D-AIGC Geschrieben 13. Februar 2003 Melden Geschrieben 13. Februar 2003 Die Deutsche BA sieht sich in ihrer Existenz gefährdet. Nach dem Abbruch der Verhandlungen mit der Pilotenvereinigung Cockpit sei die geplante Übernahme durch den britischen Billigflieger easyJet "unwahrscheinlich", sagte Geschäftsführers Martin Wyatt in München. Damit sei nicht ausgeschlossen, dass die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft aufgeben müsse. Arbeitgeber und Gewerkschaft vereinbarten aber für Montag ein neues Treffen. Die Pilotenvereinigung will die Tarifbedingungen von easyJet akzeptieren, wenn die Airline im Gegenzug auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet und die Deutsche BA sofort übernimmt. EasyJet hat mit der DBA-Mutter British Airways eine Kaufoption vereinbart, die noch bis Ende März läuft. Der Billigflieger will das Unternehmen aber nur übernehmen, wenn die Piloten flexiblere Arbeitszeiten zusichern und die Flugzeit deutlich erhöht wird. Die Piloten hätten diese Bedingungen "eins zu eins" übernehmen wollen, sagte Cockpit-Sprecher Georg Fongern. Die Pilotenvertretung habe den von easyJet vorgelegten Mantel- und Vergütungsvertrag bereits zu Beginn der Gespräche akzeptiert. Die Arbeitnehmer hätten dafür aber die sofortige Unterschrift von easyJet für die Übernahme gefordert und einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen gefordert. Daraufhin seien die Verhandlungen am Mittwochabend abgebrochen worden. Fongern sagte, Cockpit sei zu weiteren Gesprächen bereit. "Diese müssen aber auch Hand und Fuß haben." Er warf easyJet vor, nicht mehr wirklich an einem Kauf interessiert zu sein. Die Pilotenvereinigung habe drei Vermutungen zu den aktuellen Verhandlungen um die Zukunft der Deutschen BA. "Entweder will easyJet nicht mehr kaufen. Oder sie wollen sich billig bei den Flugzeugen und beim Streckennetz bedienen und das Deutsche BA-Personal entlassen. Oder die Deutsche BA hat einen weiteren Käufer, der mehr bietet." Wyatt warf Cockpit dagegen vor, bei den Verhandlungen am Mittwoch "unprofessionell" vorgegangen zu sein. Die Piloten hätten ein Ultimatum bis Mitternacht gestellt, um ihre Forderungen zu erfüllen. Alleine die Forderung, dass easyJet noch an demselben Abend dem Kauf der Deutschen BA hätte zustimmen sollen, sei "unseriös" gewesen. Quelle: Luftfahrt.net Mfg Fabian
karstenf Geschrieben 14. Februar 2003 Melden Geschrieben 14. Februar 2003 Da haben wir es schon wieder: Die Gewerkschaften sind einfach zu mächtig! Wir können uns in der momentanen wirtschaftlichen Situartion einfach keine Gewerkschfaten leisten. Weder Bei der LH mit 9% für verdie - noch Lohn-Diskussionen bei dba. Ich bin kein dba-Freund. Ich mag die dba persönlich auch nicht. Und bin nur einmal notgedrungen mit denen von CGN nach TXL und zurück geflogen, aber die Gewerkschaft hat eines nicht verstanden: Wenn dba nicht an Easyjet geht, macht BA den Laden zu! Und dann ist "Nummern ziehen" auf dem Arbeitsamt angesagt. Ganz einfach. Ich habe die dba (trotz dem schwachen Streckennetz) immer nur als Preiskorrektur für die LH gesehen... (z.B. gab es mal ein Avis des Vorstandes von der Telekom AG nach München - zu Siemens einem Hauütlieferanten der Telekom - aus Preisgünden nur mit der DeutschenBA zu fliegen) Wenn es keine Löung gibt, gibt es bald keine dba mehr.
Nosig Geschrieben 14. Februar 2003 Melden Geschrieben 14. Februar 2003 Ich stimme meinem Vorredner zu. Wenn Easyjet nicht die dba übernimmt, macht BA den Laden komplett zu. Das Gepokere um irgendwelche Bedingungen durch die VC wirkt daher auf mich absurd. Was ist das für ein Stolz, die dba "mit wehenden VC-Fahnen" untergehen zu lassen und den letzten Investor (hoffentlich ist er's noch) zu vergraulen? Natürlich kommt ein schmerzhafter Anpassungsprozess für die dba. Aber immer noch besser als alle zum Arbeitsamt zu schicken.
Airbus330_200 Geschrieben 14. Februar 2003 Melden Geschrieben 14. Februar 2003 Siehe anderen Post (Über die Artikel in der FTD). Ich finde es bezeichnend (allerdings auch verständlich), dass sich ein dba-Pilot da hinter die VC stellt, obwohl diese, und das wird für mich doch recht deutlich aus den verschiedensten Zeitungsberichten, eigentlich das Grab der dba shaufeln. Denn es ist wohl klar, dass der dba nur zwei Optionen bleiben werden: Entweder EZY oder das nächste Konkursgericht. Und wenn man jetzt sieht, wie sich die Piloten gegen die zugegebenermaßen ungünstigeren Arbeitsbedingungen wehren, kann man sich einfach nur an den Kopf fassen. Einige Leute scheinen da nicht ganz verstanden zu haben, worum es geht: Um ihre Existenz. Denn neue Jobs bei anderen Airlines gibt es ja nicht gerade im Überfluss...
nabla Geschrieben 14. Februar 2003 Melden Geschrieben 14. Februar 2003 Die Pilotengehälter und Arbeitsbedingungen als einziges Kriterium für eine Übernahme zu machen ist absolut lächerlich! Der Anteil an den Kosten ist in Relation gesehen einfach verschwindend gering. EZY nutzt das ganze einfach nur bösartig aus, um die Arbeitsbedingungen zu drücken - mehr nicht! ...und das Angebot der VC halte ich für überaus fair, die Pioten wollen ja gerne auch Ihren Beitrag zur Sanierung/Übernahme
sk Geschrieben 14. Februar 2003 Melden Geschrieben 14. Februar 2003 Ich sehe es auch so, dass hier EZY die Kosten einfach noch weiter drücken möchte und deshalb die VC an den Pranger stellt. Ähnlich hat es auch LH mit ihren Piloten vor zwei Jahren gemacht. Lügen verbreiten um den Druck der Bevölkerung (Bild-Zeitung) auf die VC zu steigern. Hast Du noch mehr solcher Witze auf Lager??? Erstens sind das zwei völlig verschiedene Punkte. Bei LH ging es um eine 30% + x Forderung der VC und bei der dba geht es ums Überleben. Und wenn die Personalkosten so gering wären, dass man da nicht mehr sparen kann, dann frage ich mich, wieso das bei anderen (ausländischen Airlines) geht. Die Vereinigung Cockpit nutzt auf absolut unverschämte Weise Ihre Key-Funktion aus und damit leider auch noch anderen Gewerkschaften einen Tipp gegeben, Unternehmen und - viel wichtiger - der Volkswirtschaft enormen Schaden zuzufügen. Und hinterher sind es die bösen Arbeitgeber, die Schuld sein sollen. Also wenn die dba den Bach runter geht, dann ist und bleibt da die VC masgeblich mitschuldig. Die Gewerkschaften haben leider nicht verstanden, dass es in der schwierigen wirtschaftlichen Situation nicht mehr möglich ist, noch Geld rauszuquetschen. Und zur LH Geschichte äussere ich mich lieber nicht, da die ganze Aktion zu lasten der Kunden (also der direkten Geldgeber) und anderer Mitarebieterschichten ging, die genausoviel in der Kriesenzeit verzichtet hatten. Ach ja - dass nach dem 11.9. viele Bereiche wieder kürzer treten mussten und die Piloten sich geweigert haben, marginale Abstriche zu machen spricht da auch Bände!
Gast Geschrieben 14. Februar 2003 Melden Geschrieben 14. Februar 2003 EZY versucht tatsächlich massiv Kosten zu senken, vor allem der Kaufpreis der dba soll drastisch gesenkt werden. Als Grund sollten die Piloten und ihre zu restriktiven Tarifbedingungen herhalten. Für EZY völlig unerwartet und daher auch sehr ungelegen kam die Zustimmung der VC zu dem von EZY vorgelegten Tarifvertrag, dieser sollte zu 100% übernommen werden. Da EZY derzeit die eigenen Kosten rapide davonlaufen ist ein Kaufpreis nahe null notwendig damit EZY sich die Übernahme überhaupt leisten kann. Kurz mal EZY-eigene Zahlen zur Pilotenauslastung: EZY-Piloten sind im letzten Jahr durchschnittlich 580 Blockstunden geflogen, Go-Piloten ca. 850 (der Go-Flugplan war komplett mit dba-Tarifbedingungen darstellbar) und für die dba existieren noch keine Durchschsnittszahlen, ich bin ca. 700 Stunden geflogen, die meisten anderen FOs ähnlich viel. Heutige Info von unserem Management ist dass an eine Schliessung der dba weder bei BA noch bei der dba gedacht wird, auch nicht wenn EZY abspringt. Entweder wird an andere Verkauft oder die Airline bleibt bei BA (Hintergrund: BA sourct derzeit sein komplettes Europageschäft aus und wird das in Zukunft nicht mehr selber fliegen). Insofern geht es nicht ums Überleben, es geht schlicht und einfach um Preisverhandlungen. Kurz noch zur VC: es geht derzeit _nicht_ primär ums Geld, mit dem VTV gab es letztes Jahr Gehaltssteigerungen um ca. 25%, EZY bietet je nach Gehaltsstufe entweder ein Beibehalten bis hin zu Steigerungen um ca. 20-30% an. Denti [ Diese Nachricht wurde geändert von: Denti am 2003-02-14 16:00 ]
V8-RBJ Geschrieben 14. Februar 2003 Melden Geschrieben 14. Februar 2003 @ Denti: Erwägst du denn aufgrundessen den Carrier zu wechseln?
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