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[Tripreport] Mit Lufthansa nach Riga (FRA-RIX-FRA)


martin.stahl

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Geschrieben

Als ich vor einigen Wochen bei den Angeboten der Lufthansa herumsuchte, fand ich 99 Euro-Flüge nach Riga innerhalb der Osterferien. Passte prima, da ich schon lange einmal ins Baltikum wollte, und da es noch mehrere Plätze zu diesem Preis gab, brachen wir diesmal zu viert auf.

 

07.04.10: LH 3244 Frankfurt-Riga

Boeing 737-300, D-ABER, Gate A42, Sitz 22 A

Startbahn 07 L, Landebahn 36

Planmäßige Flugzeit: 11:00 - 14:05, tatsächliche Flugzeit: 10:56 - 14:02

 

Die Abflugzeit war für Menschen mit normalem Schlafbedürfnis sehr angenehm, aber ich schlief wie meistens in den Nächten vor der Abreise wieder sehr schlecht, quälte mich morgens aus dem Bett und fast gleichzeitig klingelte die erste Mitreisende. Lieber zu früh als zu spät und es blieb noch Zeit für einen Kaffee, bis die anderen beiden kamen und wir um 8 Uhr Richtung Flughafen aufbrachen. Die erste große Reisewelle des Morgens war schon vorbei, und wir waren schnell unser Gepäck los und passierten ebenso schnell auch die Sicherheitskontrollen. A42 ist das hinterste Gate des Flugsteigs A und entsprechend lange waren wir auch unterwegs, aber so gut in der Zeit, dass es für weitere koffeinhaltige Heißgetränke reichte, während ich mir die Nase am Fenster zum Vorfeld plattdrückte.

 

Die Route führte uns über Frankfurt hinweg, Bad Homburg, Oberursel, Marburg, den Edersee, Kassel, Wolfsburg, die Mecklenburgische Seenplatte, Rügen, Bornholm und quer über die Ostsee direkt nach Lettland.

 

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Die Maschine war zu etwa 70 % besetzt, was mir einen freien Nebenplatz bescherte. Überpünktlich verließen wir unsere Parkposition und zum ersten Mal seit 6 Jahren erlebte ich wieder einen Start auf der 07 L und wir hatten dabei noch Glück, dass wir in einen strahlend blauen Himmel abhoben.

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Direkt über dem Frankfurter Kreuz ging es in eine Linkskurve und wir folgten bis in den Taunus dem Verlauf der A5.

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Frankfurter Flughafen

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Der Main Richtung Westen und die Baustelle, die die neue Landebahn wird.

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Der Edersee

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Die Elbe bei Dannenberg

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Es gab die übliche Wahl zwischen Käse- und Schinkensandwich, wobei die Lufthansa sich mehr und mehr dem Knäckebrot von Air Berlin annähert. Immerhin gibt es weiterhin den Schokoriegel dazu und es wurden zweimal Getränke serviert.

 

Parchim

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Stralsund

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Die Insel Rügen

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Bornholm. Am Strand an der Südküste hatte ich 1987 meinen Urlaub verbracht.

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Hier sind wir bereits über Lettland und überfliegen die Venta.

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Die Lielupe fließt nahe Riga in die Ostsee und wir sahen sie am nächsten Tag auch noch aus der Nähe.

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Der Kapitän meldete für Riga tief hängende Wolken bei 2° C und wir schauten uns etwas entsetzt an. Doch als wir im Landeanflug waren, lösten sich die Wolken bereits auf und wir erlebten drei schöne Tage bei strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen in der Sonne.

 

Jaunmarupe. Man sieht hier schön die Luftverwirbelungen am Tragflächenrand.

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Pünktlich landeten wir auf dem kleinen Flughafen von Riga und waren neben einer Ryanair-Maschine das einzige Flugzeug in Terminalnähe.

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Zwei Airbusse der SmartLynx standen herum und warteten anscheinend auf den nächsten Einsatz, wohin auch immer der sie führen sollte.

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Da wir zu viert waren, gönnten wir uns ein Taxi, das uns direkt zum Riga Hotel in der Altstadt brachte.

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Das Hotel wirkte pompös, aber auch abgewohnt und war für unsere Zwecke ideal. Die Zimmer waren in Ordnung, die Betten bequem und dank der Lage erreichten wir alle Ziele bequem zu Fuß.

 

Von unserem Zimmer aus blickten wir direkt auf die Oper.

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Da die Altstadt sehr kompakt ist, waren es zu den meisten Sehenswürdigkeiten nur einige Schritte.

Die kleine Gilde (Foto) war der Zusammenschluss der deutschen Handwerkerzünfte. Direkt daneben steht die große Gilde, der Sitz der Kaufmannsvereinigung.

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Turm der Petrikirche

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Der Dom St. Marien

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Im Kreuzgang hinter dem Dom fanden wir diese Glocken mit deutscher Beschriftung.

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Die Drei Brüder gehören zu den Wahrzeichen Rigas.

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Der dritte der Drei Brüder ist das älteste noch bewohnte Haus der Stadt.

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Es sind sehr verschiedene Stile in der Innenstadt realisiert…

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Das Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz war das Haus der unverheirateten Kaufleute. Der schwarze Kasten rechts davon ist das Okkupationsmuseum.

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Auf den Turm der Petrikirche führt ein Fahrstuhl. Für diesen gibt es einen eigenen Fahrstuhlführer, der gelegentlich von seinem Minicomputer (oder Handy, jedenfalls ein Teil mit einem Bildschirm) aufblickte, und für die kalten Monate steht im Fahrstuhl auch ein Heizlüfter.

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Blick Richtung Süden auf die Markthallen, die Düna und den Fernsehturm.

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Die Altstadt mit dem Dom.

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Blick über die Düna.

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Alt- und Neustadt

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An Riga faszinierte mich besonders die schön restaurierte Altstadt, gleich daneben der breite Fluss, dessen anderes Ufer wie aus einer anderen Zeit wirkt. Zwischendrin gibt es immer wieder sozialistische Überreste und das war eine sehr interessante Mischung.

 

Johanniskirche

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Die Bremer Stadtmusikanten. Bremen ist eine der Partnerstädte Rigas.

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In der Bäckerei deckten wir uns mit verschiedenen Brotsorten ein und wunderten uns, wer alles nicht in den Laden darf.

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Das Abendessen gab es im Rozen Grals, einem mittelalterlichem Restaurant in einem Gewölbekeller. Gekocht wurde auch nach mittelalterlichen Rezepten, was beispielsweise zum völligen Verzicht auf Kartoffeln führte. Zur Sicherheit hatten wir uns vorher die deutsche Übersetzung der Speisekarte aus dem Internet geladen und mitgenommen, so dass wir bei der Essensauswahl sicherer waren. Generell sind wir mit Englisch in Riga gut zurechtgekommen.

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Den Abend ließen wir in der Skyline Bar im 26. Stock des Reval Hotels ausklingen, die uns neben guten Cocktails auch einen schönen Blick auf Riga bei Nacht beschwerte.

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Der nächste Tag begann mit einem Besuch der russisch-orthodoxen Kathedrale „Christi Geburt“ in der Neustadt.

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In der Kathedrale war alles knallbunt und mittlerweile sogar mit roter Leuchtschrift versehen. Uns fielen einige Frauen auf, die von Heiligenbild zu Heiligenbild gingen und sich vor jedem bekreuzigten.

 

Riga ist bekannt für sein Jugendstilviertel.

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Park entlang der ehemaligen Stadtmauer mit dem Freiheitsdenkmal. Selbst in der Zeit der sowjetischen Besatzung getraute sich die Sowjetunion nicht, dieses Denkmal, das Richtung Westen blickt, abzureißen.

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In der Altstadt gibt es nur wenige Geschäfte, da sich ein Großteil der Alltagseinkäufe in den Markthallen abspielt, die ehemalige Flugzeughangars sind. Die Stände in den Hallen sind auch thematisch geordnet nach Fleisch, Fisch und Gemüse.

 

Fleischhalle. Von der Hartwurst bis zum halben Schweinerüssel gibt es hier alles.

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Fischhalle

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Mittags fuhren wir mit der Regionalbahn nach Jurmala an die Ostseeküste. Jurmala ist ein Zusammenschluss mehrerer Küstenorte und wir stiegen in Majori, dem Hauptort, aus. Der Ort besticht durch viele schöne Holzhäuser und Sanatorien, die zwischen den Nadelbäumen verstreut waren. Man hatte das Gefühl, durch lichte Wälder mit einigen Häusern auf den Lichtungen zu gehen.

 

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In der Fußgängerzone von Majori

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Letzte Schneereste am Ostseestrand. Das Wasser war warm genug, um die große Zehe hineinzutauchen.

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Lachmöwe im Anflug

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Eine frühere Badeanstalt direkt am Strand

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Wohnhäuser in Majori

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Wir hatten die Mittags- und Kaffeepausen jeweils so geschickt geplant, dass wir immer kurz vor Abfahrt der Züge wieder am Bahnsteig standen, ohne den Fahrplan vorher gekannt zu haben.

 

Da wir am dritten Tag bis zur Rückreise noch etwas Zeit hatten, liefen wir erneut durch die Altstadt und erledigten noch alle anstehenden Einkäufe: Brot, Süßigkeiten und Black Balsam, den Rigaer Kräuterlikör. Dann ging es mit dem Taxi zum Flughafen zurück und diesmal wollte der Taxifahrer 14 Lat, während die Fahrt vom Flughafen zum Hotel nur 8 Lat gekostet hatte. Wir hatten nur noch 12 Lat und der Taxifahrer meinte „12 Lat is okay.“ und wir gaben die Koffer am Schalter ab, nachdem wir schon am Vorabend in einem Internetcafé eingecheckt hatten.

 

Die Zeit bis zum Abflug nutzte ich für einige wenige, aber exotische Flugzeugfotos, wobei die meisten Maschinen leider ziemlich weit entfernt vom Terminal waren.

 

Iljuschin 76 der Inversija

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RAF Avia mit Antonov 26-Frachter

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Die türkische Freebird kam mit dem A320 aus Antalya.

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09.04.10: LH 3245 Riga-Frankfurt

Boeing 737-300, D-ABXX, Gate B05, Sitz 19 A

Startbahn 18, Landebahn 07 L

Planmäßige Flugzeit: 14:45 - 16:00, tatsächliche Flugzeit: 14:56 - 16:04

 

Unser Flugzeug kam mit etwas Verspätung von Frankfurt.

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Diesmal war die Maschine ausgebucht und wir starten in südlicher Richtung, drehten nach einer Rechtskurve nach Westen ab und wir erreichten an der Grenze zwischen Lettland und Litauen die Ostsee und überflogen diese bis Danzig. Es ging über Leipzig und Erfurt hinweg, und über Fulda erreichten wir Frankfurt. Leider war diesmal fast während der gesamten Strecke eine geschlossene Wolkendecke.

 

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Riga ist im Hintergrund zu sehen.

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Marupe

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Flughafen Danzig

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Mainschleife bei Offenbach

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Frankfurt

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Es ging über den Rhein hinaus und in einer langen Linkskurve schwenkten wir in den Endanflug über Main ein.

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Mündung des Mains in den Rhein

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Turkish Airlines wartet auf die Startfreigabe an der Startbahn West.

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Damit hatte uns Frankfurt wieder und wir parkten auf einer Vorfeldposition und kehrten mit dem Bus zum Terminal 1 zurück. Ein schöner Ausflug war zu Ende und uns hat Riga sehr gut gefallen. Ich bin mir sicher, dass dies nicht mein letzter Ausflug ins Baltikum gewesen ist.

 

Copyright aller Fotos: Martin Stahl

 

Geschrieben

Toller TR!

 

Wenn ich fragen darf: Wie viel hat denn der Trip pro Person gekostet?

 

Achja: Hast du zufällig ein Bild von Oberursel von oben geschossen und könntest mir dieses schicken?

Geschrieben
Sehr schöner Reisebereicht.

Mich würd mal interessieren, mit welcher DigiCam Du die Fotos geknipst hast. Sehr schöne Qualität!

 

VG

 

Ich habe die Olympus Camedia C740UZ. Die Gute ist mittlerweile 6 Jahre und zigtausende Fotos alt, aber ich bin weiterhin sehr zufrieden mit und habe bisher jedem Verlangen nach einer neuen Kamera widerstanden.

 

Martin

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