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Airbus vs. Boeing / WTO wieder im Blickpunkt


FM6006

Empfohlene Beiträge

Nun hat Boeing wieder die Lanzen gegen Airbus wieder geschaerft und

Klage vor der WTO eingericht.

 

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen...EF1_BAB,00.html

 

Das fuer den Dreamliner seitens USA und (vor allem) seitens Japan auch S U B V E N T I O N E N gezahlt worden bzw. werden lassen die Boeing - Manager gerne unter den Tisch fallen.

Fuer sie zaehlen nur die Sachen die noch nicht entgueltig entwickelt sind bzw.

wo die Finanzierung noch nicht in trocknen Tüchern sind (A350).

Von dem Rumgemauschel bei den militaerischen Geschaeften ganz zu schweigen.(siehe Skandal bei Ausschreibung von den Tankerflugzeugen fuer die US Airforce im letzten Jahr)

 

Das Kindergartengezanke seitens Boeing vor der WTO geht in die naechste Runde.

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Dazu existiert bereits ein thread - ich sage es aber gerne nochmals - Investitionen von Gebietskörperschaften in Industrieansiedlungen sind keine Subventionen und um das Geld geht es auch nicht. Es geht um das Unternehmerische Risiko, welches bei Boeing liegt, bei Airbus aber von Staaten übernommen wird weil die Rückzahkung von Krediten an den Verkaufserfolg von Flugzeugen gekoppelt ist.

 

"Mauscheleien" bei Rüstungsaufträgen ist Stammtischgeschwätz. Die Umstände um den B767 Tankerauftrag haben Boeing ja wohl heschadet, als das unethische Verhalten einer neu eingestelten Mitarbeiterin aufgedeckt wurde. Alleine diese allgemein bekannte und nachvollziehbare Tatsache spricht doch wohl gegen Deinen nebulösen und mit nichts untermauerten Vorwurf.

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Investitionen von Gebietskörperschaften in Industrieansiedlungen sind keine Subventionen

 

Tststs. Natürlich sind das Subventionen... So wie BMW Subventionen erhalten hat, um sich in/bei Leipzig anzusiedeln...

Ebenso sind Steuernachlässe etc. (indirekte) Subventionen.

Siehe hier (2. & 3. Absatz)

 

"Mauscheleien" bei Rüstungsaufträgen ist Stammtischgeschwätz.

 

Klar, deshalb wurde extra ein Gesetz erlassen, um EADS de facto von der Vergabe auszuschließen... Wie viel offensichtlicher soll es noch sein?

Nur mal zum Vergleich - mit der Argumentation, die hinter dem Gesetz steckt (Unternehmen, mit denen ein ungelöster Handelsstreit vorliegt, werden von der Vergabe von Rüstungsaufträgen ausgeschlossen), könnte man in Europa auch Boeing von solchen Aufträgen ausschließen. Nur ist das eben nicht so.

 

Und mit den konkurrenzfrei in einem Bereich erwirtschafteten Gewinnen kann man prima einen anderen Bereich quersubventionieren.

Also zum Beispiel den zivilen Sektor durch Raumfahrt- und Rüstungsaufträge.

Gibt's ein schönes Beispiel für - da wurde die Deutsche Post verklagt, weil sie ihren Paketsektor durch ihre Monopolgewinne im Briefsektor finanziert hat, was anderen Paketunternehmen geschadet hat, weil die Post so viel niedrigere Preise anbieten konnte.

 

Alleine diese allgemein bekannte und nachvollziehbare Tatsache spricht doch wohl gegen Deinen nebulösen und mit nichts untermauerten Vorwurf.

 

Durch nichts untermauert - ahja.

Ansonsten gibt es bereits eine Aufstellung zum Thema 787 und Subventionen, wie schon einmal in einem früheren Thread aufgeführt:

Hier eine Auflistung aus dem Report "Industrial Subsidies and the Politics of World Trade: The Case of the Boeing 7e7" von 2004 (also nicht mehr ganz aktuell)

 

Funding Source - Millions $ - Item - Launch Aid - WTO Status

 

* Washington - $3,200 - Final Assembly - Production Subsidy - Actionable

* State of Kansas - $200 - Nose and Cockpit - Interest Free Bond - Actionable

* Japanese Government - $1,588 - Wing and Fuselage - Production Subsidy - Prohibited

* Italian Government - $590 - Rear Fuselage - Production Subsidy - Actionable

* 747 Special Freighters - $500 - Production - Transport Production Subsidy - Actionable

* 7e7 Rail Barge - $16 - Production Transport - Production Subsidy - Actionable

* Supplier's Support - $3,100 - Non-airframe suppliers - Non-Recurring Costs - Acceptable

* Boeing - $4,200 - 7e7 - launch funding - Self Financed - Acceptable

 

 

Total $13,394 Million $

 

Wer Spaß am Lesen hat, kann auch hier klicken

 

Ja, das ist die Airbus-Sicht, klar, aber die Boeing-Sicht wird ja auf a.net wie auch hier häufig genug dargestellt...

 

Nebenbei: es existiert eine Vereinbarung zwischen der EU und den USA zum Thema Subventionen und Beihilfen, in denen u.a. genau geregelt ist, wie viel Airbus an Kredit bekommen darf (maximal 1/3 der Entwicklungskosten eines neuen Typs) und in denen meines Wissens [Quelle: SPIEGEL vor etwa 1 1/2 bis 2 Jahren] auch Quersubventionierungen durch Rüstungsgeschäfte u.ä. abgedeckt werden.

Gegen diese Vereinbarung hat zumindest Airbus (bei Boeing weiß ich's nicht, ist aber eigentlich auch egal, schließlich wird von denen bzw. für die geklagt) bisher nicht verstoßen.

 

Abschließend: Ich tippe, über das Ergebnis der WTO-Entscheidung wird sich Boeing unterm Strich wohl ebenso wenig freuen wie Airbus.

 

soweit,

 

andré

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Abschließend: Ich tippe, über das Ergebnis der WTO-Entscheidung wird sich Boeing unterm Strich wohl ebenso wenig freuen wie Airbus.

 

Da gebe ich dir recht. Auch wenn es hart ist aber lieber ein paar fluguezge weniger verkaufen als den kleinen mann bluten lassen.

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Da kann ich mich anschließen.

Ich hoffe wirklich, dass die WTO sinngemäß zu A und B sagt,

 

"Eure ständige gegenseitige scheinheilige Hetze geht uns tierisch auf die Nerven. Ab sofort sind die europäischen Launch-Aid genaus so wie die amerikanischen militärischen Quersubventionen ebenso wie wie weitere "second level" Subventionen unzulässig. Baut zivile Flugzeuge aus zivilen finanziellen Mitteln ohne staatliche Hilfen, wenn Ihr glaubt sie Gewinn bringend verkaufen zu können, anonsten lasst es bleiben"

 

Vielleicht hat dann dieses ewige Getue endlich ein Ende.

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"Eure ständige gegenseitige scheinheilige Hetze geht uns tierisch auf die Nerven. Ab sofort sind die europäischen Launch-Aid genaus so wie die amerikanischen militärischen Quersubventionen ebenso wie wie weitere "second level" Subventionen unzulässig. Baut zivile Flugzeuge aus zivilen finanziellen Mitteln ohne staatliche Hilfen, wenn Ihr glaubt sie Gewinn bringend verkaufen zu können, anonsten lasst es bleiben"

 

Ich glaube, da gibts nen kleinn Haken! Man sollte keiner Firma verbieten, Geld, was sie woanders "verdient" haben, für neue Entwicklungen einzusetzen! Sie haben dafür ja schliesslich was geleisten! Anders sieht es da aus, mit Steuervergünstigungen und Anschubhilfen! Ich denke da können beide Parteien abspecken!

 

Aber wer mit Militärfliegern Geld verdient, oder mit Sateliten, Hubschraubern usw, dem darf man es nicht verbieten quer zu subventionieren! Ist doch Firmenkapital! Oder anders: wenn Jemand Geld beim Lotto Gewinnt, darf er es nur zum Lotto Spielen einsetzen und sich kein neues Auto kaufen?

 

Und Boeing und Airbus sind beide Global Player! Boeing allgemein und Airbus gehört zu EADS, wer da alles dahinter steckt, dürfte jedem klar sein!

 

So long MAX777

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Da kann ich mich anschließen.

Ich hoffe wirklich, dass die WTO sinngemäß zu A und B sagt,

 

"Eure ständige gegenseitige scheinheilige Hetze geht uns tierisch auf die Nerven. Ab sofort sind die europäischen Launch-Aid genaus so wie die amerikanischen militärischen Quersubventionen ebenso wie wie weitere "second level" Subventionen unzulässig. Baut zivile Flugzeuge aus zivilen finanziellen Mitteln ohne staatliche Hilfen, wenn Ihr glaubt sie Gewinn bringend verkaufen zu können, anonsten lasst es bleiben"

 

Vielleicht hat dann dieses ewige Getue endlich ein Ende.

 

da schließe ich mich im groben und ganzen an.

 

Aber wer mit Militärfliegern Geld verdient, oder mit Sateliten, Hubschraubern usw, dem darf man es nicht verbieten quer zu subventionieren! Ist doch Firmenkapital!

 

Soweit ich weiß, wurde eben dies der Post verboten, da sie ihr Paketgeschäft mit den Monopolgewinnen aus dem Briefgeschäft quersubventioniert hat und damit andere Paletdienstleister preislich ausstechen konnte.

 

Oder anders: wenn Jemand Geld beim Lotto Gewinnt, darf er es nur zum Lotto Spielen einsetzen und sich kein neues Auto kaufen?

 

Der Vergleich hinkt - schließlich sind Lottospielen wie Auto kaufen private Vergnügen :-D

 

ciao,

 

andré

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EADS macht den ersten Schritt

 

HANDELSSTREIT

 

EADS bietet Verzicht auf Beihilfen an

 

Der europäische Luftfahrtkonzern EADS ist bemüht, den transatlantischen Handelsstreit um Beihilfen für die Flugzeugindustrie zu beenden. Das Unternehmen will unter Umständen auf staatliche Subventionen verzichten. Zudem kündigte die EADS-Tochter Airbus den Start des strittigen A350-Programms an.

 

Paris/Hamburg - Der Airbus-Mutterkonzern EADS Chart zeigen wolle mit seinem Vorstoß die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und den USA über die Förderung des Luftfahrtsektors voranbringen, berichtet das "Wall Street Journal". Das Angebot, das in einem Schreiben an EU-Handelskommissar Peter Mandelson vom 30. Mai enthalten sei, sei jedoch an mehrere Bedingungen geknüpft, schreibt das Blatt.

 

"Airbus ist bereit, das derzeitige Verfahren zu beenden, bei dem Neuentwicklungen von den Regierungen unterstützt werden", heißt es in dem Schreiben. In diesem Falle müsse jedoch ein "ausgeglichenes System" indirekter Hilfen für die Entwicklung der Luftfahrt eingerichtet werden. Zudem verlangt EADS demnach, dass Rüstungsprogramme beiderseits des Atlantiks verstärkt für den Wettbewerb geöffnet werden. Ein EADS-Sprecher wollte den Bericht gegenüber SPIEGEL ONLINE nicht kommentieren und erklärte: "Wir halten weiter an einer Verhandlungslösung fest."

 

Ende Mai hatten die EU und die USA den Streit über Subventionen für ihre Luftfahrt-Unternehmen vor die Welthandelsorganisation (WTO) getragen. Die USA wollen durch das Schiedsverfahren verhindern, dass Airbus bei der Entwicklung des neuen Langstreckenfliegers A350 Subventionen europäischer Regierungen erhält. Der A350 soll dem in der ebenfalls in der Entwicklung befindlichen Boeing 787 "Dreamliner" Konkurrenz machen, für den bereits 260 Bestellungen vorliegen.

 

Rückzahlbare Hilfen zur Finanzierung von Entwicklungsprogrammen in der Luftfahrt sind nach einem Abkommen von 1992 in bestimmten Grenzen zulässig. Aus Sicht der EU-Kommission wären auch die Hilfen für den A350 nach diesem Abkommen zwischen den USA und der EU erlaubt. Die Europäer werfen ihrerseits den US-Behörden vor, Boeing durch Rüstungsaufträge und Steuervergünstigungen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

 

Airbus will A350-Programm im September starten

 

Wenige Tage vor der Flugzeugmesse in Paris-Le Bourget hat EADS seine Entschlossenheit bekräftigt, mit dem Langstreckenflugzeug Airbus A350 gegen Boeings "Dreamliner" anzutreten. Der Konzern halte am Ziel fest, Ende September mit seinem britischen Partner BAE Systems das A350-Programm industriell zu starten, teilte EADS heute einen Tag nach einer Board-Sitzung mit.

 

Um Verzögerungen wie beim Super-Airbus A380 auszuschließen, will EADS vor dem Programmstart dem Vernehmen nach noch die industrielle Organisation überprüfen. Die EADS-Tochter Airbus ist mit der Entwicklung des Militärtransporters A400M und des A380-Frachters eingespannt. Der EADS-Sprecher sagte: "Es gibt industrielle Aspekte, die noch zu optimieren sind."

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  • 1 Jahr später...

Aus aktuellem Anlass (aus einem anderen Thread) noch einmal eine kurze Zusammenfassung inkl. ein paar Links zu offiziellen Dokumenten zum Thema:

 

Zuerst einmal spare in der Tat weitere Diskussion um die Finanzierung von Airbus, denn die ist mehr als offensichtlich und jeder ohne Airbusbettwäsche sollte sich da der Realität ( und die wird noch bitterer ) bewußt sein. Und wie schon geschrieben, wenn selbst die USA zur WTO ziehen ( mit Washington State, der NASA , Illinois, Japan, Militäraufträgen ) stimmt das schon bedenklich. Zudem gibt es in D. zwei bis drei Journalisten, die die Branche verstehen und die Ahnung haben, der Rest stochert zumeist im Dunkeln, so dass eine Quelle zumeist wenig Sinn macht...

"Wenn selbst die USA zur WTO ziehen..." Als wenn die da sonst so zimperlich wären...

Kein Wort auch plötzlich mehr dazu, dass deine ursprüngliche Behauptung/Implikation, dass die WTO-Beschwerde sich darum drehe, dass Airbus nicht korrekt zurückzahlt o.ä. nun wirklich nachweisbarer Unfug ist.

Ansonsten ersetzt du eine furchtbar einseitige europäische Perspektive durch eine furchtbar einseitige amerikanische, während ich versucht habe, neutral (bis auf den Seitenhieb bzgl. 787-Flügel) die Fakten bzgl. Airbus und dem Fall vor der WTO darzustellen. Ich bin noch nicht einmal groß auf die Gegenbeschwerde der EU eingegangen, die ja deiner Logik zufolge ("Wenn selbst die EU zur WTO zieht...") auch schon ein Totschlagargument wäre.

 

Trotzdem ein paar Links zum Thema, natürlich nur offizielle Dokumente, keine "eingefärbten" Berichte:

* EU zieht im Boeing-Streit vor die WTO

* US files WTO case against EU over unfair Airbus subsidies

Und schließlich: das Agreement aus dem Jahr 1992, das von den USA unilateral im Jahr 2004 gekündigt wurde.

 

[Why do I bother...]

 

So - damit gibbet jetzt auch mal eine Stelle, wo man sowas nachschlagen kann und wo's nicht off-topic ist.

 

Ansonsten halten sich die Neuigkeiten zum Thema selbst in Grenzen, am Ende wird man sich entweder außerhalb der WTO einigen oder beide Seiten müssen sich mit einer WTO-Entscheidung abfinden, die niemandem richtig gefällt, woraufhin man sich dann doch irgendwie zusammenrauft und eine Einigung außerhalb der WTO findet.

Politics.

 

André

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Aus dieser Geschichte kommt gar nichts raus. Welche Mittel hat die WTO ein Urteil durchzusetzen? Ich kann mir nicht vorstellen das wegen der WTO irgendeiner der Streithähne seine Vorhaben aufgibt...Dafür geht es um zuviel.

 

Am Besten wäre es, beide würden schweigen. Weder die klassische europäische Subventionspolitik noch die versteckteren US-Steuergeschenke und oft großzügig bezahlten Militärgeschäfte entsprechen dem Ideal der Marktwirtschaft.

 

Da imperiale Gehabe der Amerikaner hilft da wenig weiter aber die sind halt immer "im Recht" und dafür weltweit "geachtet".

Sie haben sich schon bei den Passagierdaten durchgesetzt mit Forderungen, die den Verfassungen sämtlicher europäischer Staaten widersprechen. Irgendwann ist Schluß. Zumal die Kredite durchaus zurückgezahlt werden, im Gegensatz zu den Steuersubventionen der Amerikaner.

 

Wenn man überlegt wieviel neue Modelle in den letzten 15 Jahren auf den Markt gekommen sind wird klar, das die Europäer alles subventionieren und die Amis sich das vom Munde abgespart haben....

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@Kamikaze:

Nunja, in der Tat.

Außer, dass beide Seiten einen Richterspruch der WTO benutzen könnten, um Handelsanktionen gegen die jeweils andere Seite zu installieren bzw. durchzusetzen. Wovon niemand was hätte - dafür ist für Boeing der europäische und für Airbus der amerikanische Markt zu groß - weshalb man sich eben doch irgendwie gütlich einigigen wird. Frage ist nur, wie lang das dauern und was das bis dahin noch kosten wird. Die Anwälte freuen sich jedenfalls schon, tippe ich :-)

 

Auch sonst gibt es, wenn ich jetzt von meiner persönlichen Meinung zum Thema spreche, dem von dir geschriebenen wenig hinzuzufügen. Nunja, außer, dass schon die Begründung der USA interessant ist - ja, die Starthilfen für Airbus waren ja okay, aber jetzt haben die ja plötzlich mehr als 30% Marktanteil, da ist sowas doch irgendwie nicht mehr so gut und wir sind dagegen. Hmm - wo Airbus jetzt letztes Jahr nur noch knapp 40% Marktanteil hatte, wären da solche Subventionen wieder okay? Und sind die indirekten Boeing-Subventionen generell immer okay, egal wie viel Marktanteil Boeing hat?

Die direkten und nicht rückzahlbaren japanischen Subventionen, die Boeing ja durchaus bewusst bei der 787 einkalkuliert hat, spielen ja lustigerweise auch keine Rolle.

 

Nunja, ein weites Feld.

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Einige Gedanken zu den wirtschaftlichen Aspekten des Flugzeugbaus:

 

Der Flugzeugbau ein Markt:

 

- der sehr stark staatlich reglementiert ist (z.B. bei Sicherheitsvorschriften, zum Glueck)

- in dem frueher durchaus "staatliche" Unternehmen existierten

- der Aufgrund hohen Prestiges und vielen Arbeitsplaetzen gerne von Politikern aller Couloeur unterstuetzt wird (das Thema Schmiergeld lasse ich mal aussen vor)

- der ueber die produzierten Flugzeuge dem Staat hohe Steuereinnahmen bringt (Fluggesellschaften und andere Unternehmen)

- in dem der Staat ein grosser Kunde ist (Zumindest im Militaerbereich)

- in dem viel Geld investiert werden muss (Forschung, Entwicklung, Produktion)

- to be completed

 

Alles in allem sind Staat und Flugzeugbau eng miteinander verflochten. Wenn nun Boeing indirekt die Behauptung aufstellt, sie wuerden ohne staatliche Beihilfen auskommen und dann "Waffengleichheit" verlangen, ist das laecherlich. Hier nur eine Aufzaehlung von staatlichen Mitteln, von denen ein jeder Flugzeugbauer profitiert:

- direkte Subventionen

- indirekte Subventionen (Steuererleichterungen)

- Grundlagenforschung an staatlichen Institutionen

- Verkehrsinfrastrukturmassnahmen

- to be completed

 

Es geht nicht darum; recht zu bekommen, sondern einem Konkurrenten direkt oder indirekt eins auszuwischen. BTW: Airbus wuerde etwas aehnliches tun, wenn sie ausreichend Argumente auf ihrer Seite haetten.

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Es geht nicht darum; recht zu bekommen, sondern einem Konkurrenten direkt oder indirekt eins auszuwischen. BTW: Airbus wuerde etwas aehnliches tun, wenn sie ausreichend Argumente auf ihrer Seite haetten.

 

Also Boeing und Airbus direkt versuchen erst einmal gar nichts, denn Beschwerdeführer gegenüber der WTO sind nach wie vor Staaten bzw. Staatsverbindungen wie die EU, die natürlich zuvorderst ganz egoistisch im Interesse ihrer jeweiligen Firmen agieren.

Was die Argumente auf der jeweiligen Seite betrifft: oben verlinkt von mir ist u.a. eine Kurzmitteilung der EU, die ihrerseits als Reaktion auf die US-Beschwerde eine Beschwerde bei der WTO eingelegt hat. Darin finden sich auch alles andere als nur an den Haaren herbeigezogene Dinge.

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Frisch ein neuer FI-Artikel zum Thema

Geht hauptsächlich darum, dass die USA in ihrer Stellungnahme gegenüber der WTO behaupten, Airbus hätte Lockheed und MDD aus dem Markt für Zivilflugzeuge gedrängt.

 

Auch meine Meinung findet sich in dem FI-Artikel in Form eines Zitats eines US-Analysten:

US aviation analyst Scott Hamilton points out that it was their own industrial strategy and the failure of Rolls-Royce that largely led to the exit of the US airframers from commercial aviation. "The USTR right off the bat notes that Lockheed and McDonnell Douglas were 'forced' from commercial aviation, but there are so many things wrong with this statement that it's hard to know where to begin," he says.

[...]

"My view is that both sides in this dispute have sinned. They would be much better to fight it out between themselves, because the ramifications of this dispute run throughout the whole global aerospace supply chain.

 

"Many elements within the industry benefit from some form of subsidy and this could open a can of worms. It is one of those down alley whispering things, but the industry would not be happy with either a US WTO win or a counter-case led by Europe," he adds.

 

Wie der Mann schon sagt: an dem Vorwurf, Airbus habe MDD und Lockheed dank unlauterer Methoden aus dem Markt gedrängt, ist so viel falsch, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.

Lockheed... 1983 die letzte TriStar ausgeliefert, nicht zuletzt dank der DC-10, und man hat es schon in den Jahren zuvor versäumt, einen konkurrenzfähigen Nachfolger oder auch ein kleineres Muster zu entwickeln... Nebenbei war die TriStar auch der erste zivile Jet von Lockheed und 1970 das erste neue Zivilmodell seit der 1962 ausgelaufenen L.188 Electra.

Und MDD - ach egal...

 

Der ganze Vorwurf ist ziemlich albern, weil er in allen möglichen Bereichen auf alle möglichen Firmen angewandt werden kann.

Ohne Boeing gäb's MDD noch, wenn Lockheed und MDD nicht beide den gleichen Markt, der eigentlich nur Platz für eine Maschine bot, ins Auge gefasst hätten, wenn MDD nicht so geizig bei der Weiterentwicklung seiner Produktlinie gewesen wäre (Boeing hat eindeutig mehr für seine 737NG getan als MDD für seine MD-90), wenn die MD-11 nicht die erheblichen Leistungsprobleme beim EIS gehabt hätte, wenn die MD-11 nicht auch nur eine relativ kleine Weiterentwicklung der DC-10 gewesen wäre, die gegen die neue A340 und die noch neuere 777 antreten musste, wenn man die MD-12 tatsächlich gebaut bekommen oder statt der MD-12 einen echten Ersatz für die MD-80/MD-90 entwickelt hätte... Ja dann gäbe es MDD vielleicht immer noch als eigenständiges Unternehmen, wenn man den Militär- und Raumfahrtsektor, auf dem MDD auch so einiges falsch gemacht hat (Lockheed gibbet immerhin dank dieses Sektors immer noch), mal ausblendet.

Achja - und ohne Southwest Airlines gäbe es vielleicht auch diverse andere Airlines noch, ohne Embraer Fokker und die Avro-Jets etc. etc. Man nennt es Wettbewerb.

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  • 3 Wochen später...
  • 1 Monat später...

So, hier eine Zusammenstellung der EU in der Kurzusammnefassung:

 

$4Mrd. Staat Washington und $0.9Mrd. Steuererleichterungen, Steueraufschub, Infrastrukturmaßnahmen.

$2.1Mrd. durch den "American Jobs Creation Act" von 1989-2006

$15Mrd: Übertragung von staatliche Patenten (aus staatlicher Forschung) an Boeing

 

Am 11./12. Juli wird die Antwort der USA erfolgen.

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  • 7 Monate später...

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