VS007 Geschrieben 21. August 2008 Melden Geschrieben 21. August 2008 Hallo zusammen, folgender rein hypothetischer Fall, ganz ohne konkreten Anlaß, nur weil es mich gerade umtreibt: Nachdem es ja zu Beginn des Jahres einige "Groundings" gab, was wäre, wenn jemand bei Gesellschaft A einen Flug gebucht hat, der von Gesellschaft B durchgeführt wird und zwischen der Buchung und dem Flug A von uns geht. Der Passagier hat also ein Ticket für einen Flug, der auch tatsächlich durchgeführt wird (bei entsprechender Kurzfristigkeit kann sogar unterstellt werden, dass sein Platz auch auf jeden Fall frei ist) - aber kann er es auch nutzen? Gesellschaft B kann schießlich nicht mehr damit rechnen, von A noch eine Zahlung für den Transport des Passaguer zu erhalten. Rein rechtlich würde ich also vermuten, dass B nicht verpflichtet ist, den Passagier zu transportieren, wie sieht es (sah es) aber in der Praxis aus?
Reifel Geschrieben 21. August 2008 Melden Geschrieben 21. August 2008 Wie es rechtlich aussieht kann ich nicht beurteilen, aber in der Regel bucht die Airline, auf dessen Flugnummer gebucht wurde, auf andere Maschinen um. Ich denke auch mal fast dass sie dazu verpflichtet ist, da sie ja den Flug an den Kunden so verkauft hat. Dass der Flug von einem Partner durchgeführt ist ja nicht des Kundens Problem... In der Regel ist das ja en Durchgangstarif der Airline, die dann auch dafür verantwortlich sein sollte falls ein Parner schlapp macht. Aber mich würde auch interessieren wie es rechtlich aussieht. UA hat Gäste die mit UA-Flugnummer auf Aloha gebucht waren z.B. umgebucht.
VS007 Geschrieben 21. August 2008 Autor Melden Geschrieben 21. August 2008 Ich hatte eigentlich den umgekehrten Fall im Kopf: Die Gesellschaft die ausführt gibt es noch, die Gesellschaft bei der gebucht wurde ist Pleite ;)
Reifel Geschrieben 21. August 2008 Melden Geschrieben 21. August 2008 Uups jetzt versteh ich, auf die Idee muss man wohl kommen :) Dann sieht's wohl schlecht aus, schliesslich hast Du ein Ticket bei einer bankrotten Airline gekauft, und die hat Dein Geld, und die durchführende Airline kommt an das Geld vermutlich nicht ran... Aber vielleicht mutmasse ich da zu viel. Ist dann wohl Kulanzsache ob die das Ticket akzeptieren.... Ich glaube aber im Falle von Aloha war dies der Fall wenn ich mich recht erinnere. Bisher haben sich bei Airlinepleiten andere Airlines ja oftmals sehr kulant gezeigt und gestrandete Gäste nach verfügbarkeit gegen wenig Geld oder sogar kostenlos befördert. Vermutlich ist das in den meisten Fällen aber irrelevant. Das Problem wird ja in der Regel sein dass Du ohnehin nur einen Teil des Fluges fliegen kannst. Es ist ja eher die Ausnahme dass kein einziger Flug auf dem Ticket NICHT von der "Flugnummern-Airline" durchgeführt wird. Aber ist an sich kein unteressantes Thema...
enet Geschrieben 21. August 2008 Melden Geschrieben 21. August 2008 Ich hatte genau den Fall mit Air Madrid / Iberia auf der Strecke PMI-MAH. Ich buchte über Air Madrid, der Flug wurde ein paar Monate vorher gestrichen und so wurde ich von Air Madrid auf Iberia umgebucht. Ca. 1 Monat vor dem Abflug war Air Madrid pleite und Iberia wollte mich nicht mehr mitnehmen. Ich durfte mir leider ein neues Ticket kaufen...
Bus_HHR Geschrieben 21. August 2008 Melden Geschrieben 21. August 2008 Das verhält sich wie folgt: Kauft man ein Tix bei LH (220 Dokument) mit LH Flugnummer, operiert wird aber jedoch z.B. durch UA ; UA geht nach dem Kauf pleite, dann ist der Ansprechpartner LH und man wird von der Pleite der UA gar nicht tangendiert. LH bucht dann in Abstimmung mit den Interline Abkommen und auch dem Pax persönlich, auf einen anderen verfügbaren Flug um. Das Tix wird umgeschrieben, ein Remark reingesetzt und gut ist. Kauft man ein Tix bei der Pleite Airline und der Flug ist z.B. operiert durch LH, dann verhält es sich so, dass die durchführende Airline die Beförderung verweigern kann (muss aber nicht sein), also das Dokument nicht akzeptiert und man aufgefordert wird ein neues Tix zu kaufen. Normalerweise machen die Airlines hier, für betroffene Passagiere, Sondertarife. Das alte Tix muss dann über den Insolvenzverwalter "erstattet" werden Der letzte Fall tritt auch ein wenn man über eine andere Airline, für eine andere Airline einen Flug bucht; die Airline über die man das Ticket gekauft hat jedoch später Insolvenz anmeldet. Also angenommen man kauft über LX ein Tix für AA und LX geht nun Pleite, dann akzeptiert AA das LX Dokument nicht mehr. Auch hier muss der Kunde ein neues Tix kaufen und das Alte ebenso über den Insolvenzverwalter einfordern.
JYV-SEA Geschrieben 21. August 2008 Melden Geschrieben 21. August 2008 Über Insolvenzverwalter einfordern??? Das ist viel zu kompliziert und man bekommt am Ende keine Kohle mehr. Man kommt viel einfacher an das Geld heran: Das mittlerweile ungültige Ticket der Pleite-Airline wird per Kreditkarte zurückgebucht, wenn zwischen Buchung (bzw. Zahlung des Tickets) und tatsächlichem Flug weniger als 3 Monate liegen. Grund für die Rückbuchung (Charge-Back): Nicht-Lieferung Oasis hat sogar nach deren Pleite auf deren Homepage angedeutet, dass man sich das Geld der Oasis-Tickets über die Kreditkarte zurückholen soll.
Bus_HHR Geschrieben 21. August 2008 Melden Geschrieben 21. August 2008 Nur: Nicht jeder zahlt über KK und meistens Verhält es sich auch so, dass die meisten Passagiere schon Monate im Voraus ihr Ticket gekauft haben, da funktioniert das nicht mehr so einfach. Man sollte hier nicht pauschalisieren. Grundsätzlich gilt: Ansprüche anmelden.
Reifel Geschrieben 21. August 2008 Melden Geschrieben 21. August 2008 Danke für die Aufklärung Bus_HRR, so in etwa habe ich das auch gesehen. Das mit der Kreditkarte ist leider wirklich nicht immer so einfach. Selbst fristgerecht zu reklamieren ist nicht ohne so weiteres möglich. Ich hatte so einen Fall erst neulich (allerdings nichts mit Flug, ging um ein Zeitungsabo), es hat ganz schön Überzeugungskraft gekostet allein schon das Kreditkarteninstitut zur Rückbuchuung zu bewegen. Und ja, nicht jeder zahlt per Kreditkarte, schon gar nicht solche "Abnehmer" wie Reiseveranstalter... Wir können das ganze noch weiterspinnen: Wie verhält es sich denn wenn man ein Ticket z.B. bei Dniproavia kauft, Hahn Air Dokument (Geld geht an Hahn Air) und Dniproavia geht pleite. Ist dann Hahn Air zur Beförderung verpflichtet?
JYV-SEA Geschrieben 21. August 2008 Melden Geschrieben 21. August 2008 Nur: Nicht jeder zahlt über KK und meistens Verhält es sich auch so, dass die meisten Passagiere schon Monate im Voraus ihr Ticket gekauft haben, da funktioniert das nicht mehr so einfach. Man sollte hier nicht pauschalisieren. Grundsätzlich gilt: Ansprüche anmelden. Es wird im Allgemeinen empfohlen, bei Fluggesellschaften, wo ein gewisser Unsicherheitsfaktor (z.B. UA, US, JK, NK) besteht, immer mit Kreditkarte (oder Visa/MasterCard Debit) zu buchen - und dann nicht mehr als 3 Monate im voraus. Wer 8 Monate im voraus in einem Hinterhof-Reiseagentur sich Papiertickets für eine iranische Airline nach Bangkok kauft und noch BAR bezahlt, ist selbst Schuld, wenn er seinem Geld hinterherlaufen muss. http://www.123recht.net/MAHAN-AIR.-NIE-WIE...!__f121276.html Analog: Tickets Berlin-Melbourne, wo der Flug doch nie aufgenommen wurde.
PHL Geschrieben 22. August 2008 Melden Geschrieben 22. August 2008 Es wird im Allgemeinen empfohlen, bei Fluggesellschaften, wo ein gewisser Unsicherheitsfaktor (z.B. UA, US, JK, NK) besteht, immer mit Kreditkarte (oder Visa/MasterCard Debit) zu buchen Seit wann sind UA und US Tix mit Unsicherheiten verbunden?
VS007 Geschrieben 22. August 2008 Autor Melden Geschrieben 22. August 2008 Der letzte Fall tritt auch ein wenn man über eine andere Airline, für eine andere Airline einen Flug bucht; die Airline über die man das Ticket gekauft hat jedoch später Insolvenz anmeldet. Stimmt, das ist auch ein interessanter Fall. Hoffentlich macht es Wideroe noch eine Weile ;) Besten Dank für die Infos @all.
Sickbag Geschrieben 22. August 2008 Melden Geschrieben 22. August 2008 >>>Man sollte hier nicht pauschalisieren. Stimmt. Deine Aussage "meistens Verhält es sich auch so, dass die meisten Passagiere schon Monate im Voraus ihr Ticket gekauft haben" ist aber ziemlich pauschal :-P Und ich halte sie fuer falsch und gehe davon aus, dass die Mehrzahl der Tickets zwei Wochen bis zwei Tage vor Abflug gekauft werden, mit einem weiteren grossen Anteil in dem Fenster vier bis zwei Wochen vorher.
Bus_HHR Geschrieben 22. August 2008 Melden Geschrieben 22. August 2008 @ Sickbag Ja danke, ich hab es bemerkt. Ich finde es jedoch immer wieder erstaunlich, wie ihr alles immer wisst....aus der Sicht müsste man als Airline-Angstellter hier gar nichts schreiben...ob es sich dann auch so verhält, how knows. Auf der Langstrecke werden bereits Monate im voraus große Kontigente verkauft, und nicht erst ab 4 Wochen vor Abflug. @ JYV-SEA Es gibt Tarife die u.U. keine KK Bezahlung erlauben - Consolidator z.B.
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