Mamluk Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 Das kann man aber auch so interpretiern dass,wenn ein Flug min. 100 € kosten soll(heisst min.1 Stunde ) ,dann Flüge welche 3 Stunden dauern Drei mal so viel kosten sollen...
728JET Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 In einem post innerhalb dieser Rubrik habe ich einen Artikel des Guardian beigefügt,welcher belegt ,dass der Schiffsverkehr weltweit doppelt so viel Umweltsbelastungen verursacht wie der Flugverkehr. Nur da spricht niemand drüber- Dann sollten alle Container und Kreuzfahrten auch mit Uwelt-steuern balastet werden! ... mit der marginalen Differenz dass die weltweite Schifffahrt gewichtsmäßig für etwa 90% aller bewegten Güter aufkommt, die Luftfahrt hingegen nur für etwa 1%. Die Thematik ist inzwischen auch schon in der Schifffahrt angekommen, und wird in entsprechenden Fachzirkeln durchaus diskutiert. Zentrales Problem ist hier, dass die Schifffahrt bis jetzt das an Raffinerierückständen abnimmt was sonst keiner mehr haben will, und was normalerweise als Müll/Sondermüll entsorgt werden müsste. Das Thema Landstrom zumindest für die Kreuzfahrer, wird inzwischen vorangetrieben, hier muss man sich aber noch auf einen STandart einigen damit dieses einigermaßen sinnvoll umsetzbar ist. Zudem ist auch noch nicht geklärt, wie man die Spitzenlasten die durch ein Kreuzfahrtschiff entstehen (für die QM"2 in etwa die Strommenge die eine mittlere Kleinstadt mit etwa 50.000 Einwohner benötigt) "mal eben" so zur Verfügung gestellt werden kann. Zudem wird auch zunehmende moderne Prognosesoftware eingesetzt die die effizienteste Route berechnet, was sich auch im Treibstoffverbrauch niederschlägt. Eine deutsche Firma ("Skysails") hat einen riesigen Lenkdrachen entwickelt, der als "Hilfsmotor" dienen wird und etwa 20% des Spritverbrauchs einsparen sollte. Die Versuche verliefen bis jetzt sehr vielversprechend, der Praixstest in der komerziellen Schifffahrt beginnt dieses Jahr, erste Aufträge gibt es bereits. Das Problem ist also bekannt, nur wie überall gilt: man kann Lösungen nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln da in vielen Fällen noch massive F&E-Anstrengungen notwendig sind.
sailor Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 Um nochmals zum Artikel des Guardian abzuschweifen: Das Rückgrat unserer Versorgung ist und bleibt die Gross- und teilweise die Binneschifffahrt. Nachschub sämtliche Energieträger wie z.B. Rohöl, Flüssiggase oder Rohstoffe wie Eisenerze, Bauxit und natürlich unsere geliebten Massenprodukte aus Fernost, wurden und werden grösstenteils durch die Schifffahrt erbracht. Weitere, mehr oder weniger "ökologische" Transportarten wie Pipelines oder die Bahn sollen nicht unerwähnnt bleiben. Güterbewegungen in der Luft spielen nur solange eine Rolle wie sie bezahlt werden. Auch hat sie zur Sicherstellung unserer nötigsten Ressourcen keine Funktion. Ausnahmen siehe z.B. Luftbrücke Berlin nach dem WW2 oder Hilfsflüge in/aus unzulänglichen Gebieten oder auch Organtransporte. Wäre der Luftftransport soooo ökonomisch / ökologisch, würde er ja vermehrter eingesetzt. Luftfracht kommt also erst ab einer bestimmten Nische zum Zuge, sprich wenn der Transportpreis in einer gewissen Relation zum Preis des gewünschten Konsumgut steht. Solche Arten von Gütern nennt man traditionellerweise auch "Luxusgüter" welche, wie es der Ausdruck bereits verrät, Luxus, also eigentlich überflüssig sind (Ausnahmen siehe oben). Wie nötig der Personentransport ist, lassen wir jetzt mal aussen vor. Bin jetzt zugegebenermassen etwas sarkastisch geworden aber es zeigt ziemlich deutlich, dass die Diskussionen um die Emissionen der Luftfahrt berechtigt sind da sie in den meistenn Fällen nicht "nötigerweise" prodziert werden müssen um unsere Versorgung sicherzustellen. Bin schon wieder abgeschweift....Das eigentliche Problem der Grossschiffahrt besteht nicht primär im CO2 Ausstoss (der ist mit Abstand der geringste pro transportiertes Kilogramm) sondern der Motorentreibstoff an sich (Bunker C) welcher eigentlich nur mit Abfall vom Raffiniereabfall umschrieben werden kann. Gottseidank findet aber auch hier ein Umdenken statt. Bei den neuesten Grosscontainerschiffen kommen auch jetzt endlich modernere Motorenkonzepte zur Anwendung die den Umweltaspekten Rechnung tragen. Der Link bietet einen kleinen Vergleich über die Effizienz der eingesezten Transportträger Binneschiff, LKW und Bahn. www.danser.ch/default.asp?V_DOC_ID=1311
lukifly Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 Zum Aufruf, den Urlaub im eigenen Land zu verbringen:Wie werden eigentlich unsere Politiker und die Wirtschaft reagieren, wenn andere Länder diesem Beispiel folgen und ebenfalls auf Reisen ins Ausland und damit auch nach Deutschland verzichten? Der Gedanke ist mir vorhin gekommen. Ich denke nicht, dass es auf die Deutsche Binnenwirtschaft einen negativen Einfluss hätte, wenn mehr Urlaub im eigenen Land gemacht werden würde, denn, wie "Marco@RLG" schon angemerkt hat, sind wir, die Deutschen, Reiseweltmeiser und lassen, zumindest nach meiner Auffassung, mehr Geld im Ausland, als Touristen, die nach Deutschland kommen, um dort Urlaub zu machen. Außerdem ist Deutschland als Urlaubsland nicht so "beliebt", wie andere Länder. Dazu kann man zum Beispiel die Briten (Reise-Vizeweltmeister) , vor allem die Engländer, in Betracht ziehen. Deren Lieblingsreiseland in Frankreich und Deutschland kommt ziemlich hinten ;-) Kurz: Ich vermute, wir lassen mehr Geld im Ausland, wenn es um Tourismus geht, als Ausländer bei uns. Zum eigentlichen Thema kann ich nur sagen, dass ich mir der hohen Umweltbelastung durch das Fliegen bewusst bin, es aber mittlerweile mein Hobby ist und es mir Spaß macht, so dass ich, sofern solche Flugpreise weiter bestehen bleiben, diese weiterhin nutzen werde. PS: Andere fahren mit dem Auto stundenlang sinnlos durch die Gegend (Soll keine "Verteidigung" oder Rechtfertigung sein).
CarstenS Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 Aus der Politik - wie aber auch zum Teil hier - wird zu dem Thema viel heisse Luft verbreitet. Dabei kommt es immer wieder auf diesen Nenner heraus: Fliegen muss nur teuer werden, dann ist alles gut. Dem ist nicht so. Allerdings ist es eine hervorragende Gelegenheit zusaetzliche Einnahmen fuer den klammen Staat zu schaffen. Das ist die eine Seite der Argumentatoren. Und dann ist da noch eine andere, die viel C fliegt und gern auch durchblicken laesst, dass sie hoehere Preise zahlen kann und will. Wenn dann kuenftig die bloeden Spassflieger daheim bleiben, koennen sie weitermachen wie bisher und alles ist gut. Das ist das St.-Florians-Prinzip. [...] Eines vorneweg: Für die Umwelt ist völlig bedeutungslos, ob jemand für 99 EUR mit Condor nach Bangkok fliegt oder für 10.000 EUR in der First. Einverstanden, dass Herumhacken auf "Spaßfliegern" ist reiner Aktionismus. Aber eine Verteuerung der Flüge ist trotzdem sinnvoll: Aber nicht pauschal, sondern Verteuerung der Betriebsstoffe oder Abgase etc. Also z.B. eine Kerosinbesteuerung. Dadurch wird der Anreiz geschaffen, den Verbrauch dieser Stoffe zu verringern und damit den CO2 Ausstoss, einfach weil sich die notwendigen Technologien etc. schneller amortisieren. Diesen Effekt halte ich für sehr wichtig und auch nützlich. Dadurch werden moderne Technolgien zur Verbrauchsreduzierung oder auch neue Antriebskonzepte attraktiv. Quasi eine künstliche Verteuerung der Betriebsstoffe durch einen Aufschlag. Das kommt ja sowieso, wenn sich das Öl dem Ende nähert. Solche (in jedem Fall anfangs) teuren Technolgien werden nur eingesetzt, wenn sie rentabel sind, nicht aus reinem Selbstzweck. Und da muss man etwas nachhelfen. Darum ging es mir. Reine Verbote oder Vorschriften sind zu statisch, da sie keinen Anreiz ausüben, immer weiter zu machen. Sobald die vorgeschriebene Grenze erreicht ist, ist jeder Zusatzaufwand unrentabel, weil den Kosten kein Nutzen entgegensteht. Eine pauschale Verteuerung aller Flüge bringt nichts außer Geldmacherei. Mein beschriebener Ansatz bedeutet aber für den Staat auch, dass am Ende, sollte das Ziel der Ablösung bzw. weitgehenden Verbrauchsverringerung jemals erreicht sein, dass dann kein zusätzliches Geld mehr in die Kasse kommt. Grüße, Carsten
onulu Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 Spassflüge...Billigflüge....Kurzreisen....Urlaub in Deutschland... in der ganzen momentanen Diskussion über "unnötige" Flüge vermisse ich etwas - die Pendel- bzw. Shuttle-Flüge der Bundesbeamten zwischen Köln/Bonn und Berlin (sind zwei Ministerien-Sitze eigentlich nicht auch unnötiger Luxus?) - die dezentralen EU-Sitze und dementsprechend unzähligen Flüge für eine Sitzung nach/zwischen Brüssel, Strassbourg, Berlin, Paris, London etc.etc.etc Das wäre ein guter Anfang, ich bin sicher, das würde den momentan betriebenen politischen Populismus etwas glaubwürdiger machen... :-)
onulu Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 ... übrigens auf Steuerzahler-Kosten, da würde eine Verteuerung der Flüge vermutlich nicht den gewünschten Effekt der Reduktion der Flugbewegungen haben.... :-))
keeny Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 Aber eine Verteuerung der Flüge ist trotzdem sinnvoll: Aber nicht pauschal, sondern Verteuerung der Betriebsstoffe oder Abgase etc. Also z.B. eine Kerosinbesteuerung.Dadurch wird der Anreiz geschaffen, den Verbrauch dieser Stoffe zu verringern, einfach weil sich die notwendigen Technologien etc schneller amortisieren. Diesen Effekt halte ich für wichtig und auch nützlich. Diesen Effekt haben wir doch jetzt schon, wenn der Rohölpreis steigt. Das Problem wird aber indirekt an die Kunden weitergegeben, durch den "Kerosinzuschlag", mit dem aber keine Airline wirbt. Und wenn der Ölpreis sinkt, bleiben aber die Kerosinzuschläge :-( Die EU müßte nur mal die Preisauszeichnungspflicht abändern und die gesonderte und teilweise versteckte Aufführung eines "Kerosinzuschlags" verbieten. Die Flugpreise müssten imho immer inkl. Kerosin und evt. weiteren Gebühren ausgewiesen werden. Dann kann eine Airline nicht mehr mit für ab 29 Euro nach Malle werben, sondern ab 49 Euro. Und schon sind die "Einstiegs"-Preise höher :-)
HEL Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 Spassflüge...Billigflüge....Kurzreisen....Urlaub in Deutschland...in der ganzen momentanen Diskussion über "unnötige" Flüge vermisse ich etwas - die Pendel- bzw. Shuttle-Flüge der Bundesbeamten zwischen Köln/Bonn und Berlin (sind zwei Ministerien-Sitze eigentlich nicht auch unnötiger Luxus?) - die dezentralen EU-Sitze und dementsprechend unzähligen Flüge für eine Sitzung nach/zwischen Brüssel, Strassbourg, Berlin, Paris, London etc.etc.etc Das wäre ein guter Anfang, ich bin sicher, das würde den momentan betriebenen politischen Populismus etwas glaubwürdiger machen... :-) Als symbolische Geste wäre die Verringerung der Beamtenflüge bestimmt geeignet, die Bild-Zeitungsleser würde das sicher freuen. Ich denke aber, eine Einzelmaßnahme wird nicht soviel bringen, hier muss mehr getan werden.
Gast Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 Weniger Umweltfreund als Schützer seiner Geldbörse, pardon der Pauschalreise. Wenn Flüge erst mal 100 Euro kosten, dann sind z.B. 299 Euro als Pauschalreise wieder attraktiver. So eine Mischkalkulation kann nicht so gut durchleuchtet werden wie Einzelpreise. Das ist sehr schön durchschaut und genauso ist es.
onulu Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 Als symbolische Geste wäre die Verringerung der Beamtenflüge bestimmt geeignet, die Bild-Zeitungsleser würde das sicher freuen. Ich denke aber, eine Einzelmaßnahme wird nicht soviel bringen, hier muss mehr getan werden. Klar würde das nur als "symbolische" Geste taugen (BILD-Leser übrigens hin oder her), aber würde so manche Diskussion oder Vorschläge seitens der Politik glaubwürdiger machen (und würde nebenbei den Bundeshaushalt schonen :-))... getan werden muss etwas in allen Bereichen (im Flugverkehr vor allem WELTWEIT), unbestritten, das allerdings schon lange...und aus meiner Sicht ist die ganze Diskussion momentan reiner Aktionismus und Profilierungswahn der "Hinterbänkler" in Berlin, weil der aktuell warme Winter die Klimaproblematik mal wieder für ne Zeit nach oben gespült hat...
Gast Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 ...und aus meiner Sicht ist die ganze Diskussion momentan reiner Aktionismus und Profilierungswahn der "Hinterbänkler" in Berlin, weil der aktuell warme Winter die Klimaproblematik mal wieder für ne Zeit nach oben gespült hat... Da stimme ich auch noch einmal gern zu und ergänze: In der Opposition ist es offenbar ganz schön blöd für die eine bestimmte Partei, die grad ihre Chance wittert, und die andere große regierende möchte da auf keinen Fall wieder hin, so dass sie bestimmt demnächst Lackschuh gegen Turnschuh tauscht, wenn sie so weiter macht.
mflyer Geschrieben 7. März 2007 Melden Geschrieben 7. März 2007 Spassflüge...Billigflüge....Kurzreisen....Urlaub in Deutschland...in der ganzen momentanen Diskussion über "unnötige" Flüge vermisse ich etwas - die Pendel- bzw. Shuttle-Flüge der Bundesbeamten zwischen Köln/Bonn und Berlin (sind zwei Ministerien-Sitze eigentlich nicht auch unnötiger Luxus?) - die dezentralen EU-Sitze und dementsprechend unzähligen Flüge für eine Sitzung nach/zwischen Brüssel, Strassbourg, Berlin, Paris, London etc.etc.etc Das wäre ein guter Anfang, ich bin sicher, das würde den momentan betriebenen politischen Populismus etwas glaubwürdiger machen... :-) Als symbolische Geste wäre die Verringerung der Beamtenflüge bestimmt geeignet, die Bild-Zeitungsleser würde das sicher freuen. Ich denke aber, eine Einzelmaßnahme wird nicht soviel bringen, hier muss mehr getan werden. Denkst Du die Angestellten und Beamten der Ministerien bzw. der nachgeordneten Bereiche shuttlen aus Langeweile? Hierfür gibt es klare Bestimmungen und (gesetzliche) Regelungen. Außerdem werden die benötigten Kapazitäten auf den Maschinen erst bei DI und X3 eingekauft (im Rahmen eines Rahmenvertrags aufgrund vorheriger Ausschreibung). Die Zeiten in denen es für die Berlin-Bonn-Pendler Sonderflüge gab und die Schmuddel...äh...Bild-Zeitung regelmäßig die Passagiere beim Aussteigen zählte und fotografierte sind lange vorbei. Ob zwei Dienstsitze unnötiger Luxus sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Diesbezüglich gibt es einen Bericht des damaligen Verkehrs- und Bauministers Bodewig, welcher vom Bundesrechnungshof bestätigt wurde und bescheinigt, dass ein Umzug 500 mal teurer wäre als die bisherige Praxis mit zwei Dienstsitzen und den Kosten in Höhe von 10 Mio. Euro für die Aufteilung der Ministerien. Von daher wäre ich vorsichtig solche Behauptungen aufzustellen und diese mit der Spaßfliegerei in Verbindung zu bringen.
onulu Geschrieben 8. März 2007 Melden Geschrieben 8. März 2007 Ob zwei Dienstsitze unnötiger Luxus sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Diesbezüglich gibt es einen Bericht des damaligen Verkehrs- und Bauministers Bodewig, welcher vom Bundesrechnungshof bestätigt wurde und bescheinigt, dass ein Umzug 500 mal teurer wäre als die bisherige Praxis mit zwei Dienstsitzen und den Kosten in Höhe von 10 Mio. Euro für die Aufteilung der Ministerien. Die Expertise von Bodewig ging (bin mir allerdings nicht sicher) von einem gewissen (Übergangs-)Zeitraum, der inzwischen allerdings zweimal verlängert wurde (auch hier bin ich mir nicht sicher um die Zahl). Und schliesslich geht es bei der aktuellen Diskussion um die Verringerung von Flugbewegung zum Klimaschutz bzw. Verteuerung der Flüge. Und wo könnte man besser anfangen zu analysieren und optimieren als bei sich selbst (gilt für Privatmensch als auch Bundespendler)? ...gilt übrigens auch für Rauchverbot im Bundestag :-) (sorry...off-topic)
L49 Geschrieben 8. März 2007 Melden Geschrieben 8. März 2007 Eines vorneweg: Für die Umwelt ist völlig bedeutungslos, ob jemand für 99 EUR mit Condor nach Bangkok fliegt oder für 10.000 EUR in der First.Einverstanden, dass Herumhacken auf "Spaßfliegern" ist reiner Aktionismus. Ist es das? Zwar sind die Emissionen pro Fluggast selbstverständlich unabhängig von der Höhe des von ihm entrichteten Ticketpreises, jedoch sinkt i.d.R die Nachfrage nach einem Gut, wenn sich dessen Preis erhöht; Sonderreaktionen wie den Snob-Effekt lassen wir mal beiseite. Und wenn aufgrund von Abgaben etc. eine Fluggesellschaft die Tickets für einen Flug im Schnitt teurer anbieten muss (das heißt nicht, dass sie gar keine mehr für 99,- oder bei FR für den berühmten 1 Cent anbietet), werden weniger Leute so einen Flug nachfragen. Aber eine Verteuerung der Flüge ist trotzdem sinnvoll: Aber nicht pauschal, sondern Verteuerung der Betriebsstoffe oder Abgase etc. Also z.B. eine Kerosinbesteuerung.Dadurch wird der Anreiz geschaffen, den Verbrauch dieser Stoffe zu verringern und damit den CO2 Ausstoss, einfach weil sich die notwendigen Technologien etc. schneller amortisieren. Diesen Effekt halte ich für sehr wichtig und auch nützlich. [...] Reine Verbote oder Vorschriften sind zu statisch, da sie keinen Anreiz ausüben, immer weiter zu machen. Sobald die vorgeschriebene Grenze erreicht ist, ist jeder Zusatzaufwand unrentabel, weil den Kosten kein Nutzen entgegensteht. Guter Punkt. Nur ist es wohl so, dass erhöhte Betriebskosten neben dem Anreiz die technologische Effizienz beim Fliegen voranzutreiben, aber auch dafür sorgen, dass bestimmten Handlungsweisen von Carriern, wie etwa zu Saure-Gurken-Zeiten massenhaft Flüge "zu verschenken", vermehrt der ökonomische Boden entzogen wird, weil du das Geld, das du als Ailrine dabei drauflegen musst, um soviel zunimmt, dass es zu anderen, nachfragestärkeren Zeiten nicht wieder reinbekommen kannst. Wenn deine variablen Kosten des Flugbetriebes nur stark genung ansteigen, kann es plötzlich sinnvoll sein, ein Flugzeug auch mal am Boden zu lassen, anstatt es mit lauter 1 Cent Passagieren in November auf die Reise zu schicken. Und das heißt: harte Zeiten für die Herren Spaßflieger brechen an. ;-)
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