Berlin C54 Geschrieben 18. März 2007 Melden Geschrieben 18. März 2007 Meldung heute: "Die Verkehrsminister der Europäischen Union wollten gemeinsam mit dem EU-Umweltrat einen Standpunkt festlegen, um den Luftverkehr in den Emissionshandel einzubeziehen, sagte Tiefensee weiter. Hinzu kämen emissionsabhängige Landeentgelte. Wer alte Flugzeuge betreibe, zahle beim Starten und Landen drauf. Umweltfreundliche Maschinen könnten dagegen sparen. Die Fluglinien schafften so schneller moderne Maschinen an." Was für ein grandioser Unsinn. Was ist den "alt" und was "neu"? Ist eine A320 alt, eine 747-400 auch? Nahezu alle lauten und spritfressenden Flieger sind längst weg. Und für die wenigen "Überlebenden" gibt es schon heute horrende Landegebühren. Die Airlines überschlagen sich im Wettbewerb um die "jüngste Flotte" aus Marketing-Gründen. Und nun kommt unser großer Emissionsbekämpfer und CO2-Schlucker Tiefensee und will die allgemeine Hysterie für neue Landeentgelte nutzen. Besser wäre es, Staus am Boden und in der Luft abzubauen. Das spart wirklich.
Charliebravo Geschrieben 18. März 2007 Melden Geschrieben 18. März 2007 Nahezu alle lauten und spritfressenden Flieger sind längst weg. Viele Wege führen nach Rom und jeder kann ein Beitrag leisten. Mit der Einstellung "Warum ich, sollen doch andere zuerst" kommt wir kein Stück weiter. Spätestens wenn eine MD-8x mal wieder startet, frage ich mich übrigens immer wieder, wie die es zur Chapter3-Zulassung geschafft haben. Was spricht dagegen, es ähnlich wie bei den Schadstoffklassen bei den PKW zu machen: Periodische Einführung schärferer Grenzwerte, da ja die technische Entwicklung weiter fortschreitet. Wie leise moderne Flugzeuge sein können, war ja in Frankfurt wieder (nicht) zu hören, analog wird eine 748 leiser und sparsamer als eine 744 sein, eine 787 wesentlich weniger verbrauchen als eine 767, die 777 verursacht weniger Emmisionen als eine MD-11 ... Dabei sind aber zwingend die längeren Lebenzyklen eines Flugzeuges im Vergleich zu einem PKW zu berücksichtigen. Natürlich sollte das auch durch andere Maßnahmen am Boden und in der Luft flankiert werden. Da schließt aus meiner Sicht z.B. aber auch den Ausbau der Bahnstrecken etc. ein, damit Flüge wie Köln-Berlin, Frankfurt-München etc. weitgehend der Vergangenheit angehören können.
PlaneHunter Geschrieben 18. März 2007 Melden Geschrieben 18. März 2007 Grundsätzlich ist der Ansatz sinnvoll - aber wenn eine Abgabe für den zivilen Luftverkehr fällig wird, dann sollten auch viele andere CO2-Quellen stärker berücksichtigt werden. Kaum jemand spricht von den tausenden Schiffen auf den Weltmeeren (mit teilweise toxischen Diesel-Abgasen), den Lkw-Kolonnen auf Europas Straßen (immer sind nur die bösen Autofahrer schuld) oder fragwürdigen Militärflügen. Wo bleibt die einheitliche Flugsicherung, wo bleiben zusätzliche Start- und Landebahnen, um Warteschleifen zu verringern? Wo bleibt der längst überfällige geschlossene Widerstand gegen die täglich fortschreitende Abholzung der Regenwälder? Wo bleibt der Widerstand gegen den fragwürdigen Beamten-Shuttle zwischen Bonn und Berlin? Wenn sich die Politik für konsequentes und gerechtes Handeln anstatt für inkonsequenten Aktionismus entscheiden würde, wären wir alle einen großen Schritt weiter... Natürlich sollte das auch durch andere Maßnahmen am Boden und in der Luft flankiert werden. Da schließt aus meiner Sicht z.B. aber auch den Ausbau der Bahnstrecken etc. ein, damit Flüge wie Köln-Berlin, Frankfurt-München etc. weitgehend der Vergangenheit angehören können. Dann muss aber auch die Bahn ihren Beitrag leisten und sicherstellen, dass ein Flug über die Schiene ebenso zuverlässig erreicht werden kann wie durch einen Zubringerflug. Und natürlich müsste die Bahn einmal über ihre Preispolitik und ihren Service nachdenken... PH
st_nrw Geschrieben 19. März 2007 Melden Geschrieben 19. März 2007 Grundsätzlich ist der Ansatz sinnvoll - aber wenn eine Abgabe für den zivilen Luftverkehr fällig wird, dann sollten auch viele andere CO2-Quellen stärker berücksichtigt werden. Kaum jemand spricht von den tausenden Schiffen auf den Weltmeeren (mit teilweise toxischen Diesel-Abgasen), den Lkw-Kolonnen auf Europas Straßen (immer sind nur die bösen Autofahrer schuld) oder fragwürdigen Militärflügen. Sehe ich auch so. Und ich will gar nicht wissen, wie viele Leute am Wochenende auf dem Sofa mit der Bierflasche in der Hand sich ueber die sinnlose CO2-Erzeugung bei der Formel-1 Gedanken gemacht haben....Warum gibt es hier keine Emissions-Abgaben auf Eintrittskarten, TV-Sender usw.?
iai-kfir Geschrieben 19. März 2007 Melden Geschrieben 19. März 2007 und wo bleibt die emissionsabgabe auf geistige flatulenz? trotz meiner jungen jahre habe ich erkannt, dass alle paar wochen/monate eine andere kuh durchs dorf getrieben wird und sich viele pressevertreter/politiker gerne dazu äussern. und nach ein paar wochen ist es dann nicht mehr interessant und schläft wieder ein. die luftfahrt wird an dem momentanen aktionismus nicht kaputt gehen.
Charliebravo Geschrieben 20. März 2007 Melden Geschrieben 20. März 2007 Kaum jemand spricht von den tausenden Schiffen auf den Weltmeeren (mit teilweise toxischen Diesel-Abgasen), ... Fachleute sprechen darüber schon - http://www.ftd.de/forschung_bildung/forschung/175764.htmlnur ist das thema hat in den allegemeinen Medien oder erst recht in einem Luftfahrtforum nicht so beherrschend.
Empfohlene Beiträge
Archiviert
Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.