MHowi Geschrieben 6. November 2002 Melden Geschrieben 6. November 2002 Onlineversion einer Artikels in der WR: Eurowings: Dortmund zurzeit kein Markt Eurowings-Vorstand Friedrich-Wilhelm Weitholz steht zu Dortmund, sieht aber zurzeit keinen Markt. Die Regionalfluggesellschaft Eurowings befindet sich mitten in einer Phase "riesenhafter Umstrukturierungen". Dabei spielt der Wickeder Airport aktuell eine untergeordnete Rolle. "Dortmund ist zurzeit einfach nicht der Markt", sagt Vorstandsvorsitzender Friedrich-Wilhelm Weitholz. Gleichwohl sei man "weit davon entfernt, hier die Zelte abzubrechen". Vielmehr befinde sich Eurowings in Lauerstellung - mit Blick nach Osteuropa. Und werde weiter in Dortmund Gewerbesteuer zahlen.Nur noch vier Ziele bedient die Linie im Winterflugplan 02/03 ab Dortmund: die Drehkreuze Frankfurt und München, dazu Zürich und Münster/Osnabrück.Von 54 Jets sind lediglich zwei in Wickede stationiert. "Viel schlimmer geht´s wirklich nicht mehr", räumt Weitholz ein. Das Charter-Angebot hat Eurowings sogar komplett abgezogen - und mit der neuen Billigflug-Tochter Germanwings nach Köln/Bonn verlagert. Wider Willen, wie Weitholz versichert. In der Printausgabe der Zeitung hat Weitholz auch näher begründet, warum 4U nach CGN gegangen ist bzw. warum EW sich zurückzieht. 1) Parkgebühren: Sind in DTM höher als in CGN 2) Restriktive Handhabung des Nachtflugverbots 3) Besser Verkehrsanbindung des Flughafens 4) DTM hat kein Potential für beides: Linie + LCC 5) Eingestellte Linienverbindungen nicht rentabel 6) Kaum Marketing durch den FH DTM, nur EW hätte gepowert Weiterhin erklärte er, dass man eigentlich 4U gerne ab DTM gestartet hätte, die Hochglanzbroschüren „ohne ein Wort von Köln-Bonn“ wären bereits gedruckt gewesen. Dazu habe ich folgendes zu bemerken: 1) Die Parkgebühren in CGN und DTM unterscheiden sich kaum (Ich verzichte auf eine detaillierte Aufstellung wie schon so häufig im Zusammenhang von CGN mit einen anderen Airport in diesem Forum dargelegt). 2) Der Antrag auf kulantere Handhabung des Nachtflugverbots ist bereits gestellt und wird in Kürze entschieden, bereits jetzt sind Spätlandungen durchaus möglich. Trotzdem ist natürlich CGN hier durchaus im Vorteil. 3) Autobahnmäßig ist DTM genauso gut angeschlossen wie CGN, die Autobahnabfahrt ist 500m entfernt. Der große Vorteil von CGN ist der zukünftige Bahnanschluss. Wenn auch wirtschaftlich nicht rechenbar, hat man für CGN diese Infrastrukturentscheidung und Investition richtig getroffen. Mit der derzeitige Haushaltslage kann DTM lange auf einen gleichwertigen Anschluss warten (und CGN würde diesen heute auch nicht mehr bekommen. 4) Und Köln? Aussage des Managements: „Der führende Airport für LCC“, also auch dort stirbt die Linie. 5) Nach LYC, MXP, VIE: AB zeigt gerade, wie man diese Linien profitabel betreibt, und zwar mit 737 statt CRJ bzw ATR. Übrigens rechtfertigt sich Weitholz für die eingestellt Linie nach VIE, die von Tyrolean betrieben wurde. EW hat die Linen selbst heruntergewirtschaftet, z.B. hat man die CRJ recht schnell wieder gegen ATR-Props ausgetauscht. Kopenhagen hatte sicherlich von Anfang an keine richtige Chance. 6) Da hat er Recht, aber EW hat auch nichts dafür getan. Dieser Beitrag ist daraus entstanden, dass die EW-Mitarbeiter um Ihren Arbeitsplatz in DTM fürchten und Weitholz wollte hiermit sicherlich beruhigen. Aber dann wäre es schön gewesen, wenn er auch die Wahrheit gesagt hätte statt fadenscheinige Argumente zu liefern: EW ist keine eigenständige Fluglinie mehr sondern hat sich dem LH-Diktat unterworfen – und dort spielt DTM (wie auch andere Regionalairports) bis auf Zubringerdienste zu den Hubs keine Rolle. Mag sein, dass das für EW der richtige Weg ist, aber dann sollte man das auch deutlich sagen. (Was waren das unter der Führung von Santer noch schöne Zeiten ;-( . Übrigens kann ich die Entscheidung, 4U ab CGN zu starten, durchaus verstehen. Wenn man die o.g. Punkte bewertet, dann liegt CGN durchaus besser im Rennen – auch wenn ich dieses als Dortmunder bedaure. CGN bzw. der Steuerzahler hat massiv investiert und profitiert nun davon. Anscheinend war das Konzept für DTM bereits fertig, aber dann hat das Management in CGN nicht gepennt und aufgedreht. In DTM hat man wohl einfach zu sehr an EW geglaubt. Ich hoffe, dass andere Airlines die Lücken und Chancen, die EW in DTM durch ihren Rückzug bietet, erfolgreich nutzen werden.
dianzu Geschrieben 6. November 2002 Melden Geschrieben 6. November 2002 Dieses Interview war wirklich ein Witz. -Zu den Parkplätzen: Es gibt eher zu wenig, als daß diese zu teuer wären -Kein Potential für LCC und Linie: Warum wollte EW denn dann angeblich mit germanwings ab DTM starten? Da hätte man sich sich doch selbst Konkurrenz gemacht. Kompletter Widerspruch! -Zu unrentablen Strecken: LCY hätte selbst in Konkurrenz zu AB's STN-Strecke eine Chance gehabt. Aber die Passagierzahlen waren so gut (wohl eher zu gut, selbst in den Sommerferien, wo eigentlich tote Hose war), daß man sie vorzeitig eingestellt hat. Darüberhinaus: DTM-Heringsdorf (übrigens den Sommer über immer voll ausgebucht) nächsten Sommer ab DUS. Das sagt doch schon alles über die wirklichen Gründe aus. -Was noch im Artikel stand, aber falsch herüberkam: Die Strecke nach THF mußte EW einem Konkurrenten überlassen (begründet in der LH-Beteiligung) und wurde nicht freiwillig aufgegeben. Für die STR-Strecke gilt dasselbe. -Weitholz berichtet von schlecht ausgelasteten A319 im Charterverkehr (wenn ich mich recht erinnere). Hmmm, warum sagten die Passagierzahlen dann, daß die Kisten immer bis auf den letzten Platz ausgebucht waren??? [ Diese Nachricht wurde geändert von: dianzu am 2002-11-06 13:20 ]
V8-RBJ Geschrieben 6. November 2002 Melden Geschrieben 6. November 2002 Tja, wir können uns alle bei Lufthansa bedanken!
Hame Geschrieben 6. November 2002 Melden Geschrieben 6. November 2002 Sind evtl. die Parkgebühren für die Flieger selber gemeint?
dianzu Geschrieben 6. November 2002 Melden Geschrieben 6. November 2002 @Hame Nachdem was ich gehört habe, sollen 4U in DTM dieselben Konditionen geboten worden sein, wie in CGN.
Gast Geschrieben 6. November 2002 Melden Geschrieben 6. November 2002 @Hame Nein, das denke ich nicht. [ Diese Nachricht wurde geändert von: CRJ100 am 2002-11-06 15:47 ]
Flaps_full_alt Geschrieben 6. November 2002 Melden Geschrieben 6. November 2002 Ich eknn mich in Dortmund viel zu wenig aus, als das sich hier geoße Anmerkungen machen könnte. Wa sich mir aber vorstellen kann ist, daß DOM sich mit dem Nachtflugverbot- das ja nirgendwo so restriktiv war/ist- selbst das Grab geschaufelt hat. Es ist einfach nicht emrh Zeitgemäß, so strikt auf Beschränkungen zu bestehen. Wobei ich mir allerdings fast sicher bin, daß diese Beschränkungen im Zusammenhang mit der Bahnerweiterung als Zugeständnis der Anwohner gemacht wurde. Es gab in der Vergangenheit einige Flüge, die delay bei der Departure hatte, v.a. die Charter Carrier AB und HLF zu Hochsaison in Malle, die dann nach 22 Uhr in DOM reingemusst hätten, aber nicht mehr konnten. Da entstehen KOsten für die Airline, die siche rnicht der Airport übernimmt. Die Maschinen sind dann nach PAD oder FMO diverted, was wieder zu Busrücktransproten der Paxe nach DOM führte. Das Problem ist dann allerdings, daß die Maschine nicht wie geplant um 6 Morgens in DOM steht, sondern erst von PAD/ FMO einfliegen muß. Das zieht sich dann auch weiter, denn die Crews arbeiten mehr, es kostet Kerosin, man hat wieder Verspätungen, da man um 6 erst Landest und nicht, wie eigentlich vorgesehen, starten könnte. Ich denke, daß das alles Faktoren sind, weshalb DOM bei Airlines als schwierig gilt, zumindest weiß ich das von AB und HLF.
Sabo Geschrieben 6. November 2002 Melden Geschrieben 6. November 2002 Als Gegenreaktion zu dem Weitholzinterview gab Hunold folgende Stellungnahme ab: "Hunold kontra Weitholz: „Immer schön ehrlich bleiben!“ „Es ist wie in der Fabel: Weil die Trauben für den Fuchs unerreichbar hoch hängen, behauptet er, dass sie sauer sind.“ Mit diesen Worten kommentierte Air Berlin-Chef Joachim Hunold die Aussage des Eurowings-Vorstandes Friedrich-Wilhelm Weitholz, der im Gespräch mit einer Dortmunder Zeitung erklärt hatte, sein Unternehmen habe in Dortmund Strecken eingestellt, weil Air Berlin ins „Billig-Segment“ eingestiegen sei – beispielsweise mit der Verbindung nach London. „Man kann auf einem Regionalflughafen nicht Aldi und Feinkost parallel anbieten. Wo Billigfluggesellschaften sind, haben wir mit klassischen Linienflügen keine Chancen“, wurde Weitholz von der Zeitung zitiert. Dazu Hunold: „Der Vergleich mit Aldi ehrt uns, denn immerhin ist das die erfolgreichste deutsche Lebensmittelkette. Eurowings jedoch als Feinkost zu sehen, ist schon sehr kühn. Ich habe eher den Eindruck, dass da Schmalhans Küchenmeister ist. Wenn Lufthansa nicht bei Eurowings eingestiegen wäre, stünden deren Flieger doch längst am Boden. Herr Weitholz sollte sich eine bessere Begründung dafür einfallen lassen, warum er in Dortmund Arbeitsplätze abbauen muss – und dabei immer schön ehrlich bleiben. Air Berlin hat die London-Verbindung ab Dortmund erst aufgenommen, nachdem Eurowings sie eingestellt hatte. Und die Wien-Strecke, die für die Star Alliance ein Flop war, läuft bei uns glänzend.“ Hunold bezeichnete es als „unfair“, dem Flughafen Dortmund die Schuld für die Verluste von Eurowings zuzuschieben: „Nicht das Marketing des Flughafens, sondern das der Airline entscheidet in erster Linie über Erfolg oder Misserfolg. Zu behaupten, dass ein Flughafen, in dessen Einzugsgebiet acht Millionen Menschen leben, ‚kein Markt’ sei, ist aberwitzig.“
MHowi Geschrieben 6. November 2002 Autor Melden Geschrieben 6. November 2002 @Flaps_full : Ich stimme Dir zu, das strikte Nachtflugverbot ist sicherlich ein ganz wichtiger Faktor. Nur hat der Rat der Stadt Dortmund dem Wunsch der Airlines Rechnung getragen und eine Verspätungsregelung bei RP beantragt. Demnach sind zukünftig verspätete Landungen bis 23:00 Uhr möglich. Das ist EW aber bekannt. Übrigens wird in diesem Zusammenhang auch die blödsinnige Tonagebegrenzung aufgehoben. @Sabo: Wo er (Hunold) Recht hat, hat er Recht. Keine weitere Anmerkung notwendig.
DTM1984 Geschrieben 6. November 2002 Melden Geschrieben 6. November 2002 Hier noch ein netter gegenartikel (Konter des airports und von AB aus der WR von morgen) Viel Spaß damit. P.S. EW regt mich nur noch auf. Solche lügen! http://www.westfaelische-rundschau.de/wr/w...region=Dortmund Flughafen kontert: Vorwürfe von Eurowings haltlos Dortmunds Flughafen-Chef Heinz A. Nunkesser und Joachim Hunold, Geschäftsführer der Fluglinie Air Berlin, haben die Aussagen von Eurowings-Vorstand Friedrich-Wilhelm Weitholz in unserer gestrigen Ausgabe scharf gekontert. Weitholz hatte dem Flughafen schlechtes Marketing und unzureichende Rahmenbedingungen als Standort für die neue Billigflug-Tochter Germanwings attestiert. Zudem sei Dortmund aktuell für Linienflüge "kein Markt". Nunkesser: "Wir geben im Jahr 650 000 E für Werbung aus. Gemessen an unserer Größe und unserem Umsatz ist das absolut ausreichend." Außerdem: Man könne als Flughafen nur mit Top-Produkten werben. Und die Eurowings-Linienflüge seien zu teuer. Von Köln/Bonn aus fliegt German-wings London, Paris und Zürich ab 19 E an - ab Dortmund hätten die Preise, dann aber hin und zurück, zwischen 149 und 740 E gelegen. Falsch sei auch der Vorwurf der zu hohen Parkgebühren. Köln/Bonn habe seine jetzt angepasst - auf das Dortmunder Niveau. Unterstützung erfährt Nunkesser von Joachim Hunold. "Nicht das Marketing des Flughafens, sondern das der Airline entscheide über Erfolg oder Misserfolg." Und "zu behaupten, dass ein Flughafen, in dessen Einzugsgebiet acht Millionen Menschen leben, ´kein Markt´ sei, ist aberwitzig". Dortmunds Flughafen-Chef gibt zu, dass er vom German-wings-Konzept "hellauf begeistert" gewesen sei. Das wäre "genau die richtige Idee" gewesen, um am Standort Wickede "eine neue Euphorie zu entfachen". Eben deshalb habe er Weitholz ein Angebot unterbreitet, "das deutlich, sehr deutlich sogar unter dem liegt, was wir sonst an Gebühren nehmen". Gestaffelt nach Anzahl der Flüge. Bei 12 000 Starts und Landungen, wie Germanwings sie jetzt ab Köln/Bonn plant, hätte die Linie gerade noch ein Drittel des Normalpreises zahlen müssen. Zudem habe er Weitholz Gespräche mit dem Kerosinliefe-ranten über Treibstoffkosten angeboten. Der sei auch verhandlungsbereit gewesen. Jedoch nehme der Flughafen Dortmund nur 1/20 der Menge des Airports Köln/Bonn ab. Da seien Preisunterschiede nicht völlig zu vermeiden. Weitholz sei auf das Gesprächsangebot aber ohnehin nicht eingegangen.
Gast Geschrieben 7. November 2002 Melden Geschrieben 7. November 2002 Wenn man zwischen den Zeilen liest, könnte man schon meinen, daß Herr Weitholz derzeit am Standort Dortmund nicht mehr sonderlich interessiert ist.
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