Benedikt Geschrieben 2. Oktober 2002 Melden Geschrieben 2. Oktober 2002 hallo, in Erdkunde nehmen wir z.Zt. Japan durch. Und da haben wir u.a. auch über Taifune geredet. Jetzt habe ich mir im Unterricht gedanken gemacht, wie sich ein Flugzeug verhält, wenn es in einen starken Taifun gerät. Kann bei einem starken Taifun trotzdem gestartet werden (was ich allerdings nicht glaube) und wie siehts aus, wenn das flugzeug im Flug in einen sehr starken Taifun gerät???
sk Geschrieben 2. Oktober 2002 Melden Geschrieben 2. Oktober 2002 Um's gleich vorweg zu nehmen: Passagierflugzeuge fliegen bis zu einer gewissen Windstärke, dann ist aber Feierabend. Es wird keinen Piloten geben, der durch den Taifun durchfliegen wird, man wird vielmehr den Taifun umfliegen. Es gibt aber Landungen und Starts bei >Sauwetter< - siehe auch SQ Absturz vor mehr als einem Jahr. Es gibt einige Flugzeuge - ich glaube von der NASA - die bewusst in den Taifun reinfliegen. Technisch also möglich, aber der Verbrauch an Kotztüten steigt imens
Gast CRJ700 Geschrieben 2. Oktober 2002 Melden Geschrieben 2. Oktober 2002 Taifune sind ja riesige Luftwirbel. Ich habe gelesen, dass in einem Wirbelsturm so viel Energie freigesetzt wird, wie bei einer Explosion von 100 Atombomben mit der Kraft derer aus Hiroshima. Am Rand herrschen Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h! Angesichts dieser Fakten würde ich als Pilot einen nicht zu kleinen Bogen um Taifune machen, geschweige den starten wenn diese angesagt sind. Glaube wenn ein Flugzeug in die Wirbel des Taifuns kommt dann bleibt nicht mehr viel von ihm übrig. (->großer Höhenverlust-> Druckabfall-> dazu kommt noch, bedingt durch die Wirbel, Verlust der Steuerbarkeit usw...)
Magic Geschrieben 2. Oktober 2002 Melden Geschrieben 2. Oktober 2002 Hi, es gibt tatsächlich eine Staffel, die allerdings zur Air Force Reserve gehört und nicht zur NASA, die in Hurricanes fliegt. Die 53rd Weather Reconnaissance Squadron, auch als "Hurricane Hunters" bekannt, fliegt mit einer Lockheed-Martin WC-130 in Hurricanes zur Wetterbeobachtung. Die Staffel gehört zur 403rd Wing und ist auf der Keesler Air Force Base in Biloxi, Mississippi stationiert. Übrigens herrscht im "Auge" eine tropischen Wirbelsturms absolute Windstille, was ein problemloses fliegen dort möglich macht. Na ja und sonst würde ich sagen, dass die Jungs die da arbeiten im allgemeinen härter im nehmen sind als normale Linienpax, was einen Spucktütenverbrauch zur Folge hat der gegen Null strebt.
nabla Geschrieben 3. Oktober 2002 Melden Geschrieben 3. Oktober 2002 Wie bei anderen Wirbelstümen auch ist bei einem Taifun am gefährlichsten das Zentrum - weiter außen ist das alles schon gar nicht mehr so krass und im Grunde von einem normalen Sturm kaum zu unterscheiden. Sprich - entweder man fliegt in einem Bogen um das Zentrum herum mit ausreichend Abstand, oder man fliegt einfach darüber hinweg, was im Reiseflug in der Regel möglich ist.
Nosig Geschrieben 4. Oktober 2002 Melden Geschrieben 4. Oktober 2002 @nabla Wenn es ein Wirbel ist, müßte doch im Zentrum ("Auge") relative Ruhe herrschen. Wieso sollte es dort am gefährlichsten sein? Rein- und rausfliegen ist natürlich was anderes...
DUS-Fan Geschrieben 4. Oktober 2002 Melden Geschrieben 4. Oktober 2002 @Nosig: Du hast recht. Im Zentrum eines Wirbelsturmes ist es ruhig, kein Lüftchen weht dort. Umrum ist es am gefährlichsten.
Gast CRJ700 Geschrieben 4. Oktober 2002 Melden Geschrieben 4. Oktober 2002 @nabla: Das der Rand gerade das gefährlichste bei einem Taifun ist hatte ich auch in meinem Artikel erwähnt!
nabla Geschrieben 6. Oktober 2002 Melden Geschrieben 6. Oktober 2002 (Anmerkung vorne weg: Ein Taifun ist ein Wirbelsturm im Pazifik, ein Hurrikan einer im Atlantik/Karibik. Ich schreibe der Einfachheit halber nur von Wirbelstürmen allgemein.) Von Innen nach Außen: Ganz in der Mitte ist es tatsächich nahezu windstill und wolkenlos - das Auge des Wirbelsturm. Dieses ist i.d.R. ein paar Kilometer im Durchmesser. Direkt um die Mitte herum ist dann aber die Wolkenwand wo heftigste Turbulenz, Vereisung, Hagel u.a. herrscht - also ein "Best-of" von meteorologischen Fluggefahren mit höchster Intensität. Geht man jetzt weiter nach außen, nimmt das alles ab - es ist halt "nur noch" ein einfacher Sturm. Irgendwann kommt man dann am "Rand" des W-Sturmes an wo man eigentlich nicht mehr erkennen kann, das es ein W-Strum ist. Wir in Europa bekommen teilweise auch noch Ausläufer von alten Wirbelstürmen aus Nordamerika ab - diese sind dann schon stark abgeschwächt (aufgrund der niedrigeren Wassertemperaturen im Nordatlantik) und treten hier als ausgeprägtes Tiefdruckgebiet auf.
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