Andie007 Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 Chicago (rpo). Die amerikanische Fluggesellschaft United Airlines hat am Montag in Chicago Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hat Schulden in Höhe von einer Milliarde Dollar. Das Unternehmen sucht damit Gläubigerschutz nach US-Recht. Es wäre die größte Pleite in der US-Luftfahrtgeschichte und eine der größten in der Wirtschaftsgeschichte überhaupt. Für die Kunden der Lufthansa, die mit United kooperiert, soll dies nach Unternehmensangaben zunächst keine Auswirkungen haben. United Airlines ist die zweitgrößte US-Fluggesellschaft. Über das weitere Verfahren war von dem Unternehmen zunächst keine offizielle Stellungnahme zu erhalten. Die Airline will aber auch im Fall eines Insolvenzantrags den Flugbetrieb aufrechterhalten. Ein Insolvenzantrag unter Kapitel elf des US-Konkursrechts schützt das Unternehmen vor Klagen seiner Gläubiger während es versucht, seine Finanzen in Ordnung zu bringen und sich umzustrukturieren. United bietet täglich 1.700 Flüge an, das ist ein Fünftel aller US-Flüge.
sk Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 Lufthansa verlautet dazu folgendes: United Airlines beantragt Restrukturierung unter GläubigerschutzKeine Auswirkungen für Lufthansa und ihre Kunden 09.12.02 Lufthansa Partner United Airlines hat heute Gläubigerschutz nach dem sogenannten „Chapter 11“ beantragt. Dies ermöglicht der Gesellschaft, ihre Maßnahmen zur finanziellen und operationellen Restrukturierung noch intensiver als zuvor anzugehen. Auf die Reisepläne der Lufthansa Kunden hat die Beantragung des Gläubigerschutzes durch United Airlines keine Auswirkungen: Selbstverständlich behalten alle ausgestellten Tickets ihre Gültigkeit. Ebenso bleibt es weiterhin möglich, bei beiden Fluggesellschaften Meilen zu sammeln und einzulösen oder die Red Carpet Clubs und die First Class Lounges zu nutzen. United Airlines wird ihren Flugbetrieb uneingeschränkt fortsetzen. Damit steht den Lufthansa Kunden das gemeinsame LH/UA Flugplanangebot mit täglich ca. 330 Flügen in gewohnter Qualität zur Verfügung. Das gilt sinngemäß auch für alle anderen Flüge, die United gemeinsam mit ihren Star Alliance Partnern durchführt. Alle potenziellen Risiken für Lufthansa wurden bewertet und sind insgesamt als gering und beherrschbar zu bezeichnen. Jürgen Weber, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa, sagte dazu: “Es hat in der Vergangenheit zahlreiche Beispiele von Fluggesellschaften gegeben, die sich unter Chapter 11 erfolgreich restrukturiert haben. Ich bin sicher, dass dies auch unseren Freunden von United Airlines gelingen wird. Daher prüfen wir zur Zeit, ob wir United Airlines zusätzlich zu den bereits eingeleiteten kommerziellen Maßnahmen auch ohne Risiko für Lufthansa finanziell unterstützen können.“ Deutsche Lufthansa AG Internationale Kommunikation
Paparazzi Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 Wenn es United nicht schaffen würde, dann würde LH auch in die Krise gezogen werden, denn allein die ganzen Anschlussflüge in den USA für LH würden wegfallen! Ich hoffe, dass UA es schafft...!
Gast Lukas Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 Das hoffe ich auch! Ich druecke UA ganz fest die Daumen. Bin dieses Jahr mit ihnen 777 geflogen und will es noch viele Male tun!
EO720 Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 United hat eigentlich gute Karten. Schon America West und Continental sind da erfolgreich raus gekommen. Creditors sind laut NY Times GE Capital mit 1,9 Milliarden US$ und Boeing mit 1,3 Milliarden. Laut Seattle Times verhandelt UA mit Boeing auf 2,1 Milliarden (rauf von 1,3)! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. [ Diese Nachricht wurde geändert von: EO720 am 2002-12-09 14:45 ]
A346 Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 .......könnte das heissen das UA bald mehr boeing bestellt falls boeing bei denen einsteigt ? oder habe ich da was falsch verstanden ?
EO720 Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 Da hast du was falsch verstanden. Boeing darf laut einem Gesetz aus den 30ér Jahren nicht bei UA einsteigen, da UA mal von Boeing mitgegründet wurde. Es geht hierbei lediglich um Neufinanzierungen für Flugzeuge, die UA geordert und übernommen hat, aber nicht gekauft hat. Es sind für diverse Flugzeuge leasing7finanzierungsverträge am laufen u.a. für eine Menge 777 und einige 747,757 und 767! Boeing könnte von heute auf morgen diese einfordern. Dann würde der Flugplan kippen!
viasa Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 Auf der Internetseite von UAL steht geschrieben: Business as usual Jedoch bin ich mit diesen Worten nicht so einverstanden... sicherlich wird United einige Flugzeuge verkaufen, oder in die Wüste schicken! United Airlines hat momentan folgende Flotte: 55 Airbus A319-100 98 Airbus A320-200 72 Boeing 727-200 (all std @ VCV/DEN) 21 Boeing 737-200 (all std @ VCV/LAS) 101 Boeing 737-300 57 Boeing 737-500 5 Boeing 747-200 (all std @ MZJ/ROW) 44 Boeing 747-400 (7 std @ VCV) 97 Boeing 757-200 (1 std @ IND) 18 Boeing 767-200 37 Boeing 767-300 60 Boeing 777-200 Ich bin mir sicher, dass alle Boeing 737-500, einige weitere Boeing 747-400 und alle Boeing 767-200 aus der Flotte genommen werden. Als B735-Ersatz wird wohl UAL noch einige Airbus A319/A320 übernehmen. Die B744 und B762 würden in meinen Augen ersatzlos ausgeflottet... Zudem bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob United Airlines die Reorganisation überleben wird! Persönlich würd ich NEIN sagen, denn schon andere grosse Airlines (Eastern Air Lines / Pan Am) gingen Pleite. Man kann aber auch America West oder Continental Airlines genau so als Gegenteil aufstellen!
EO720 Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 Eastern und Pan Am waren auch ganz andere Verhältnisse. Eastern wurde von der Texas Air Group/Frank Lorenzo finanziell ausgeschlachtet. Routen, welche einigermassen profitabel waren, wurden von CO übernommen, noch bevor EA den Betrieb einstellte. PAnAm wurde unter Edward Acker unatraktiv gemacht. 747 flogen unprofitabel. Die Pazifikrouten an UA verkauft. LHR Routen gingen ebenfalls an UA,der Rest an DL.Es blieb nichts mehr was Geld machte. Der IGS war ohnehin subventioniert. Uniteds problem war schlicht das schlechte Image unter Stephen Wolf(der ja dann zu US Air ging)siehe http://www.untied.com (eine unabhaänge anti united website). Ironischer Weise wollte UA dann noch US Airways für 4,6 Milliarden US$ übernehmen. Lufthansa wäre 1991 übrigens auch fast pleite gewesen. UA hat noch Chancen..... [ Diese Nachricht wurde geändert von: EO720 am 2002-12-09 18:23 ]
ATmstein Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 Es ist megaunwahrscheinlich, das UA da nicht mehr rauskommt. Für die Star Alliance und deren Members würde der absolute Supergau entstehen, wenn das grösste Mitglied weg wäre! Da werden im Falle des Falles die anderen Members schon Geld hinterher pumpen, denn ansonsten könnten Skyteam und Oneworld die "Luftherrschaft" unter sich ausmachen.
EO720 Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 @ATmstein. Da stimme ich dir zu. Ausserdem hat UA auch zusammen mit LH AirCanada Geld gepumpt, um Canadian zu übernehmen. UA hat noch viele Assets, die man notfalls versilbern kann.Frage ist nur ob jemand so viel Geld aufbringen kann,diese dann zu kaufen. Selbst innerhalb der Star Alliance ist momentan nicht viel Geld flüssig,siehe SAS. Aber ohne den Amerikanischen Markt fällt die ganze Allianz. Es würde alle betreffen. Den Konkurs von Ansett konnte man leicht wegstecken. Aber die USA? PM von Boeing: UA hat 60 Tage zeit um Boeing davon in kenntnis zu setzen, ob sie die Leasingcontracts fortfahren will, andernfalls werden alle in den letzen drei Jahren an UA gelieferten 777-200ER an Boeing zurückgehen. Autsch... [ Diese Nachricht wurde geändert von: EO720 am 2002-12-09 19:17 ]
Berti Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 So schnell geht die United nicht kaputt. Natürlich muß die UA kräftig abspecken. Seit dem 11.9.2001 hat UA 139 Maschinen stillgelegt und die operationen um 23% reduziert. UA kündigte die Außerdienstellung von noch 49 Maschinen an. Die Bestellungen bei Boeing und Airbus wurden auf mindestens Jahr 2006 verschoben. 9000 Mitarbeiter werden entlassen. Der Trostpreis bei UA: Die Canadair Regional Jet Operationen der Partnergesellschaften ziehen wieder an. Stand: kurz vor Chapter 11 Ich bin mal gespannt wie es weitergeht.
Gast LH-A380 Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 Wäre es rein-theoretisch nicht möglich, dass viele der Unternehmen, die deutlich von UAL profitieren, "zusammenlegen" und somit finanzielle Unterstützung bieten? Ich denke da an mehrere Star-Alliance Partner (LH müsste natürlich am tiefsten in die Tasche greifen), dann auch an die Betreiber der beiden UA-Hubs Chicago und Denver (?). Verschiedene Zulieferer und evtl. noch liquide von UAL abhängige Tochterfirmen könnten auch ihren Beitrag leisten. Schwierig dürfte es allerdings bei den Sicherheiten werden, die man von United verlangen würde... Trotzdem, würde so etwas gehen?
BU662 Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 Für United hat Chapter 11 eine ganze Menge Vorteile. Da United die meisten Flugzeuge nicht direkt geleast hat, kann man nun versuchen, die Preise bei Boeing und Airbus noch einmal zu drücken. Zum anderen kann man jetzt bei den Gewerkschaften nachverhandeln und hat ein dickes Druckmittel. Dritter Punkt, die Zulieferer, auch die werden das merken, United wird da mächtig sparen. Und was die Flotte betrifft, ich denke, die 767-200 werden wohl gehen. Ich denke, die Reduzierungen werden vor allem in der Kapazität kommen, und nicht zu sehr in Sachen Frequenzen. United hat das angedeutet, und da werden auch die internationalen Routen Veränderungen erfahren.
EO720 Geschrieben 9. Dezember 2002 Melden Geschrieben 9. Dezember 2002 @ LH380 Theoretische Ja. Nur hat momentan in der Star Alliance höchstens LH und SQ etwas Geld übrig. Und Zulieferer wie etwa Pratt&Whitney,Boeing u.a. haben schon Millionen und mehr investiert.Und wenn eine Flughafengesellschaft wie Chicago oder Denver in UA investiert,gehen andere Carrier auf die Barrikaden. So wie jüngst AA und CO gegen die von UA geforderte Staatsanleihe in Höhe von 1,8 Milliarden US$. [ Diese Nachricht wurde geändert von: EO720 am 2002-12-09 20:24 ]
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