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Erstflug mit CSO City Fly von Magdeburg Cochstedt (CSO) nach München (MUC) in der Metro III


D-AIHP

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Mein kleiner TR zu einem aufregenden, schönen und recht ungewöhnlichen Flug, der die eine oder andere Tücke mit sich brachte.

 

Zur Vorbereitung:

Als ich bei airliners.de gelesen habe, dass die Flüge von CSO nach MUC nun doch angeboten werden, habe ich mich gleich dazu entschlossen, den Erstflug mitzumachen. Die Onlinebuchung, die nur über die Homepage des Flughafens Cochstedt möglich war, war einfach, wirkte aber eher wie eine Onlinereservierung in einem Restaurant.

Nach Abschluss der Buchung bekam ich eine Bestätigungsmail mit der Bankverbindung, um den Flugpreis (99 Euro) zu überweisen. Angaben zur Fluggesellschaft, die den Flug durchführen wird, zu den Flugzeiten und zum erlaubten Gepäck gab es nicht. Dafür aber die AGB für die Benutzung des Flughafenparkplatzes. Etwas ungewöhnlich, die Flugzeiten hätten mich am meisten interessiert, da auf der Flughafenhomepage dazu verschiedene Angaben gemacht wurden.

Nach mehreren Telefonaten klärten sich nach und nach einige meiner offenen Fragen. Abflug sollte morgens um 7:20 sein. Als Gepäck waren 15 kg (einschließlich Handgepäck) erlaubt. Der Flug sollte von ProAir durchgeführt werden. Wie hier im Forum diskutiert, sollte es sich wiederum um eine Metro der BinAir handeln. Außerdem wurde ich informiert, dass die Flüge in MUC vom Terminal für Allgemeine Luftfahrt (GAT) aus bedient werden, was mich natürlich besonders freute. Ein Shuttle zum Terminal 1 wurde angekündigt.

 

Als der 1. Dezember näher kam, musste ich mir Gedanken darüber machen, wie der Flughafen Cochstedt zu erreichen ist. Von Magdeburg aus gibt es einen Flughafen-Shuttle. Dieser wird allerdings nicht für die München-Flüge angeboten. Also musste ich schauen, wie man mit Bahn und Bus nach CSO kommt. Von LEJ aus heißt das: Mit dem RE bis Aschersleben und dort in den Bus zum Flughafen. Ankunft in CSO um 5:39 Uhr. Das war die einzige Möglichkeit, der nächste Bus wäre erst um 8:19 Uhr angekommen.

Die Rückfahrt gestaltete sich allerdings noch schwieriger: Der letzte Bus fährt um 17:32 Uhr, mein Flug sollte aber erst um 18:15 landen. Also buchte ich eine Übernachtung im Flughafenhotel. Soweit so gut.

 

Der Flugtag CSO-MUC-CSO:

Früh aufstehen war angesagt:

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Auf zum Bahnhof:

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Sowohl in der Bahn als auch im Bus war ich der einzige Fahrgast:

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Der Busfahrer war recht erstaunt, was ich um diese Uhrzeit am Flughafen wolle. Er ließ mich am Parkplatz raus – und da stand ich. Alleine, im Dunkeln, in der Kälte vor dem verschlossenen, dunklen und menschenleeren Terminal. Einziger – aber für alles entschädigender – Lichtblick: Die gut beleuchtete Metro III:

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Aber nur kurze Zeit später traf die Belegschaft ein und ich überlegte, ob ich darum bitten sollte, mich durch den Mitarbeitereingang rein zu lassen, damit ins Warme konnte. Noch bevor ich das zu Ende gedacht hatte, kam der Flughafen-Geschäftsführer angefahren, begrüßte mich und schlug mir genau das vor. Ich setzte mich also in den Mitarbeitereingang und schaute dem Personal bei der Sicherheitskontrolle zu. Als dann das Terminal geöffnet wurde, ging ich rüber. Die Zeit bis der Check-In geöffnet wurde verbrachte ich mit einem Rundgang durchs Terminal – was keine zwei Minuten beanspruchte – und unterhielt mich mit den sehr freundlichen Flughafenmitarbeitern. Nach und nach kamen weitere Passagiere an. Der Check-In ging erwartungsgemäß mehr als zügig, wir waren ja nur acht Passagiere. Schönes Detail: die Bordkarte wurde per Hand ausgestellt und mit einer Schere eingeschnitten, damit man beim Boarding nur noch den Rest abreißen musste:

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In der Abflughalle wurden wir (acht Passagiere) vom Flughafengeschäftsführer Uwe Hädicke und von Markus Ciravegna, dem Marketing und Business Manager von ProAir, begrüßt. Dann begann das Boarding, aber direkt nach dem Abreißen der Bordkartenabschnitte wurden wir wieder zurückbeordert. Wegen Nebels in München wurde der Start verschoben – erstmal auf einen recht späten Zeitpunkt. Dafür wurden uns Kaffee und Zeitungen angeboten. Und zusammen mit dem Pressesprecher des Flughafens durfte ich durch die Tür zum Vorfeld die größte Entschädigung für die Verspätung fotografieren. Ein wunderbarer Sonnenaufgang:

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Nach einem interessanten Gespräch mit Herrn Ciravegna , etwas Zeitungslektüre und ein paar Fotos…

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… durften wir dann doch deutlich früher als erwartet einsteigen.

 

Los geht’s:

Nochmal die wichtigsten Daten:

Datum: 1. Dezember 2011

Flugzeiten planmäßig: 7:20-8:30

Flugzeiten tatsächlich: 8:57-10:08

Flugdauer: 1:11

Rwy. CSO: 26

Rwy. MUC: 26 R

Typ: Swearingen SA-227AC Metro III

Reg: D-CPSW

Baujahr: 1990

flog u.a. für Champagne Airlines als F-GJPN

 

Am Flugzeug begrüßte uns der F/O mit Schokoriegeln:

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Obwohl ich wegen des Fotografierens einer der letzten war, der eingestiegen ist, war der Platz vorne hinter der Tür noch frei. Somit hatte ich beste Sicht auf die Vorbereitungen im Cockpit:

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Der F/O begrüßte uns, machte uns kurz mit allem wichtigen vertraut und los ging es – begleitet vom wunderschönen Klang der Turboprops:

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Das Catering für den Flug war überraschend üppig. Es bestand neben den Schokoriegeln vom F/O aus Cola, Wasser, weiteren Schokoriegeln, einem Knäckebrotsnack, einem CORNY-Riegel, Ohrenstöpseln und Erfrischungstüchern. Alles versehen mit dem Kranich-Logo, LSG eben:

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Außerdem stand auf dem Sitz neben mir ein Korb mit einer Kaffeekanne, weiteren Schokoriegeln und Erdnüssen zur Selbstbedienung.

Neben uns acht normalen Passagieren waren noch ein Repräsentant von BinAir und eine nette Dame vom Flughafen Cochstedt an Bord. Nach einem sehr kurzweiligen Flug, bei dem aufgrund der Geräuschkulisse leider unmöglich war, den Piloten zuzuhören, waren schnell die Alpen in Sicht (leider auf dem Bild kaum zu erkennen) und wir setzten zur Landung an.

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In MUC unterhielt ich mich noch kurz mit dem Kapitän und fotografierte die Kabine (v.r. mein Platz, v.l. der Verpflegungskorb:

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Wir wurden von einem Ford Transit und einem Mercedes Viano empfangen und fuhren zuerst zum GAT und von dort aus zum MAC. Hier nahm ich die S-Bahn in die Stadt.

 

Nach einem Mittagessen und einem Kaffee mit Freunden musste ich gegen 15:15 schon wieder die S-Bahn zum Flughafen nehmen.Dort angekommen hatte ich noch einige Minuten Zeit bis zur Abfahrt unseres GAT-Shuttles um 16:15 Uhr. Um 16:10 Uhr wurde ich allerdings schon im ganzen Flughafen ausgerufen. Man wollte wohl auf Nummer Sicher gehen, dass ich den Shuttle keinesfalls verpasse. Dieser kam dann nach einer Weile auch und brachte uns zum GAT, von wo aus wir dann zum Flugzeug gebracht wurden. Auf dem Rückflug waren wir sieben Passagiere und die Dame vom Flughafen Cochstedt.

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Los geht’s:

Datum: 1. Dezember 2011

Flugzeiten planmäßig: 17:00-18:10

Flugzeiten tatsächlich: 17:04-18:09

Flugdauer: 1:05

Rwy. MUC: 08L

Rwy. CSO: 26

Fluggerät: dieselbe Swearingen SA-227AC Metro III

Reg: D-CPSW

 

Mit derselben Crew und demselben Flugzeug flogen wir zurück. Das Catering war diesmal sogar noch eine Idee besser, denn neben den Dingen vom Hinflug gab es auch noch TOBLERONE. Top.

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Auf dem kleinen Schild steht, dass übliche: Die Schwimmwesten befinden sich unter den Sitzen und im Falle eines Druckverlusts, sollen die Atemmasken (ebenfalls unter dem Sitz) in die Sauerstoffversorgung an der Kabinendecke gestöpselt werden.

Die Sitze an Bord waren recht bequem und auch die Beinfreiheit war weit besser als ich erwartet habe. Hier das obligatorische Fußraumbild (ich bin 1,87m groß):

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Nach der Landung habe ich noch ein paar Fotos gemacht und mich mit Kapitän und F/O unterhalten.

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Alles in allem waren das zwei hervorragende Flüge und ein netter Trip nach München.

Nun aber noch zu meinen „Nachflugerfahrungen“. Am Info-Schalter im Flughafeneingang habe ich meinen Zimmerschlüssel für das Flughafenhotel bekommen. Nachdem ich mich mit Essen und Trinken für den Abend im Bisto versorgt hatte, fuhr mich die Flugbetriebsleiterin Frau Buschmann in ihrem Auto zum Hotel.

Das Hotel war zwar sehr einfach (es gab keine Rezeption, ich habe mir die Eingangstür selbst aufgeschlossen) aber sehr sauber, modern eigerichtet und recht großzügig. Für eine Nacht und für den Preis (29,50 Euro) bestens. Am nächsten Morgen wollte ich dann den Bus zum Bahnhof nehmen, musste allerdings feststellen, dass es sich um einen Rufbus handelte, den man zwei Stunden vorher hätte bestellen müssen. Den nächsten Bus – 90 Minuten später – konnte ich deshalb auch nicht nehmen. Ich hätte dann über drei Stunden auf den nächsten Bus warten müssen.

Die Überlegung, ein Auto zu mieten, musste ich auch wieder verwerfen, weil im komplett leeren Terminal auch die Schalter der beiden Autovermietungen (HERTZ und ASS) nicht besetzt waren. Also habe ich mir am Info-Schalter ein Taxi rufen lassen, im Bistro ein gutes Stück Kuchen gegessen, nochmal das Terminal fotografiert und bin dann losgefahren.

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Fazit

Der Flug an sich war top. Die Wege am Flughafen waren aufgrund der überschaubaren Größe kurz, alle Prozeduren gingen schnell und die Abfertigung am GAT in München ist ein riesiger Vorteil. Die Betreuung am Boden sowohl in CSO als auch in MUC ging weit über das übliche Maß hinaus und war ausgesprochen freundlich. Das Catering war unerwartet umfangreich und die Piloten sehr auskunftsfreudig. Vom Flughafen zum Flughafen alles bestens.

In der Vor- und Nachbereitung dagegen war nichts so, wie man es sich vorstellt. Die ungewöhnliche Buchung und die Tatsache, dass ich erst nach einigen Telefonaten alle Infos zusammen hatte, waren schon verwunderlich. Am ungünstigsten ist aber die schiere Unerreichbarkeit des Flughafens ohne Auto. Die Anreise mitten in der Nacht und die Hotelübernachtung habe ich gerne in Kauf genommen, weil ich den Flug mitmachen wollte. Für einen normalen Flug wäre mir aber der Aufwand zu groß. Neben der Tatsache, dass nach 17:32 Uhr kein Bus mehr fährt, war die Sache mit dem Rufbus sehr ärgerlich. Ich hatte mir die Verbindung vorher herausgesucht und bin nirgends auf diesen Umstand gestoßen. Wer sich also nicht vor seiner Ankunft gut um seinen Anschluss kümmert, steht erst einmal da, weil keine Busse fahren, die Autovermietung nicht besetzt ist und Taxis erst gerufen werden müssen (dauert 20 bis 30 Minuten).

Trotzdem war dieser Kurztrip mal wieder ein wunderbares Erlebnis.

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Super Tripreport, danke dafür, da ich freue mich schon auf meinen Flug im Januar, zumal mir die Bin-Air in meinem Log noch fehlt.

 

Ich habe wegen der schlechten Anbindung von CSO gleich das Routing MUC-CSO-MUC mit Übernachtung im Cochstedter Airporthotel gebucht. Nach MUC ist die Anreise einfacher! :rolleyes:

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Ja, die Anreise nach CSO ist alles andere als einfach... wir sind damals mit dem 19 Uhr Ticket für 19 Euro mit der Bahn nach Halle gefahren (Ankunft mitten in der Nacht um nach 2 Uhr), dann ein Hotel bezogen, mittags dann mit dem Zug nach Aschersleben und mit dem Rufbus ab Aschersleben zum Flughafen. :rolleyes:

 

 

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Danke für den tollen Bericht!

 

Du hast was von einem Bistro geschrieben, kann man sich da für die Nacht im Hotel eindecken?

Bier und was zu Essen vorhanden? Preise ok?

 

Wir fliegen morgen und sind noch am überlegen, ob wir die Verpflegung gleich von hier mitnehmen sollen.... :lol:

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Vielen Dank für die Kommentare.

 

@Hoize: Im Bistro kann man sich für die Nacht im Hotel eindecken. Es gibt belegte Brötchen, Kuchen, Schokoriegel und kleinere warme Sachen wie Bockwurst oder Frikadelle. Getränke gibt es auch, aber ob es Bier gibt bin ich mir nicht ganz sicher. Ich denke aber schon.

Die Preise waren voll okay. Eine Flasche Wasser (1l) und ein Belegtes haben 2,80 gekostet. Ein Stück Kuchen und ein Tee 3,-

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Vielen Dank für die Kommentare.

 

@Hoize: Im Bistro kann man sich für die Nacht im Hotel eindecken. Es gibt belegte Brötchen, Kuchen, Schokoriegel und kleinere warme Sachen wie Bockwurst oder Frikadelle. Getränke gibt es auch, aber ob es Bier gibt bin ich mir nicht ganz sicher. Ich denke aber schon.

Die Preise waren voll okay. Eine Flasche Wasser (1l) und ein Belegtes haben 2,80 gekostet. Ein Stück Kuchen und ein Tee 3,-

 

Danke für den Hinweis!

Dann müssen wir ja nichts mitnehmen ;)

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  • 1 Monat später...

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