TobiBER Geschrieben 21. Februar 2004 Melden Geschrieben 21. Februar 2004 Die Berliner Flughafen Gesellschaft (BFG) plant, für acht Millionen Euro eine der beiden Nothallen zu kaufen, die 1996 nach dem Brand am Düsseldorfer Flughafen aufgestellt worden waren. Sie soll am Flughafen Tegel errichtet werden, um die dortigen Engpässe insbesondere bei Regionalfliegern abzumildern. Das behaupten zumindest der verkehrspolitische Sprecher der Berliner CDU-Fraktion, Alexander Kaczmarek, und der Vorsitzende der Interessenvertretung der Tempelhofer Airlines und Luftfahrtunternehmen AOC, Bernhard Liscutin. Sie seien sich dessen "ziemlich sicher". Von der BFG und vom Flughafen Düsseldorf wird diese Behauptung als Gerücht zurückgewiesen. Am Kauf eines Terminals in Leichtbauweise vom Flughafen Düsseldorf sei nichts dran, heißt es bei der BFG. Und auch der Sprecher des Flughafens Düsseldorf, Torsten Hiermann, sagt, dass keine der ehemaligen Nothallen nach Berlin verkauft werde. "Unsere zwei Hallen, die nach dem Brand in der Bauphase für den neuen Terminal aufgestellt wurden, stehen nicht zur Verfügung", sagt Hiermann. Es sei denn, es handele sich um eine Halle, die von Dritten verkauft werde. Das aber sei unwahrscheinlich. Sollte dennoch an dem Gerücht etwas dran sein, wäre dies für Kaczmarek und Liscutin ein Skandal, und zwar im Hinblick auf die von den Flughafengesellschaftern Berlin, Brandenburg und dem Bund zum 30. Oktober 2004 beabsichtigte Stilllegung des Flughafens Tempelhof. "Man will Tempelhof wegen angeblicher Defizite im Flugverkehr zur Stärkung des künftigen Großflughafens in Schönefeld schließen, baut aber trotz vorhandener Kapazitäten in Tempelhof für acht Millionen eine provisorische Halle in Tegel auf", so Liscutin. Nach Informationen von Kaczmarek und Liscutin soll der Essener Baukonzern Hochtief mit der Aufstellung der Halle nördlich des P 5-Parkplatzes an der Parkposition für Turboprop-Maschinen in Tegel beauftragt werden. Der Konzern ist Anteilseigner am Flughafen Düsseldorf, baute dort nach dem Brand das 2001 eröffnete neue Terminal. Außerdem ist der ehemalige Hochtief-Geschäftsführer Thomas Weyer, der bis Mai 2003 mit der Berlin Brandenburg Flughafen-Holding über deren Privatisierung verhandelte, seit Januar Geschäftsführer genau dieser Holding, die jetzt Flughafen Berlin Schönefeld GmbH (FBS) heißt. Ihre Tochter ist die BFG. Trotz der Gerüchteküche sollen am Flughafen Schönefeld noch in diesem Jahr zwei Millionen Euro von der FBS in die Optimierung der Verbindungswege vom Bahnhof zum Flughafen investiert werden. Geplant sind eine Überdachung sowie die Einrichtung von Geschäften entlang des Verbindungsweges. Das Konzept werde derzeit bearbeitet, heißt es bei der FBS. An den Plänen für den Bau des zukünftigen unterirdischen Bahnhofs des neuen Terminals zwischen den Startbahnen des Großflughafens ändere dies nichts, so FBS-Sprecher Ralf Kunkel. Hier gebe es keine Abstriche. Das Finanzierungskonzept werde derzeit erarbeitet.
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