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airliners.de

Subventionszahlungen aus Steuergelden an Ryanair am Beispiel


Sabo

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Versteckte und offene Subventionen sidn im österreichischen Tourismus nichts Neues. Eine zusätzliche Dimension bekommt die Subventionitis jetzt noch einmal mit FR.

Das Bundesland Kärnten hat sich die FR-Flüge nach STN für knapp 1Mio € für 5 Jahre erkauft, SZG hat 700.000€ überwiesen und GRZ nicht viel weniger. LNZ kommt ja bekanntlich als vierte Destination nach STN in Frage, müsste aber 200.000€ lockermachen.

Zital Mol: " Flughäfen sind für uns nicht Kostenpositionen, sondern Profit-Center".

Derweil läuft gegen FR im Falle des belgischen Flughafens Charleroi ein EU-Verfahren. Die belgier sollen der FR 50% Ermässigung auf die Landegebühren gewähren und ausserdem einen teil der Überfluggebühren übernommen haben. Es geht aber noch weiter: Zusätzlich stellter der Airport Büros zur Verfügung und gab direkte Zuschüsse für die Anlaufkosten.

Die 3 österreichischen Bundesländer sind dagegen geschickter vorgegangen. Sie haben sich dabei ausgelagerter Gesellschaften oder der Tourismusverbände bedient, so dass das Geld nicht direkt von der öffentlichen hand fließt. In Kärnte ist so z.B. eine "Destination Management GmbH" als Partner der FR gegründet worden.

Allerdings konnte die Wettbewerbsbehörde konnte aber auch dieses Firmengebilde als Optik enttarnen und zu der Auffassung kommen, dass hier mit öffetnlichen Mitteln der Wettbewerb verfälscht wird.

Im Klartext: Steuerzahler subventionieren die Ryanair-Billigtickets! Wenn Charleroi so viel getan hat um Base zu werden, was hat denn HHN(bzw. Fraport) tun müsse und wieviel hat uns Steuerzahler das gekostet??? Ich befürchte wir werden es nie erfahren, die österreichischen Wettbewerbsbehörden haben den deutschen da leider was voraus.

 

Gruß

 

Sabo

Geschrieben

Hat denn wirklich niemand dazu eine Meinung oder Zahlen parat die HHN von anderen Airports erhalten hat?

Am interessantesten ist natürlich wieviel der dt. Steuerzahlen für FR hinblättern musste.

Geschrieben

Auch in Deutschland wird Ryanair durch den Steuerzahler subventioniert. Ich weiß jetzt nicht mehr genau in welcher Form, aber auch hier ist es der Fall. Jedenfalls ist mir dies vor einiger Zeit mal glaubhaft zu Ohren gekommen.

Geschrieben

Ich würde sagen die Grenzen sind oft sehr stark verwischt; was willst Du sagen wenn ein Flughafen einer Gesellschaft günstigere Konditionen einräumt als einer anderen - ich nehme mal an in FRA wird LH auch nicht dasselbe zahlen wie Kuwait Airlines, weil LH halt mit vielen Maschinen vor Ort ist und FRA entsprechend attraktiv macht.

Direkte Zuschüsse werden ja wohl kaum geflossen sein.

Und dann gibt es noch die beliebten Werbekostenzuschüsse, Aufwandsentschädigungen, Jubiläumsrabatte etc. Ich denke die haben das schon gescheit genug eingefädelt...

Geschrieben

Provinzflughäfen werden in Deutschland regelmäßig nicht privatwirtschaftich betrieben, sondern sind, wenn sie nicht wie z.B. etwa noch der Flughafen Hof bis vor kurzem städtische oder kommunale Eigenbetriebe sind, eine GmbH , deren einzige oder mehrheitliche Gesellschafter Städte, Kommunen oder Länder sind. Die entsprechenden Finanzmittel, um den Betrieb überhaupt zu ermöglichen, müssen dann die Gesellschafter zur Verfügung stellen, da Provnzflughäfen regelmäßig nicht genug Einnahmen generieren, um kostendeckend zu arbeiten. Bei solchen Flughäfen fehlt zum einen eine wesentliche Einnahmequelle großer Airports, die da nicht Landegebühren, sondern Immobilienwirtschaft, Parkraumbewirtschaftung, Lizenzgeschäft, Consulting usw. sind. Zum anderen müssen kleinere Airports für relativ wenige Flüge verhältnismäßig viel Personal (teuer!) vorhalten (z.B. Feuerwehr, Abfertigung, Verkehrsleitung) und Airlines über günstige Konditionen locken.

 

Wenn ich nun einer Airline nicht kostendeckende Konditionen einräume, für diese Werbung betreibe, für Millionen neue Fazilitäten baue, muß das Geld ja irgendwo herkommen - wenn Gesellschaften des Flughafens keine Investoren sind (und warum ist das wohl so ??), sondern die öffentliche Hand, dürfte klar sein, wer letztendlich die Expansion solcher Airports bezahlt. Ob sich das volkswirtschaftlich gegenrechnet, muß man dann im Einzelfall sehen. Das dürfte auch davon abhänge, ob ein Flughafen z.B. vom Land getragen wird oder "nur" von einer Stadt, die ganz unterschiedliche Entlastungseffekte erzielen können, wenn Arbeitsplätze geschaffen werden oder Besucher in die Region kommen. Auch wenn wir Luftfahrt-Enthusiasten es nicht gerne hören, so ist das wesentliche Argument für solche Airports wohl weniger, dass irgendwelche ausländische Airlines dorthin fliegen, sondern dass sich im Umfeld des Flughafens u.U. luftfahrtaffine Unternehmen ansiedeln und Gewerbeparks o.ä. entstehen. Diese Unternehmen zahlen in Deutschland Gewerbe- und Einkommenssteuer, schaffen Arbeitsplätze usw.

Geschrieben

Ich finde das schon ziemlich bedenklich, wenn die Luftfahrt auf der LCC-Stufe subventioniert werden muss. Nicht dass ich ein Grüner wäre, aber die politischen Elite sollte nicht gerade die Umweltvershmutzung vorantreiben.

Kommt dazu, dass FR zu subventionieren sowieso nichts bringt, da diese "Fluggesellschaft", die diesen Namen gar nicht verdient, früher oder später tot auf dem Boden von HHN, STN oder sonstwo liegt.

Geschrieben

Paßt zwar nicht ganz rein, aber wenn es stimmen würde wären all die Subventionen für Airlines doppelt schädlich und unnütz verbrannt:

 

Der Think-Tank der EU-Kommission hat in einem Bericht ausdrücklich in Frage gestellt, ob eine luftverkehrliche Anbindung einer Region wirklich zur Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen in dieser Beiträgt.

 

Es wird darauf hingewiesen, daß es keine einzige wissenschaftliche Untersuchung gäbe, in der gezeigt wird, daß durch Schaffung von Luftverkehrsverbindungen in Gegenden, in denen bisher kein solcher Verkehr besteht, auch die bisher benannten Effekte (Wachstum, Arbeitsplatzschaffung) eintreten.

 

Abgesehen davon, daß ich die Quellensuche nicht in Frage stellen möchte (kenne auf Anhieb auch keine), so frage ich mich, ob all jene, die jahrelang an diese Effekte geglaubt haben nun Blind oder Querulantenschlumpfen sind?

Auf jeden Fall hat die EU-Kommission mit dem Statement neue Munition gegen eine Expansion des Luftverkehrs in die Regionen und ein weiteres Argument gegen Subventionen an Airlines durch Regionen/Städte/Gemeinden/Länder.

Geschrieben

Glaubt denn hier noch ernsthaft irgendjemand, dass Ryanair noch nach Österreich fliegen würde, wenn es keine Subventionen der Länder geben würde? Oder warum denkt ihr, gibt es für und wider Linz schon so ein langes Tauziehen?

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