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[Tripreport] Mit Lufthansa nach Bremen (FRA-BRE-FRA)


martin.stahl

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Schon vor einigen Jahren dachte ich an einen Ausflug nach Bremen, als dort ein Star Trek-Themenpark eröffnen sollte, der es aber nie bis zur Eröffnung schaffte. Danach geriet die Idee wieder in Vergessenheit, bis ich in den letzten Monaten Berichte zu Bremen sah. Die hanseatische Altstadt wirkte sehr interessant und ich hatte bisher Bremen zugunsten der großen Schwester Hamburg so sehr vernachlässigt, dass ich über Bremen eigentlich gar nichts wusste. Allerdings merkte man, dass die Lufthansa auf der Strecke das Monopol hatte und günstige Tickets daher sehr rar gesät waren. Als sie am Tag der deutschen Einheit dann innerdeutsche Flüge für 79 Euro anbot, fand ich passende Flüge für einen Tagestrip in den Herbstferien und buchte.

03.11.10

LH 036 FRA-BRE, geplant 9:05 - 10:00, tatsächlich 9:08 - 10:01

Start: 9:18, Landung: 9:58, Startbahn 25 R, Landebahn 27

B737-500 D-ABIM „Salzgitter“, Sitz 19 F, Gate A 34

 

Wie schon im Frühjahr beim Ausflug nach Prag holte ich mir drei Tage vorher eine Erkältung und verbrachte die Nacht nur mit wenig und schlechtem Schlag, zögerte das Aufstehen noch eine Weile hinaus und kam erst 2 ¾ Stunden vor Abflug aus dem Bett. War etwas knapp, da ich von meinem Parkplatz erst noch mit dem Bus zum Flughafen fahren musste, aber ich hatte online eingecheckt und nur Handgepäck und machte mir daher keine Sorgen, als ich kurz nach 8 Uhr am Flughafen ankam und gemütlich durch die Sicherheitskontrollen den Flugsteig A entlanglief und die Wartezeit zu einem Blick durch die Panoramafenster nutzte. Zur eigentlichen Boardingzeit war die Maschine erst angekommen und als wir verspätet einstiegen, wurde sie noch betankt, so dass wiederholt die Ansage kam, wir sollten uns bitte schnell hinsetzen und so die Fluchtwege frei halten und uns auch noch nicht anschnallen. Die Maschine war komplett ausgebucht und auf dem Monitor am Gate war noch eine Reihe Fluggäste auf der Warteliste aufgeführt. Ich weiß nicht, wie viele von denen noch mitkamen. Die letzten, die sich dann auf die restlichen Plätze verteilten (darunter mein Nachbarsitz) war eine Lufthansa-Besatzung, die anscheinend den Rückflug übernahm.

Mit der „Salzgitter“ war ich erst letztes Jahr von London zurück nach Frankfurt geflogen.

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Trotz der Verspätung bei der Ankunft ging es praktisch pünktlich los. Die Route führte nach dem Start in westlicher Richtung nach Norden über den Taunus hinweg, zwischen Kassel und Paderborn, über das Steinhuder Meer, durch Niedersachen weiter nach Norden, bis wir kurz vor Bremen in eine Linkskurve gingen, um auf der Bahn 27 zu landen.

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Leider hingen die Wolken sehr tief, waren sehr dicht, so dass man während des Flugs außer Wolken nichts sah und beim Start und bei der Landung die meisten Bilder nicht gut wurden, da zu wenig Licht vorhanden war.

 

Das Frachtvorfeld in Frankfurt.

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Die A3 und die Nordwestlandebahn im Bau.

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Über der Weser kamen wir aus den sehr tief hängenden Wolken direkt nach einem Regenschauer wieder heraus.

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Das kleine Vorfeld des Bremer Flughafens.

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Somit war ich in Bremen und in einer Ecke Deutschlands, in der ich vorher noch nie gewesen bin. Das ganze Gebiet zwischen Düsseldorf und Hamburg kenne ich nur von Landkarten und von Google Earth her.

Die Straßenbahn hält direkt vor dem Flughafenterminal und bringt einen in 10 Minuten bequem in die Innenstadt. Auf der Weserinsel zwischen der Neu- und der Altstadt stieg ich aus und schaute mir das historische Stadtzentrum rechts der Weser genauer an. Alle Sehenswürdigkeiten liegen innerhalb weniger hundert Meter Entfernung und sind bequem zu Fuß zu erreichen. Das Wetter spielte insoweit mit, dass es weitgehend trocken blieb.

 

Die Glocke - ein Konzerthaus

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Gerichtshaus

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Rathaus

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Der Roland - das Bremer Wahrzeichen vor dem Rathaus

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Und die Bremer Stadtmusikanten am Rathaus dürfen natürlich nicht fehlen.

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Hier sogar mit dem fünften Stadtmusikant…

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Gegenüber des Rathauses steht der Dom.

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Im Dom

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Hinter dem Dom im Innenhof liegt der Bibelgarten - mit vielen Pflanzen, die in der Bibel erwähnt worden sind.

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Der Marktplatz

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Sitz der Handelskammer auf dem Marktplatz

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Ich weiß nicht, ob dieses Polizeiauto tatsächlich noch im Dienst ist, aber zumindest ist es gefahren.

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Kirche Zu Unser lieben Frauen

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Eingang zur Böttcherstraße, der heimlichen Hauptstraße Bremens. An beiden Seiten stehen historische Häuser aus den alten Handelszeiten und heute findet man dort vor allem Kunsthandwerksläden und Souvenirgeschäfte.

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Das Roseliushaus in der Böttcherstraße

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Ganz in der Nähe befindet sich der Schnoor - ein kleines Viertel mit vielen kleinen, engen Gassen und Häuschen. Viele Kunsthandwerker, Galerien, Cafés und Restaurants.

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Von der Altstadt nur durch einen kleinen Park getrennt ist das Ostertorviertel - laut Reiseführer ein Szeneviertel mit entsprechenden Einkaufsgelegenheiten. Die Szene hat sich mir nicht wirklich erschlossen, da zumindest der Teil, den ich gesehen habe, in jeder anderen Großstadt hätte stehen können.

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Entlang des Weserufers spazierte ich daher zurück in Richtung Altstadt und besuchte auch die ehemaligen Speicherhäuser auf der Weserinsel (links).

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Blick auf die Altstadt mit St. Martini-Kirche

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Am Nachmittag hatte ich vom Herumlaufen genug und fuhr mit der Straßenbahn an den Stadtrand zum Universitätsgelände, da ich noch das Universum besuchen wollte. Das Universum ist eine interaktive Wissenschafts-Ausstellung, bei der über 250 Exponate zum Ausprobieren einladen. Für mich als Naturwissenschaftler ist das interessanter als andere Museen und ich wollte unbedingt einmal dorthin. Das meiste, was dort gezeigt wurde, war mir bekannt, aber es machte Spaß, die verschiedenen Exponate zum menschlichen Körper auszuprobieren. Viertel nach fünf Uhr war es Zeit, wieder zum Flughafen aufzubrechen, da in 85 Minuten der Heimflug starten sollte. In der Innenstadt unterbrach ich die Fahrt aber kurz, um noch ein Schokoladengeschäft aufzusuchen, um mich mit Leckereien und Mitbringseln einzudecken. Dabei entstand auch noch das letzte Bild vom Dom am Abend.

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Ich hatte Glück, es kam gerade eine Straßenbahn, als ich die Haltestelle erreichte, und es ging zurück zum Flughafen - noch 25 Minuten bis zum Abflug.

 

LH 043 BRE-FRA, geplant 18:40 - 19:40, tatsächlich 18:40 - 19:42

Start: 18:57, Landung: 19:38, Startbahn 27, Landebahn 25 R

A319 D-AIBD, Sitz 21 F, Gate Z 19

 

Zwar war an der Sicherheitskontrolle nicht viel los, aber die Kontrollen dauerten trotzdem recht lange, weil einige sich recht umständlich anstellten. Jedoch waren es von dort aus nur noch wenige Schritte bis zum Gate. Als ich dort ankam, begann auch gerade das Einsteigen in den fast nagelneuen Airbus. So neu, dass ich bisher nicht einmal den Taufnamen der Maschine ausfindig machen konnte. Der A319 war fast voll, aber wieder einmal war einer der wenigen freien Sitze derjenige neben mir. Fünf Minuten vor dem geplanten Abflug waren alle Passagiere auf ihren Sitzen, wir mussten aber noch den Slot abwarten, weil in Frankfurt dichter Verkehr war, und konnten so nicht vorzeitig, aber doch pünktlich starten.

 

Nach dem Start ging es an Delmenhorst vorbei, weiter über Minden, Blomberg, Kassel und über Grebenhain (nordöstlich von Frankfurt) wurden wir in eine Warteschleife geschickt, da noch dichter Verkehr über Frankfurt war. Ich hatte nichts dagegen und konnte die anderen Flugzeuge, die in unserer Nähe ebenfalls kreisen, als Lichtpunkte ausmachen. Da die Wolken im Lauf des Tages aufgerissen waren, konnte man während des Nachtflugs in zahlreichen Wolkenlücken die hell beleuchteten Städte sehen, so dass es ein angenehmer und ruhiger Heimflug wurde.

 

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Fast pünktlich landeten wir dann in Frankfurt, parkten auf dem westlichen Vorfeld und wurden mit dem Bus zurück zum Terminal 1 gebracht, und ich war mittlerweile so müde und kaputt, dass ich mich nur noch auf die Couch und eine warme Mahlzeit daheim freute.

 

Copyright aller Fotos: Martin Stahl

 

 

 

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ich freue mich immer über Deine Berichte, Martin - da weiß ich sofort, daß es eine geloggte Reiseroute gibt -)

BRE im Spätherbst...hui...das ist nicht jedermanns Sache. In der Böttcherstraße gibts ein Restaurant, formerly known as FLETT, heißt jetzt STÄV (Ständige Vertretung, so mit Deckel aufm Kölsch, wenn man genug hat), da gibts noch so richtige Spezialitäten aus dem norddeutschen Raum - Knipp z.B. Die Wandgestaltung mit hunderten von Photos aus der BRD/DDR-Zeit ist legendär....also ich geh immer ins Flett, wenn ich mal in Bremen bin. Ansonsten: solide geschrieben (bist lehrer, wenn ich mich recht erinnere?) Gern immer wieder mehr....

 

Bin auch fast wieder soweit, übrigens, Euch hier mit einem Bericht zu nerven ;-)

 

Fürs erste so long...

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Danke fuer den kurzen Bericht, endlich meiner einer, der einen nicht mit endlosen Photoreihen aus dem Ausland "beglueckt".

Bremen ist ja durchaus eine Alternative gerade auch fuer Hamburger, denn es gibt gerade in der Innenstadt sehr viele Cafes, wohingegend in der Hamburger Innenstadt nach Geschaeftsschluss tote Hose ist.

 

Ich habe mir uebrigens auch einen GPS Empfaenger zugelegt, leider weiss ich aber nicht wie man die (Flug)routen nachher zb. in google map oder - earth farblich (nach Flughoehe) darstellt...gibt es da irgendwo ein Tipp zu?

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Ich habe mir uebrigens auch einen GPS Empfaenger zugelegt, leider weiss ich aber nicht wie man die (Flug)routen nachher zb. in google map oder - earth farblich (nach Flughoehe) darstellt...gibt es da irgendwo ein Tipp zu?

 

Schau mal hier, da kannst du GPS Files direkt online umwandeln.

 

http://www.gpsvisualizer.com/

 

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Ansonsten: solide geschrieben (bist lehrer, wenn ich mich recht erinnere?) Gern immer wieder mehr....

 

Korrekt, daher kommen meine Tripreports auch nur zu den bayerischen Ferienzeiten. Der nächste wird wohl bis zu den Osterferien warten müssen, zumindest habe ich vorher nichts gebucht. Da geht es dann für einige Tage nach Island mit den Aktionstarifen von Icelandair.

 

@ ahoberg: Ich verwende auch die GPS Visualizer-Seite.

 

Martin

 

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@Martin: Vielen Dank für Deinen Bericht!

 

Zur Anmerkung mit dem "Startrek-Park" - doch, diesen gab es. Er nannte sich "Space Park", hatte im Februar 2004 eröffnet (zunächst als Soft-Opening, im Frühsommer dann komplett). Leider hatten die Macher mit m. M. nach ziemlich illusorischen Besucherzahlen gerechnet, sodass bereits im September 2004 schon wieder Schluss war, nachdem die Knete ausging. Auch die Stadt hat da einiges an Geldern "ins All geschossen". Eigentlich schade, das Ding war gut gemacht. Nichts, um einen ganzen Tag zu verbringen, aber es waren ein paar echt nette Attraktionen dabei.

 

Heute ist dem Areal ein ziemlich großes Einkaufszentrum inkl. Kino untergebracht, was allen Unkenrufen zum Trotz (Lage im Industriegebiet) wohl recht gut angenommen wurde. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Spacepark

 

Kleiner Tipp für Bremen-Reisende im Winter: Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt und an der Weser-Uferpromenade "Schlachte" ist wirklich sehr hübsch. Da kann man auch über das Wetter hinwegsehen. :-) Dank Ryanair kommen auch zahlreiche ausländische Touristen (insbesondere Finnen und Schweden). An Wochenenden wird es daher mitunter sehr voll.

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