nw52 Geschrieben 21. November 2010 Melden Geschrieben 21. November 2010 Habe gerade im n-tv Teletext gelesen, dass an einem US-Flughafen, der nicht genannt wird, sich wieder eine krasse Situation ergeben hat. Eine FA wurde nach dem Körperscan wohl von Hand (inklusive Brust) abgetastet. Als sie erklärte, sie habe eine Brustprothese, wollte die Officerin die Prothese wohl sehen. Wie immer bei solchen Kurznachrichten, kennt man nicht alle Hintergründe, aber das finde ich schon echt extrem. Zumal es sich um eine Flugbegleiterin handelte.
azhaG Geschrieben 21. November 2010 Melden Geschrieben 21. November 2010 Ist doch richtig so, oder möchtest du etwa, dass Prothesen die neue Sicherheitslücken in den Kontrollen werden. Auch wenn so eine Kontrolle intim und persönlich ist, hast du trotzdem weibliche Officer, die genau aus dem Grund da sind. Ich bin mir sicher, dass wenn die beschrieben Frau mit der Prothese gebeten hätte, dass sie in einem Nebenraum kontrolliert wird, hätte das auch problemlos geklappt, allerdings würde dies viel Zeit kosten.
MH23 Geschrieben 21. November 2010 Melden Geschrieben 21. November 2010 Sorry das ist Schwachsinn! Wo soll das denn hin führen? Vor jeder Flugreise eine komplette Obduktion, nur noch Leichen dürfen fliegen? Ich weiss dass es hier viele Leute gibt die Meinen dass man alles für die Sicherheit tun sollte - ich bin der Meinung hingegen, dass man sehr wohl abwägen muss was noch sinnvoll ist und was einfach nur noch reine Willkür. Gut, sagen wir ein Sprengsatz ist Brustprothese ausgeführt. Wer sagt denn dass ein Attentäter nicht einen Sprengsatz in den Bauchraum implantiert hat? Was folgern wir daraus: Jeder Flugreisende muss sich vor dem Flug einer laperoskopischen Untersuchung unterziehen! Wir sind schon sehr nahe an einem totalitären Überwachungssystem, nur bekommen es die meisten nicht mit, weil sie Angst um ihre "Sicherheit" haben - dabei war das Leben (in der westlichen Welt) noch nie so sicher wie derzeit: Keine Kriege, keine Bürgerkriege, keine Seuchen,.... Die terroristische Gefahr ist eher eine virtuelle (auch wenn die Medien gerne andere Schlagzeilen verkaufen), und die Terroristen lachen sich krumm und schief wenn sie unsere panischen paranoiden Reaktionen sehen - die deutlich in unsere Grundrechte eingreifen und diese teilweise ausser Kraft setzen, ohne dabei wirklich wirksamer zu werden. Es wäre viel sinnvoller die bestehenden Kontrollen stringent umzusetzen, als dauernd neue Regeln zu erfinden die unmengen an Geld kosten (werden sie doch auch von so mancher Lobby vorangetrieben) die dann erst nur halbherzig - und zwar beim durchführenden Personal - exekutiert werden. Solang die Sicherheitskontrolle von unterbezahlten Hilfskräften ausgeführt wird, wird auch die beste Technologie weite Schlupflöcher lassen. Wie sonst ist's zu erklären dass ich Post 9/11 problemlos mit einem 29cm Küchenmesser im Handgepäck in NY in einen Flieger einsteigen konnte, dass mein Leatherman in den letzten drei Jahren sicher bei zehn Flügen versehentlich im Handkoffer drinnen war und nicht bemerkt wurde und die volle 1,5l Wasserflasche vor 2 Wochen in Frankfurt auch niemanden gekümmert hat? Aber, so haben die Staaten eine schöne Ausrede für mehr Kontrolle, Überwachung, Bespitzelung und Eingriffe in die Privatsphäre - in jeder Lebenslage. Unsere demokratisch gewählten Diktaturen (wann haben sie sich Politiker das letzte mal um den Volkswillen gekümmert?) freut's. Grauenhaft zu sehen wie rasch sich Orwell's Befürchtungen in Realität verwandeln.
azhaG Geschrieben 21. November 2010 Melden Geschrieben 21. November 2010 Die Sicherheit dient doch ausschließlich zu unseren Zwecken. Worauf basiert denn überhaupt deine Annahme, dass die Behörden sich so sehr für den Eingriff in die Privatsphäre, Kontrollen etc. interessieren? Für die bedeuten doch die Kontrollen am Flughafen nichts anderes als zusätzliche Kosten. Das Problem liegt einfach daran, dass sich viele Menschen vor dem Fliegen fürchten und auch vor der Ohnmächtigkeit, falls mal was da oben passieren sollte, weil eins ist auf jeden Fall sicher, Totalausfall bedeutet der Tod. Du siehst doch selbst wie schnell Leute Airlines wechseln, sobald diese einen Unfall hatte und wie schwer es auch für diese ist, diesen wirtschaftlichen Einsturz zu überstehen. Haben wir einen ähnlichen Fall mit einer Massenkarambolage, oder einem Kreuzfahrtschiff, das gesunken ist, oder auch ein Zugunfall, ist dies zwar ein Riesending, doch man hat immer die utopische Vorstellung im Hinterkopf "Ich kann da notfalls aussteigen und aus der Katastrophe flüchten, während dies bei einem Flugzeug einfach nicht geht. Und der einzige Weg leute zum Fliegen zu bewegen ist, denen zu garantieren das alles hundert prozentig sicher ist. Das fängt schon bei den 3-4fach redundant ausgelegten Systemen, den zwei Piloten im Cockpit, falls mal einer eine Herzattacke bekommt, bis hin letztendlich zur strengen Passagierkontrolle am Flughafen. Das hat nichts mit einem totalitären Staatssystem zu tun, sondern mit den Eigenschaften des Lufttourismus. Im Zug kannst du doch auch problemlos eine Waffe in einer Tasche mitnehmen. Zwar ist dies einem bewusst, doch Angst damit zu fahren hat man trotzdem nicht.
MH23 Geschrieben 21. November 2010 Melden Geschrieben 21. November 2010 Zwar ist dies einem bewusst, doch Angst damit zu fahren hat man trotzdem nicht. Das denke ich eben nicht. Dieses ganze Angstgefühl wird doch künstlich erzeugt! Ich bin zwar noch nicht so alt dass ich die Anfänge der kommerziellen Luftfahrt miterlebt hätte, ich weiss aber sehr wohl wie das ganze in den 70ern und 80ern bis zur Mitte der 90er gelaufen ist - nämlich ganz einfach und "entspannt". Jenseits des Atlantiks noch wesentlich entspannter als bei uns, wo es immer schon relativ gute SiKos gab im Vergleich. Entführungen, Anschläge etc. gab es in dieser Zeit auch, reichlich - trotzdem fürchtete sich niemand davor. Seit 9/11 hingegen wird es extrem - eine sinnlose Anordnung jagt die nächste, und wie die Praxis aus eigener Erfahrung zeigt, vollkommen Sinnlos. Ausser Warterei und Quälerei kommt nix dabei heraus. Vielleicht sind die derzeitigen Zustände für jemanden, der ein oder zwei mal im Jahr fliegt problemlos tolerierbar. Jemand der aber jede Woche mehrmals in einen Flieger klettern muss, der bemerkt schnell folgendes: - Ineffizienz -> das was gesucht werden sollte (laut Regeln), wird nicht gefunden - Inkonsistenz -> jeder Flughafen machts anders und hat andere Regeln, teilweise werden die Regeln innerhalb eines Flughafens von Tag zu Tag, bzw von Checkpoint zu Checkpoint anders exekutiert - Wenn jemand etwas an Board schmuggeln will um ein Flugzeug in die Luft zu jagen, wird er es IMMER irgendwie schaffen. Beispiel vor 3 Wochen, Flug AMS-VIE mit KLM: Ich verspäte mich aufgrund eines längeren Termines, und komme auf den letzten Drücker zum Checkin. Ich bin bei KLM kein Statuskunde, sonder Otto-Normalflieger. Trotzdem checkt man mich ein, gibt mir einen MItarbeiter an die Seite und schleust mich an allen Sikos vorbei bis direkt zum Gate wo ich mit hängender Zunge als Allerletzter im Flieger lande. Und sowas passierte mir jetzt nicht zum ersten Mal, und nicht nur in AMS, das hatte ich schon in FRA, FCO, VIE, SIN und LAX. So lange so etwas möglich ist, ist jedwede SiKo absolut sinnlos. Oder wirke ich womöglich so Vertrauenserweckend? Wie gesagt, Sicherheitskontrollen schön und gut - wenn dann aber bitte mit sinnvollem Maß, einheitlich und konsequent. Nur das, was derzeit betrieben wird ist Augenauswischerei. Bzgl der neuen Regeln an den US Flughäfen bzgl Ganzkörperscan oder Opt out: Für alle die viel Fliegen werden die Strahlendosen die Backscatterscanner verursachen schnell durchaus zu relevanten Größen - und beim extended Patdown, wie man ihn dann bekommt wenn man auf das "opt out" besteht bleibt nur zu sagen: Ich möchte mir eigentlich schon aussuchen dürfen welcher Mann meine Genitalien angreift. Das hätte mir letzte Woche fast einen längeren Aufenthalt bei der Polizei in DFW eingebracht.
nw52 Geschrieben 22. November 2010 Autor Melden Geschrieben 22. November 2010 Bzgl der neuen Regeln an den US Flughäfen bzgl Ganzkörperscan oder Opt out: Für alle die viel Fliegen werden die Strahlendosen die Backscatterscanner verursachen schnell durchaus zu relevanten Größen - und beim extended Patdown, wie man ihn dann bekommt wenn man auf das "opt out" besteht bleibt nur zu sagen: Ich möchte mir eigentlich schon aussuchen dürfen welcher Mann meine Genitalien angreift. Das hätte mir letzte Woche fast einen längeren Aufenthalt bei der Polizei in DFW eingebracht. Wenn ich kein Körperscan möchte, kann ich doch eine manuelle Untersuchung (ext Patdown) "wünschen", richtig? Kann ich das direkt dem Officer an der Security sagen, oder wo muss ich das "anmelden"? Fliege im März ab AMS und da haben sie doch diese Dinger. Habe keine Lust auf diese Röntgenstrahlen, meine Hüfte wurde vor kurzem geröntgt. Wenn ich mir überlege, dort beim Arzt bekomme ich eine Schutzhaube für die Genitalien und am Airport nichts. Viel schwächer werden diese Strahlen auch nicht sein. Die andere Methode scheint mir da schonender.
mr.buritto Geschrieben 22. November 2010 Melden Geschrieben 22. November 2010 Viel schwächer werden diese Strahlen auch nicht sein. Die andere Methode scheint mir da schonender. Bitte was?! Beim Arzt gehen die Strahlen durch bis auf dei Knoche, am Airport gehen sie nur unter die Kleidung...
nw52 Geschrieben 25. November 2010 Autor Melden Geschrieben 25. November 2010 Bitte was?! Beim Arzt gehen die Strahlen durch bis auf dei Knoche, am Airport gehen sie nur unter die Kleidung... Ich meinte doch die andere Methode beim Körperscan am Airport. Der Vergleich war nicht auf die Strahlungsdosis beim Arzt bezogen. Deshalb bekomme ich ja auch eine Haube für die Genitalien.
azhaG Geschrieben 26. November 2010 Melden Geschrieben 26. November 2010 Das denke ich eben nicht. Dieses ganze Angstgefühl wird doch künstlich erzeugt! Ich bin zwar noch nicht so alt dass ich die Anfänge der kommerziellen Luftfahrt miterlebt hätte, ich weiss aber sehr wohl wie das ganze in den 70ern und 80ern bis zur Mitte der 90er gelaufen ist - nämlich ganz einfach und "entspannt". Jenseits des Atlantiks noch wesentlich entspannter als bei uns, wo es immer schon relativ gute SiKos gab im Vergleich. Entführungen, Anschläge etc. gab es in dieser Zeit auch, reichlich - trotzdem fürchtete sich niemand davor. Seit 9/11 hingegen wird es extrem - eine sinnlose Anordnung jagt die nächste, und wie die Praxis aus eigener Erfahrung zeigt, vollkommen Sinnlos. Ausser Warterei und Quälerei kommt nix dabei heraus. Vielleicht sind die derzeitigen Zustände für jemanden, der ein oder zwei mal im Jahr fliegt problemlos tolerierbar. Jemand der aber jede Woche mehrmals in einen Flieger klettern muss, der bemerkt schnell folgendes: - Ineffizienz -> das was gesucht werden sollte (laut Regeln), wird nicht gefunden - Inkonsistenz -> jeder Flughafen machts anders und hat andere Regeln, teilweise werden die Regeln innerhalb eines Flughafens von Tag zu Tag, bzw von Checkpoint zu Checkpoint anders exekutiert - Wenn jemand etwas an Board schmuggeln will um ein Flugzeug in die Luft zu jagen, wird er es IMMER irgendwie schaffen. Beispiel vor 3 Wochen, Flug AMS-VIE mit KLM: Ich verspäte mich aufgrund eines längeren Termines, und komme auf den letzten Drücker zum Checkin. Ich bin bei KLM kein Statuskunde, sonder Otto-Normalflieger. Trotzdem checkt man mich ein, gibt mir einen MItarbeiter an die Seite und schleust mich an allen Sikos vorbei bis direkt zum Gate wo ich mit hängender Zunge als Allerletzter im Flieger lande. Und sowas passierte mir jetzt nicht zum ersten Mal, und nicht nur in AMS, das hatte ich schon in FRA, FCO, VIE, SIN und LAX. So lange so etwas möglich ist, ist jedwede SiKo absolut sinnlos. Oder wirke ich womöglich so Vertrauenserweckend? Wie gesagt, Sicherheitskontrollen schön und gut - wenn dann aber bitte mit sinnvollem Maß, einheitlich und konsequent. Nur das, was derzeit betrieben wird ist Augenauswischerei. Bzgl der neuen Regeln an den US Flughäfen bzgl Ganzkörperscan oder Opt out: Für alle die viel Fliegen werden die Strahlendosen die Backscatterscanner verursachen schnell durchaus zu relevanten Größen - und beim extended Patdown, wie man ihn dann bekommt wenn man auf das "opt out" besteht bleibt nur zu sagen: Ich möchte mir eigentlich schon aussuchen dürfen welcher Mann meine Genitalien angreift. Das hätte mir letzte Woche fast einen längeren Aufenthalt bei der Polizei in DFW eingebracht. Das stimmt so nicht - die Kommerziallisierung hat Jahre lang gedauert und war immer ein großes Problem. Es lag daran, dass plötzlich, zum See-, Zug- und Autoverkehr plötzlich eine neue Dimension in Spiel kam - unzwar die Kraft in Richtung der Erdbeschleunigung. Allein Karuseell- oder Achterbahnfahren macht vielen Leuten Angst wegen dem komischen Gefühl im Bauch. Nicht anders war es auch in der Luftfahrt - Jahrzente dauerte es, bis Flugzeughersteller einigermaßen stabile und sichere Flugzeug bauen konnte - erst dann kam auch so langsam die Luftfahrt in die Schwünge. Auch heute kann man oft beobachten, wie Passagiere reflex(!!)artig einen Schreck kriegen, wenn ein Flugzeug in ein Luftloch gerät. Bei Turbulenzen halten sich ängstliche Passagier an die Sitze und sitzen still vor Furcht. Über solche Sachen könnte ich stundenlang philosophieren doch ich glaube du weißt, worauf ich hinaus will. Am 9/11 kam dann plötzlich dieser bis dahin unerkannte Aspekt an die Öffentlichkeit, dass Flugzeuge gleichzeitig auch eine große Gefahr für die Leute auf dem Boden sein können, sodass Luftfahrtsicherheit auch für Nichtmitfliegende von Bedeutung ist. Ich kann mich sogar vage dran errinern, dass die Terroristen damals die Flugzeuge mit blosen Messern überwältigt haben. Wenn du mal die Auswirkung betrachtest, wird jedem an dieser Stelle die Notwendigkeit der gründlichen, bis auf den Knochen, SiKo klar. Natürlich kann man auch, wie du schon gesagt hast, leider nie von einer hundert prozentigen Sicherheit ausgehen - es wird immer Lücken geben. Ich kann es aber gerne mit dem Abschließen deiner Wohnungstür vergleichen - wenn ein professioneller Einbrecher was klauen möchte, wird er es schon schaffen - egal wie schwer das Schloss zu knacken ist. Andererseits schließt du ja trotzdem jeden Tag die Tür ab und gehst sicher, dass sie richtig zu ist. Wenn du aber mal vergisst sie abzuschließen, wird kaum irgendwas passieren. Und im Falle wenn du 10 Millionen Euro in deiner Wohnung versteckt hast bin ich mir sicher, auch wenn es Übertreibung und unnötig wäre, dass du mehrere TSD Euro für die krassesten Sicherheitsanlagen ausgeben würdest. Ich finde die strengen Kontrollen legitim und befürworte sie. Allerdings kann man natürlich bei speziellen Fällen, vielleicht auch gegen Auflage eines ärtzlichen Attestes (genauso wie man Insulinspritzen mit an Bord nehmen darf), diskreter kontrolliert werden. M.
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