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Ryanair zu denkbaren neuen Basen, HHN-ORK, Gebühren, No-Show


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Geschrieben

Ein paar Aussagen von Ryanair-Chef Michael O'Leary zu diversen Themen, getätigt Ende März vor dem Ausschuß für Verkehr des irischen Parlaments:

 

 

Zu denkbaren neuen Basen:

 

Mr. O'Leary: To base aircraft one needs good weather and to be able to get an aircraft out early in the morning and back in late in the evening. ... Leeds-Bradford is another airport where we cannot base an aircraft. The weather is poor there. ... We would never get in and out of it early in the morning or late at night.

 

Deputy Ellis: What about Aldergrove?

 

Mr. O'Leary: We are in active discussions and I suspect Aldergrove is high up there as one of our next base airports. That would be bizarre, in that we would be flying low fare services directly into Europe from Belfast, but we cannot do that from Dublin.

 

Bestätigt zum einen die Gerüchte um die Verhandlungen mit TBI bzgl. BFS. LBA war wiederholt als denkbare Basis in Mittelengland genannt worden. Das Argument finde ich etwas putzig, immerhin haben sowohl BMI als auch Jet2 mehrere Flieger in LBA stationiert.

 

 

Zum Thema HHN-SNN/KIR:

 

Deputy Breen: Is Mr. O'Leary keeping his options open on [shannon], given that he is keeping one day a week in [shannon]?

 

Mr. O'Leary: Yes, I always keep my options open. If Shannon Airport comes back to us from the winter and says we can have it for free again we will go back to a daily service at Shannon. Will I take the daily service out of Kerry as a result? No. We have a three year arrangement with Kerry. The Kerry route will stay, but we can put another flight into Shannon. We can deliver another 100,000 passengers; all we need is someone to do us a deal that is competitive with the deals on offer to us around Europe.

 

 

Zu inneririschen Flügen:

 

We would provide internal flights between Shannon, Dublin and Cork, but we will not pay Aer Rianta €10 a passenger in Dublin, €10 a passenger in Cork and €10 a passenger in Shannon. If it wants to provide the runways and tell us we can fly for free we will happily run those routes. The average fare would be approximately €19 one way throughout the year and we would quadruple the traffic on the routes

 

 

Die Strecke Hahn-Kerry war offensichtlich nur zweite Wahl, ursprünglich wollte Ryanair Cork anfliegen:

 

When Shannon Airport told us it was whacking up the charges on the route to Frankfurt, being clever people we offered it to Cork because it would be a new route for Cork airport and we would qualify for the three year new route discount at Cork airport. Without wishing to compromise anybody, the people locally in Cork said they would love to have it but they would have to run the proposal through Dublin (gemeint ist Aer Rianta). The letter, which was written in Dublin and faxed from Dublin for the boys in Cork to sign, was to the effect that this would not be a new route at Cork because it would be simply a transfer of business from Shannon to Cork and therefore it could not be done.

 

 

Zur Anzahl der No-Shows, über die hier gerne philosophiert wird:

 

Chairman: Can you give an estimate of what you make on "no shows"?

 

Mr. O'Leary: "No shows" is a misnomer. Aer Rianta got the figures wrong, not for the first time. To put this in broad terms, our total "no show" in a year is about 900,000 passengers.

 

 

Zur Berechnung der "Passagierabgaben":

 

The charges are not always the exact amount of money levied because it is not possible in advance to assess the exact amount. However, it is a pretty close approximation except in some cases around Europe where we have very low cost arrangements or where airports pay us. In such cases, we will not for reasons of confidentiality specify exactly, so we put in the approximation of an airport charge.

 

 

 

Zu den Kosten, die man in Hahn hat:

 

Mr. O'Leary: On our one-way ticket we pay about €10 or €11 to Dublin Airport.

 

...

 

Chairman: What are they charging you per person out of Frankfurt?

 

Mr. O'Leary: A very low cost per passenger.

 

Chairman: How much?

 

Mr. O'Leary: I would not tell you that, Chairman. I would not tell my mother that.

 

Chairman: Was it lower than nothing?

 

Mr. O'Leary: It was an immaterial sum of money on a per passenger basis.

 

Chairman: How would it compare with Dublin Airport in percentage terms?

 

Mr. O'Leary: Dublin Airport would charge over ten times more than Frankfurt.

 

 

Zum Erfolg von Hahn:

 

Mr. O'Leary: Sometimes there is not even a road to the airports we fly to. It is immaterial. Passengers will find their way to the airport if the air fares are low enough. ...[P]assengers will crawl naked over glass to get there because they are saving €400 over the average fare charged by Lufthansa.

 

 

Zur Geschäftsphilosophie:

 

Mr. O'Leary: [W]e are a monopolist because we are able to dictate terms to airports. If we were able to dictate terms to Shannon, we would have not moved to Kerry. We are not able to dictate terms to Shannon. We move around based on whoever comes up with the lowest cost.
Geschrieben

@all

 

Lasst uns versuchen sachlich zu diskutieren. Einen weiteren Eklat können wir hier nicht gebrauchen.

 

Bevor ich mich zu den Zitaten äußere dürfen wir nicht vergessen das MOL es liebt nicht nur verwirrende, sondern auch sehr provozierende Aussagen zu verbreiten.

 

Passagierabgaben:

MOL gibt offen zu das die ausgewiesenen Passagiergebühren nicht den wirklichen Kosten entsprechen. Eine Unverschämtheit ist allerdings das Argument das FR an Flughäfen bei denen sie günstigere Arrangements bzw. sogar noch Geld für jeden Pax bekommen, eine geschätzte Gebühr ansetzen. Dieses ist eine absolute Frechheit und sollte, wie die DEM 7.- Charter Flatfee in Deutschland bis Anfang der 90er Jahre, gerichtlich geklärt werden.

 

Damals mussten so gut wie alle Chartercarrier mit Services ex Deutschland die wirklichen Kosten aufschlüsseln und die zuviel verlangten Gebühren rückerstatten.

 

EDIT: Natürlich darf MOL für Abflüge ex HHN verlangen was ihm gefällt. Aber Taxes und Passenger Facility Charges sind gesetzlich geregelt und dürfen nur den tatsächlichen Aufwendungen der Carrier entsprechen.

 

In diesem Rahmen ist auch interessant das FR in HHN nicht nur keine Abfertigungsgebühren bezahlt, sondern auch noch Gelder klassiert.

 

Auf der anderen Seite kann ich eine gewisse Bewunderung für MOL nicht verhelen. Der Mann weiß wie man alle gegeneinander ausspielt. Allerdings fordert ein Markt faire Wettbewerbsregeln. Und daran muß sich auch eine FR halten. Basierend auf seinen Aussagen scheint dieses nicht immer gewährleistet.

 

Seine Aussagen zu HHN und den Passagieren ist schon eine bisher nicht dagewesen Arroganz gegenüber den Kunden. Allerdings scheint mir der Anlass zu dieser Aussage reine Provokation zu sein.

 

MOLs Einstellung zu Monopolisten hat sich offensichtlich in den letzten Jahren geändert. Früher bekämpfte er sie, heute möchte er selbst die Regeln bestimmen.

 

Eigentlich kann man nach der Studie seiner Aussagen vor der Untersuchungskommission des irischen Parlaments nur eine Konsequenz ziehen - bloß keine Geschäftbeziehung mit FR eingehen. Die so viel gepriesenen win-win Geschäfte für FR und den Airports sind einseitig. FR gewinnt und der Infrastrukturanbieter darf nur so lange auf ein Geschäft hoffen wie es FR förderlich ist.

 

Solange wie Politiker in ganz Europa ihre Wald- und Wiesenflughäfen unbedingt in die europäische Flughafen Championsleague pushen wollen, wird MOL immer einen Doofen finden.

 

Aber mittelfristig wird FR auf Probleme stossen. Durch seine aggressive Art provoziert er ein frühzeitigeres (Wachstums-)Aus, als es sein Geschäftmodell zuläßt.

 

Viele Glück FR und MOL - aber Ettikete gehört auch zum erfolgreichen Geschäft (gilt natürlich auch für dieses Forum)

 

Akayama

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: akayama am 2003-08-19 16:55 ]

Geschrieben

Wohl gesagt. Was ich problematisch an Wald-und Wiesen-Flugplätzen finde ist, dass dort eine Subventionierung erfolgt, die gesamtwirtschaftlich nicht sinnvoll ist.

Man muss anerkennen, dass FR auch weniger Betuchten die Möglichkeit zum Fliegen eröffnet. Das kann man gar nicht bestreiten! Aber das dennoch auf Kosten der Allgemeinheit. Denn wie schon gesagt, darf heute jeder Provinzpolitiker davon träumen seinen Feldflugplatz in einen Verkehrsflughafen zu verwandeln. Sicher werden dort Verkehre generiert, die man sonst nie zustandegbracht hätte. Wenn aber Leute heute für 9 € oder weniger fliegen können (und dies nur möglich ist, weil MOL die Verträge bis zur Grenze der guten Sitten ausreizt, oft auch darüber), bedeutet das dennoch einen staatlich subventionierten Kaufkraftexport. kleine Flughäfen können in dieser Situation nicht wirtschaftlich sinnvoll agieren. Stichwort sprungfixe Kosten.

Und das ist das eigentliche Problem. Keiner kann mir erzählen, dass Flugplätze wie AOC JEMALS rentabel betrieben werden können.

Warum aber soll die Allgemeinheit dies tragen oder warum sollen öffentliche Gelder dazu benutzt werden ? Luftverkehr ist schließlich keine soziale Veranstaltung.

 

Klar man kann einwenden - Arbeitsplätze. Aber die wenigen dadurch geschaffenen Arbeitsplätze reichen nicht aus, um eine Region wieder voranzubringen. LCC sind touristisch motivierte Flüge und sind für Firmenansiedlungen nur bedingt interessant. Das Argument läuft ins Leere. Und das oft zitierte Beispiel Hahn. Die einzige sog. Basis in Deutschland von FR. Rein nominell sind dort Arbeitsplätze geschaffen worden und ich freue mich für diejenigen die zu den Glücklichen gehören. Nur ist dies der einzige Platz, wo echtes Wachstum (ernstzunehmendes) stattfindet. Außerdem versucht mal von Hahn eine Bilanz zu bekommen um deren wirtschaftliche Daten zu verifizieren. Ich habe es auf der ITB versucht - Fehlanzeige. PAX-Zahlen allein sind kein Beweis für Rentabilität.

 

Und das ist der Unterschied in der Subventionierungspolitik. Klar, fast alle Airlines werden subventioniert, aber durch deren Preispolitik wird Kaufkraft nicht so stark einseitig abgezogen.

Durch das gegenseitige Ausspielen der Politik und der kleinen Flugplätze schafft es FR wirtschaftliche Kannibalisierungseffekte herzustellen. Und das auf Kosten der Allgemeinheit. Letztendlich wird das Ticket in der gesamtwirtschaftlichen Rechnung nämlich doch voll bezahlt, nur eben indirekt. Und wenn Kommunen oder Landkreise Flugplätze wie AOC oder meinetwegen Neuhardenberg betreiben, müssen die für Verluste aufkommen. Ich denke, dass es innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahren dadurch zu ersten Schließungen solcher Plätze kommt. Das kann sich die verschuldete deutsche Durchschnittsgemeinde einfach nicht auf Dauer leisten.

 

Es ist unstreitig, dass FR und Co. den Markt aufgemischt haben und manche Strukturen (vielleicht berechtigt) in Frage gestellt haben. Aber und da kann ich mich nur dem bereits gesagten anschließen, mit der gegenwärtigen oft arroganten Firmenpolitik wird FR mit ihrem Geschäftsmodell sehr bald an Wachstumsgrenzen stoßen. Ich fliege auch gern preiswert, wenn es geht (obwohl ich zu der Gruppe gehöre, der es egal ist), aber unter den Grundsätzen von FR halte ich diese Entwicklung für hochproblematisch.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: LEJ_Flyer am 2003-08-19 17:29 ]

Geschrieben

Ich denke als Geschäftsmann ist MOL brilliant. Ein Wirtschaftsunternehmen sollte in einer Marktwirtschaft auf Gewinnmaximierung aus sein und dabei alle legalen Mittel ausschöpfen. Das tut MOL sicher bis an die Grenzen und hat damit einen beachtlichen Erfolg.

 

Allerdings kommt das Geschäftsmodell spätestens dann ins Wanken, wenn es eines Tages nicht ständig neue Feld-Wald-und-Wiesen-Flughäfen geben sollte, bei denen man hohe Subventionen bekommt. Immerhin bekommt man jetzt jedes Jahr eine Menge Maschinen, die irgendwo eingesetzt werden müssen. Sollte diese Blase anfangen zu platzen, könnte es einer FR auch schnell an den Kragen gehen. Allerdings sehe ich die Gefahr dafür im Moment noch kaum gegeben.

Geschrieben

MOL ist nichts weiter als ein mieser Rattenfänger.

 

Das Argument an manchen Plätzen sei das Wetter teilweise sehr schlecht ist ein Witz.

Das ists auch in MUC und dafür gibts CAT II Anflüge (CAT III zB. wird sehr selten benutzt).

Der Start ist sowieso eher unproblematisch.

Das meiste in seiner Argumentation sind dumme Ausreden und Volksverdummung.

Geschrieben

Zumal das Wetter in HHN ja auch nicht immer - gerade im Herbst/Winter - so dolle ist. Meine Meinung war übrigens zum Geschäftsmann MOL. Was man von ihm und seinem Vorgehen menschlich oder als Steuerzahler denken möge, sei dahingestellt. Der ist derzeit sehr erfolgreich, weil er es schafft, sehr erfolgreich viele Parteien gegeneinander auszuspielen. Ob das natürlich in 2 oder 5 Jahren auch noch funktioniert wage ich zu bezweifeln.

Geschrieben

Naja, mit den Subventionen ist es natürlich tatsächlich so eine Sache. Die großen Flughäfen werden bis auf wenige Ausnahmen staatlich subventioniert, genauso wie die kleinen. Den großen Fluggesellschaften wird bei einer finanziellen Schieflage unter die

Arme gegriffen. Und was die Regionalflughäfen angeht: in vielen Regionen wird viel in die Werbung von Touristen gesteckt. Da werben Marketinagenturen um Besucher und geben dafür viel Geld aus, da wollen Landeshauptstädte, wie Erfurt, auch mal direkt mit ausländischen Hauptstädten verbunden werden und teilweise gibt es besser ausgebaute und angebundene Regionalflughäfen als "große, internationale Airports".

 

Gleichzeitig schaffen einige "große" Flughäfen es nicht, mit den Flugzeugen klar zu kommen, die sie anfliegen. Da warten die Passagiere ewig auf ihr Gepäck und die Fluggesellschaften brauchen lange, bis ihr Flugzeug wieder in der Luft ist.

 

Letztlich kann man FR doch verstehen: man nutzt alle Möglichkeiten, die Kosten zu senken und dazu braucht man auch kurze Umkehrzeiten. Und bislang gibt es noch genügend Fluggäste, die für billige Flüge auch längere Fahrten zu den Flughäfen in Kauf nehmen oder ihren Urlaubsort nach den Zielen der Billigflieger aussuchen. Letztere bringen natürlich wirklich neue Gäste in verschiedene Regionen...

Geschrieben
Ein paar Aussagen von Ryanair-Chef Michael O'Leary zu diversen Themen, getätigt Ende März vor dem Ausschuß für Verkehr des irischen Parlaments:

 

@Kraut: Touchdown hat hier vollkommen korrekt die Quelle angegeben und uns mit den Zitaten einige weitere Peinlichkeiten von Herrn O'Leary erspart.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tu204 am 2003-08-20 10:51 ]

Geschrieben

Mit Quelle meinte ich einen Link, damit man das Post auch verifizieren kann (oder war er etwa bei der Anhörung dabei und hat sich Notizen gemacht icon_wink.gif)

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kraut am 2003-08-20 10:51 ]

Geschrieben

Wie Hedavid gesagt hat, kassieren viele in der Luftfahrt Subventionen, auch und gerade die Grossen.

Das Konzept vieler regionaler Flughäfen mit europäischen Verbindungen finde ich angesichts der fortschreitenden europäischen Integration richtig. Erst recht, wenn die Grundinfrastruktur aus dem Kalten Krieg noch vorhanden ist. Flughäfen muss man künftig eher wie Busbahnhöfe sehen. Nicht mehr ganz so schick aber preiswerter in der Benutzung. Ich brauche keine Granitfußböden und ziehe günstige Parkplätze vor. Die Umsteigerei über Hubs ist manchmal sehr zeitäufwändig, teuer und mühsam. Da ist ein karger Wald- und Wiesenairport mit Direktflug trotz no-frills manchmal bequemer.

Geschrieben

Na klar, Wald und Wiese und NoFrills sollte die Zukunft gehören!

Das will der Kunde ja so, schön in die Pampa pilgern um sich von Aldilines befördern zu lassen.

Neuhardenberg International der Airport fürs Oderland, daß ich nicht lache.

Bunkerschick und Betonplattenbahnen haben schon was, ach ja für die Gastronomie am besten einen Vietnamimbiß mit Preisen bis 3,50 für fettige Nudeln aus Eisenhüttenstadt.

Am besten wird in MUC oder FRA gar nix mehr investiert, FR oder ST könnens doch eh besser und billiger als LH, SAS oder BA!

MOL als neuer Wirtschaftswundermotor, Moblicom hat ja Zeichen gesetzt beim Telefonmarkt und MOL wirds in der Luftfahrt tun.

 

Erklär das doch bitte mal den Geschäftskunden und Leuten die gerne nicht an der Pommesbude in der Vorstadt essen.

Die zahlen die meisten Steuer!

 

 

_________________

Nature is always present!

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: GilaBend am 2003-08-20 11:17 ]

Geschrieben

@Gila:

Die no-frills haben mittlerweile auch einen festen Stamm an Geschäftskunden.

 

Linienairlines und große Flughäfen haben selbstverständlich auch ihre Berechtigung: Da, wo sie mit besserem Service, mehr Flugauswahl und mehr Komfort überzeugen. Aber einfach nur die Spesenritter kräftig abkassieren, wie leider teilweise geschehen, bringt es nicht (für mich).

Geschrieben

Na das müssen ja Geschäftsleute sein die nach Oderbruch fahren...

Kein Problem, ist ja besser.

Geschrieben

Du klingst wieder mal sehr arrogant. Es ist wirklich schwer, mit Dir sachlich zu debattieren.

Gut, dass Du nicht sagst wo Du angeblich fliegst. Bei Dir würde ich nicht buchen wollen.

Geschrieben

Gebe Nosig recht: die großen Liniengesellschaften treiben manchmal die Kunden richtig in die Arme der LCC's. Beispiel: für die Strecke CGN-DRS biete LH einen unglaublichen Preis von über 600 EUR an ("günstigster Tarif Economy") - wumdert man sich, wenn ich doch mit Germanwings fliege, auch wenn's one-way 79 EUR kostet? (Und brauche dabei nicht einmal umzusteigen...). Dasselbe wird wohl auch an anderen Flughäfen so sein - auch wenn FR abgelegenere Airports ansteuert...

Geschrieben

Dein Vergleich der LH und 4U-Preise ist aber nicht ganz fair: der teure LH-Tarif ist mit Sicherheit nur der zu den von Dir gewünschten Daten günstigste noch verfügbare Economy-Tarif. Aber auch LH hat wesentlich günstigere Tarife auf dieser Strecke (die aber halt an Deinem Wunschtermin eben schon vergriffen waren).

Geschrieben

@GM_AMS: natürlich hast Du recht. Es war nur ein Beispiel. Ist aber mal so - da hier auch darüber diskutiert wurde, wie weit Geschäftleute LCC's nutzen -, daß ich Geschäftstermine nicht danach richten kann, ob LH an dem Tag was günstigeres im Angebot hat. Also, wenn ich eine Alternative habe, nutze ich sie - auch wenn's ein LCC ist. Es ging hier auch um deren "Lebensberechtigung". (Abgesehen davon, daß ich den Preis für die Strecke doch ein bißchen happig finde... aber das gehört nicht hierhin)

Geschrieben

Interessanter Artikel mit folgendem Ergebnis:

 

"Selon un analyste, la somme des subventions perçues par Ryanair sur ses 125 liaisons européennes correspond... à l'essentiel des bénéfices de la société."

 

Also: Nach einer Untersuchung eines analysten entspricht die Summe der Subventionen, die Ryanair für 125 Linienstrecken erhält, im Wesentlichen dem ausgewiesenen Gewinn der Gesellschaft.

 

http://www.lalibre.be/article.phtml?id=3&a...p;art_id=129278

Geschrieben

Der LCC-Markt teilt sich in 2 Gruppen:

 

1. absolute Billiganbieter

 

Hierzu zählt in erster Line FR. Die Unternehmen nutzen jede Chance um Kosten zu sparen und Subventionen zu erhalten. Diese werden konsequent in die Preise umgelegt, weil der Preis das alleinige Argument ist. Nachteil ist, dass eben häufig abgelegene Plätze angeflogen werden und dadurch für die Paxe nicht unerhebliche Nebenkosten zum eigentlichen Zielort entstehen. Zielgruppe sind diejenigen, die auf (angebliche) Schnäppchen aus sind. Kennt man auch in anderen Bereichen.

Das Problem hierbei ist, dass das Unternehmen immer weiter wachsen muss. Denn nur so lassen sich die niedrigen Preise (durch die angewiesenen Subventionen) auch halten. Fällt eine Förderung weg, wird man auch sehr schnell den Standort aufgeben.

 

2. preiswerte Anbieter

 

Diese Unterscheiden sich durch die 1. Gruppe im Wesentlichen dadurch, dass mehr markorientiert operiert wird, z.B. werden große Airports angeflogen. Preiswert deshalb, weil die Paxe das Angebot als fair betrachten und unterm Strich kaum teurer ist als ein Billigangebot. Der Preisunterschied zum Liniencarrier wird i.d.R. durch weniger Service erwirtschaftet. Zudem wird konsequent unter dem Motto Angebot und Nachfrage gehandelt.

Das Problem für die Airlines ist es, dass man auch wirklich die nachfragestarken Destinationen „erwischt“. Deshalb sind die auch sehr schnell bei der Hand, wenn eine Strecke nicht gut läuft. Zeit zum Aufbau einer Linie haben die Unternehmen nicht.

 

Irgendwo schrieb jemand, dass moderne Flughäfen in Zukunft eher einer Bushaltestelle gleichen als Hypermodernen Flughafentempeln von heute. Da ist sicherlich etwas Wahres dran. Über die Mainairports werden auch zukünftig sicherlich die Intercont-Flüge abgewickelt, die wiederum von den großen Gesellschaften bedient werden. Die Miancarrier sind bis auf Zubringer kaum an anderen Verbindungen interessiert, da ihr Schwerpunkt eben auf diesen Linien bzw. nur stark frequentierten Verbindungen liegt.

 

Jedoch ändert sich das Verhalten der Leute. Früher flog man 1x im Jahr in den Urlaub. Heute macht man eher mehrmals einen Kurztripp und will dafür schnell von A nach B kommen (mal für ein WE nach Wien oder in die Arena nach Verone). Ebenso scheut man große Anfahrten zu den Airports (bis auf og. „Schnäppchenjäger“). Und das ist das eigentliche Potential für Regionalairports und der nicht wirklich großen Fluggesellschaften. Aber eben nur, wenn der Kunde den Preis fair findet. Dafür reicht dann auch eine bessere "Bushaltestelle" ohne die Zusatzfunktionen und Möglichkeiten internationaler Airports (Buisnesslounge usw)

 

Letztendliche brauchen wir alle. Den Aldi für diejenigen, die zumindest das Erfolgserlebnis brauchen, ein Schnäppchen erwischt zu haben; das preiswerte Angebot für den privaten Ausflug und die Unternehmen, die auch bei den Spesen etwas aufs Geld scheuen; die traditionelle Linie für die Bedienung der Hubs und die Langstrecken.

 

Vielleicht bin ich etwas vom Thema abgekommen, aber irgendwie passt es doch hierzu

 

 

@GilaBen: Du magst vielfach Recht haben, aber es gibt durchaus auch andere Meinungen. Akzeptiere diese doch auch einmal ohne gleich "besserwisserisch" draufzuhauen.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: MHowi am 2003-08-20 16:58 ]

Geschrieben

Als dritte Kategorie sehe ich noch die klassichen Linienairlines, die teilweise auch absolute Billigpreise in besonderen Buchungsklassen bieten. (Bsp. LH 88.- retour innerdeutsch inkl. Geb.) Ob sich das finanziell lohnen kann oder mehr die Konkurrenz ärgern soll, sei hier mal dahingestellt.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Nosig am 2003-08-20 16:59 ]

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