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[Trip Report] FRA-TSE-ALA-GUW-AMS-(FRA)


luz80

Empfohlene Beiträge

Liebe Forumgemeinde,

 

ich möchte Euch diesmal einen kurzen Bericht über meinen Besuch in Kasachstan und hier in der größten Stadt Almaty (ehemals Alma Ata) geben. Mein Besuch dort war nicht privat, sondern dienstlich; diesmal habe ich auch einige wenige Bilder mit eingebunden.

 

Hintergrund für meinen inzwischen zweiten Besuch in Kasachstan ist die Projektunterstützung für ein Kasachisches Unternehmen. Los ging´s am Samstag den

 

03.02.2007

FRA-TSE (Astana)

Air Astana KC922

STD-STA: 18:45-05:30

Boeing 757-2G5ER

Reg: P4-FAS

takeoff/touchdown: 19:20-06:00/05:40 h

Auslastung: Business 40 % / Eco 65 %

 

BKFRAALA.jpg

 

Zum Preis kann ich leider nichts sagen, da meine Firma alles für mich organisiert hat. Ursprünglich sollte ich bereits am Freitag abend fliegen (um bereits einen Termin am Fr abend wahrzunehmen), und zwar auf der Strecke FRA-KSN (Kustanai)-TSE; hier wäre ein Flug sogar mit AN-24 auf der Strecke Kustanai-Astana dabei gewesen, da hatte ich mich schon sehr drauf gefreut. Leider leider leider machte mir das Wetter ein Strich durch die Rechnung: In Kustanai war für Samstag morgen und tagsüber Schneesturm und Sichtweiten von unter 600 m erwartet worden. Das war mir dann doch zu riskant. In Kustanai steckenzubleiben wäre suboptimal gewesen. So entschloß ich mich schweren Herzens den Direktflug am nächsten Samstag-Abend zu nehmen und meinen Termin abzusagen. Mit hat das Herz geblutet….meine Freundin war hingegen heilfroh, denn sie konnte beruhigt die Nacht noch neben mir schlafen…..

 

Beim Check-In am Samstag im T2 des Frankfurter Flughafens keine Wartezeiten am Schalter. Zunächst wollte man mir ein Platz in der Economy zuweisen, ich wies die Dame aber freundlich darauf hin das ich doch in Business fliege...AHS eben...eine der seltenen Gelegenheiten, die wollte ich mir dann doch nicht nehmen lassen...

 

Nun ja dann doch ein Plätzchen in der Business bekommen (4A), ab zum Gate, die Zeit wurde schon langsam etwas knapp….an der Security dann ein Lob des Sicherheits-Mannes, alles schön vorbildlich aussortiert zu haben (Flüssigkeiten usw.), das sähe man selten….dankeschön, man tut was man kann….und zum Gate D53 weitergelaufen. Der Bereich D40-D44 und D50-D54 ist ein neues kleines, vom Vorfeld abgewandtes, Anbaugebäude am T2, gut zu sehen von der Skyline, wenn man zwischen dem T1 und T2 fährt. Laut FRAPORT-Aussage hat sich dadurch die rechnerische Kapazität des T2 um 2 Mio Pax/Jahr erhöht. Normalerweise werden hier Flüge abgefertigt, die eine zweite Sicherheitskontrolle benötigen….dazu sollte Air Astana eigentlich nicht gehören. Irrtum. Hier flog heute abend nicht nur Air Astana ab, sondern auch noch Sky Airlines und Georgian. Mit zweiter Sicherheitskontrolle. Und dort einige Tumulte, weil diverse Fluggäste doch von anderen (nicht-EU) Flughäfen jede Menge Zeugs (Alkoholika aller Coleur und Kosmetika) mitgebracht hatten. Die wollten partout nichts zurücklassen...aber auch das geschafft und mit dem Bus zum Flieger gefahren.

 

An Bord dann erstmal bequem gemacht, und zwar nicht auf 4A wie auf der Bordkarte, der Sitz war bereits aus irgendeinem Grund belegt, sondern auf 1F. Ein Begrüßungs-O-Saft; da kam der Ramp-Agent und sagte wir würden noch auf einige Gäste warten, die noch an der Sicherheitskontrolle hängen würden. Letztendlich hatten wir dann runde 20 min Verspätung, bevor wir von der Startbahn 25R Richtung Westen abhoben.

 

Der Flug sollte uns südlich von Kassel, dann südlich von Leipzig in Richtung mittleres Polen, anschließend übers südliche Weißrußland und südlich von Moskau ins nördliche Kasachstan führen. Die Flugzeit wurde mit 5 h 45 min angegeben. Die erste Stunde des Fluges war sehr turbulent, es wurde erst wieder ruhiger weit hinter der Deutsch-Polnischen Grenze.

 

Die Business-Sitze an Bord der ehem. LTU-Süd B757 stammen übrigens von British Airways, es sind deren alte Club World Schemel. Nicht unbequem, aber mechanisch und schon etwa ausgeleiert. Entertainment gibt´s über die Deckenschirme in Form von Air Show, einem Film sowie zwei Dokus. Dazu insges. 10 Musikkanäle. Sicherlich nicht mehr State-of-the-Art, aber immerhin. Als Menü gab´s eine Vorspeise (Riesengarnelenschwänze) und anschließend die Auswahl aus vier verschiedenen Hauptgerichten. Ich entschied mich für Fisch, der zusammen mit Reis und einer Art Bechamel-Sauce auch sehr gut schmeckte. Leider gibt´s davon keine Fotos, da sehr dunkel. Als Magenschließer dann eine Käseauswahl und dann noch Nachtisch in Form eines Stücks Nußkuchens – hungern muß man nicht. Der Service ist sehr freundlich, wenn auch machmal etwas unbeholfen. Hier merkt man, daß Air Astana sicher noch etwas machen muß. Das Personal ist übrigens sehr jung. Englisch spricht jede/jeder sehr gut (ist bei Air Astana bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen übrigens Pflicht) und manchmal auch etwas Deutsch, so z.B. der heutige Kapitän, der auch Ansagen auf Deutsch machte.

 

Nach 5 h 40 min dann schließlich Landung in der neuen Kasachischen Hauptstadt Astana (ehemals Tselinograd) im Nordosten des Landes. Es lag weniger Schnee als gedacht (aber immer noch reichlich), und die Temperaturen hielten sich mit -9 Grad auch in Grenzen. Astana hat ein neues modernes Terminal mit insgesamt 7 oder 8 Brücken und allem Schnickes. Man ist an SITA und somit an alle modernen Reservierungs- und Check-In-Systeme angeschlossen. Wer sich ein bißchen mehr informieren möchte: www.astanaairport.kz. Neben uns am Gate stand eine Lufthansa Cargo MD-11 (an einer Brücke !). Jetzt hieß es Aussteigen und für einige Paxe inklusive mir Warten auf den Weiterflug nach Almaty. Die meisten Gäste stiegen jedoch bereits in Astana aus – trotz verspäteter Ankunft hieß es nach nach kurzem Aufenthalt wieder „ready for boarding“. Ich blieb der einzige Gast in Business mit ca. 30 weiteren Gästen in Economy.

 

04.02.2007

TSE-ALA

Air Astana KC922

STD-STA: 06:55-08:35

Boeing 757-2G5ER

Reg: P4-FAS

takeoff/touchdown: 07:05-08:25/01:20 h

Auslastung: Business 5 % / Eco 20 %

 

Zusteiger gab es keine; da der Flug Teil einer internationalen Strecke ist dürfen auf diesem Leg keine Plätze verkauft werden. Pünklicher Pushback von der Position und schon rollerten wir zur Startbahn, um dann im Raketenstil abzuheben (eine ziemlich leere B757 hat nunmal ohne Ende Kraftreserven). Der Flug verlief praktisch auf direkter Linie Astana-Almaty. Gereicht wurde in der C ein warmer Imbiß, bestehend aus einem Hühnchenspieß mit Paprika und Zwiebel sowie eine gefüllte Blätterteigtasche und ein Brötchen. Alles sehr lecker. Übrigens: Auf den ersten Blick mag es dem mitteleuropäischen Magen etwas suspekt vorkommen, Fleisch am frühen Morgen. In Kasachstan aber wird praktisch nur Fleisch in allen Variationen und zu jeder Tageszeit gegessen. Gemüse ist wenig verbreitet bis auf Zwiebeln, die auch überall mitgereicht werden, Salat fast unbekannt.

 

Bei der Landung in Almaty (übrigens wunderschön nördlich am Gebirgskamm entlang) dann richtig dicker Bodennebel in der Morgendämmerung. Trotzdem kein Problem für uns. Auf der knapp 5 km langen Bahn (noch aus TU-144-Zeiten) ausgerollert und zum Terminal gefahren. In Almaty gibt es ein Terminal mit vier Fluggastbrücken, die zu diesem Zeitpunkt unbelegt waren. Eine KLM-A330 rollte gerade vom Terminal Richtung Startbahn, bevor wir auf unsere Parkposition eindrehten und schließlich aussteigen konnten. Eine schnelle Einreiseprozedur und ich wurde von einer netten Dame meines Unternehmens empfangen und zum Auto gebracht, welches mich ins Hotel bringen sollte.

 

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Flughafen Almaty aus der Luft

 

Die Temperatur betrug so etwa um 0 Grad und es lag nur sehr wenig Schnee, eigentlich sehr ungewöhnlich für die Jahreszeit. In Gespräch mit der Empfangsdame sagte mir diese, daß es dieses Jahr in der Tat ein ungewöhnlich warmer Winter für Kasachstan wäre. Es ist halt eine GLOBALE Erderwärmung. Über die noch wenig befahrenen Straßen ging es dann in etwa einer halben Stunde (der Flughafen liegt so etwa 20 km außerhalb) ins Hyatt Regency Almaty, einem von zwei 5-Sterne-Herbergen der Stadt. Andere Hotels sind nicht zu gebrauchen, es fehlt (noch) die klassische 3- und 4-Sterne-Ebene. In Astana ist diese mittlerweile schon in Ansätzen vorhanden.

 

Bild046.jpg

Zimmer im Hyatt Almaty

 

Zunächst ein wenig geschlafen, um dann am Nachmittag meine ersten Termine wahrzunehmen. Die nächsten zwei Tage waren dann voll mit Terminen. Morgens wurde ich aus dem Hotel abgeholt und abends wieder hingefahren. Selbst fahren ist in Almaty wie in ganz Kasachstan absolut nicht anzuraten – die Fahrweise ist teilweise haarsträubend. Führerscheine werden hier nicht gemacht/erlernt (das ist in Kasachstan „nur was für Frauen“), nein der gemeine Kasache kann selbstverständlich Auto fahren und kauft sich daher einen Führerschein. Knapp die Hälfte der Autos sind Geländewagen, man sieht sehr viele Mercedes/BMW/Audi und viele Japaner. Russische Autos gibt es so gut wie gar nicht. Gefahren wird auf typisch sozialistischen breiten Straßen, teiweise 5-spurig je Richtung ausgebaut.

 

Ein paar Worte zu Almaty: Nach wie vor die heimliche Haupstadt von Kasachstan, leben hier rund 1,3 Mio Menschen. Die Stadt selbst hat kein richtiges Zentrum so wie wir es kennen. Der innere Teil der Stadt ist schachbrettmusterförmig angelegt – alle Straßen kreuzen schnurgerade im 90-Grad-Winkel. Es gibt ein paar historische Gebäude, aber viel zu sehen gibt es nicht. Allerdings hat mir auch ein bißchen die Zeit gefehlt. Englisch wird wie oben schon erwähnt immer mehr gesprochen; in der Schule wurde es bereits kurz nach Unabhängigkeit zum Pflichtfach, und eben diese erste Generation wird jetzt erwachsen. Auch in Restaurants gibt es mittlerweile immer mehr Karten in Englisch. Deutsch wird fast nur im Norden Kasachstans gesprochen, wo die Deutsche Volksminderheit lebt. Das Stadtbild ist übrigens durchaus nicht heruntergekommen – auch der Lebensstandard und die Preise sind durchaus auf höherem Niveau, von den grundlegenden Dingen des Lebens einmal abgesehen (Kurs: 1 EUR = ca. 170 Tenge // 1 Liter Coca Cola = 70-80 Tenge, 1 Päckchen Marlboro = 100 Tenge, 1 kg Brot = 30 Tenge). Es gibt einen recht gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr (mit Oberleitungsbussen), viele fahren jedoch im „Privattaxi“ – man hält die rechte Hand leicht abseits von der Hüfte, spreizt ein paar Finger ab – nach spätestens 1 min hält ein privates Auto. Ein bißchen Verhandlungsgeschick (dafür ist Russisch natürlich obligatorisch) und schon fährt man für 1 bis 2 EUR quer durch die Stadt.

 

Hier ein paar Fahreindrücke von meinen Fahrten:

 

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Etwas außerhalb vom „Zentrum“

 

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Solche Straßen gibt´s natürlich auch...

 

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Kreisverkehr...

 

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Für Almaty eine immer noch recht schmale Straße...

 

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Irgendein Platz...

 

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Terminal am Flughafen Almaty

 

Schließlich neigte sich mein Besuch dem Ende zu...die letzte Nacht konnte ich irgendwie nicht schlafen, und da mein Flug sehr früh ging, blieb ich wach. Ich hatte mir am Vorabend noch den Shuttlebus-Service des Hyatts zum Flughafen bestellt, und um 02:30 Uhr hieß es schließlich auschecken. Der Shuttle sollte um 02:40 Uhr losfahren. Obwohl ich der einzige Gast war und der Shuttle nur auf Vorbestellung fährt, fuhr er keine Sekunde früher los.

 

Nach etwa 25 min schließlich am Flughafen angekommen, ging ich erst durch die obligatorische Sicherheitskontrolle zum Inlandsteil des Terminals. Auch hier nochmal eine Ticketkontrolle und ein Abstempeln des Tickets. Anschließend zum Check-in-Schalter gegangen und für den Flug

 

07.02.2007

ALA-GUW

Air Astana KC889

STD-STA: 04:40-06:50

Boeing 757-2G5ER

Reg: P4-FAS

takeoff/touchdown: 04:50-06:50/03:00 h

Auslastung: Business 60 % / Eco 75 %

 

BKALAGUW.jpg

 

Auf diesen Flug hatte ich mich auch schon gefreut, bedeutete er doch den Besuch eines Flughafens, den sicher nicht jeder kennt, nämlich Atyrau (ehemals Gurjew, daher der Code). Für die frühe Uhrzeit war der Flug gut gebucht, auch in Business. Boarding begann bereits knapp 50 min vor der planmäßigen Startzeit. Leider blieb der Platz neben meinem (4F) nicht frei, aber egal. Und auch leider der gleiche Flieger wie auf dem Hinflug...na ja !

 

Trotz des sehr frühen Boardings legten wir pünktlich von der Brücke ab, nicht früher. Das liegt wohl auch an der Kasachischen Flugsicherung, die Flieger grundsätzlich nicht früher als STD rausläßt, warum auch immer (hat mir ein Arbeitskollege gesagt). Nach dem Start in die tiefschwarze Nacht ging es dann ein einer weiten Linkskurve ziemlich direkt nach Westen ans Kaspische Meer. Während des gesamten Fluges blieb es tiefdunkel, der Service bestand aus einem sehr leckeren warmen Frühstück – auch hier wieder Auswahl aus 4 verschiedenen Gerichten, meist Fleisch...huahuahua.

 

Nach schlappen 3 h Flug (eigentlich recht lange für die Strecke – heute aber sehr starker Gegenwind, dazu noch später ein paar Worte) Landung in Atyrau. Schon beim Anflug: nichts. Nichts außer flachem Land. Keine Bäume. Keine Sträucher. Einfach nichts. Es lag ein wenig Schnee. Der Flughafen – mitten drinne. Eine Piste ohne Taxiway, dazu ein klitzekleines Terminal, das war´s. Ein paar TU-134 standen noch rum. An das Flugzeug wird eine Treppe der Marke „Ford-Truck mit Treppenaufbau Bj. 1960 (mit Teppich auf den Treppen)" angelegt. Der Bus war einer der Sorte „Stadtverkehr Leningrad 1965“. Ankunft dann im neuen Terminal, wie sich später herausstellen sollte. Raus aus dem Gebäude, von diversen Taxifahrern angesprochen, und jetzt das internationale Terminal gesucht, denn ich hatte ja noch den Anschluß nach Amsterdam. Tja wo war es denn ? Kollegen warnten mich bereits vor – es soll eine Baracke sein, neben dem neuen Terminal. Erst nach links gegangen – nichts. Dann nach rechts. Und siehe da, aus einem Art Geräteschuppen sah ich etwas, was wie eine Schlange aus Personen aussah. Also hinmarschiert – und richtig, hier bin am „International Terminal“ in Atyrau angelangt. Ein Hühnerkäfig ist im Vergleich luxuriös eingerichtet. Der „erste“ Raum von der Größe eines Wohnzimmers bestand aus ein paar zusammengenagelten Holzlatten mit ein paar Spanplatten als Schutz. Das ganze auf den blanken Sandboden gebaut, kein Steinboden o.ä. Als Beleuchtung diente eine an der Wand befestigte ehemalige Straßenlaterne (also nur der Kopf) der Sorte „Puschkin-Allee anno 1965“, vielleicht kennt sie ja noch der eine oder andere aus vergangenen DDR-Zeiten. Hier wurden zunächst die Tickets kontrolliert und ggf. Gepäckanhänger befestigt. Das ging ja schonmal gut los ! Heizung --> Fehlanzeige. Es ging nur sehr schleppend voran, warum auch immer. Anschließend durch eine Wandöffnung (so was wie eine Tür) in den „Salon“ vorgedrungen, etwa genauso groß wie der Vorraum. Hallo, da steht ja ein Lehrerpult und ein Schreibtisch! Aha, hier also bekommt man die Bordkarten...also Ticket gereicht und Platz bekommen. Moment, mein Name...ah ja, die Air Astana-Repräsentantin kam und bedauerte zutiefst, mit keinen Platz in der Business anbieten zu können. Nun gut, ich wußte ja schon vorab, daß ich „nur“ in Y gebucht war, da Business voll war. Hätt ja sein können...hat aber nicht sollen sein. Ich bekam einen vorreservierten Platz am Notausgang. Das Gepäck (ich hatte allerdings keins) mußte man auf eine Personenwaage stellen und das Gewicht dann der Check-In-Dame mitteilen. Alle Daten wurden dann in eine Liste eingetragen.

 

Ab durch die Sicherheitskontrollen und ausgereist. An den Kontrollbuden standen die einzigen Computer weit und breit (man wird in Kasachstan bei Ein- und Ausreise per Webcam fotografiert). Anschließend in den Warteraum – Platz für ca. 30-40 Personen, einige Stühle. Wie hier eine volle B757 abfliegen soll, ist mir ein Rätsel. Im Warteraum konnte ich dann das Klientel des Fluges nach Amsterdam „checken“: praktisch nur Briten, Amerikaner und Skandinavier. Sehr sehr wenige Einheimische. Dank der reichen Öl- und Gasvorkommen sind hier sehr viele entsprechende Ölkonzerne tätig, und Atyrau ist der Ausgangspunkt. Von hier wird mit Kleinflugzeugen oder Hubschraubern weitergeflogen. Diese Strecke dürfte eine der profitabelsten von Air Astana sein; von Dienstag bis Freitag geht´s nach AMS mit optimalen Anschlüssen in die USA und GB/Norwegen.

 

Nun ja, so etwa 30 min vor STD wurde dann zum Boarding aufgerufen, d.h. es wurde die Tür geöffnet und alles drängte nach draußen. Bordkartenabschnitt abgerissen und über einen Trapelpfad zum Bus gelaufen, der die Gäste zum Flieger brachte. Über die historische Treppe eingestiegen und zum Platz gegangen – der war aber schon besetzt. Hmmm...ich bin dann einfach weiter nach hinten gelaufen. In einer der letzten Reihen habe ich mich dann auf einer 3er-Bank breitgemacht. Da der Flieger nicht allzu voll war kein Problem. Einige andere Britische Gäste taten es mir gleich. Ziemlich pünktlich war dann „boarding completed“ und los ging´s auf den letzten Flugabschnitt

 

07.02.2007

GUW-AMS

Air Astana KC903

STD-STA: 08:35-09:35

Boeing 757-2G5ER

Reg: P4-FAS

takeoff/touchdown: 08:35-09:30/04:55 h

Auslastung: Business 100 % / Eco 50 %

 

BKGUWAMS.jpg

 

Es war nach wie vor ziemlich dunkel, wenngleich das erste Sonnenlicht bereits am Horizont sichtbar wurde. Kasachstan hat keine Sommer-/Winterzeit, daher wird´s erst spät hell. Die Strecke verlief zunächst Richtung Kaspischem Meer, dann in einer leichten Rechtskurve die „Küste“ entlang. Hier sah ich auch in der Morgendämmerung eine fette Bohrplattform. Warum zunächst die Küste langeflogen wurde, keine Ahnung. Ca. ne halbe Stunde nach dem Start gab´s dann Frühstück, ein Blätterteigstückchen mit Hühnchen gefüllt, dazu ein bißchen Obst, ein Brötchen und Butter. Gerade noch genießbar, aber man hatte mich vorgewarnt, das Catering ex GUW sei unter aller Kanone. Die weitere Strecke verlief dann nördlich am Kaukasus vorbei, quer über die Ukraine, ins südliche Polen, südliche von Berlin und über Niedersachsen schließlich nach AMS. Aufgrund ziemlich heftiger Gegenwinde (wie schon auf dem Stück ALA-GUW) stand und eine relative lange Flugzeit bevor, normal sind so rund 04:30 h, für heute waren 05:10 h angekündigt, schließlich wurden es 04:55 h. Hier noch ein paar Eindrücke aus dem Flug:

 

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Auch in Eco ist der Sitzabstand ziemlich gemütlich... (bin knapp 2 m groß)

 

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Früh am morgen...einfach schööön...

 

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Ein Blick in die Eco-Kabine...

 

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Kondensstreifen...

 

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Man achte auf die Geschwindigkeit...

 

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Irgendwo nördlich vom Kaukasus...

 

Nach so 1 ½ h bin ich dann bis kurz vor der Landung in Amsterdam eingeschlafen. Die Landung erfolgte pünktlich auf der Polderbaan, und nach ewig Rollen sind wir schließlich so ca. 15 min nach STA auf der Parkposition zum Stehen gekommen. Schnell raus aus dem Flieger, schließlich wollte ich noch den IC/ICE nach Utrecht/Frankfurt erwischen. Bei der Paßkontrolle keine Warteschlange, hier wird streng darauf geachtet, daß EU-Pässe von allen anderen getrennt werden, da sollten sich mal Deutsche Flughäfen ein Beispiel nehmen. Zum Bahnhof gesprintet – der Zug nach Utrecht hat 5 min Verspätung, na super. In Utrecht hätte ich 14 min zum Umsteigen gehabt, so noch 9 min. Der IC kam schließlich mit 10 min Verspätung. Auf der Fahrt nach Utrecht hatten wir immer mehr Verspätung (bei einer Fahrstrecke von ca. 35 km), wir sind auf offener Strecke stehengeblieben, und auch vor dem Hbf Utrecht nochmal Wartezeit. Statt 10:46 Uhr planmäßiger Ankunft 11:10 Uhr, toll ! Der ICE sollte planmäßig um 11:00 abfahren, ich schoß auf den Bahnsteig, und er war nicht mehr angezeit. Der nächste fuhr in 2 Stunden. Großartig ! Ich war schon frustriert im Fahrscheinladen, da hörte ich eine Ansage, daß besagter ICE Verspätung hätte und jetzt einfahren würde. Also wieder nach draußen gehechtet – und tatsächlich, er war wieder angezeigt. Auf den Bahnsteig, und da fuhr er auch schon ein. Dem Herrgott sei Dank ! Der Zug war relativ leer und er holte die Verspätung wieder raus, so daß ich pünklich in FRA ankam.

 

So, das war´s...leider ein bißchen lang und wieder textlastig, aber ich hoffe Euch hat´s trotzdem gefallen. Ein paar Bilderchen sind ja auch mit dabei. Beim nächsten Mal gibt´s dann auch mehr Fotos von der Stadt – hatte wirklich keine Zeit diesmal.

 

Gruß Luz80

 

edit wg. Rechtschreibung

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