei manchen airlines wird es auf jeden fall schlechter sein....
FKB64 Geschrieben 30. Januar 2007 Melden Geschrieben 30. Januar 2007 @IL62: Du bist noch aus LHR weggekommen, im Gegensatz zu vielen andern Paxen...! So what?
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