Hahn, Wahn, Preise, Subventionen und Falschinformationen

[touchdown99]

Da der thread “Subventionen in Wahn” geschlossen worden ist, bevor ich mal wieder gegen gezielte Falschinformation Fakten Fakten Fakten sprechen lassen konnte, will ich die entsprechenden Zahlen hier einmal nachschieben, bevor sich ein falsches Bild verfestigt – in der hoffnung, dass nicht direkt wieder hier ein Hauen und Stechen ausbricht.

 

 

„Germanwings-Tickets kosten durchschnittlich über 100 €“

 

Diese Behauptung wird immer mal wieder von Ryanair aufgestellt und dann von Paddy0 nachgeplappert, ohne dass entsprechende Beweise existieren. Beispiel ein Interview aus dem Touristikreport vom November 2002:

 

„Finanzmanager Kevin Osborne...: Ryanair transportiere mit 9500 Passagieren pro Angestelltem doppelt so viele wie Easyjet und fast zehnmal mehr als Germanwings. Die Durchschnittspreise lägen mit 49 Euro weit unter denen von Easyjet (83 Euro), Air Berlin (102 Euro) und Germanwings (131 Euro).

 

Diverse unabhängige Quellen geben hingegen einen durchschnittlichen Ticketpreis bei Germanwings (und bei HLX) von 70 – 85 € aus. Z.B.:

 

Quelle FTD:

„Auf den 46 Einzelstrecken täglich, bietet die Germanwings rund 6600 Sitzplätze an. Der Durchschnittspreis liegt entsprechend dem Branchenschnitt bei 85 Euro.“

 

Quelle touristikreport zu HLX/Germanwings:

„Wie bei anderen No-Frills-Fliegern auch liegt der Durchschnittspreis pro Ticket nicht etwa bei den werbeträchtig propagierten Niedrigtarifen, sondern bei rund 70 bis 75 Euro pro Strecke“

 

Quelle Nucleus:

“Mischkalkulation" heißt das Zauberwort. Denn durchschnittlich wollen die Unternehmen je Ticket um die 80 Euro einnehmen. Wie viel genau, soll Geschäftsgeheimnis bleiben.“

 

 

Das o.a. Ryanair-Zitat ist ein schönes Beispiel für die übliche gezielte Falschinformation der Airline, die Paddy0 dann unkritisch weitergibt. Es heißt oben z.B. auch, dass Germanwings pro transportiertem Passagier mehr als 10x so viele Mitarbeiter benötigt als Ryanair. Näher belegt wird dies nicht. Schaut man sich die Zahlen an, zeigt sich schnell, dass dies nur ausgemachter Blödsinn sein kann:

 

Germanwings hat für z.Zt. 7 Maschinen derzeit 220 Mitarbeiter, davon 175 fliegendes Personal, nach einer Untersuchung der Universität Hamburg Ryanair bei 41 Flugzeugen 1465 Mitarbeiter (beide Zahlen sind nicht ganz aktuell). Das Verhältnis Mitarbeiter/Flugzeug leigt demnach bei Germanwings bei 32:1, bei Ryanair 38:1. Wie Germanwings gleichwohl 10x mehr Mitarbeiter pro transportiertem Passagier, wird ewiges Rätsel der Ryanair bleiben – ich kann es mir allerdings vage vorstellen: Ryanair hat wahrscheinlich einfach die Gesamtmitarbeiterzahl von Eurowings in Ansatz gebracht (1.725) und dabei übersehen, dass diese Mitarbeiter nicht nur 7 Airbusse, sondern auch 43 weitere Flugzeuge der Typen CanRJ, ATR und BAe 146 betreiben.... Naja. Hier übrigens eine Vergleichstabelle aus der o.a. Studie:

 

Anbieter Flugzeuge Mitarbeiter MA/Flugzeug

Ryanair 41 1465 38

Lufthansa 352 39.272 112

British Airways 344 55.308 161

Air France 236 59.160 250

 

 

 

 

Eckpreise / „Preisführerschaft“

 

Zu Thema Eckpreise ist noch anzumerken, dass Germanwings pro Tag nach eigenen Aussagen den günstigsten Tarif bis zu 1.200x verkauft - dies entspricht einem Anteil von 20%:

 

Der Germanwings-Chef erklärte, dass bei täglich 42 Flügen ab und nach Köln/Bonn jeden einzelnen Tag bis zu 1.200 Fluggäste für 29 Euro befördert werden.

 

Die entsprechende Aussage wurde vor Absenkung des Eckpreises von 29€ auf 19 € getätigt.

 

 

Subventionen

 

Zum Thema Subventionen wäre anzumerken, dass in den Flughafen Hahn, der zu 97% Ryanair-Passagiere abfertigt, bislang 142 Mio. € gepumpt worden sind.

 

Quelle Touristikreport:

Die Gesamtinvestitionen in den Ausbau belaufen sich auf 122 Millionen Euro und werden überwiegend von den beiden Anteilseignern, der Fraport und dem Land Rheinland-Pfalz, finanziert. Zusätzlich stellt das Land Hessen 20 Millionen Euro zur Verfügung.

 

Wie diese bei den Ryanair abverlangten Gebühren jemals auch nur ansatzweise wieder erwirtschaftet werden sollen, ist schleierhaft. In CGN werden hingegen bestehende Fazilitäten genutzt, nicht ein Flughafen für praktisch einen einzigen, im Ausland Steuern zahlenden Carrier ausgebaut.

 

 

Airline aus Wahn

 

Germanwings ist nicht die „Wahner Airline“. Ein Blick ins Handelsregister enthüllt:

 

Sitz der Gesellschaft:

44319 Dortmund

HRB 12214 / Handelsregister Dortmund

 

Germanwings ist ebensowenig Wahner Airline wie Ryanair Hahner Airline.

[Gast]

Subventionen

 

Zum Thema Subventionen wäre anzumerken, dass in den Flughafen Hahn, der zu 97% Ryanair-Passagiere abfertigt, bislang 142 Mio. € gepumpt worden sind.

In den Flughafen Frankfurt, der zur Hälfte von LH lebt, wurden schon dutzende Milliarden reingesteckt. Hierbei geht es nur um Ausbau des Flughafens bzw. der Infrastruktur. FR wird nicht direkt subventioniert- im Gegensatz zum Flugplatz Wahn, der sich "in entsprechendem Maße" an 15 Millionen € Werbekosten beteiligt hat. Versuche mal zu beweisen, dass FR in Hahn direkt subventioniert wird. Ich sage dir, du wirst es nicht schaffen. Alle haben auf dem Hahn die gleichen, passagierbezogenen Entgelte zu zahlen.

 

Siehe: http://www.hahn-airport.de/att/anhang/att_02_19.pdf

 

Wie siehts eigentlich mit der Lufthansa - Klage gegen HHN aus. Tut sich da jetzt doch nix mehr, oder wie? Kein Wunder, was das wieder Werbung im Millionenwert bringen würde...

Und das aus LH's-Taschen.

 

 

Wenn FR (konkret auch C.B.) die Behauptung aufgestellt hat, warum haben sie die Wahner denn dann nicht dementiert. Schließlich stand das so in diversen Zeitungen. Oder ist die Zeitung noch nicht bis in die Wahner Heide vorgedrungen??

 

Selbst wenn der Preisdurchschnitt von G-Wings bei 80€ liegt, so liegt man deutlich über dem von FR. Sprich: Keine Preisführerschaft, Kundenverarsche.

 

Zum Thema Preisführerschaft:

 

Köln, 10. Dez (Reuters) - Schon kurz nach dem Start der beiden neuen deutschen Billigfluglinien Germanwings und Hapag-Lloyd Express zeichnet sich eine deutliche Preiserhöhung im Billigflugsegment ab. "Wir müssen möglichst schnell auf durchschnittliche Flugpreise von 60 bis 80 Euro kommen, sonst können wir nicht kostendeckend operieren", sagte Joachim Klein, Geschäftsführer von Germanwings, am Dienstag auf einer Branchenveranstaltung in Köln. Das bedeute, dass mittelfristig nur ein kleiner Teil der Sitze zu Preisen von 20 Euro zu haben sein werde. Zurzeit werde noch ein Großteil der Reisen zu einem Preis von knapp 20 Euro verkauft. Auch Wolfgang Kurth, Geschäftsführer des Konkurrenten Hapag-Lloyd Express, kündigte höhere Durchschnittspreise an. "Nur ein Viertel unserer Fluggäste wird unter 25 Euro fliegen können", sagte Kurth auf der gleichen Veranstaltung. Beide Anbieter gaben zu, auf Dauer nicht das Preisniveau des Marktführers Ryanair halten zu können. "Niemand wird die Kostenstruktur von Ryanair erreichen können", sagte Kurth. Germanwings ist eine Tochter der Lufthansa -Beteiligung Eurowings, Hapag-Lloyd Express gehört zum TUI-Konzern. Ryanair zeigte sich unbeeindruckt von der neuen Konkurrenz. "Wir begrüßen den Wettbewerb, denn er erschließt im Endeffekt auch uns eine neue Kundenschicht", sagte Caroline Baldwin, Marketing-Chefin von Ryanair. Die neuen Fluglinien seien aber auf Dauer keine echte Konkurrenz, da sie mit deutlich höheren Kosten operieren müssten. "Wer mit so teuren Marketingkampagnen an den Start geht, lädt sich eine hohe Bürde auf", kommentierte Baldwin die Markteinführung von Germanwings und Hapag-Lloyd Express. Für Ryanair blieben die Kosten auch in Zukunft der entscheidende Punkt bei allen Geschäftsentscheidungen, sagte sie weiter. Zurzeit verhandele das Unternehmen mit rund 40 möglichen neuen Zielflughäfen in Europa. Außerdem seien vier Kandidaten in der engeren Wahl für die vierte europäische Ryanair-Basis. Um wen es sich dabei handelt, wollte Baldwin nicht sagen. Die Entscheidung des Unternehmens werde aber wohl im Januar kommenden Jahres bekannt gegeben. In der vergangenen Woche hatte Ryanair bekannt gegeben, ab dem 6. Februar einmal täglich Göteborg in Schweden vom Flughafen Hahn im Hunsrück anzufliegen. Bislang fliegen die Iren von Hahn aus zehn Ziele in Großbritannien, Irland, Frankreich, Italien und Norwegen an. In den vergangenen Tagen hatten sich die Billiglinien mit Flugpreisen ab 0,50 Euro auch einen ersten direkten Preiskampf geliefert. Ryanair setzte dabei nach eigenen Angaben mehr als 100.000 Flugscheine für jeweils einen halben Euro ab, Germanwings verkaufte 50.000 Flugscheine für einen Euro. Auch Hapag-Lloyd Express nannte den letzten Freitag ihren bislang buchungsstärksten Tag.

[touchdown99]

Stimmt, Paddy0. Ich bin ein kleiner Dummkopf und der Rest des Forums auch.

 

Es ist wohl überflüssig, Dich um das sorgfältige Lesen meines Posts zu biten (z.B. Bezug der Aussage "Preisführerschaft") oder Dir elementare Prinzipien des Presserechts vor Augen zu führen (kannst ja mal beim Bundeskanzler in Berlin anrufen, der erklärt Dir gerne, wer was wann wie und warum richtig zu stellen hat).

 

Lassen wir es also gut sein

[TXLGuido]

Lass gut sein touchdown, es bringt einfach nichts. Man kann nur hoffen, dass die COntroller und/oder der Webmaster diesem Spuk bald ein Ende machen. Ich hab einfach keine Lust mehr, in jedem Post irgendwas von Paddy`s völlig unqualifizierten Aussagen zu lesen (mit 13 kann man einfach die Weissheit noch nicht gepachtet haben).

 

Ausserdem wird das Forum, welches doch meistens durch qualifizierte Diskussionen auffällt, durch solch ein Theater unnötig negativ belastet.

 

Paddy: Du machst doch immer Werbung für Dein eigenes Forum. Warum gehst Du nicht einfach dahin und diskutierst dort. Oder will da keiner mit dir reden ??

[Gast]

Da fällt es dir jetzt schwer, im Bezug auf Preise dem eigenen 4U-Chef zu widersprechen, oder was??

[Gast]

Ich hab einfach keine Lust mehr, in jedem Post irgendwas von Paddy`s völlig unqualifizierten Aussagen zu lesen (mit 13 kann man einfach die Weissheit noch nicht gepachtet haben).

 

Ich hab im Gegenzug auch Fakten geliefert. Aber die sind ja nicht pro LH und Töchter.