viasa Geschrieben 22. Dezember 2003 Melden Geschrieben 22. Dezember 2003 Für mich war dieses Unglück das, was mir von meiner Jugend noch am besten in Erinnerung ist. Damals war ich 9 Jahre alt. In der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember 1988 stürzte eine Boeing 747-100 der damaligen Pan Am auf dem Weg von London nach New York über dem schottischen Lockbie ab. Mehr zu diesem schrecklichen Unglück gibt es auf diversen Internetseiten, hier stellvertretend zwei Seiten: http://www.thelockerbietrial.com/ http://www.geocities.com/CapitolHill/5260/headpage.html
PHXFlyer Geschrieben 22. Dezember 2003 Melden Geschrieben 22. Dezember 2003 Nur eine Anmerkung zur Wortwahl: Das war kein Unglueck, sondern sondern ein abscheuliches Verbrechen, genauer gesagt zweihundertsiebzigfacher Mord! Und der Moerder laeuft bis heute frei herum. Lediglich einer seiner Schergen verrottet (hoffentlich) in einer Zelle in Barlinnie.
FlyDUS Geschrieben 22. Dezember 2003 Melden Geschrieben 22. Dezember 2003 Einfach nur schrecklich, was die Kombination aus Verzweiflung und Boshaftigkeit anrichten kann. Ich war zum Zeitpunkt des Unglücks zwar noch ein Kleinkind, habe mir aber in der Zwischenzeit genug Informationen darüber besorgt. Das was mich so erschreckt,ist das es auch heute jederzeit wieder solche schweren Unglücke geben kann (trotz aller Sicherheitsmaßnahmen.) Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. (
PHXFlyer Geschrieben 22. Dezember 2003 Melden Geschrieben 22. Dezember 2003 << Einfach nur schrecklich, was die Kombination aus Verzweiflung und Boshaftigkeit anrichten kann. >> Also, das ist ja wohl das Letzte! Das einzige, worueber Qaddafi verzweifelt sein muesste, ist sein Anblick im Spiegel. Warum belassen wir es nicht einfach bei Boshaftigkeit?! Es gibt absolut keinen Grund, dieses Verbrechen in irgendeiner Weise zu rechtfertigen.
B737 Geschrieben 22. Dezember 2003 Melden Geschrieben 22. Dezember 2003 Es gibt keinen Grund, der dieses Verbrechen rechtfertigt! Ich denke, da sind wir uns einig. Nicht nur, daß es sich dabei um 270-fachen Mord gehandelt hat, so war es auch ein Verbrechen an allen Angehöringen, egal ob emotional oder finanziell. Der für mich erschreckendste Teil dieses Desaster ist jedoch, daß es bis heute nicht möglich war, die Verantwortlichen dieses hinterhältigen Anschlags zu belangen.
AWInfo Geschrieben 19. September 2009 Melden Geschrieben 19. September 2009 Guten Morgen zusammen! Ich entschuldige mich vorab, wenn ich dieses uralte Thema ausgrabe, doch ich beschäftige mich seit rund einem Jahr äußerst intensiv mit dem Thema "Lockerbie" und angesichts der neuesten Entwicklungen (Freilassung des mutmaßlichen Attentäters) möchte ich einige Dinge dazu sagen. So wie die Dinge sich heute darstellen, war der verurteilte Lybier keineswegs der Täter sondern ein "politisches Bauernopfer". Schon im Jahr 2000 (kurz vor dem fragwürdigen Prozess) schrieb die angesehene Zeitschrift GEO über den Fall eine Reportage und deckte viele Ungereimheiten auf, unter anderem, dass der Zeuge, auf dessen Aussage die Verurteilung von El Megrahi beruhte, selbst von den Ermittlern als "unzuverlässig" bezeichnet wurde. So identifizierte er zunächst einen Mann, der dem verurteilten Terroristen Abu Talb ähnlich sah, als Käufer der Kleidung, die angeblich im Bombenkoffer gefunden wurde, und als man ihm später mehrere Fotos, darunter eines von El Megrahi, vorlegte, konnte er darauf den Käufer nicht erkennen. Nach Drängen der Ermittler sich die Fotos immer und immer wieder anzusehen, gab er schließlich an, dass Megrahi dem Käufer "ähnlich" sehe, aber mehr auch nicht. Im Laufe der Jahre sind immer mehr Menschen - darunter auch viele britische Angehörige von Lockerbieopfern - zu der Überzeugung gelangt, dass der oder die wahren Täter nicht vor Gericht standen und fordern deshalb neue Untersuchungen. Ich möchte an dieser Stelle deshalb auf einige interessante Seiten und Artikel (einer davon ist von mir selbst) verweisen: http://www.lockerbietruth.com/ (Seite von Dr. Jim Swire, der seine Tochter in jener Schicksalsnacht verloren hat) http://lockerbiecase.blogspot.com/ (Das BLOG des angesehenen Rechtsprofessors Robert Black auf dessen Vermittlung der Prozess damals in den Niederlanden zustande kam - auch er fordert eine neue Untersuchung, da der Prozess seinerzeit "unfair" war) http://justiceformegrahi.com/ (Vereinigung Gerechtigkeit für Megrahi) http://www.megrahimystory.net/ (Megrahi - My Story. Die Anwälte des wegen des Attentats verurteilten Lybiers haben jene Dokumente ins Netz gestellt, die im Berufungsverfahren vorgebracht werden sollten. Eine Bedingung für seine Freilassung aus "humanitären Gründen" - er leidet unter Krebs im Endstadium - war jedoch die Zurückziehung der Berufung, womit ihm jede Möglichkeit genommen wurde, seinen Namen auch juristisch reinzuwaschen "El Megrahi - das Bauernopfer der Lockerbietragödie?": http://www.austrianwings.info/aw/?p=4889 (mein eigener Artikel zu dieser Thematik) http://hanskoechler.com/ - die Seite von Prof. Dr. Dr. Hans Köchler, der im Auftrag der Vereinten Nationen als Prozessbeobachter dabei war und seit damals immer wieder von einem "unfairen", "Schauprozess" mit "Starker politischer Einflussnahme" spricht.
STN-EBJ Geschrieben 19. September 2009 Melden Geschrieben 19. September 2009 Man muss kein Angehöriger von Verschwörungstheorien sein, um die "offizielle Version" anzuzweifeln. Die politischen Verhältnisse damals ließen eine Aufklärung vermutlich nicht zu. Wie später Hussein und heute Irans Regierungschef wurde seinerzeit Gaddafi wahlweise als Irrer aus Tripolis oder einfach als der neue Hitler verunglimpft, obwohl es auch damals - ebenfalls wie heute - um geopolitische Interessen ging, die rein gar nichts mit der Gefahr eines neuen Weltkriegs etc. zu tun hatten. Fest steht, dass Libyen offiziell die Schuld anerkannt hat, wenn auch vermutlich aus ganz praktischen Erwägungen heraus. Fest steht weiter, dass Libyen von dem Verbrechen ganz sicher nicht profitiert hat. Sollte das Land tatsächlich hinter der Tat gesteckt haben, wäre es - von den moralischen Gesichtspunkten mal abgesehen - zumindest eine extrem törichte, um nicht zu sagen: dumme, Tat gewesen. Wie auch immer man hierzu steht, die bisherige "Aufklärung" kann eigentlich niemand befriedigen. Dass die Angehörigen der Opfer nun entschädigt wurden, ist das einig Gute an dem ansonsten in jedem Fall unschönen Deal - unabhängig davon, ob das Geld vom eigentlichen Schuldner stammt. Ach so, MIR ist die Tragödie auch noch sehr gut in Erinnerung, schon deswegen weil die Nachricht hiervon auf meinen Geburtstag fiel.
AWInfo Geschrieben 19. September 2009 Melden Geschrieben 19. September 2009 Hallo STN-EBJ! Ich stimme Dir in allem, was Du geschrieben hast, zu, bis auf diesen Punkt, der einer kleinen Korrektur bedarf: Fest steht, dass Libyen offiziell die Schuld anerkannt hat (...) Das ist so nicht ganz korrekt - Lybien als Staat bzw. die lybische Regierung als solche hat niemals die Schuld bzw. die Verantwortung für den Anschlag an sich übernommen, sondern lediglich erklärt, dass Lybien "die Verantwortung für das Handeln seiner Leute" übernimmt. Megrahi war bekanntlich lybischer Geheimdienstoffizier, also gewissermaßen "Angestellter" des lybischen Staates. Das mag im Alltagsgebrauch identisch sein mit dem Satz "Lybien hat die Verantwortung übernommen", ist aber juristisch ein riesengroßer Unterschied. Wie Du schon geschrieben hast, diese Erklärung war für Lybien wohl auch der einzige Weg die Sanktionen loszuwerden, was auch einer der Söhne von Lybiens Staatschef Gadaffi, Saif al Islam al Gadaffi, vor einigen Jahren freimütig gesagt hat: „Wir haben dem UN-Sicherheitsrat in einen Brief geschrieben, dass wir verantwortlich sind für das Handeln unserer Leute. Das heißt aber nicht, dass wir es auch waren. ... Ich gebe zu, wir haben mit Worten gespielt. Das mussten wir auch. Das ging nicht anders.“ Ansonsten, wie schon gesagt, uneingeschränkte Zustimmung zu Deinem Posting. :) Persönlich denke ich, dass vielleicht in 20 oder 30 Jahren wirklich unabhängige Ermittler und dann schon Historiker an die Sache herangehen und etwas Licht ins Dunkel bringen werden. Momentan ist das ja nicht zu erwarten. Was mich persönlich (ich stand im Zuge meiner Recherchen auch immer wieder mit Angehörigen von US-Opfern in Kontakt) erschreckt hat, ist der Umstand, dass vor allen Dingen in den USA viele Angehörige (wenn nicht sogar die meisten) kritiklos die offizielle Darstellung, die von Fehlern, Pannen und Ungereimtheiten nur so strotz, glauben und sich in diversen Internetforen darüber erregen, dass Megrahi freigelassen wurde, wo doch seine "Schuld zweifelsfrei festgestellt worden ist"! Darüber kann ich dann doch nur noch traurig den Kopf schütteln.
ilam Geschrieben 19. September 2009 Melden Geschrieben 19. September 2009 Es ist in diesem Fall genauso wie in eigentlich allen anderen: Ein großer Teil der Öffentlichkeit braucht einen Schuldigen, der nach Möglichkeit dafür so lange wie irgendwie möglich weggesperrt wird - oder selbst bei dem Unglück ums Leben gekommen ist. Dass es oft diesen einen Schuldigen nicht gibt (klassisches Beispiel das Unglück über dem Bodensee, wo es eine ganze Reihe "Schuldiger" an unterschiedlichsten Stellen gab, für die Öffentlichkeit aber nur der Fluglotse Schuld ist) oder nicht sicher ist, ob derjenige, der vor Gericht steht, wirklich Schuld ist, wird dabei ignoriert. Bin Ladens Anteil am 11. September ist z.B. auch überhaupt nicht geklärt, es gibt alle Möglichkeiten davon, dass er wirklich der große Drahtzieher hinter der Geschichte ist, es erst ein paar Tage vorher überhaupt erfahren hat, was geplant ist oder erst im Nachhinein. Aber für die Öffentlichkeit ist er der Mann hinter dem 11. September und wird es immer bleiben, egal, was die Beweise mal ergeben sollten. Und genauso ist es bei Lockerbie.
AWInfo Geschrieben 12. Dezember 2009 Melden Geschrieben 12. Dezember 2009 In den USA hat nun ein offizieller Sprecher einer Hinterbliebenenvereinigung der Opfer von PA 103 doch allen Ernstes jene Personen, die die offizielle Theorie nicht vorbehaltlos akzeptieren auf eine Stufe mit "Holocaust Leugnern" gestellt: http://lockerbiecase.blogspot.com/2009/12/...-holocaust.html Mir scheint, der gute Mann war etwas zu lange in der Sonne ...
Empfohlene Beiträge
Archiviert
Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.