touchdown99 Geschrieben 12. Dezember 2002 Melden Geschrieben 12. Dezember 2002 Es geht bei dem EU-Subventionsverfahren allein um Flughäfen, die (teilweise) in öffentlicher Hand sind. Flughäfen also, wo nicht kostendeckende Preise bei den Airlines abgerechnet und Beihilfen gewährt werden, während zum anderen die öffentliche Hand über ihre Beteiligung an der Betreibergesellschaft einen Haufen Geld in den Airport pumpt. Das ist typischerweise bei Wald- und Wiesenflughäfen wie Hahn oder Charleroi der Fall. Das EU-Recht erlaubt sowas eben nicht, weil es Marktwirtschaftsprinzipien widerspricht - nicht nur im Falle von Flughäfen, sondern generell. Rein privatwirtschaftlich betriebene Flughäfen fallen da nicht drunter - de facto sind dies nur Großflughäfen, weil sich Kleinflughäfen eben betriebswirtschaftlich nicht rechnen und in den meisten Fällen nüchtern betrachtet das Spielzeug von Lokal- oder Regionalpolitikern sind ("Hahn - Rheinland-Pfalz braucht auch einen internationalen Flughafen"; "Mönchengladbach - wollen auch einen Flughafen haben"; "Hof - wir werden in Oberfranken ohnehin immer benachteiligt" usw. usw.) Man muß sich vor Augen halten, dass privatwirtschaftlich betriebene Flughäfen zwar Beihilfen zahlen mögen (z.B. Zürich), diese dann aber natürlich nicht mittelbar aus Steuermitteln fließen, sondern aus anderweitig unternehmensintern generierten Gewinn. Großflughäfen, das wird im übrgen gerne übersehen, können sich so etwas auch leisten, denn bei vielen Großflughäfen spielen Landegebühren o.ä. keine so große Rolle - das große Geld wird da u.a. mit Immobiliengeschäft (Vermietung, Verpachtung von Gewerbe- und Büroflächen), Handling, Consulting und solchen Dingen gemacht. Das gibt es an Wald- und Wiesenflughäfen eben nicht oder nicht in einem solchen Maße, dass es einen sprübaren Deckungsbeitrag leisten könnte. Eben deshalb ermittelt in krassen Fällen wie im Ryanair-Fall die EU-Kommission. Ermitteln tut sie im übrigen dauernd und unentwegt, wenn sie den Fall Ryanair jetzt namhaft macht, läßt das nach den Erfahrungen in anderen Subventionsverfahren für Ryanair nichts Gutes vermuten - das ist meistens nur der Fall, wenn die Kommission bereits handfeste Anhaltspunkte hat, dass sie das Verfahren durchziehen kann. Na ja, und wenn ein User hier meint, dass das alles Blödsinn sei, weil MOL sagt, es sei nicht wahr, wünsche ich weiterhin angenehme Träume Kenne keinen Subventionsbetrüger, der nicht versucht hätte zu erklären, dass das alles gar nicht so ist wie es ist Warten wir also ab. _________________ "Auf seinem eigenen Misthaufen ist der Hahn der Mächtigste" (Lucius Annaeus Seneca, 4 v. Chr - 65 n. Chr., römischer Philosoph). [ Diese Nachricht wurde geändert von: touchdown99 am 2002-12-12 12:21 ]
Gast Geschrieben 12. Dezember 2002 Melden Geschrieben 12. Dezember 2002 Es fliegt ja niemand jetzt geschäftlich mit FR, der nicht sonst mit AZ, BA, AF, LH oder wie auch immer sie heissen, geflogen wäre. Oh doch, frag mal die Anzugträger auf den STN-Flügen, mit welcher Abzockergesellschaft sie sonst geflogen wären. Ob LH, AF, BA... Eben deshalb ermittelt in krassen Fällen wie im Ryanair-Fall die EU-Kommission. Ermitteln tut sie im übrigen dauernd und unentwegt, wenn sie den Fall Ryanair jetzt namhaft macht, läßt das nach den Erfahrungen in anderen Subventionsverfahren für Ryanair nichts Gutes vermuten - das ist meistens nur der Fall, wenn die Kommission bereits handfeste Anhaltspunkte hat, dass sie das Verfahren durchziehen kann. Warum erwähnt t0uchd0wn denn bei diesem Thema nicht Olympic?
Hias Geschrieben 12. Dezember 2002 Melden Geschrieben 12. Dezember 2002 ganz einfach, Paddy0, weil das Thema dieses Threads heisst "Subventionsbetrug bei Ryanair" und nicht "Subventionsbetrug bei europäischen Fluggesellschaften... _________________ ---> www.spotter.de.vu <--- mathias.henig@gmx.de [ Diese Nachricht wurde geändert von: Hias am 2002-12-12 15:02 ]
OA476SYD Geschrieben 12. Dezember 2002 Melden Geschrieben 12. Dezember 2002 wie war das mit dem Grundsatz... "unschuldig solange bis die Schuld bewiesen ist".. Bevor Ihr mit Äusserungen wie "Subventionsbetrüger" von Euch gebt, wartet erst mal die Überprüfung ab. Im Fall OA haben sich auch nicht alle Vorwürfe bewahrheitet
sk Geschrieben 12. Dezember 2002 Melden Geschrieben 12. Dezember 2002 Und wieder bewahrheitet sich, dass im Hunsrück lesen erst in weiterbildenden Schulen gelehrt wird Zitat ich: Es fliegt ja niemand jetzt geschäftlich mit FR, der nicht sonst mit AZ, BA, AF, LH oder wie auch immer sie heissen, geflogen wäre. Zitat Paddy0: Oh doch, frag mal die Anzugträger auf den STN-Flügen, mit welcher Abzockergesellschaft sie sonst geflogen wären. Ob LH, AF, BA... q.e.d. Außerdem werden die Controller dieses Thema wohl bald sperren, denn Du hast es mal wieder geschafft, von einem (negativen) FR Thema nach einigen Fehlversuchen die Augen auf Olympic zu lenken.
Gast Geschrieben 12. Dezember 2002 Melden Geschrieben 12. Dezember 2002 Es wären sehr wohl FR-Paxe LH und andere Teuroairlines geflogen, sofern es wie gesagt FR nicht gäbe. Oder meinst du wie immer noch etwas anderes? Und wenn du das bewiesen haben willst: Mein Ratschlag ist zu befolgen
TXLGuido Geschrieben 12. Dezember 2002 Autor Melden Geschrieben 12. Dezember 2002 vielleicht sollten die controller diesen thread schliessen, da des paddy0 anscheinend wieder mal versucht, das thema zu umgehen und von dem eigentlichen (negativen) fr-topic zu etwas anderem zu wechseln. neue erkenntnisse sind so kaum noch zu erwarten. p.s.: ich dachte du hättest dieses forum verlassen, paddy ? oder ist es in euerem neuen super-forum doch nicht so nett wie hier bei uns ??
sk Geschrieben 13. Dezember 2002 Melden Geschrieben 13. Dezember 2002 Pass mal auf, ich erkläre es Dir: Jeder, der jetzt geschäftlich mit FR fliegt, würde mit einer normalen Airline fliegen, wenn es FR nicht gäbe. Geschäftlich ist niemand mehr oder weniger unterwegs, als vorher. Und jetzt bitte wieder zurück zum Thema, denn das ist sicherlich eine nicht so positive Meldung für FR. Da brsuchst Du auch gar nicht durch Deine Fragen von abzulenken.
touchdown99 Geschrieben 18. Dezember 2002 Melden Geschrieben 18. Dezember 2002 Kommentar aus der Frankfurter Rundschau zum Thema Subventionen (im Kontext Eisenbahn zum Hahn): Es wird keine Schienenverbindung zwischen dem Rhein-Main-Flughafen und dem Flughafen Hahn im Hunsrück geben. Eine Milliarde Euro für eine Neubaustrecke, auf der stündlich gerade mal ein Zug fährt, wird niemand bezahlen. Und für eine ahnverbindung, die 45 Millionen Euro kostet, aber keinen Vorteil gegenüber dem bestehenden Bus bietet, werden weder Ministerpräsident Kurt Beck in Mainz noch sein Kollege Roland Koch auf der anderen Rheinseite einen Cent ausgeben. (...] Die Expertise muss schnellstens auf den Tisch. Und: Die Meinung der Fachleute in den Ministerien und bei der Bahn darf nicht von der Politik unter Verschluss gehalten werden. Bei der Bahn wird immer häufiger die Frage gestellt, warum die Öffentliche Hand einen Billigflieger mit Millionen subventioniert, in dem der Flughafen mit Steuergeldern ausgebaut, Straßen verbreitert und - wider besseren Wissens - weiterhin an einer Schienenverbindung festgehalten wird. Auch wenn man den Bahn-Managern Parteilichkeit vorwerfen wollte, weil Billigflieger durchaus Konkurrenz zur Bahn sein können, ein Anrecht auf Antwort haben sie dennoch. [ Diese Nachricht wurde geändert von: touchdown99 am 2002-12-18 17:37 ]
Gast Geschrieben 18. Dezember 2002 Melden Geschrieben 18. Dezember 2002 Getroffene Hunde bellen (= Bahn ist immer gegen Billigflieger)
sk Geschrieben 19. Dezember 2002 Melden Geschrieben 19. Dezember 2002 Aber so ganz unrecht haben sie nicht oder? Warum fördern wir mit Steuergeldern ein irisches Unternehmen, was dafür sorgt, dass die Leute Ihre Einkäufe in Mailand oder sonstwo machen und nicht im eigenen Land?!? Dennoch bin ich auch der Meinung, dass ausgerechnet die Bahn sich nicht beschweren darf, bei den Milliarden an Steuergeldern, die die Bahn bereits verpulvert hat.
touchdown99 Geschrieben 29. Januar 2003 Melden Geschrieben 29. Januar 2003 Nach einem Bericht von ATW hat die EU-Kommission jetzt Butter bei die Fische getan und mitgeteilt, worauf sich der Vorwurf der unzulässigen Subventionen stützt: - Übernahme von Hotelkosten für Ryanair-Besatzungen in Höhe von 250.000 € - 1.920.000 € Unterstützung bei "Eröffnung neuer Routen" - 768.000 € Unterstützung für Einstellungen und Ausbildung von Personal - 4.000 € für Räumlichkeiten Ryaanir hat in einem Statement die Vorwürfe wieder zurückgewiesen und gesagt, es handele sich hierbei nicht um unzulässige staatliche Subventionen. _________________ "Auf seinem eigenen Misthaufen ist der Hahn der Mächtigste" (Lucius Annaeus Seneca, 4 v. Chr - 65 n. Chr., römischer Philosoph). [ Diese Nachricht wurde geändert von: touchdown99 am 2003-01-29 12:16 ]
Thomas_Jaeger Geschrieben 29. Januar 2003 Melden Geschrieben 29. Januar 2003 - Übernahme von Hotelkosten für Ryanair-Besatzungen in Höhe von 250.000 € Halte ich auch für etwas komisch und überprüfenswert. - 1.920.000 € Unterstützung bei "Eröffnung neuer Routen" Ist durchaus üblich und wird im Übrigen auch an viele, viele andere Airlines seitens von Kommunen oder Regionen bezahlt, im übrigen auch für Regionalverbindungen z.B. - 768.000 € Unterstützung für Einstellungen und Ausbildung von Personal Dies ist wiederum gar nicht so unüblich, sehr viele Regionen in europäischen Ländern unterstützen mit solchen Beiträgen die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen. Die Höhe dürfte sich auf die relativ grosse Anzahl an Arbeitsplätzen beziehen, die FR in Charleroi geschaffen hat. - 4.000 € für Räumlichkeiten Ist mir auch neu, dass sowas gemacht wird, halte ich aber vom Betrag her nicht für kritisch. Wenn die EU tatsächlich auf der Unterstützung für neue Routen und für die Schaffung von Arbeitsplätzen rumreitet, werden noch viele andere Airlines und auch Unternehmen aus anderen Branchen davon betroffen sein, ich halte das ganze für etwas übertrieben.
sk Geschrieben 29. Januar 2003 Melden Geschrieben 29. Januar 2003 Das Problem dürfte ein anderes werden: Wenn jetzt bekannt gemacht wird, wieviel Subvention ein LCC auf Kosten der etablierten Airlines bekommt - weil es ja nichts anderes ist - werden sich einige Flughäfen in den Verhandlungen schwer tun
Sabo Geschrieben 29. Januar 2003 Melden Geschrieben 29. Januar 2003 Du hast noch die 160.000€ an Marketing-Unterstützung für neue Routen sowie 50% Rabatt bei den Landegebühren und noch höhere Nachlässe bei den Abfertigungskosten vergessen . Im Gegenzug hat sich FR übrigens dazu verpflichtet Charleroi für 15Jahre zu bedienen, danach wird neu verhandelt. Interessant wirds dann mal, wenn neu verhandelt werden muss und die Airports nicht mehr auf FR angewiesen sind, weil mittlerweile auch andere Carrier den Airport anfliegen. FR hat zwar vielen Airports geholfen groß zu werden, aber mal gucken ob sich da noch jemand in 10Jahren dran erinnert wenn das Management eines Flughafens ausgewechselt wurde.
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