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FTD-Berichte: Scheitert die dba-Übernahme durch easyjet ? /


huschi

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Aus der FTD vom 10.2.2003 http://www.ftd.de/dba

 

http://www.ftd.de/ub/di/1044527465258.html?nv=cptn

 

British Airways: Quartalsgewinn übertrifft Markterwartungen

 

Europas größte Fluggesellschaft British Airways (BA) hat dank ihrer Sparmaßnahmen ihren Gewinn im dritten Geschäftsquartal gesteigert. Das Ergebnis liegt über den Erwartungen von Analysten.

 

Sollte es nicht zu einem Krieg in Irak kommen, werde das Unternehmen im Gesamtjahr wieder schwarze Zahlen schreiben, teilte BA am Dienstag weiter mit. Für das Berichtsquartal wies der Konzern einen Vorsteuergewinn von 25 Mio. Pfund (rund 37,7 Mio. Euro) aus nach einem Verlust von 160 Mio. Pfund im Vorjahresjahrquartal. Die Analystenerwartungen reichten von einem Verlust von zehn Mio. Pfund bis zu einem Gewinn von fünf Mio. Pfund.

 

BA hatte mit einem drastischen Sparprogramm auf die Branchenkrise reagiert. Das Unternehmen hatte Tausende von Stellen gestrichen, Kapazitäten reduziert und Ticketpreise gesenkt. Ziel ist es, der zunehmenden Konkurrenz durch Billigflug-Linien standzuhalten.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: huschi am 2003-02-14 14:15 ]

Geschrieben

Gute Zeiten für BA, schlechte Zeiten für die dba.

 

Die Vereinigung Cockpit ist schon länger als Firmenzerstörer aufgetreten. Nichts dagegen einzuwenden, dass man mehr Lohn und Gehalt fordert und zuvor auf einiges verzichtet - alles legitim. Abber wenn Interessenvertreter nicht mehr die Interessen Ihrer Mitglieder, sondern die eigenen vertreten, hört der Spaß auf.

Geschrieben

Da würde mich eine genauere Information interessieren. Welche Firmen wurden bisher von der VC zerstört und wieso ist das für BA gut wenn sie kein Geld für eine Firma bekommen?

 

Denti

Geschrieben

Wenn sich die Lage bei DI nicht bessert, soll in 3 Wochen schon endgültig Schluss sein, wenn das stimmt, was Ende letzter Woche zu lesen war. DI geht m.E. ohne Easyjet auf alle Fälle vor die Hunde, das ist nur eine Frage der Zeit.

Was mit U2 passieren würde, kann man jetzt noch nicht so ganz absehen, aber die Chance das DI nicht über die Klippe springt wäre dann wesentlich höher.

Geschrieben

FTD-Bericht vom 13.2.2003:

 

http://www.ftd.de/ub/di/1044996171208.html?nv=hptn

 

ftd.de, Do, 13.2.2003, 11:06, aktualisiert: Do, 13.2.2003, 16:36

 

Düstere Aussichten für Deutsche BA

 

Die Übernahme der Fluglinie Deutsche BA (DBA) durch den britischen Billigflieger Easyjet droht zu scheitern. DBA-Geschäftsführer Martin Wyatt macht die Pilotenvereinigung Cockpit dafür verantwortlich, Cockpit gibt Easyjet die Schuld.

 

Wyatt sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag in München: "Die Chancen sind nicht gut, dass sie (Easyjet) ihre Option ausüben werden." Es sei nicht komplett ausgeschlossen, dass die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft ihr Geschäft aufgeben müsse, wenn es nicht zur Übernahme kommt.

 

Grund für das schwindende Interesse von Easyjet sei das unverantwortliche Verhandlungsgebaren der Pilotenvereinigung Cockpit. Easyjet hat eine Option bis August, die Deutsche BA von ihrer Muttergesellschaft British Airways zu übernehmen. Als Voraussetzung dafür hat Easyjet aber eine neue Tarifstruktur für die Piloten der Deutschen BA gefordert, um die Kosten auf Billigflug-Niveau zu senken. Easyjet forderte unter anderem dass die 200 Piloten ihre durchschnittliche Flugleistung von derzeit gut 600 Stunden auf über 700 Stunden anheben.

 

Cockpit weist Easyjet die Schuld zu

 

Cockpit machte Easyjet für das Scheitern der Verhandlungen am Mittwochabend verantwortlich. "Wir haben alle Bedingungen akzeptiert", sagte ein Cockpit-Sprecher am Donnerstag. Allerdings habe die Vereinigung im Gegenzug einen Bestandschutz für die Arbeitsplätze der Piloten und die Unterschrift Easyjets unter den Kaufvertrag gefordert.

 

Wyatt warf der Pilotenvereinigung unprofessionelles Verhalten vor. Sie sei offenbar weder am Geschäft der Fluggesellschaft noch an den 800 Arbeitsplätzen interessiert. Beide Seiten sind aber zu weiteren Verhandlungen bereit. Neue Gespräche könnte es bereits am Montag geben. Allerdings werde die Vereinigung von ihrer Forderung nach Bestandsschutz nicht abrücken, sagte der Cockpit-Sprecher. Die Frage sei daher, worüber sollen wir noch verhandeln.

 

Die Pilotenvereinigung hatte die Verhandlungen über die neue Tarifstruktur zunächst abgebrochen, am Mittwoch jedoch die Verhandlungen noch einmal aufgenommen. Doch sei ein von der DBA-Geschäftsleitung lancierter, angeblich letzter Einigungsversuch" am späten Mittwochabend gescheitert, teilte die Pilotenvereinigung am Donnerstag mit.

 

Easyjet zeigt sich zurückhaltend

 

Easyjet äußerte sich zurückhaltend zum Scheitern der Tarifverhandlungen. "Was morgen geschieht, kann etwas anderes sein als das, was heute geschieht", sagte Easyjet-Sprecher Toby Nicol. "Wir würden gern bis Ende März eine Entscheidung treffen, aber wir haben bis zum 3. August Zeit".

 

Unklar blieb, wie es weitergeht, wenn Easyjet auf einen Kauf der Deutschen BA verzichtet. "Wir werden das Geschäft erst einmal fortführen", sagte Wyatt. Drei Handlungsalternativen seien möglich: Die Suche nach einem neuen Käufer, den Versuch, die Deutsche BA als eigenständige Firma in die Gewinnzone zu führen oder die Schließung der Fluglinie. Welche Option am wahrscheinlichsten sei, könne er nicht einschätzen, sagte Wyatt. Auch wisse er nicht, ob British Airways noch weitere Kaufinteressenten habe.

Geschrieben

Ich frage mich wieso es schon wieder an der VC liegen soll. Es wurden sämtliche Bedingungen von Easyjet akzeptiert, und das ist eine Kröte die ich nicht unbedingt bereit bin zu schlucken. Trotzdem wurde dem nicht zugestimmt. Jetzt kann man sich schon fragen warum das so ist.

Zum einen ist bekannt das Easyjet aufgrund seiner aktuellen Finanzprobleme (Marktkapitalisierung deutlich niedriger als die rechtsverbindliche Flugzeugbestellung, Urabstimmung etc) den Preis für die DBA drücken will, zum anderen hat BA inzwischen laut Financial Times UK eine Warteliste an Interessenten. Ist schon komisch das es an der VC liegt wenn der Arbeitgeber seine von ihm selbst vorgeschlagenen Bedingungen nicht mehr akzeptiert bzw. keine Zukunftssicherheit (verbindliches Ja zur Übernahme und Jobgarantie) bieten will.

 

Das andere Airlines sich nicht vertreten lassen wollen ist ihr gutes Recht, da fallen einem ganz spontan Germania (FOs zahlen fürs Typerating und die Supervision) und Air Berlin (entweder fürs Typerating zahlen oder deutlich schlechter verdienen) ein. Ganz abgesehen von WDL (einzige mir bekannte Airline mit einem Crewfaktor unter 1) und diversen Executive-Firmen.

 

Wenn es eine bessere Vertretung gäbe würden wir sie wählen, aber die VC setzt sich immer noch aus ihren Mitgliedern zusammen die sie vertritt, also müssten wir uns im Zweifelsfall wohl selbst an unsere Nase fassen, es wird schlicht und einfach keinen anderen geben der den Job für uns erledigt.

 

Denti

Geschrieben

@denti

Gewerkschaftliche Vertretung ist völlig okay. Nur wenn die VC ultimativ bis Mitternacht eine Übernahmegarantie unter völligem Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen fordert, legt sie dem Verfahren einfach nur Steine in den Weg. Und die anderen "Wartelistenkandidaten" (FT) möchte ich ja mal sehen.

Geschrieben

Das Ultimatum war im Grunde eines der Geschäftsleitung, weil diese bis zum 12.02. (der ja um Mitternacht endet) eine Entscheidung der Piloten haben wollte. Wir wollten aber Sklaventreiberbedingungen nur unter einem Bestandsschutz zustimmen, der aber offensichtlich nicht gewährt werden soll. Ich bin darüber auch nicht ganz glücklich und habe mit meinen TK-Vertretern gesprochen, aber am Montag wird ja noch weiter verhandelt.

 

Die sogenannte Warteliste ist eine Aussage von Rod Edington, nachzulesen bei http://www.financialtimes.co.uk wenn man ein Subscriber ist. Derzeit darf BA allerdings mit keinem Interessenten reden, da ansonsten aufgrund des Optionsvertrages (exklusives Verhandlungsrecht mit EZY) Konventionalstrafen in einem sehr empfindlichen Bereich fällig werden.

 

Ich muss ganz ehrlich nicht für EZY fliegen, da deren Bedingungen und der Umgang mit dem Personal an die Anfangszeit der Industrialisierung erinnern. Das führt inzwischen dazu dass bei EZY grosse Teile des Trainingsdepartments gekündigt haben (dadurch wird die Einführung von CAT IIIb fraglich), deutlich über 150 FBs das Unternehmen verlassen haben und ein grossteil der Piloten sich anderweitig orientiert. Ohne solches Personal wird allerdings ein Wachstum mehr als fraglich bzw. die Trainingskosten für Nachtraining wachsen enorm.

 

Denti

Geschrieben

Aus der FTD vom 14.2.2003 http://www.ftd.de/dba

 

http://www.ftd.de/ub/di/1044996171208.html

 

Deutsche-BA-Verkauf droht zu scheitern

 

Von Jens Flottau, Hamburg

 

Nach den vorerst gescheiterten Gesprächen über einen neuen Tarifvertrag mit den Piloten hält Martin Wyatt, Geschäftsführer der Deutsche BA (DBA), eine Übernahme seines Unternehmens durch die britische Easyjet für "unwahrscheinlich". Zugleich hat sich die Lage der DBA verschlechtert.

 

Wyatt sagte, "es gibt immer eine Möglichkeit, dass das Unternehmen dichtgemacht wird", deutete aber auch an, dass es Überlegungen zu einer möglichen eigenständigen Lösung ohne Easyjet gebe. Laut Wyatt hat sich die DBA mit Vertretern des Bundeskartellamts getroffen, um darzulegen, dass die Lufthansa ihrer Ansicht nach versucht, mit nicht kostendeckenden Preisen Konkurrenten aus dem Markt zu drängen.

 

DBA und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatten sich am Mittwoch nicht einigen können. Bei den Gesprächen in einem Münchner Flughafenhotel erklärte sich die VC zunächst dazu bereit, den von Easyjet vorgelegten Entwurf für einen neuen Tarifvertrag in allen Punkten zu akzeptieren. Sie knüpfte dies jedoch an zwei Bedingungen: Easyjet müsse bis vergangenen Mittwoch, 24 Uhr, den Kauf der DBA definitiv beschließen und den Piloten garantieren, dass es bei der Übernahme keine betriebsbedingten Kündigungen für das Cockpitpersonal gebe. Allerdings waren keine Vertreter von Easyjet anwesend.

 

Zehn Bedingungen

 

Eine Einigung mit den Piloten auf einen für Easyjet akzeptablen Tarifvertrag ist der wichtigste Punkt auf einer Liste von zehn Bedingungen, die die DBA vor einer möglichen Übernahme erfüllen muss. Weitere Vorarbeiten umschließen einen Tarifvertrag für das Kabinenpersonal und einschneidende Schritte, um die Kosten auf das Niveau einer Billigfluglinie zu senken.

 

Die wirtschaftliche Lage der Fluglinie hat sich unterdessen weiter verschlechtert. Die Verluste liegen dreimal so hoch wie budgetiert. DBA hat 500 Flüge im Monat gestrichen. Wegen des Pilotenstreits und der harten Marktsituation mehren sich Stimmen, die an einen Easyjet-Ausstieg glauben.

 

DBA-Chef Wyatt bezeichnete das Verhalten der VC als "völlig unprofessionell" und "absolut lächerlich". Er sagte, die Gewerkschaft habe offensichtlich "wenig Interesse an der DBA und ihren Mitarbeitern". Nichtsdestoweniger sagte Wyatt, dass er weiter für Gespräche zur Verfügung stehe. Die DBA erwartet bis Montag eine Rückmeldung von Easyjet, ob es einen Bestandsschutz für die Cockpitarbeitsplätze geben kann. Unternehmenskreise hielten dies für unwahrscheinlich. VC-Sprecher Georg Fongern sagte, die Gewerkschaft sei weiter zu Gesprächen bereit. Er könne aber nicht vorwegnehmen, ob sie am Montag zu einem erneuten Treffen erscheinen werde.

 

"Ich halte dies für eine sehr bedenkliche Entwicklung", sagte Wolfgang Kurth, Chef von DBA-Rivale Hapag-Lloyd Express am Rande der Hamburg Aviation Conference. Die VC gebe das Signal, dass von Deutschland aus operierende Billigflieger keine Chance haben sollten.

 

Jetzt gab DBA-Geschäftsführer Wyatt Gerüchten über ein mögliches Management-Buyout als Alternative neue Nahrung. "Wir erwägen eine eigenständige Lösung", sagte er, dies sei aber unwahrscheinlich. British-Airways-Chef Rod Eddington hatte bereits deutlich gemacht, dass es für DBA weitere Interessenten gebe. Verhandlungen seien aber wegen der Exklusivitätsvereinbarung mit Easyjet nicht möglich. Dass BA die deutsche Tochter kurzfristig schließt, gilt wegen hoher Ausstiegskosten als unwahrscheinlich.

Geschrieben

Zum Thema weitere Interessenten:

Ist es jedem gestattet, die dba zu übernehmen oder treten da gewisse kartellrechtliche Auflagen zwischen?

Insbesondere eine Übernahme durch die LH sollte wohl nicht möglich sein.

 

Allerdings sähe das bei 4U wohl schon wieder anders aus; weiterer deutscher Kandidat ist sicherlich auch HLX.

 

Es wäre schade, wenn die dba geschlossen würde. Das ist doch eine ziemlich sympatische Fluggesellschaft.

Geschrieben

Die dba wäre sowohl für KLM, als auch für Air France ein wirklich attraktiver Einkauf - auch wenn BA kaum an diese Mitbewerber würde verkaufen wollen. Andere Interessenten sehe ich nicht. Kann mal jemand etwas Licht in die Sache (sprich: Liste der Interessenten) bringen???

Geschrieben

ftd.de, Mi, 19.2.2003, 14:28

 

http://www.ftd.de/ub/di/1045472708423.html?nv=hpm

 

Deutsche BA fliegt notfalls ohne Easyjet weiter

 

Die Hängepartie um die Deutsche BA geht weiter: Angesichts der ergebnislosen Tarifverhandlungen mit den Piloten will die Fluggesellschaft auch ohne den britischen Billigflieger Easyjet weitermachen.

 

Wenn Easyjet die Kaufoption auf die Deutsche BA nicht nutze, werde die Muttergesellschaft British Airways Gespräche mit anderen Fluggesellschaften führen, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. "Wir gehen davon aus, dass es weiter geht. Wir wissen nur noch nicht wie." Die Deutsche BA strebe aber weiterhin eine Zusammenarbeit mit dem britischen Unternehmen an, sagte sie.

 

Easyjet betrachtet einen neuen Tarifvertrag mit der Pilotenvereinigung Cockpit als Voraussetzung für eine Übernahme der verlustreichen Fluglinie. Die Kaufoption läuft im August aus. Bis dahin will die Deutsche BA trotz der ungewissen Zukunft ihre Neupositionierung als Billigflieger fortsetzen.

 

Am Dienstagabend waren die Gespräche zwischen der Deutschen BA und der Pilotenvereinigung über einen neuen Tarifvertrag ohne Ergebnis beendet worden. Nach monatelangen Verhandlungen hatte Cockpit zwar die Forderungen Easyjets akzeptiert, allerdings im Gegenzug einen Bestandschutz für die Arbeitsplätze der Piloten und die Unterschrift Easyjets unter den Kaufvertrag gefordert. Easyjet habe sich nach Angaben der Deutschen BA außer Stande gesehen, diese Bedingungen zu akzeptieren.

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