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Geschrieben

Anders als in den Gedankenflügen des Chefredakteurs geht dieser Artikel wenigstens ein wenig auf die Hintergründe des aktuellen Personalmangels ein. Dass Mitarbeiter in Scharen die Branche verlassen, weil die Arbeitsplätze nicht mehr als sicher gelten ist natürlich Quatsch. Richtig ist, dass massiv Personal abgebaut wurde und dass man dabei nicht wirklich geschaut hat, wo das sinnvoll ist und wo nicht. Richtig ist auch, dass teilweise Personal auch freiwillig gegangen ist, weil Schichtzulagen und Bonuszahlungen etc. weggefallen sind, mit Krisentarifverträgen die Bezahlungen stark abgesenkt wurde. Zudem wurden die Mitarbeiter zunächst nur stundenweise aus der Kurzarbeit rausgeholt, was sich für viele aufgrund weiter Anreisen nicht gelohnt hat.  Die Konzentration der Nachfrage auf Spitzenzeiten führt zu unattraktiven Schichtzeiten mit enorm hoher Arbeitsbelastung. Zusätzliches Personal muss nicht nur sicherheitsüberprüft werden, sondern auch ausgebildet werden. Auch für vermeidlich einfache Tätigkeiten benötigt man eine solide Grundausbildung und gute Ortskenntnis. Jeder, der schon mal über das Vorfeld gefahren ist, weiß wie schwer einem hier die Orientierung fällt. Neue Kräfte  sind am Anfang lange nicht so produktiv wie altgediente Kollegen.  Sicherlich kann man der Branche vorwerfen, dass sie hier nicht frühzeitig mit dem Personalaufbau begonnen hat, aber wenn man die Nachrichtenlage vor ein paar Monaten anschaut, hat niemand mit einer so schnellen Erholung der Nachfrage gerechnet - auch nicht in diesen Fachforen.

Geschrieben

Ich kenne ein paar (ehemalige) Kollegen, die nicht mehr in der Luftfahrt arbeiten.

 

Die haben jedes Wochenende frei, sind abends zu Hause und verdienen annähernd das gleiche Geld. Sollte doch mal mehr zu arbeiten sein, wird es "vergoldet".

Warum sollten die Kollegen wieder zurück? Im Gegenteil, ich überlege auch, die Luftfahrt zu verlassen.

Geschrieben

Stimme AOG zu.

Personal was dann mal wirklich genug hat, verschwindet häufig in andere Industrien.

Neben den genannten Faktoren zählt dann oft auch, das man das absurde Prozedere am Standort selbst entgeht. Man hat dann mitunter nicht nur weniger Wochenstunden zu leisten, sondern braucht nur 5 Minuten vom Parkplatz zum Arbeitsplatz. Vorbei die Zeit, wo man zum Teil 30 Minuten private Zeit investiert, um vom Flughafenzaun zur Stechuhr zu kommen. Luftlinie 20 Meter…. in echt Kilometer , da man um den Zaun muss.

 

Luftfahrt ist und war schon immer so, das man viele Umstände durch persönliche Leidenschaft kompensieren durfte. ZÜP, LBA, wiederkehrende Trainings in der Privatzeit. Die Arbeitsdichte ist inzwischen so hoch, das es anders kaum geht.

Und dann Corona, eine Politik die die Luftfahrt im Grunde anzweifelt, Airlines die nicht müde werden, mit Niedriglohnländern zu drohen und dann Kunden, die einem medial wüst beschimpfen, obwohl man schon die Arbeit für 2 macht. Dann aber zustimmen, dass Fliegen zu billig ist, während sie in Amsterdam anstehen, da dort keine Steuer anfällt. Gleichzeitig ein immer wiederkehrender Zwist der Beteiligten zugleich, wenn Bodenpersonal schlicht ausradiert wird, während andere Teamkollegen bestmöglich vor Folgen jeder Art geschützt werden. 

Das ist, zusammen mit einem Mangel an neuen Arbeitskräften, einfach ein sich beschleunigendes Geschoss.

Und nun merken alle, das auch der einfache Lader und Tankerfahrer, den sonst keiner beachtet hat… er war halt da…. ein wichtiges Zahnrad in der Kette ist.

 

Das ist in allen Bereich der Anfang, das wird noch wesentlich schlimmer.

Bald kommt wieder der Winter, die Zeit, wo schon immer befristete Verträge nicht erneuert wurden.

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