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[Tripreport] Moskau (STR-DME-STR)


Tecko747

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Eines der letzten großen Ziele, bei mir in Europa noch fehlten war Moskau. Als es vor einigen Wochen sehr günstige Angebote bei Air Berlin gab, schlug ich zu. Schnell noch ein paar Tage Urlaub eingereicht und meinem ersten Russlandaufenthalt stand nichts mehr im Weg.

 

Fast nichts mehr. Zuerst galt es den zahlreichen Papierkram für die Einreise nach Russland abzuwickeln. Visum, Einladung, Krankenversicherungsnachweis usw. – einige Tage vor Abflug hatte ich dann alles zusammen und es konnte losgehen.

 

Etwas aufgeregter als üblich fuhr ich zum Stuttgarter Flughafen. Schließlich war für mich Russland eines der großen ungekannten Länder in Europa. Wird die Einreise Problem von statten gehen? Wird die Orientierung mit der kyrillischen Schrift schwerfallen?

 

Stuttgart (STR) - Moskau- Domodedovo (DME)

Air Berlin AB 8436

Fokker 100

D-AGPL

 

Ankunft in Moskau Domodedowo.

 

Da sich die Situation der Flugfahrt in Russland in den letzten Jahren deutlich gebessert hat, stellen immer mehr Fluggesellschaften auf westliches Gerät um. Zahlreiche abgestellte Maschinen russischer Bauart stehen begrüßen einen auf dem Flughafen. Auch wenn Sie immer weniger werden sieht man aber durchaus noch viele Exemplare im Einsatz.

 

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Besonders fasziniert natürlich die IL-62 mit ihren 4 Hecktriebwerken.

 

Domodedowo ist recht moderner Flughafen, der westlichen Standards entspricht. Weil Russland ein starkes Wachstum verzeichnet, werden derzeit die Kapazitäten erweitert. Zahlreiche Fluggesellschafen sind in den letzten Jahren vom anderen großen Flughafen Moskaus „Scheremetjewo“ hierher abgewandert.

 

Die Einreise verlief überraschend problemlos und schon nach wenigen Minuten des Wartens war ich – ohne dass irgendwelche Fragen gestellt wurden – eingereist.

 

Vom Flughafen erreicht man mit einem Expresszug den Pawelezer Bahnhof, einem der zahlreichen Kopfbahnhöfe der Stadt. Tickets erhält man über einen Verkaufsschalter im Terminal.

 

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Mit einer Höhe von 540 Metern war der Moksauer Fernsehturm in den Jahren 1967 bis 1975 der höchste Turm der Welt, ehe der vom CN-Tower in Kanada abgelöst wurde. Im Jahr 2000 kam es im oberen Bereich zu einem Spektakulären Brand, bei dem der Turm sogar einzustürzen drohte. Entgegen meiner Erwartung kann der Turm nichtmehr besichtigt werden.

 

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Denkmal für die Eroberer des Weltraums.

 

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Einer der berühmtesten Einkaufsstädten dieser Welt: Das Kaufhaus GUM am Roten Platz. Vor einigen Jahren wurde es herrlich renoviert und erstrahlt seitdem in seiner ganzen Pracht.

 

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Historisches Museum

 

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Eines der Wahrzeichen Moskaus – die prächtige Basilius-Kathedrale am Roten Platz.

 

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Blick auf den Moskauer Kreml der von einer charakteristischen roten Mauer umzogen wird.

 

Als aktive Regierungsstätte kann der Kreml nur unser besonderen Sicherheitsvorschriften betreten werden. Rucksäcke sind tabu und müssen vorher eingelagert werden.

 

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Riesige Zarenkanone im Kreml.

 

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Prächtig: die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale

 

Ein ganz besonders Erlebnis für jeden Nahverkehrsbegeisternden ist natürlich eine Rundfahrt mit der U-Bahn. Keine U-Bahn der Welt wird täglich von mehr Menschen genutzt, keine verfügt über prächtigere Stationen. Im Gegensatz zu manch westlichem Gegenstück macht die Moskauer einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck. Viele der Stationen sind 70, 80 oder noch mehr Meter unter der Erde gebaut worden um auch im Kriegfall einen sicheren Schutz zu bieten. An schier Endlos in die Tiefe führenden Rolltreppen passen meist ältere Frauen in kleinen Häuschen auf, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

 

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Herrlich: Station Kropotkinskaja an der Linie 1

 

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Station Nowoslobodskaja an der Ringlinie 5

 

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Im zweiten Stock der Station Sportivnaja (südlicher Ausgang) befindet sich das Moskauer U-Bahn-Museum. Kein Vergleich mit den Museen in New York oder London. Aber es ist kostenlos und wenn man schon in der Nähe kann man für ne Viertelstunde in die leicht angestaubt wirkenden Räume reinschauen. Von alten Fahrkarten über Signale bis zu einem Führerstand bekommt man dort einen kleinen Vertiefenden Einblick in die U-Bahn.

 

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Direkt an der Moskwa liegt die in den 90er-Jahren wiederaufgebaute Christ-Erlöser-Kathedrale. 1931 ließ Stalin das Original sprengen. Sie gilt als die größte russisch-orthodoxe Kirche der Welt.

 

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Bürofläche in Moskau ist knapp. Deshalb entsteht einige Kilometer westlich des Zentrums die Moscow City mit den höchsten Gebäuden Europas.

 

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Kiewer Bahnhof. Hier enden die Fernzüge aus Österreich und der Ukraine.

 

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Luschniki-Stadion: Hauptaustragunkstädte der Olympischen Spiele 1980 und UEFA-5-Sterne-Stadion .

 

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Im Süden Moskaus bieten die Sperlingsberge einen schönen Ausblick. Dort steht auch eine große Skischanze.

 

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Moskaus große Universität im Sozialistischen Zuckerbäckerstil.

 

Noch einige Worte zu meiner Unterkunft. Bekanntlich gehört Moskau, wenn es um Hotels geht, zu den teuersten Städten der Welt. Seit dem Abbruch von Europas größtem Hotel, dem Rossija mit 3200 Zimmern hat sich die Situation im Mittelklassebereich weiter verschärft.

 

Es war nicht einfach ein halbwegs günstiges Hotel zu finden. Schließlich entschied ich mich über hrs.de gebuchte Hotel Vostok im Norden der Stadt. Das Hotel war sehr sauber und in einem guten Zustand. Die Lage war jedoch ein wenig ungünstig, zur Nächsten U-Bahnstation waren es etwa 1 km zu Fuß zu laufen. Aber der Preis umgerechnet von 65 Euro pro Nacht fürs Einzelzimmer machte dies für meine Bedürfnisse wett.

 

Zurück am Pawelezer Bahnhof war es Zeit wieder Abschied von dieser tollen Stadt zu nehmen.

 

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Am Flughafen schnell eingecheckt, das Ausreiseformular ausgefüllt und pünktlich die Air-Berlin-Fokker bestiegen.

 

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Inzwischen auch schon eine Rarität: Transaero setzt auf Boeing 747-200.

 

Moskau- Domodedovo (DME) – Stuttgart (STR)

Air Berlin AB 8437

Fokker 100

D-AGPA

 

Nach einem dreistündigen Flug erreichte ich wieder Stuttgart. Noch schnell den neuen Pizza Hut im landseitigen Bereich von Terminal 3 getestet und ab nach Hause.

 

Zurück blieben viele schöne Erinnerungen und die Gewissheit, dass dies nicht mein letzter Besuch in Russland war.

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Toller Report mit schönen Fotos, so hatte ich Moskau gar nicht in Erinnerung! Hast ja anscheinend auch sehr viel Glück mit dem Wetter gehabt! :)

 

Was mich aber verwundert ist, dass AB ex STR mit Fokker 100 nach Moskau fliegt. Wie war denn die Auslastung?

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Sehr schöne Bilder! Deine Gefühle hab ich bei meinem Moskau Trip übrigens auch geteilt und wurde eines besserem belehrt. :-)

 

Witzigerweise habe ich vor 5 Minuten den Umschlag mit meinen Visaunterlagen zugeklebt abgeschickt - Ende des Monats steht St. Petersburg an.

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Vielen Dank für den Bericht, nach den Bildern muss ich mir wohl doch mal überlegen ob ich da nicht auch hin will. Wenn der Aufwand und die Kosten mit dem Visum nicht wären, hätte ich es wohl schon gemacht.

 

Ärgerlich wäre es dann nur, wenn man bei Schmuddelwetter in Moskau aussteigen würde... in der Hinsicht hattest du ja wirklich Glück.

 

Und dann auch noch mit der Fokker (meinem Lieblingsflugzeug)... wenn du jetzt noch sagst das du die Flüge während der 29 Euro Aktion gebucht hast, werde ich so richtig neidisch. ;-)

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Toller Report mit schönen Fotos, so hatte ich Moskau gar nicht in Erinnerung! Hast ja anscheinend auch sehr viel Glück mit dem Wetter gehabt! :)

 

Wie so oft bei vielen Städten spielt natürlich die Stimmung und das Wetter auch eine Rolle, wie man eine Stadt aufnimmt. Und an diesem verlängerten Wochenende hat einfach alles gepaßt. Traumwetter inklusive.

 

Was mich aber verwundert ist, dass AB ex STR mit Fokker 100 nach Moskau fliegt. Wie war denn die Auslastung?

 

Der 3-Stunden-Flug dürfte so ziemlich an die Reichweitengrenze der Fokker gehen. Die Auslastung auf beiden Flügen war Nahe am Maximalwert. Zum überwiegenden Teil war die Maschine mit Russen besetzt, davon auch viele Wenigflieger, was sich am großen Beifall nach den Landungen bemerkbar machte.

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...wenn du jetzt noch sagst das du die Flüge während der 29 Euro Aktion gebucht hast...

 

Ja, ich hab während der Aktion gebucht. Kommt ja nicht alle Tage vor, das man für diesen Preis nach Russland fliegen kann.

 

Trotzdem darf man natürlich die Kosten für den Papierkram und die nicht gerade günstigen Hotelkosten nicht vergessen.

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Wie ist denn dieser Pizza HUt in STR? Preislich so wie überall?

 

Ist nur die Express-Variante mit eingeschränktem Sortiment. Mit dem Preislevel bei Pizza Hut kenn ich mich jetzt nicht so aus, aber dem Gefühl nach würde ich sagen, dass es sich auf normalem Stadtniveau (wie bei (McDo und Bürger King auch) bewegt. Sitzplätze mit Vorfeldsicht gibts auch.

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Super Tripreport. War diesen Februar auch in Moskau, allerdings bei -17 Grad tagsüber und Massen von Schnee. Es war für mich eine völlig neue Erfahrung und wenn ich mir Deine Bilder so ansehe, sieht es wieder völlig anders aus. Zusätzlich trägt Dein Tripreport hoffentlich ein wenig dazu bei ein paar Vorbehalte abzubauen. Ich persönlich finde die Stadt den Aufwand und die Kosten fürs Visum wert. Vielen Dank fürs Einstellen.

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Kennt jemand die tiefste Station der Moskauer U-Bahn?
Wikipedia spricht namentlich von der Station Park Pobedy (Linie 3), welche 84 Meter unter Erde liegt (allerdings wird das im Zusammenhang mit der längsten Rolltreppe erwähnt). Kann ja schonmal als Anhaltspunkt dienen...

 

Danke, erstmal! Die Wikipediaangaben kannte ich auch. In St. Petersburg gibt es ja eine Station, die 120 Meter unter der Erde liegt und somit als die Tiefste der Welt gilt. Wäre interessant zu wissen warum dort nicht die länge Rolltreppe der Welt steht. War jemand schon bei der Station? Ist der Zugang dort auf 2 große Rolltreppenabgänge aufgeteilt?

 

In Park Pobedy war ich auch. Sehr schick was dort gebaut wurde. Warscheinlich wurde die Station wegen des Geländeanstiegs so tief gebaut. Kreuzungen mit anderen Linien gibt es dort nicht.

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Zusätzlich trägt Dein Tripreport hoffentlich ein wenig dazu bei ein paar Vorbehalte abzubauen.

 

Ich muss sagen ich hab mich recht wohl gefühlt. Gut mit der Schrift ist es bei der Orientierung ein wenig anspruchsvoller als den Ländern mit lateinischen Zeichen, aber dennoch einfacher wie z.B. in China.

 

Auffällig ist aber dennoch noch der Auffällig hohe Anteil an uniformierten Menschen. Während man in Westeuropa meist belächelt wird, stellt dort die Uniform wohl doch noch was dar.

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