Gast FRANK Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 25.11.02, 04:45 Uhr Rettungshubschrauber bei Landeanflug abgestürzt Copilot getötet Pritzwalk (ddp-bln). Ein Hubschrauber des Rettungsdienstes ist am Sonntagabend beim Landeanflug nahe Pritzwalk abgestürzt und in Brand geraten. Wie die Polizei am Montagmorgen mitteilte, wurde dabei der 53-jährige Copilot getötet. Der Pilot, eine Sanitäterin und ein Arzt erlitten schwere Verletzungen. © ddp Ich hab's auch im Fernsehen gesehen. Sah nach einem gelben Helikopter aus. Wer weiß mehr? =( FRANK
Nosig Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 Nach welchen Regeln fliegen die denn eigentlich? Bei Nacht und Nebel auf einem normalen Segelflugplatz zu landen klingt ja schon im Normalfall einigermaßen gefährlich. Kann man das verantworten, dass die Rettungscrews ihr Leben hier routinemäßig aufs Spiel setzen?
CATIII Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 Die Rettungshubschrauber fliegen nach Sichtflugregeln (VFR). Generell von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei Primärtransporten, die durch die Rettungsleitstellen alarmiert werden. Bei Sekundärtransporten liegt dass im Ermessen der privaten Helicopterdienste.
Nosig Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 Night-VFR kann bei starkem Nebel ja nicht funktionieren. Haben die für solche Fälle noch BIV-Brillen oder irgendwelche Zauberradars oder GPS mit Terraindatenbanken?
CATIII Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 Die Rettungshelis haben mittlerweile GPS, mit einer Landkarte. Besonders die Hubschrauber die in Bayern fliegen (Christoph 1, 14, 17) haben auch Hinderniskarten für Seilbahnen, Antennen und ähnliches Zeug was ihm gefährlich werden kann. Bei starkem Nebel bleibt aber der Hubschrauber schlicht und einfach am Boden. Wenns nicht geht dann gehts nicht. Die Sicherheit der Besatzung geht vor. BIV-Brillen oder ähnliche Ausrüstung führen sie nicht mit.
Jörg Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 Das ist ja lles schön und gut mit dem Sichtflug, aber weiss denn jetzt jemand etwas genaueres über den Absturz?! Typ? Organisation? Grund? ... achja und ich kenne diesen "ORT" nicht bei welcher größeren Stadt liegt dieser?
sk Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 Ist das nicht in Mecklenburg-Vorpommern?
Jörg Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 irgednwie läuft gar nichts darüber im TV!! Vielleicht kommt ja was heute in den Nachrichten! Oder spätestens morgen in der Ursuppe BILD!
germanair Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 So wie es derzeit aussieht, handelt es sich bei dem abgestürzten Hubschrauber um den "Intensivtransporthubschrauber (ITH) Berlin". Dieser wird vom HDM Flugservice, auch Mitglied im Team DRF, betrieben und dürfte 24h einsatzbereit sein. Bei diesem ITH handelt es sich um eine Maschine vom Typ Bell 412HP. Laut HDM ist die Maschine mit Instrumentenflugausrüstung, Wetterradar, Autopilot und Satellitennavigationssystem ausgestattet. Die Besatzung besteht gewöhnlich aus 2 Piloten mit IFR Berechtigung, einem Rettungsassistenten und einem Arzt. Pitzwalk befindet sich noch in Brandenburg. Mein Beileid an die Angehörigen Germanair
Jörg Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 beileid ebenfalls von mir! Da bin ich aber mal gespannt was der Grund des Absturzes war!
Gast Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 Der Christoph 31 ist der Rettungshubschrauber der Berliner Fuerwehr er fliegt von Sonnenauf- bis Untergang, danach fährt ein normaler Notarztwagen die Einsätze, weil er dann genauso schnell durch die Stadt kommt wie der Hubschrauber! Bei dem abgestürzten Hubschrauber handelt es sich um den IntensivTransportHubschrauber! Er fliegt Tag und Nacht nach IFR und VFR Bedingungen ! Er fliegt Notverlegungen zwischen Krankenhäuser mit größerer Distanz, wo es auf schnelligkeit ankommt Gruß Christian
huschi Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 Über diesen Hubschrauber kam erst vor wenigen Wochen eine Fernsehreportage. Ich meine, es wurde auf N24 oder n-tv gesendet.
Jörg Geschrieben 25. November 2002 Melden Geschrieben 25. November 2002 Ich habe neues! Also der Hubschrauber ist von Berlin Tempelhof gestartet. Er wollte einen Patienten abholen, doch im Landeanflug ist er dann abgestürzt! Man muss dabei sagen das sehr dichter Nebel herschte! Lief gerade auf sat.1 (durch zufall gesehen ) _________________ MFG Jörg Holzmann http://www.il-2.de.vu http://www.jagdgeschwader68.de [ Diese Nachricht wurde geändert von: Jörg am 2002-11-25 19:14 ]
Nosig Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Noch eine Nachfrage an die Insider: So ein Landeanflug kann doch nur nach VFR durchgeführt werden. Kriegt man dann aktuelle Bodenwetterinformationen vom Krankenwagen oder ist man auf sich alleine gestellt? Wie oft werden solche Nachtrettungen aus Wettergründen abgebrochen?
CATIII Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Die Bell412 vom HDM fliegt die Sekundärtransporte also auch Tag und Nacht. Die Landung auf einem Aussenplatz kann nur VFR sein. Die Piloten sind da größtenteils auf sich alleine gestellt. Wenn Polizei vor Ort ist, können die dem Piloten per Funk oder per Rauchmarkierung (tagsüber) helfen. Der Rettungshubschrauber (Christoph X) fliegt nach Sonnenuntergang nicht mehr nur weil der RTW genauso schnell ist, sondern weil die Besatzung Nachts nicht gefährdet wird und nicht auf Teufel komm raus geflogen wird. Der Heli wird immer schneller sein, als der RTW.
Nosig Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Klingt doch aber wie ein echtes va-banque-Spiel: Ohne aktuelle QNH/QFE bei Dunkelheit VFR in den Nebel hinein landen. Wie sollen die denn auch "sehen" können? M.E. bräuchte man für solche Einsätze wirklich ganz andere Ausrüstungen und Ausbildungsstandards. Das ist was für "Special Forces" aber doch nicht für die tägliche Rettung, so tapfer die Piloten auch sein mögen.
Gast Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Hallo ! In Berlin fliegt der RTH als erstz für einen NAW=Notarztwagen in die Außenbezirke, weil er mit 7 Minuten Flugzeit von der Klinik Steglitz bis in die Außenbezirke schneller ist als ein NAW durch die tagsüber vollen Straßen Berlins! Der RTH ist auch IFR tauglich, genauso wie die Piloten für diesen! Nach Sonnenuntergang, bzw. nach 20:00 UHR wird der RTH aber nicht mehr allarmiert, weil dann die Straßen wieder frei sind und der NAW auch in 7 Minuten am Unfllort sein kann. Ein RTW(Rttungswagen) ist sowieso schon nach 2-3 Minuten vor Ort! Der ITH ist eine fliegende Intensivstation! Er fliegt zwischen zwei Krankenhäusern Notverlegungen (nur äuserst selten zu einem Unfall direkt)! Er fliegt Tag und Nacht und das schon seit Jahren! Bei solch einem Einsatz ist keine Polizei oder Feuerwehr vor Ort,weil das Krankenhaus seinen eigenn Landeplatz hat! Noch als Zusatz, damit hier keine Spekulationen kommen: DER RTH UND DER ITH sind beide voll IFR Tauglich! Der RTH fliegt aus Kostengründen nachts nicht mehr! Der ITH fliegt IMMER auch Nachts, weil er IFR fähig ist! Gruß Christian Bilder vom RTH aus Berlin auf meiner Homepage http://www.flugzeug-bilder.de unter Christoph 31 [ Diese Nachricht wurde geändert von: ChrissiW am 2002-11-26 12:10 ]
Nosig Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 IFR bedeutet aber eigentlich fliegen nach festgelegten IFR-Regeln auf festgelegten Luftstraßen zwischen IFR-ausgerüsteten Flugplätzen. Bei Außenlandungen sind diese Bedingungen nicht gegeben, also nützt IFR hier nichts.
Gast Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Aber kann der Lotse einen nicht direkt hinlotsen? Gruß Christian
Nosig Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Er könnte einen "runtersprechen", falls es dort ein Präzisionsradar und trainierte Lotsen gäbe. Ist aber nichts für nächtliche Segelfluggelände in Nordbrandenburg im Nebel. Rostock-Laage wäre wohl das nächstgelegene für diese Variante oder Holzdorf. Mich wundert wirklich die heutige Praxis nächtlicher Rettungsflüge. Beim Militär könnte man es vielleicht noch verstehen,zivil nicht. [ Diese Nachricht wurde geändert von: Nosig am 2002-11-26 12:39 ]
Gast Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Wie Du schon sagtest es handelt sich um einen Flugplatz, von der Leitstelle bekommt man die Flugstrecke, der Tower gibt dir die Flughöhe und auf dem Flughafen ist ein Funkfeuer... Gruß Christian
Nosig Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Ja, aber dannn müßte nach normalen zivilen IFR-Regeln ein Präzisions- oder Nichtpräzisonsanflug am Ende stehen, je nach Ausrüstung und Wetter. Hier wurde es doch wieder VFR -trotz Nacht und Nebels.
Gast Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Hmm ich weiß nicht wie das da genau läuft! Mal gucken ob ich darüber was rausfinden kann! Gruß Christin
CATIII Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Sagt mal Ihr zwei?? Wollt Ihr jetzt das Rettungssystem in Frage stellen?? Oben habe ich die Primär- und Sekundärtransporte erklärt! Der RTH, sprich der Christoph 31, gehört zu den Notfallhelicopter (SAR), die Tagsüber die Einsätze fliegen. Die RTH sind nur teilweise IFR fähig, je nach Typ. Dieser RTH wird von der Rettungsleitstelle alarmiert und fliegt die Primäreinsätze. Die Piloten brauchen dazu keinen Lotsen der sie runterspricht, ihr dürft einen Hubschrauber mit einem Flugzeug nicht vergleichen. Ich kann mit einem Hubschrauber überall und jederzeit runtergehen, ich brauch nur Platz für meinen Rotor. Im Rettungsdienst wird nach Sichtflugregeln geflogen, und die Piloten sind dafür ausgebildet, das ist nichts besonderes, das ist ihr täglicher Job. Die Piloten, die im Rettungsdienst fliegen kommen vom ADAC, DRF, Bundeswehr und vom Bundesgrenzschutz. Alles Erfahrene... Der ITH fliegt lediglich Sekundärtransporte, wie Verlegungen oder ähnliches. Sie stehen meist an Kliniken, und werden von der Klinikleitung eingesetzt. Da dies auf privater Basis läuft, verdient der Heli nur dann sein Geld wenn er fliegt, und das auch Nachts. Zu Rettungseinsätzen werden die ITH in der Regel nicht eingesetzt. Die Bell412 ist IFR - Tauglich, um IFR fliegen zu können brauch man aber einen Platz der dies zulässt. Hat man das nicht, fliegt man nach VFR.
Nosig Geschrieben 26. November 2002 Melden Geschrieben 26. November 2002 Und damit sind wir genau bei der entscheidenden Frage: Warum wird nachts bei Nebel mit professionellen Rettungshubschraubern in Deutschland auf Sicht geflogen? Ist doch einfach nur unsicher!
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