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Trip Report: Gran Canaria mit TUIFly (nur Flug, ohne Fotos)


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In den Tiefen meines PCs habe ich noch einen Bericht über einen Urlaubsflug mit TUIfly gefunden. Er behandelt den Flug, sonst nichts.

 

Für mich ist Fliegen weitestgehend Mittel zum Zweck, und da ich mich für Badeurlaub entschieden hatte, ging es nach Gran Canaria. Hier einmal meine Gedanken zum Flug.

 

Gut 95 Prozent meiner Flüge sind mit klassischen Linienfliegern, welche um diese Verbindung einen grossen Bogen machen, und so durfte ich nach 3 Jahren mal wieder einen Ferienflieger geniessen.

 

Also: Von Stuttgart nach Gran Canaria mit Tuifly, hin am 23.09, zurück am 06.10. Ab Stuttgart 06:05, zurück ab Gran Canaria 10:25. Flugzeit jeweils gute 4 Stunden.

 

Es fing an mit dem Vorabendcheckin bereits am Samstag. Ankunft im Terminal um 18:01, natürlich eine ungünstige Zeit wenn es um 18 Uhr losgehen soll, weil viele pünktlicher waren. Kürzer wurde die Schlange aber die ganze Zeit nicht, eher noch länger. Absperrbänder waren zwar vorhanden aber nicht benutzt, daher zieht sich eine Riesenschlange durchs Terminal. Zwei Schalter sind besetzt, laut Parkhausautomat hat der Spass von Einfahrt bis Bezahlen 46 Minuten gedauert, macht mindestens 30 Minuten fürs Checkin.

 

Am nächsten Morgen dann kurz vor 5 Ankunft per Taxi, vorsichtshalber zum T1. Eine gute Entscheidung, nach 3 Minuten waren wir 'airside', ein Blick im T3 durch die Security zeigte einen Riesenandrang mit langen Schlangen vor der Security. Kaffee haben wir vorsichtshalber auch im T1 getrunken.

 

Boarding begann pünktlich und lief tatsächlich gesittet ab mit Boarding nach Reihe. Die Damen an Bord sind noch am Schlafen, "Guten Morgen" kommt nicht über die Lippen.

 

Flieger wohl fast ausgebucht (2 Tage vorher waren noch Tickets für über 200 Euro one-way erhältlich).

 

Dem pünktlichen Abflug stand das linke Triebwerk im Weg, dass nicht gestartet werden konnte, also ging es zunächst mal zu einer Aussenposition, wo ein Techniker sich der Situation annahm. Es war wohl nur eine Sicherung, und nur mit wenig Verspätung ging es tatsächlich los.

 

Die Informationen des Kapitäns darüber waren gut, auch ansonsten war er recht gesprächig.

 

Der Flieger war eine 737-800, noch in Hapagfly Lackierung, und hatte zumindest den Vorteil, dass es kein A310 war, den ich auf der Strecke auch schon ertragen durfte (in 3-3-3 Sitzkonfiguration, und damit es mir besser in Erinnerung bleibt, einschliesslich Zwischenstop, also jeweils über 6 Stunden Flugzeit).

 

Die Sitze waren nagelneu, die Innenraumverkleidung ansonsten nicht.

 

Man merkt der -800 an, das es letzendlich ein aufgeblasener Kurzstreckenflieger ist, die neuen schmalen Sitze verschärfen die Situation. Die Sitze sind für die Mittelstrecke nicht angemessen und viel zu unkomfortabel, die Zahl der Toiletten zu gering und es fehlen jegliche Auffangräume für wartende Passagiere vor den Toiletten, insbesondere als Gangplatzinhaber vorne wird man permanent gestört.

 

Die Lage der Toiletten vorne/hinten, zusammen mit dem ungeteilten langen Innenraum und der Tatsache, das fast immer ein oder mehrere 'Service'-wagen im Gang stehen, sorgen für Unannehmlichkeiten.

 

Auffallend das extrem späte Ausschalten des 'fasten seatbelt' Anzeige, hin und zurück jeweils lange nach Erreichen der Reiseflughöhe.

 

An Service gab es ein 'warmes Frühstück' warum man auf einem deutschen Flieger von einem deutschen Flughafen mit praktisch 100% deutschem Publikum irgendwas aus Eiern, Kartoffeln und Tomatensosse servieren muss, erschliesst sich mir nicht wirklich, belegte Brötchen wären mir lieber gewesen, das Hantieren mit Messer und Gabel ist bei den engen Sitzen kein Vergnügen. Was soll eigentlich ein staubtrockenes Brötchen zu Bratkartoffeln, ausser das Tablett voll aussehen zu lassen?

 

Getränke gab es zweimal, mindestens einmal mehr mit Wasser und Orangensaft durchgehen wäre wünschenswert gewesen (insbesondere beim Rückflug), stattdessen gibt es Trödel im Bordverkauf.

 

Die 'Airshow' war ein neues System, dass sich durch fehlenden Informationsgehalt auszeichnete, es wurden z.B statt der Karten simulierte Bilder aus Cockpitsicht oder rechtem/linken Fenster gezeigt, also um so was zu sehen kauf ich mir lieber Bill Gates Flugsimulator.

 

Meine Meinung zum Bordverkauf ist, das er komplett überflüssig ist, einen ausschliesslich belästigt und stört. Wenn man glaubt, es ist überstanden, werden die Sonderangebote runtergebetet und der Karren nochmal durch den Flieger geschubst. Warum muss man unbedingt in einem Flieger Bilderrahmen oder Kilopackungen Gummibärchen kaufen?

 

Neben 60 minuten TV (Inhalt komplett vergessen) gab es einen Film (Happy Feet).

 

Landung in LPA wie gesagt pünktlich, das Gepäck kam recht früh, und dann fielen die Sitze im Transferbus positiv auf.

 

Beim Rückflug haben wir natürlich die Reihe mit der lahmarschigsten Abfertigungsdame erwischt (von Iberia durchgeführt, kein Wunder), die zur Krönung uns erst die Personalausweise zurückgibt, ein zwei minütiges Gespräch mit Kollegin/Supervisor führt, sich dann an uns vor dem Schalter errinnert und 'Passports please' bellt.

 

Bording zurück war Chaos Mode, jeder wann er wollte, die beiden Damen beim Kartenabriss zwar effektiv und schnell, aber in ein lautes Gespräch miteinander verwickelt, eigentlich erwartet man ein "Guten Flug" (von mir aus auf englisch oder spanisch).

 

Die Damen an Bord waren diesmal wach.

 

Flieger komplett ausgebucht.

 

Es wurde mal wieder ein warmes Frühstück serviert.

 

Die BordTV-Kassette hatte den 'Geist aufgegeben' (O-Ton Stewardess), daher gab es nur den Film.

 

Nach der Landung wurde die APU nicht eingeschaltet (jedenfalls nicht in den 10 Minuten bis wir aus dem Flieger waren).

 

Landung in Stuttgart wieder pünktlich, und sogar im T1, was kurze Wege zur S-Bahn bedeutete.

 

Fazit: TuiFly hat uns hin und zurück gebracht, mehr nicht. Positiv war die pünktliche Flugabwicklung mit Landung jeweils ein paar Minuten vor Plan. Es war nichts wirklich negatives dabei, aber es gab auch nichts, was irgendwie positiv auffiel. Davor war ich mit LTU geflogen, das ist drei Jahre her und darum aus meinem Gedächtnis weitestgehend verschwunden, aber eigentlich nicht negativ behaftet (z.B. dauerte der Vorabendcheckin satte 30 Sekunden), während von meinen vorherigen 2 Flügen mit Hapag LLoyd einer extrem negativ (A310 in 2002) und einer neutral (B737 in 2003) in Errinnerung sind. Nachdem LTU und Condor weitestgehend Geschichte sind, wird obiges Erlebnis wohl das neue Niveau der deutschen Urlaubsfliegerei darstellen.

 

Manfred

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Nun denn, 2007 waren das gottseidank fast meine einzigen Flüge, im Jahr davor durfte ich hauptsächlich aus beruflichen Gründen rund 66 mal in ein Flugzeug steigen (wenn ich richtig gezählt habe, ein paar werden wohl fehlen), und behaupte daher mal ich weiss wovon ich rede. Mit Reports davon will ich niemanden langweilen (wäre mir auch viel zu viel Arbeit), meistens wären sie sogar positiv (ausgenommen wenn der CRJ mal wieder nicht will und Lufthansa einem 2 Stunden nicht sagt was Sache ist).

 

Ansonsten ist das ein Tripreport wie er in einem Luftfahrtforum sein sollte, eine genaue Beschreibung des Fluges, und nicht 500 Urlaubsfotos. Das dies hier anders gesehen wird ist mir klar, deswegen gab es eine dicke Warnung im Titel.

 

Ansonsten finde ich faszinierend, was die "Geiz ist Geil" Generation so alles gut findet.

 

-M.

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Nun liegen die Flüge ja auch schon etliche Monate zurück und fielen genau in die Zeit, als TUIfly noch ein wenig in der Findungsphase steckte, wie man denn nun das Produkt ausrichtet (anfänglich sollte es ja Low Cost werden, bis man realisierte dass man das nicht einfach so auf Feriendestinationen übertragen kann). Seit dem Produkt-"Relaunch" im Januar 2008 sieht der Service an Bord (und z.T. auch am Flughafen) schon wieder anders aus.

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Nun liegen die Flüge ja auch schon etliche Monate zurück und fielen genau in die Zeit, als TUIfly noch ein wenig in der Findungsphase steckte, (…)

 

Ich glaube, "Guten Morgen" hat man auch da schon gesagt (im Gegensatz zu vielen Passagieren übrigens, wenn sie reinkommen). ;-)

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