STN-EBJ Geschrieben 26. Januar 2009 Melden Geschrieben 26. Januar 2009 Erläutere doch bitte noch einmal kurz, dann können wir Dir sicherlich auch argumentativ und erleuchtend weiter helfen. Mir würde es schon reichen, wenn mir jemand erklären könnte, warum mit der First das Geld verdient wird (wie gesagt: ich bestreite es ja nicht). Mal der Versuch, es zu verdeutlichen: In der BAHN zahlt man regulär für die erste Klasse zirka das Eineinhalbfache des Preises für die 2. Klasse. Dafür befinden sich auf der gleichen Fläche in der 2. Klasse zirka 1,5 mal so viele Plätze wie in der ersten. Nun ist es bekanntlich so, dass die 2. Klasse bisweilen voll besetzt ist, während in der ersten nicht selten riesige Löcher klaffen (war früher noch dramatischer als heute). Daraus errechnet sich eine gewisse Ineffizienz der ersten Klasse. So weit klar? Wie nun errechnet sich die Profitabilität der First? Anders gefragt: Wie viele Economy-Paxe kommen platzmäßig auf EINEN First-Pax? Und wie ist im Vergleich dazu das durchschnittliche preisliche Verhältnis? Und was bleibt an "Gewinn" übrig, wenn man die Mehrkosten, die ein First-Pax durch das Catering, die teurere Kabinenausstattung, den bevorzugten Check-in, Personal etc. verursacht, herausrechnet? Bereinigt natürlich auch um die ggf. relativ schlechtere Auslastung der First im Vergleich zu den anderen Klassen (sofern denn zutreffend)? Das ist eine reine Zahlenspielerei, wie sie die Airlines sicherlich auch durchführen, um den wirtschaftlichsten Mix zu finden.
Chees Geschrieben 26. Januar 2009 Melden Geschrieben 26. Januar 2009 Habe das letztens irgendwo zum neuen Swiss-First Sitz gelesen. Mit dem First-Sitz ansich macht man nicht wirklich Geld ABER wer First fliegt, bringt fast immer "Anhängsel" mit... Sei es der persönliche Berater, die Sekretärin, die Modeberaterin oder was auch immer. Und diese fliegen eben oft Biz oder Eco, aber zum regulären Preis (da kann man nicht zum Sonderpreis nehmen - sondern muss ja auf der gleichen Maschine sein). Und damit wird vor allem Geld gemacht, den mit einem First-Pax werden noch 1-4 weitere Pax in den Flieger geschleppt, somit erhöht sich die Auslastung und schlussendlich der Profit.
DUSMGL Geschrieben 26. Januar 2009 Melden Geschrieben 26. Januar 2009 Es gibt eine goldene Regel in der Wirtschaft: Mit den besten 20% der Kunden werden 80% des Ergebnisses gemacht. Jede Fluggesellschaft mit First & Business Class verdient dort das Geld. Hier ist der Erlös gegenüber den Kosten schlichtweg größer. Warum, wieso, weshalb sind die Fragen die von Luftfahrt keine Ahnung haben. Hier jetzt diese Fragen zu erläutern ist Grundschule. Das neue First-Produkt der Swiss ist sehr gut gelungen, im Vergleich zur Konkurrenz war es aber notwendig. Jetzt füllt Swiss die Lücke gegenüber Emirates, Qatar etc und wird ihren schweizer Werten gerecht. Grüße,
NoCRJ Geschrieben 26. Januar 2009 Melden Geschrieben 26. Januar 2009 Das neue First-Produkt der Swiss ist sehr gut gelungen, Jo, passt. im Vergleich zur Konkurrenz war es aber notwendig. Jein, im Vergleich zu den europäischen Anbietern (Lufthansa, Air France, British Airways) war das nicht notwendig, da hat Swiss schon heute das beste Angebot in der Luft. Aber... Jetzt füllt Swiss die Lücke gegenüber Emirates, Qatar etc Na ja, eben noch nicht so ganz denke ich. Ohne die neue F von Swiss schon "live" gesehen zu haben, schaut es so aus, als seien die Suites bei Singapore oder Emirates (wo es auch Duschen gibt!) doch noch eine andere Kiste. und wird ihren schweizer Werten gerecht. Genau. Qualitativ sehr hochwertig, aber diskret im "Auftreten". Sehr sympathisch :-)
Gast Geschrieben 26. Januar 2009 Melden Geschrieben 26. Januar 2009 NoCRJ? Also ich finde Maschinen mit Heckantrieb hinreißend!
STN-EBJ Geschrieben 26. Januar 2009 Melden Geschrieben 26. Januar 2009 @DUSMGL: Danke für deinen Kommentar. War zwar nicht hilfreich, dafür aber arrogant. Wenn du keine Lust hast, etwas zu erklären, dann lass´ es doch einfach! @CHEES: Damit kann ich was anfangen. Entspricht in etwa meiner Vermutung. Würde mich interessieren, ob andere das auch so sehen. Ist aber zugegeben ziemlich OT, weswegen ich mich aus dieser Diskussion auch wieder ausklinke.
NoCRJ Geschrieben 26. Januar 2009 Melden Geschrieben 26. Januar 2009 Kannst es ja mal mit Nachdenken versuchen, bevor Du andere als arrogant beschimpfst... Aber machen wir mal einen Anlauf, und nehmen der Anschaulichkeit wegen keine FLugtickets als Produkt, sondern Autos. Nimm mal Volkswagen. Stell Dir vor, es kostet 12'000 EUR, einen Polo zu produzieren. Dann stell Dir vor, es kostet 60'000 EUR, einen Phaeton zu produzieren. Wer kauft einen Phaeton (nur wer deppert ist, schon klar, aber darum geht's hier nicht): Leute, die mehr Geld haben. Wer kauft einen Polo? Hauptsächlich Leute, die nicht so viel Geld ausgeben wollen. Was macht also VW? Sie verkaufen den Polo für 13'000 EUR, da die Zielkunden empfindlich sind ggü. einem höheren Preis. Damit machen sie dann 1'000 EUR Gewinn, oder 8%. Den Phaeton verscherbeln sie für 90'000 EUR, da die Zielkunden nicht so auf's Geld schauen, sie sind unempfindlicher ggü. einem hören Preis. Damit machen sie dann 30'000 EUR Gewinn, oder 33%. Fazit 1: der Phaeton bringt mehr Gewinn, nämlich 33% verglichen mit 8% beim Polo. Jetzt stelle Dir vor, es herrscht Preiskampf im Kleinwagensegment. Peugeot verkauft den 207 für 11'000 EUR, Renault den CLIO für 11'000 EUR. Also muss VW mit dem Preis runter, sonst kauft keiner mehr den Polo, die Zielkunden sind ja wie gesagt preisempfindlich. Also bietet VW den Polo auch für 11'000 an. Das Dumme ist nur, er kostet in der Produktion 12'000 EUR - VW macht also 1'000 EUR Verlust pro Auto. Damit also der ganze VW-Konzern nicht in die Verlustzone rutscht, müssen sie mit anderen Modellen Geld verdienen - wie praktisch, man hat ja den Phaeton, mit dem man 30'000 EUR Gewinn pro Fahrzeug macht. Folglich sagt sich VW "nicht so schlimm wenn ich mit dem Polo 1'000 EUR pro Fahrzeug verliere, mit dem Phaeton verdiene ich ja 30'000". VW macht also als Konzern immer noch Gewinn, wenn es genügend Phaetons verkauft. Oder anders gesagt: pro mit Gewinn verkauftem Phaeton kann VW 30 Polos mit Verlust verkaufen um am Schluss mit Null rauszukommen. Fazit 2: die teuren Produkte quersubventionieren diejenigen Produkte, die mit Verlust verkauft werden. Auf die Luftfahrt übertragen: First Class Tickets sind soooo teuer, dass da ziemlich viel Gewinn bei rausspringt. Der Gewinn ist sogar so gross, dass damit Billigtickets quersubventioniert werden können, mit denen man sonst Verluste machen würde. . Insofern sollen die ganzen Schnäppchenjäger mal bloss froh sein, dass es Leute gibt, die First und Business fliegen und zahlen - denn mit den Gewinnen aus diesen Tickets kann Lufthansa oder Swiss dann die 99 EUR-Tickets quersubventionieren. Die Alternative wäre sonst, dass die Schnäppchenjäger mit Ryanair flögen, aber nicht mit einer "Full Service"-Gesellschaft. Alles stark vereinfacht, aber wir wollten ja Grundschulniveau. Die Erklärung von CHEES ist übrigens Käse. Oder ist es so, dass jeder Käufer eines Phaetons zwangsläufig auch noch einen Polo mitkauft? Übrigens heisst es in der Tat nicht "chick", aber auch nicht "schick". "Schick" ist der Imperativ von "schicken". Korrekt ist "chic". Ist französisch. Alles klar nun?
flysurfer Geschrieben 26. Januar 2009 Melden Geschrieben 26. Januar 2009 Die Frage ist natürlich immer, wie viele der F-Sitze tatsächlich zum vollen Preis verkauft werden (wobei der volle Preis ex BKK ein ganz anderer sein kann als der volle Preis ex ZRH), wie viele Sitze Prämienflüge sind, wie viele Upgrader und welche Rabatte (Firmenrabatt, Sondertarif, RTW usw.) gewährt wurden. Da kann es dann durchaus sein, dass die C-Kabine pro Flächeneinheit profitabler fliegt als die F-Kabine. Dennoch kann es sich für eine solche Airline trotzdem lohnen, weiterhin eine F-Kabine zu unterhalten und sie sogar qualitativ aufzubessern. Man darf nämlich nicht unterschätzen, dass Vielflieger, die von ihrem Unternehmen einen C-Flug bezahlt bekommen (oder aus irgendwelchen Gründen selber C kaufen), bevorzugt Airlines wählen, bei der sie in eine F upgraden können - schließlich müssen sie ihre Meilen und Voucher ja irgendwie loswerden, und so mancher Arbeitgeber erlaubt allein die Nutzung der erflogenen Meilen auf Geschäftsreisen. Wenn also ein Topkunde mit prall gefülltem Meilenkonto die Wahl hat, ein C-Ticket bei LX oder bei einer Airline ohne F zu kaufen, wird er sich bei ansonsten vergleichbaren Kriterien eher für LX entscheiden und versuchen, in die F zu kommen. Letztlich gilt: Die Mischung macht's.
Chees Geschrieben 27. Januar 2009 Melden Geschrieben 27. Januar 2009 Die Erklärung von CHEES ist übrigens Käse. Oder ist es so, dass jeder Käufer eines Phaetons zwangsläufig auch noch einen Polo mitkauft? Das Problem ist, dass dein Autovergleich hinkt. Den wenn einer einen Phaeton kauft, kann er eben sein "Angehängsel" im Auto selber mitnehmen, darum muss er der Sekretärn auch keinen Polo kaufen. Im Flugzeug kauft er sich in der First aber nur einen Sitz, und wenn er nun die Sekretärin mitnehmen will, muss er ihr einen C oder auch nur ein Y Ticket kaufen. Ich suche ansonsten gerne die entsprechende Aussage von Christoph Franz heraus.
NoCRJ Geschrieben 27. Januar 2009 Melden Geschrieben 27. Januar 2009 Die Erklärung von CHEES ist übrigens Käse. Oder ist es so, dass jeder Käufer eines Phaetons zwangsläufig auch noch einen Polo mitkauft? Das Problem ist, dass dein Autovergleich hinkt. Den wenn einer einen Phaeton kauft, kann er eben sein "Angehängsel" im Auto selber mitnehmen, darum muss er der Sekretärn auch keinen Polo kaufen. Im Flugzeug kauft er sich in der First aber nur einen Sitz, und wenn er nun die Sekretärin mitnehmen will, muss er ihr einen C oder auch nur ein Y Ticket kaufen. Das Problem ist, dass Du die Analogie nicht verstanden hast. Wenn ich nicht Autos, die zufällig auch Personen transportieren, genommen hätte sondern Möbel? Es ging in der Erklärung ja nicht darum, wie viele Leute man mit einem Produkt transportieren kann, sondern dass ein Unternehmen in seiner Angebotspalette mehrere Produkte hat, von denen einige eine höhere Marge haben als andere, und die mit höherer Marge diejenigen mit niedrigerer Marge quersubventionieren. Die Aussage, dass der Käufer eines teuren Produktes auch immer einen Käufer für ein günstigeres Produkt mitbringt, ist Unfug. Es kommt sicher vor, aber die Wirtschaftlichkeitsberechnung der First Class stützt sich auf hierauf nur in ganz kleinem Masse. Bei Deinem letzten Flug in F, wie viele der Gäste machten offensichtlich den Eindruck, ohne weiteren Anhang in anderen Kabinenklassen des selben Fliegers zu reisen? Ich suche ansonsten gerne die entsprechende Aussage von Christoph Franz heraus. Danke, brauchst Du nicht. Ich kenne eine Reihe von Zitaten von ihm, und Du kannst davon ausgehen, dass die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema First Class sicherlich nicht über die tatsächliche WIrtschaftlichkeitsberechnung Auskunft gibt. Ich stimme dem von flysurfer geschriebenen 100% zu, aber das ist ja schon Gymnasialniveau ;-)
Beflügelt Geschrieben 27. Januar 2009 Melden Geschrieben 27. Januar 2009 Mir würde es schon reichen, wenn mir jemand erklären könnte, warum mit der First das Geld verdient wird (wie gesagt: ich bestreite es ja nicht). Mal der Versuch, es zu verdeutlichen: In der BAHN zahlt man regulär für die erste Klasse zirka das Eineinhalbfache des Preises für die 2. Klasse. Dafür befinden sich auf der gleichen Fläche in der 2. Klasse zirka 1,5 mal so viele Plätze wie in der ersten. Diese Frage habe ich mir auch schon einmal gestellt und ein bisschen gerechnet und geschätzt. Ein Beispiel: FRA-JFK-FRA mit Lufthansa irgendwann im März: Ein Platz in der Economy ist momentan verfügbar für €484,- Business Class: €3447,- First: €7982,- Rechnen wir mal ein bisschen runder und nehmen an, die billigsten Plätze in der Economy sind schon weg also sagen wir: Y: €700,- C: €3500,- F: €8000,- Das heißt: C ist 5 mal so teuer wie Y, F ist 2,3 mal so teuer wie C bzw. gut 11 mal so teuer wie Y. Jetzt betrachten wir den Platzbedarf am Beispiel einer typischen Bestuhlung in den Airbus-Widebodies: Grob geschätzt belegt der C-Sitz 3 mal so viel Platz wie der Y-Sitz, verdient aber das 5-fache Geld. Das heißt, der Deckungsbeitrag pro Fläche ist um 2/3 höher. Der F-Sitz nimmt geschätzt 5 oder 6 mal so viel Platz ein wie der Y-Sitz, verdient aber 11 mal so viel, was einen um gut 80% höheren Deckungsbeitrag pro Fläche bedeutet. Im Vergleich zur C verbraucht der F-Sitz doppelt so viel Platz, verdient aber das 2,3-fache und macht damit ca. 15% mehr Geld pro Fläche als der C-Sitz. Natürlich werden Tickets zu unterschiedlichen Preisen verkauft, insbesondere in der Economy. Ich behaupte auch nicht, dass dieses Rechenbeispiel exakt ist, aber es verschafft zumindest einen Einblick, wieviel mehr eine Airline mit den höheren Klassen verdient, trotz des höheren Platzbedarfs für die Paxe.
STN-EBJ Geschrieben 27. Januar 2009 Melden Geschrieben 27. Januar 2009 Kannst es ja mal mit Nachdenken versuchen, bevor Du andere als arrogant beschimpfst... Es wird nicht wirklich besser. Du merkst es vermutlich nicht mal. Nun gut, immerhin hast du dich bemüht, mir eine Antwort auf meine Fragen zu geben. Zwar hast du die Fragestellung - anders als Chees - noch immer nicht inhaliert, aber das liegt vermutlich daran, dass ich nicht verständlich genug geschrieben habe. Trotzdem danke.
Bus_HHR Geschrieben 27. Januar 2009 Melden Geschrieben 27. Januar 2009 Die Vermutung, dass der Chef in F reist und die Sekräterin in C oder sogar nur in M kann ich aus der Praxis nicht bestätigen. Chef und Sekretärin reisen zu 99% in der gleichen Service-Klasse. Man nutzt die Zeit während des Fluges zum Arbeiten. Zudem nutzen beide ausgehandelte Firmentarife oder fliegen mit PartnerPlus-Bonus. Das Geheimnis ob eine Airline Geld verdient oder nicht liegt in der Yieldsteuerung. Sieht man sehr schön wenn man über längeren Zeitraum mal die verschiedenen Tarifklassen eines Fluges im Auge behält. Kauft jemand günstige Eco Tickets, werden automatisch die Award Klassen bzw. die Special Business-Fares geschlossen oder auf ein Minimum reduziert. Hat man als Airline keine gute Steuerung, dann kann man auch mit C oder F in die roten Zahlen rutschen.
flysurfer Geschrieben 27. Januar 2009 Melden Geschrieben 27. Januar 2009 Rechnen wir mal ein bisschen runder und nehmen an, die billigsten Plätze in der Economy sind schon weg also sagen wir:Y: €700,- C: €3500,- F: €8000,- Das heißt: C ist 5 mal so teuer wie Y, F ist 2,3 mal so teuer wie C bzw. gut 11 mal so teuer wie Y. Jetzt betrachten wir den Platzbedarf am Beispiel einer typischen Bestuhlung in den Airbus-Widebodies: Grob geschätzt belegt der C-Sitz 3 mal so viel Platz wie der Y-Sitz, verdient aber das 5-fache Geld. Das heißt, der Deckungsbeitrag pro Fläche ist um 2/3 höher. Der F-Sitz nimmt geschätzt 5 oder 6 mal so viel Platz ein wie der Y-Sitz, verdient aber 11 mal so viel, was einen um gut 80% höheren Deckungsbeitrag pro Fläche bedeutet. Im Vergleich zur C verbraucht der F-Sitz doppelt so viel Platz, verdient aber das 2,3-fache und macht damit ca. 15% mehr Geld pro Fläche als der C-Sitz. Natürlich werden Tickets zu unterschiedlichen Preisen verkauft, insbesondere in der Economy. Ich behaupte auch nicht, dass dieses Rechenbeispiel exakt ist, aber es verschafft zumindest einen Einblick, wieviel mehr eine Airline mit den höheren Klassen verdient, trotz des höheren Platzbedarfs für die Paxe. Nette Rechnung, aber eher irrelevant, weil es beim Fliegen nicht um den Platzbedarf geht, sondern um das Gewicht. Kosten entstehen durch Gewicht, nicht durch belegten Platz! Ersetzt eine Airline die C- und F-Kabinen durch Y-Bestuhlung und verkauft diese Sitze auch (Auslastungsgrad bleibt gleich), dann wird der Vogel deutlich schwerer, und zwar wegen der zusätzlichen Paxe und wegen des zusätzlichen Gepäcks. Entsprechend weniger einträgliche Fracht kann so ein Flieger dann natürlich transportieren, denn das maximale Startgewicht darf ja nie überschritten werden. Die Sache mit den F- und C-Kabinen ist also noch komplizierter, es kommt dabei auch auf das aktuelle wirtschaftliche Umfeld an, beispielsweise die Nachfrage nach Luftfracht. Derzeit ist die eher gering, deshalb könnten Airlines aktuell wohl im Verhältnis zu früher mehr Passagiere in die Kabine packen als früher, ohne das Maximalgewicht zu überschreiten. Da man die einzelnen Maschinen aber nicht beliebig über Nacht umkonfigurieren und mehr Sitze einbauen kann, ist es die Aufgabe der Einsatzplanung, jeweils das optimale Equipment für eine bestimmte Strecke und Buchungssituation auszuwählen. Ein 333 hat ja beispielsweise ein geringeres Startgewicht als ein 343, bei identischer Kabinenbestuhlung. Daraus kann man wohl schließen, dass ein 333 bei gleicher Pax-Auslastung und gleicher Betankung weniger Fracht aufnehmen kann als ein 343, dafür fliegt er aber sparsamer. In Zeiten und auf Strecken mit hohem Frachtaufkommen macht dann wohl ein 343 mehr Sinn als ein 333. Gibt es wenig Frachtnachfrage, ist man auf derselben Strecke hingegen mit einem 333 besser bedient.
EDDL_85 Geschrieben 27. Januar 2009 Melden Geschrieben 27. Januar 2009 Leute ihr seid herrlich. BWL Basiswissen für den Anfänger. :) Der Thread ist Gold wert. Mal sehen wann der in der ersten Stunde: "Einführung ins YIELD Management" an der Universität in Eurer Nähe eingeführt werden wird.
NoCRJ Geschrieben 27. Januar 2009 Melden Geschrieben 27. Januar 2009 Leute ihr seid herrlich. BWL Basiswissen für den Anfänger. :) Der Thread ist Gold wert. Mal sehen wann der in der ersten Stunde: "Einführung ins YIELD Management" an der Universität in Eurer Nähe eingeführt werden wird. Um Himmels willen! Ich hoffe doch, dass da die Ansprüche und das Grundverständnis etwas höher sind als beim Fragesteller. Unsere Antworten passen sich dem Anfangswissen an. Wie sagt man doch: auch ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss ;-)
Beflügelt Geschrieben 28. Januar 2009 Melden Geschrieben 28. Januar 2009 Nette Rechnung, aber eher irrelevant, weil es beim Fliegen nicht um den Platzbedarf geht, sondern um das Gewicht. Kosten entstehen durch Gewicht, nicht durch belegten Platz! Naja, ich weiß schon, worauf du hinaus willst, aber Platzbelegung kostet auch Geld, im Sinne von Opportunitätskosten. Wenn ich 10 Premiumpassagiere dort unterbringe, wo ich sonst 30 Gäste in der Holzklasse hätte haben können, ist es ja nicht verkehrt nachzurechnen, wie sich das unterm Strich auswirkt. Würden meine Einnahmen dadurch sinken, müsste ich hoffen, das durch die Gewichtsersparnis, oder ggf. über ein Mehr an Fracht ausgleichen zu können. Da die Premiumklasse nach dieser Betrachtung ohnehin mehr einbringt, kommt der Faktor Gewicht und Fracht unterstützend hinzu. Die Sache mit den F- und C-Kabinen ist also noch komplizierter, es kommt dabei auch auf das aktuelle wirtschaftliche Umfeld an, beispielsweise die Nachfrage nach Luftfracht. Derzeit ist die eher gering, deshalb könnten Airlines aktuell wohl im Verhältnis zu früher mehr Passagiere in die Kabine packen als früher, ohne das Maximalgewicht zu überschreiten. Falls mehr Paxe in die Kabinen gequetscht werden (höherer Y-Anteil), dann vermute ich eher, dass das mit der zurückgegangenen Nachfrage nach C-Sitzen zu tun hat, als mit der reduzierten Frachtnachfrage, denn je höher der Premium-Anteil in der Kabine ist, um so höher ist der Ticketumsatz alleine schon durch das Verhältnis Ticketpreis pro verbrauchter Kabinenfläche. Die Gewichts- und damit Treibstoffersparnis kommt noch zusätzlich als Vorteil on top. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Airline den Anteil an Premiumsitzen mehr reduzieren würde als unbedingt nötig, denn das hieße weniger Umsatz und höhere Spritkosten.
alwanff Geschrieben 28. Januar 2009 Melden Geschrieben 28. Januar 2009 ... und so verkommt ein Thread, bei dem es eigentlich um die neue F-Class der Swiss ging, zu einer typisch deutschen Sozialneid-Debatte...
Beflügelt Geschrieben 28. Januar 2009 Melden Geschrieben 28. Januar 2009 ... und so verkommt ein Thread, bei dem es eigentlich um die neue F-Class der Swiss ging, zu einer typisch deutschen Sozialneid-Debatte... ??? Im Moment beleuchten wir nur die Frage, warum die höheren Beförderungsklassen mehr Yield für die Airlines bedeuten. Das ist eine betriebswirtschaftliche Betrachtung und ich frage mich gerade, was das mit Sozialneid zu tun haben soll???
STN-EBJ Geschrieben 28. Januar 2009 Melden Geschrieben 28. Januar 2009 Um Himmels willen! Ich hoffe doch, dass da die Ansprüche und das Grundverständnis etwas höher sind als beim Fragesteller. Ich ziehe meinen Vorwurf zurück. Weit und breit kein Anflug von Arroganz...
STN-EBJ Geschrieben 28. Januar 2009 Melden Geschrieben 28. Januar 2009 ... und so verkommt ein Thread, bei dem es eigentlich um die neue F-Class der Swiss ging, zu einer typisch deutschen Sozialneid-Debatte... ??? Im Moment beleuchten wir nur die Frage, warum die höheren Beförderungsklassen mehr Yield für die Airlines bedeuten. Das ist eine betriebswirtschaftliche Betrachtung und ich frage mich gerade, was das mit Sozialneid zu tun haben soll??? GANZ Unrecht hat er nicht. Meine Ursprungsfrage, die den fred ja etwas von der geplanten Route abgebracht hat (sorry!), war sozialneidgeprägt. Ich stehe zu meinem Sozialneid. Aber in der folgenden Diskussion spielte das eher keine Rolle.
NoCRJ Geschrieben 28. Januar 2009 Melden Geschrieben 28. Januar 2009 Um Himmels willen! Ich hoffe doch, dass da die Ansprüche und das Grundverständnis etwas höher sind als beim Fragesteller. Ich ziehe meinen Vorwurf zurück. Weit und breit kein Anflug von Arroganz... Zum einen verwechselst Du da zwei Autoren. Derjenige, den Du zuerst als arrogant beschimpft hast, war nicht ich. Mich hast Du erst jetzt damit beglückt, daher passte der Satz mit "wird nicht besser" weiter oben auch nicht so ganz in den Fluss. Zum zweiten, ganz ohne Hintergedanken: leider leider hat dieses Forum in den letzten Jahren einen ziemlichen Sittenverfall, oder besser Tonfall-Verfall, erlebt. Hier machen sich die meisten einen Spass daraus, andere als blöde, des Lesens nicht kundig, wirr im Kopf, etc. darzustellen. Ich gebe zu, in vielen Fällen auch gleich "zuzuschlagen", wenn ich den Verdacht habe, dass mir der "Gegenüber" früher oder später auch blöd daher kommt. Bei mir ist es dann eben kein vulgäres Geplumpe, sondern ein kaustischer Unterton. Ist ansonsten wirklich nicht meine Art, aber leider bist Du Opfer des schlechten Benehmens hier im Forum geworden. Und vielleicht lag es ja daran, dass ich Sozialneiddebatten wirklich lästig finde und daher eine Reaktion ausgelöst wurde. Insofern: verzeih den Unterton. Ich hoffe, durch inhaltlich bereichernde Beiträge - zum Beispiel die schöne Diskussion mit ABFan, Gott habe ihn seelig - auch noch etwas auf der Guthabenseite stehen zu haben. Aber so ist's nun mal leider bei a.de. Wenn ich eine absolut nette, lustige und respektvolle Forumsumgebung haben will, dann gehe ich zu FT.
STN-EBJ Geschrieben 28. Januar 2009 Melden Geschrieben 28. Januar 2009 Um Himmels willen! Ich hoffe doch, dass da die Ansprüche und das Grundverständnis etwas höher sind als beim Fragesteller. Ich ziehe meinen Vorwurf zurück. Weit und breit kein Anflug von Arroganz... Zum einen verwechselst Du da zwei Autoren. Derjenige, den Du zuerst als arrogant beschimpft hast, war nicht ich. Mich hast Du erst jetzt damit beglückt, daher passte der Satz mit "wird nicht besser" weiter oben auch nicht so ganz in den Fluss. Zum zweiten, ganz ohne Hintergedanken: leider leider hat dieses Forum in den letzten Jahren einen ziemlichen Sittenverfall, oder besser Tonfall-Verfall, erlebt. Hier machen sich die meisten einen Spass daraus, andere als blöde, des Lesens nicht kundig, wirr im Kopf, etc. darzustellen. Ich gebe zu, in vielen Fällen auch gleich "zuzuschlagen", wenn ich den Verdacht habe, dass mir der "Gegenüber" früher oder später auch blöd daher kommt. Bei mir ist es dann eben kein vulgäres Geplumpe, sondern ein kaustischer Unterton. Ist ansonsten wirklich nicht meine Art, aber leider bist Du Opfer des schlechten Benehmens hier im Forum geworden. Und vielleicht lag es ja daran, dass ich Sozialneiddebatten wirklich lästig finde und daher eine Reaktion ausgelöst wurde. Insofern: verzeih den Unterton. Ich hoffe, durch inhaltlich bereichernde Beiträge - zum Beispiel die schöne Diskussion mit ABFan, Gott habe ihn seelig - auch noch etwas auf der Guthabenseite stehen zu haben. Aber so ist's nun mal leider bei a.de. Wenn ich eine absolut nette, lustige und respektvolle Forumsumgebung haben will, dann gehe ich zu FT. Verzeih! Ich hab´ dich wirklich zu Unrecht angepinkelt. Wie du schon selbst richtig festgestellt hast, galt´s jemand anderen,. Ansonsten: Der Ton ist wirklich nicht immer so dolle. Aber wir können uns doch fast alle hier unserer Haut wehren, oder? Nochmals sorry!
NoCRJ Geschrieben 28. Januar 2009 Melden Geschrieben 28. Januar 2009 Passt schon. Ich hab's nicht persönlich genommen, sonst würde man hier ja depressiv. War halt einfach davon ausgegangen, dass Du es genau so an Dir abperlen liessest. So, und jetzt zurück zum Thema der First Class bei der LX.
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