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Anglizismen - muss es sein?


Andy

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Habt ihr gemerkt, dass Germanwings seit ca einem Jahr einen neuen Slogan hat? Früher war es "Fly high, pay low", jetzt "Deine Flügel". Find ich gut. Ich gehe noch weiter und frage: muss eine deutsche Fluggesellschaft unbedingt "Germanwings" oder "TUIFly" heissen? Wieso will man keinen deutschen Firmennamen?

Nehmen wir Lufthansa - ein 100%ig deutsches Wort, klingt schön und auch für diejenigen, die kein Deutsch können, problemlos auszusprechen.

 

Die neuen Fluggesellschaften sind sowieso nicht auf Amerika hin ausgerichtet. Also es ist egal, ob sich ein Italiener oder ein Russe mit "Germanwings" oder "Deutsche Flügel" quält... Mit "Deutsche Bank" gibt es ja keine Probleme in der Welt.

 

Eure Meinung?

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Das ist ein grundsätzliches Problem.

 

Da der Durchschnittsdeutsche eher kein bis sehr mäßig Englisch spricht, klingt für ebendiesen Mitbürger - insbesondere denjenigen, bei denen Schulbildung und Weltgewandheit an der Tür zur Stammkneipe endet - jedes entfernt nach Englisch klingende Wort "modern", "spannend", "trendig" (auch das ist ja schon so ein Anglizismus, der sich sehr festgesetzt hat).

 

Genau darauf satteln die überbezahlten Werbefuzzis und Marketingberater - und liegen oft herrlich daneben, wenn Slogans wie "Come in and find out" (Douglas) als "Komm rein und finde wieder raus" und "Powered by emotion" (SAT 1) als "Kraft durch Freude" *LOL* verstanden wird.

 

Im SPIEGEL gab's vor einiger Zeit mal einen herrlichen Artikel, der beschrieb, wie völlig falsch Werbedenglisch von den deutschen Durchschnittskonsumenten verstanden wurde.

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Laut Wirtschaftspresse hat der Trend vor 1-2 Jahren gedreht und Deutsch ist mehr und mehr wieder "IN". Im Grunde auch logisch, da die meist gesprochene Sprache innerhalb der EU. Der zaghaft wiedererwachte Nationalstolz tut ein übriges.

Was TUI sich mit seinem "flydotcom" geleistet hat ... na ja brauchen wir glaub ich nicht mehr drüber zu reden. Auf der anderen Seite muß man aber auch berücksichtigen, das speziell die Luftfahrtbranche international ausgerichtet ist und englisch da schon einen Sicherheitsaspekt hat. Beispiel - Flug von Polen nach Schweden in dem u.U. auch viele Deutsche sitzen. Kleinster gemeinsamer Nenner ist da nun mal englisch. Genauso wie alle Beschriftungen auf internationalen Flughäfen. Wobei ich persönlich finde das Eigennamen in der jeweilgen Landessprache praktisch oft einen höheren Wiedererkennungswert haben als beliebig austauschbare engl. Namen. Die LH ist tasächlich ein wunderbares Beispiel dafür.

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Ein sehr schönes Thema habt ihr euch da ausgesucht.

 

Ich finde es immer wieder lustig wenn deutsche Kleinstunternehmen, die ausschließlich auf dem deutschen Markt ihre Probukte anbieten mit englischen Firmennamen auftreten, nur um modern, "cool" und angeblich zeitgemäß aufzutreten.

 

Schwieriger wird es wenn das Unternehmen stark international ausgerichtet ist, was Fluggesellschaften ja meist sind. Mal ganz ehrlich - würdet ihr den Namen Türk Hava Yolları oder Turkish Airlines vertrauenderweckender finden? Von noch kleineren Fluggesellschaften die frisch gegründet werden ganz zu schweigen. Dennoch haben deutsche Namensgebungen hier denn Vorteil, da Deutschland immer noch ein der Welt für Qualität und solide Arbeit seht. Die Lufthansa ist hier ein sehr gutes Bespiel. Deshalb sehe ich auch nicht, dass eine "Deutschlandflug" mit ihrem Namensauftritt Probleme hätte, eine "TUI" ebensowenig.

 

Auch wenn ich ein wenig vom Thema abschweife finde ich auch die neue Mode hinter jedem Airlinenamen ein .com anzuhängen und ihn damit zu verschandeln. Wer Webseiten sucht finde sie in der Regel auch schnell und einfach über Suchmaschinen.

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Irgendwie ein Thema, dass ich nie werde ganz nachvollziehen können. Vor allem ist es deswegen lustig, weil gerade in Österreich immer mehr "ur-österreichische" Worte von deutschen verdrängt werden, sei es durch das Fernsehen oder durch deutsche Zeitungen, Bücher, Werbungen...

Wir müssen uns quasi gegen die Infiltrierung durch zwei Sprachen wehren - was aber nichts daran ändert, dass ich den Vorteil nicht sehe, wenn man die deutsche Sprache bewahren will.

Was genau bringt mir das, wenn ich ein deutsches Wort statt einem englischen verwende? Ist das nicht vollkommen egal, aus welcher Sprache ein Wort stammt, dass ich benutze? Ich sehe einfach keinen Vorteil darin, wenn ich bewusst heimatsprachliche Worte forciere...

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Wenn ein fremdsprachlicher Begriff einen Sachverhalt besser und/ oder kürzer beschreibt als das entsprechende muttersprachliche Wort, kann ich damit leben. Oft ist es jedoch so, dass der Durchschnittsmensch gar nicht wirklich versteht, was die entsprechenden Begriffe oder Slogans auf Deutsch bedeuten, und dann finde ich das unreflektierte Verwenden von Anglizismen eher wenig zielführend bis peinlich.

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Wenn ein fremdsprachlicher Begriff einen Sachverhalt besser und/ oder kürzer beschreibt als das entsprechende muttersprachliche Wort, kann ich damit leben. Oft ist es jedoch so, dass der Durchschnittsmensch gar nicht wirklich versteht, was die entsprechenden Begriffe oder Slogans auf Deutsch bedeuten, und dann finde ich das unreflektierte Verwenden von Anglizismen eher wenig zielführend bis peinlich.

 

Da hast du meine absolute Zustimmung! Wir haben vor kurzem eine Studie durchgeführt mit unserem Abikurs Deutsch und sind mal durch Münster gelaufen und haben Leute befragt. Genau nach eben solchen englischen Slogans, eh ich meine Schlagwörtern, und eigentlich lag die Zahl derer, die es korrekt übersetzen konnten bei etwas über 20%!! Außerdem bin ich der Meinung, wie jemand schon weiter oben geschrieben hat, dass es regelrecht peinlich ist und meiner Meinung nach auch lächerlich wirkt, wenn Klein- und Kleinstunternehmen sich englische "Firmen"namen geben. Diese Unternehmen sprechen nunmal fast ausschlißelich deutsche Kunden an, die wie gesagt damit nichts anfangen können. Alles läuft ganz after dem english sprichwort: "Shit passiert"... ;o)

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Irgendwie ein Thema, dass ich nie werde ganz nachvollziehen können. Vor allem ist es deswegen lustig, weil gerade in Österreich immer mehr "ur-österreichische" Worte von deutschen verdrängt werden, sei es durch das Fernsehen oder durch deutsche Zeitungen, Bücher, Werbungen..."

 

...du meinst von Hochdutschen...

 

Wir müssen uns quasi gegen die Infiltrierung durch zwei Sprachen wehren

 

Damit haben ALLE deutschen Dialekte zu kämpfen. Frag mal die Bayern oder auch die Rheinländer (wer spricht denn noch Kölsch?). Die hochdeutsche Variante setzt sich eben langsam überall durch... Hier von Infiltrierung ohne "Gänsefüßchen" zu schreiben finde ich höchst daneben (Österrrrreicher wehrt Euch, kauft nicht bei Deutschen?).

 

- was aber nichts daran ändert, dass ich den Vorteil nicht sehe, wenn man die deutsche Sprache bewahren will.

Was genau bringt mir das, wenn ich ein deutsches Wort statt einem englischen verwende? Ist das nicht vollkommen egal, aus welcher Sprache ein Wort stammt, dass ich benutze? Ich sehe einfach keinen Vorteil darin, wenn ich bewusst heimatsprachliche Worte forciere...

 

Nicht wirklich, da gebe ich Dir recht. Es wirkt eben nur peinlich, wenn TUI eben "flyen tut".

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Wir müssen uns quasi gegen die Infiltrierung durch zwei Sprachen wehren

 

Damit haben ALLE deutschen Dialekte zu kämpfen. Frag mal die Bayern oder auch die Rheinländer (wer spricht denn noch Kölsch?). Die hochdeutsche Variante setzt sich eben langsam überall durch... Hier von Infiltrierung ohne "Gänsefüßchen" zu schreiben finde ich höchst daneben (Österrrrreicher wehrt Euch, kauft nicht bei Deutschen?).

 

Also ich arbeite jetzt seit etwa vier Jahren eigentlich durchgehend mit Österreichern und an etwa 40 Arbeitstagen im Jahr auch in Österreich, da versuche ich schon, mich ein wenig auf das Idiom meiner Gesprächspartner einzustellen, ohne dabei allerdings den schmalen Grad des Anbiederns zu überschreiten. Meistens geht sich diese Strategie auch aus. ;o)

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wobei es ja eigentlich an der Zeit ist eine EU-Einheitssprache einzuführen.

Deutsch ist weltweit viel zu unbedeutend, um diese Aufgabe zu erfüllen.

 

Um Himmels willen! Erst Einheitsbrei bei den Filmen, dann bei den Klamotten und nun eine Einheitssprache? Nein danke, was über Jahrtausende gewachsen ist sollte man nicht mutwillig zerstören.

 

Wobei sich ja nahezu unbemerkt schon eine weltweite 2.Sprache gebildet hat: Globisch - gefällt mir ganz gut, vor allem der weitgehende Verzicht auf Grammatik ;-)

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wobei es ja eigentlich an der Zeit ist eine EU-Einheitssprache einzuführen.

Deutsch ist weltweit viel zu unbedeutend, um diese Aufgabe zu erfüllen.

 

Um Himmels willen! Erst Einheitsbrei bei den Filmen, dann bei den Klamotten und nun eine Einheitssprache? Nein danke, was über Jahrtausende gewachsen ist sollte man nicht mutwillig zerstören.

 

Ich denke auch, dass dieser Ansatz zu weit geht und wenig Praktikabilität aufweist. Allerdings wäre es sehr sinnvoll, allen Menschen sehr gute Kenntnisse (soweit für die "Schüler" intellektuell erzielbar) in einer allen gemeinsamen "standardisierten" Zweitsprache zu vermitteln. Aufgrund der weltweiten Verbreitung und einfachen Grammatik bietet sich da in der EU Englisch an.

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Habt ihr gemerkt, dass Germanwings seit ca einem Jahr einen neuen Slogan hat? Früher war es "Fly high, pay low", jetzt "Deine Flügel". Find ich gut. Ich gehe noch weiter und frage: muss eine deutsche Fluggesellschaft unbedingt "Germanwings" oder "TUIFly" heissen? Wieso will man keinen deutschen Firmennamen?

Nehmen wir Lufthansa - ein 100%ig deutsches Wort, klingt schön und auch für diejenigen, die kein Deutsch können, problemlos auszusprechen.

 

Die neuen Fluggesellschaften sind sowieso nicht auf Amerika hin ausgerichtet. Also es ist egal, ob sich ein Italiener oder ein Russe mit "Germanwings" oder "Deutsche Flügel" quält... Mit "Deutsche Bank" gibt es ja keine Probleme in der Welt.

 

Eure Meinung?

 

Hallo erst mal.. die Steffi mag ihren Senf auch dazugeben. Ganz so einfach und radikal wie ihr das seht ist das auch nicht.

Englische Begriffe sind nicht mehr wegzudenken, heutzutage zumindestens, die Lufthansa wurde vor über 50 Jahren gegründet, kein Thema, aber eine "international ausgerichtete" Fluggesellschaft kann sich m. E. niemals "deutsche Flügel" nennen.

Wie heisst die Seite hier ? Airliners.de ah ja und nicht Luftlinien, wir schicken Emails und keine Elektronischen Briefe und sind im Internet unterwegs. Wir surfen und chatten und eröffnen einen Thread.

Übrigens diejenigen, die hier mitdiskutieren und sich mehr- oder weniger pro deutsche Sprache und kontra Englisch outen benutzen in Ihren Threads ganz ungeniert No-shows, Descent, Approach, Departure und was weiss ich noch alles...also locker bleiben und nicht den Franzosen nachrennen. Die sind nämlich grade auf so einem Trip..

 

Grüße von Steffi

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Hallo erst mal.. die Steffi mag ihren Senf auch dazugeben. Ganz so einfach und radikal wie ihr das seht ist das auch nicht. Englische Begriffe sind nicht mehr wegzudenken, heutzutage zumindestens, die Lufthansa wurde vor über 50 Jahren gegründet, kein Thema, aber eine "international ausgerichtete" Fluggesellschaft kann sich m. E. niemals "deutsche Flügel" nennen.

Wie heisst die Seite hier ? Airliners.de ah ja und nicht Luftlinien, wir schicken Emails und keine Elektronischen Briefe und sind im Internet unterwegs. Wir surfen und chatten und eröffnen einen Thread.

Übrigens diejenigen, die hier mitdiskutieren und sich mehr- oder weniger pro deutsche Sprache und kontra Englisch outen benutzen in Ihren Threads ganz ungeniert No-shows, Descent, Approach, Departure und was weiss ich noch alles...also locker bleiben und nicht den Franzosen nachrennen. Die sind nämlich grade auf so einem Trip..

 

Trotzdem stirbt mit jeder Sprache eine eigene Kultur. Und es sind in jedem Jahrzehnt nicht gerade wenige Sprachen und Dialekte die einfach verschwinden. Es es vollkommen klar, dass dich Englisch für jeden Menschen zur Zweisprache entwickeln wird um in der globalisierten Welt klarzukommen. Trotzdem finde ich den Weg, wie die Franzosen mit ihrer zweifellos sehr schönen Sprache umgehen sehr gut. Vielleicht sollten sich viele Deutsche daran ein Beispiel nehmen, mit Stolz die deutsche Sprache zu verwenden und (im Gegensatz zu vielen Franzosen) auch die englische Sprache zu beherrschen.

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Irgendwie ein Thema, dass ich nie werde ganz nachvollziehen können. Vor allem ist es deswegen lustig, weil gerade in Österreich immer mehr "ur-österreichische" Worte von deutschen verdrängt werden, sei es durch das Fernsehen oder durch deutsche Zeitungen, Bücher, Werbungen..."

 

...du meinst von Hochdutschen...

 

Wir müssen uns quasi gegen die Infiltrierung durch zwei Sprachen wehren

 

Damit haben ALLE deutschen Dialekte zu kämpfen. Frag mal die Bayern oder auch die Rheinländer (wer spricht denn noch Kölsch?). Die hochdeutsche Variante setzt sich eben langsam überall durch... Hier von Infiltrierung ohne "Gänsefüßchen" zu schreiben finde ich höchst daneben (Österrrrreicher wehrt Euch, kauft nicht bei Deutschen?).

 

- was aber nichts daran ändert, dass ich den Vorteil nicht sehe, wenn man die deutsche Sprache bewahren will.

Was genau bringt mir das, wenn ich ein deutsches Wort statt einem englischen verwende? Ist das nicht vollkommen egal, aus welcher Sprache ein Wort stammt, dass ich benutze? Ich sehe einfach keinen Vorteil darin, wenn ich bewusst heimatsprachliche Worte forciere...

 

Nicht wirklich, da gebe ich Dir recht. Es wirkt eben nur peinlich, wenn TUI eben "flyen tut".

 

 

Sorry, österreichisches Hochdeutsch verwendet andere Worte als deutsches Hochdeutsch. Die österreichische deutsche Sprache ist auch als eigene Sprache anerkannt, genauso wie das Schweizerdeutsche, wird aber trotzdem von vielen noch als bloßer Dialekt gesehen, was sie aber nicht ist.

Ein Stuhl heisst in Österreich Sessel, ein Brötchen Semmel, und wir gehen nicht zum Metzger sondern zum Fleischhauer. Auch essen wir weder Klösse noch Blumenkohl, sondern Knödel und Karfiol. Rote Beete heisst bei uns rote Rüben... etc etc. Das hat nichts mehr mit Dialektsprache zu tun.

 

Ein großes Problem mit dem wir zu Kämpfen haben ist der Einfluss des Fernsehens auf die Sprachbildung, gerade bei den Jüngsten, und hier auch vor allem in Stadtgebieten, die schon aufgrund der hohen Migrantendichte mit Sprachproblemen an sich zu kämpfen haben. Wenn man in die Volksschulklassen geht findet man zunehmend eine "preussische Aussprache" - d.h. hart, mit (für Österreich) falscher Betonung (z.b: Kaffee: erste Worthälfte kurz, zweite lang (AT), beide kurz (DE).).

 

Natürlich ist die Sprache immer etwas Lebendiges, im steten Wandel der Zeit, und so oft wurde schon der Untergang der Sprache herbeiprophezeit (zumindest einmal in jeder Generation), und doch hat sie bis heute überlebt. Genauso wie unsere Kultur einem steten Wandel unterworfen, und unsere Sprache ist Ausdruck unserer Kultur.

Globalisierung beschleunigt und verändert diese Anpassung zwar...aber dennoch werden wir, wir die Sprache es überleben.

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