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Trip Report: HAM - FRA - JFK//EWR - SIN - FRA - HAM mit LH u


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Geschrieben

Der neuen Ultra-Langstreckenflug der SIA von EWR nach SIN mit der neuen 340-500 reizte mich zu einem ‚Kurztrip’ rund um den Erdball. Dazu hier nun mein erster Tripreport in diesem Forum:

 

Das entsprechende Ticket gab es zu 999 EUR für die Eco zzgl. Gebühren im Reisebüro. Mit eben diesem Ticket in der Tasche rief ich dann bei SIA in Frankfurt an und bat um Reservierung eines Platzes am Notausstieg. Begründung: 1,96 Meter Körperlänge. Dies wurde mir auch für die Strecken FRA-JFK und EWR-SIN zugesichert, für SIN-FRA konnte nur eine Vormerkung angenommen werden.

 

Aufgrund der frühen Abflugzeit war die Nacht vorm Flug recht kurz. Um 05.00 Uhr habe ich mein Auto auf P6, auf dem man in HAM immer noch recht günstig parken kann, abgestellt. Der Busshuttle fährt auch um diese Zeit bereits aller 10 Minuten, so dass ich kurze Zeit später im Terminal war. Um 05.20 Uhr öffneten die Check In – Counter der LH. Trotz meiner trügerischen Hoffnung, dass ich gleich die Boardingcard für den JFK-Flug mitbekommen würde, wurde ich eines besseren belehrt: Star Alliance hin, Statuskunde her – die Boardingcard gibt’s erst in Frankfurt. Danach dann durch die Sicherheitskontrolle und in der LH-Lounge einen ersten Kaffee und etwas Gebäck, früher hätte ich auch nichts runter bekommen. Um 05:45 Uhr ging es dann zu Gate C16 zum Flug.

 

21.07.2004 06:05 Uhr

LH 001 HAM – FRA

A 300-600 B4-605R ‚Fürth’ Kennung D-AIAX

Sitzplatz D20 Economy Class, Auslastung C / Eco 100%

 

Das Boarden ging sehr schnell, die Maschine war auch recht spärlich (ca. 50% ) besetzt. Dann kam aber eine Durchsage, die für mich später noch Konsequenzen haben sollte: Der Kapitän meldete aus dem Cockpit, dass aufgrund eines Defektes der nachfolgenden LH 003 noch 150 Paxe auf diese Maschine umgebucht worden sind und sich dadurch der Abflug auf 06:25 Uhr verzögern würde. Die Maschine wurde dann auch bis auf den letzten Platz gefüllt und um 06:30 Uhr gab es den von mir sehnlichst erwartenden Pushback. Um 06:40 hoben wir ab und der Kapitän teilte uns mit, dass wir nun schnell auf dem direkten Weg nach Frankfurt fliegen würden und die LH-Zentrale sich bei der Anflugkontrolle bemühen würde, uns im Landeanflug zwischen die anderen anfliegenden Maschinen dazwischen zu schieben. An Bord gab es den üblichen Getränkeservice, ich nahm wie meistens einen Tee und einen Tomatensaft. Dann kamen die Ansagen mit den Anschlussflügen (SIA nach JFK Gate C13) und die Mitteilung, das alle Passagiere nach Graz und Genf bereits auf spätere Maschinen umgebucht worden seien. Auf meine Frage, ob es möglich sei, SIA über die Verspätung zu informieren, und das ich zwar gebucht aber sei, mir aber LH in HAM keine Bordkarte ausstellen konnte, wurde mir mitgeteilt, dass wäre nicht möglich. Ich solle mich aber in FRA direkt an das Bodenpersonal am Ankunftsgate wenden. Das mit dem Einfädeln funktionierte dann auch nur zum Teil: Eine Schleife mussten wir doch ziehen, um dann um 07:30 Uhr von Osten kommend auf der Landebahn Nord einen ganz weichen Touchdown hinzulegen.

 

So weich wie der Touchdown war, so irre hart waren dann die Bremsmanöver. Erst dachte ich: Crash, gleich knallts! Aber nahm der Kapitän nur gleich die erste kurze Abfahrt in Richtung Terminal und wir dockten bereits um 07:35 am Terminal A, Gate 21 an. Schnell raus aus der Maschine und zur Bodencrew. Am Gate 21 erklärte man sich für nicht zuständig, dafür seien die LH-Transfercounter besetzt. Ich also zum Transfercounter am Tunnel zum Terminal B. Dort waren von 4 Desks nur zwei besetzt und jeweils eine Mutter einer Schlange davor. Wenn ich mich da angestellt hätte, wäre der Flieger weg. Also ich die Treppen nach unten quer durch den Tunnel (die Laufbänder waren natürlich in Reparatur), die Treppen wieder nach oben. Der Transfercounter am Gate B1 war ganz geschlossen. Also weiter in Richtung C. Nun muss man ja von B nach C aus dem Sicherheitsbereich B raus und dann in C wieder rein. Das klappte dann auch recht zügig, nur half das nichts, der BGS war nur mit einem Schalter besetzt. Lange Rede kurzer Sinn, als ich um 0755 am C 13 stand, erklärte mir die LH-Mitarbeiterin am Counter, dass mein Sitzplatz bereits anderweitig vergeben sei. Man sei davon ausgegangen, dass ich nicht mehr komme. Mein Einwand, dass es nun mal keinen früheren Flieger ab HAM gebe und die Verspätung ausschließlich LH zu verdanken sei, interessierte nicht wirklich. Ohne ein weiteres Wort übergab sie mir die Bordkarte und wünschte mir dann noch vollkommen regungslos „einen guten Flug“. LH-Kundenumgang wie er leibt und lebt! Ich glaube, da ändert sich nie was….

 

21.07.2004 08:30 Uhr

SQ 26 FRA-JFK

Boing 747-412 Megatop Kennung 9V-SPJ

Sitzplatz 54H (ex 49H) Economy Class, Auslastung Eco >95%

 

An Bord versuchte ich mein Glück noch beim Steward. Er nahm meine Bordkarte, musterte meine Länge von oben bis unten, lächelte und versprach, es zu prüfen. Wenig später kam er bedauernd zurück und gab mir meine Bordkarte mit der Bemerkung, dass leider bereits alle Plätze belegt sind, zurück. Er versprach aber, den Platz 54J umzubuchen, um mir und meinen Fensterplatz-Nachbarn mehr Beinfreiheit zu ermöglichen. So kam es dann auch, der Platz wurde nicht belegt.

 

Noch vor dem Start gab es bereits ein Getränk (Wasser, Orangensaft oder Apfelsaft). Mit 10-minütiger Verspätung sind wir um 08:40 Uhr vonm Gate los und um 08:50 Uhr hoben wir von der Nordbahn in Richtung Westen ab. Sobald die Anschallzeichen erloschen waren, verteilten die Flugbegleiter/innen nacheinander die Kopfhörer, die Amenity Kit Bags, die Speisekarten und zum Schluss heiße Tücher.

 

Der Service und das Catering an Bord war wieder –wie bei SIA bekannt- sehr gut. Ich entschied mich für Hühnchen Szechuan-Art mit Brokkoli und Reis, das Ganze mit einem Obstschälchen und Joghurt-Pfirsich-Kuchen abgerundet. Einen jungen Riesling dazu, zum Abschluss Kaffee – langsam besserte sich meine Stimmung. Meine Knie waren aber trotzdem immer noch ganz anderer Meinung. Da ich nicht schlafen konnte, habe ich das Video Programm gut genutzt. Es waren auch viele Filme in deutscher Sprache vorrätig. Das war mir so nicht in Erinnerung. Nach NY bin ich zuletzt im Februar 03 mit SIA geflogen, da gab es meiner Erinnerung nur 1 oder zwei Filme mit deutschem Ton.

 

Der Flug ging von Frankfurt in einer Höhe von 10.100 via Britische Inseln, Irland, südlich Island und Grönland in Richtung Labrador. Dann weiter zwischen Goose Bay und Corner Brook hindurch, über Bosten hinweg, direkt auf JFK zu. Der Gegenwind ‚baute’ sich von Anfangs 47km/h bis auf 125 km/h über Labrador auf und flachte kurz vor JFK wieder ab.

 

Gegen 08:00 Uhr NY-Zeit gab es dann den 2. Service. Auch hier habe ich mich –wie eintönig !- wieder für Hünchen entschieden: Hünchencurry Thai Art mit Reis, davor einen Salat von gebratenem Gemüse und hinterher ein Eis von Häagen Dazs. Einen Kritikpunkt gibt’s hier allerdings von mir: Der dazu gereichte Tomatensaft aus der Büchse war nicht wirklich der Genuss. Wenigstens das kann LH wirklich besser.

 

Um 10:28 Uhr erfolgte der Touch-Down und um 10:40 Uhr waren wir am Terminal 4 fest am Gate. Die Einreise erfolgte ohne Anstehen und ohne Probleme, der Zoll interessierte sich überhaupt nicht für mich.

 

Da ich ja nun allein und privat in NY war und Zeit hatte, habe ich mir erst einmal JFK als Flughafen angeschaut. Mit dem neuen AirTrain hat man auch einen herrlichen und kostenfreien Blick über die gesamte Anlage. Interessant war für mich, dass, obwohl JFK und EWR ja die gleiche Port Authority haben, sie gänzlich unterschiedliche Systeme eingekauft haben. JFK ist ein klassisches Schienenbahnsystem und EWR ein gummibereiftes Fahrbahnsystem, beide Systeme führerlos. Falls jemand der geneigten Leser zu Technik, Kosten, Hersteller und Entscheidungsgründen nähere Informationen hat, bitte mal posten. Interessant fand ich auch, das am geschlossenen Terminal 5 immer (noch) schön die TWA-Logos prangen. Ich hab dann im Terminal 1 noch etwas gegessen (mit Blick aufs Vorfeld, Piste und Jamaica Bay) und bin dann via Howard Beach Station mit der Subway nach Manhattan.

 

Das Zimmer hatte ich mir im Quality Hotel on Broadway in der Upper West Side (72$ ohne Frühstück zzgl. Steuern) gebucht, die W.96th Station direkt vor der Haustür. Ich kannte das Hotel bisher nicht, es war sehr laut, da die Fenster alt und nicht dicht waren und das Zimmer war auch schon etwas abgewohnt. Aber leider waren im „meinem“ Hotel, dem Holiday Inn Midtown in der W.57th an dem Tag keine Zimmer mehr frei.

 

New York habe ich dann klassisch touristisch durchgeführt: Central Park, Carnegie Hall, Rockefeller Center, Empire State Building, Union Sqare, Ground Zero, Battery Park usw.. Am Abend dann erst ein Konzert im Lincoln Center und dann der Times Square. New York ist eben wirklich und immer wieder beeindruckend. Für alle die es interessiert: der 1-Day-Fun-Pass von MTA kostet zur Zeit 7$ und der 2-Tages-Pass von Water-Taxi 20$. Das Water-Taxi ist für mich ein kongeniales Angebot: Hier kann man (Hop On, Hop Off) auf kleinen taxigelben Katamaranen von der W.44th St. den Hudson River herunter einmal rum um Manhattan, den East River durch die vielen Brücken wieder hinauf bis zur E.90th in die Upper East Side fahren. Irre Ausblicke auf Manhattan eingeschlossen. Nur halbwegs seefest sollte man schon sein, den die Touren gehen auch südlich um Governors Island bis nach Red Hook und Brooklyn Army Terminal und quer über den Hudson nach Paulus Hook, da kann es dann schon sehr winden. Meine beiden Tage wurden begleitet von blauem Himmel, Sonnenschein und bis zu 30 Grad Celsius, einfach Klasse.

 

Am Abend des zweiten Tages habe ich dann in der 42th. im Caffee (der EasyJet-Tochter ?) EasyNet meine Emails abgefragt und bin dann vom Busbahnhof direkt nach EWR. Auch hier für Interessierte: Die einfache Fahrt kostet 12$, retour 18$. Die Bahnverbindung ab Penn Station mit NJTransit und AirTrain kostet auch 12$.

 

Leider hat ja EWR weder eine FTL- noch eine AirPlus-Lounge, so dass ich nach einem erlebnisreichen Tag in NY und vor dem Highlight der Reise eine Herrentoilette als Ort zum Umziehen und Frischmachen nutzen musste. Eine öffentliche Möglichkeit zum Duschen habe ich nicht gefunden. Naja, ging auch so recht gut. Eine Sache fand ich übrigens am hiesigen AirTrain noch recht interessant: Die Weichen verschieben sich hier nicht seitlich, wie in FRA beispielsweise, sondern drehen sich 180° horizontal um ihre Längsachse. So eine Technik habe ich bisher noch nicht gesehen.

 

SIA fliegt in EWR vom Terminal B ab und hat für diesen einen täglichen Abflug auch eine eigene Bodecrew. Insgesamt waren 6 Check In Schalter geöffnet, vier für die Raffles Class und zwei für Economy Executive. Das Check In wurde schnell und profesionell durchgeführt. Nur kurze Fragen zum Gepäck, keine Vorkontrollen oder Interviews. Meine Sitzplatzreservierung ging ok.

 

22.07.2004 23:00 Uhr

SQ 22 EWR – SIN

A340-541 Leadership Kennung 9V-SGA

Sitzplatz 34C Executive Economy, Auslastung C 100%, Eco ca. 80%

 

Die Maschine stand am Gate B65. Auf der Boardingcard war zwar 22:15 Uhr als Boardingszeit aufgedruckt, aber es ging erst um 22:40 Uhr los. Hier wurde durch Security noch einmal die Pässe kontrolliert und dann ging es an Bord.

 

Auf den ersten Blick wirkte alles etwas unspektakulär, auch wenn durch die 2-3-2 Bestuhlung die Kabine natürlich größer wirkt. Erst als ich mein Handgepäck verstaut hatte und Platz nahm, merkte ich den Unterschied in der Breite der Sitze. Na ja und Beinfreiheit hatte ich sowieso am Notausgang. Um es vorweg zu nehmen: Ich habe mich während des Fluges auch mal auf einem ‚normalen’ Sitz Platz genommen und hatte mit meiner Länge überhaupt keine Probleme. Ein wirkliches Klasse-Produkt, was SIA da auf dem Markt hat. Ich habe mir allerdings die Frage gestellt, inwieweit sich 65 C- und 117 E- Plätze mit den Kosten und 4 Stunden Zeitvorteil rechnen. Der Cargomarkt ist mir allerdings auf dieser Strecke gänzlich unbekannt, aber natürlich nicht zu vernachlässigen.

 

Nachdem das Boarding beendet und das Sicherheitsvideo gezeigt war, meldete sich der Kapitän und gab bekannt, dass der Flug aufgrund meterologischer Bedingungen über Europa nach Singapore gehen würde. Also doch keine RTW! icon_cry.gificon_cry.gificon_cry.gif

 

Der Flug führte uns also wieder zurück nach Deutschland, dann später weiter über Tschechien, Ungarn, das schwarze Meer, das Kaspische Meer, über Kabul, Lahore und Dehli so quasi am Südrand des Himmalaja entlang und dann mit direktem Kurs auf Singapore. Das ganze mit rd. 850 km/h und auf 11.800 Metern.

 

Es gab vor dem Flug einen kurzen Service mit Orangensaft, Mineralwasser und Nüssen, um 23.10 Uhr wurden wir zurückgeschoben und 23:25 Uhr lösten sich die Räder von der Startbahn.

 

Nachdem die Anschnallzeichen erloschen waren, kamen diesmal die heißen Tücher zuerst, dann die Kopfhörer, das Aminity Bag und dann die Speisekarte. Hier stellte ich erfreut fest, dass nicht nur die Kabine ‚Executive Economy’ ist, sondern auch der Service. Andere Speisekarten mit anderem, gehobenerem Design und Menüs aus SIA’s International Culinary Panel, welches meines Wissens eigentlich der C- und F-Klasse vorbehalten ist.

 

Um 00:30 Uhr wurde serviert und ich entschied mich für einen Schinken/ Obstsalat mit Senfsauce, dann Hühnchen im eigenen Saft mit Kartoffelpüree und Sauerkraut mit Speck und Birne und zum Schluß Eiscrem. Das ganze abgerundet mit Brot, Butter, Käse und Cracker. Manchmal sind es ja die einfache Dinge, die bei einem Essen überzeugen: Und so kann ich sagen, dass ich noch in keinem Flugzeug einen solch herrliches Kartoffelpürree und so ein zartmildes Sauerkraut bekommen habe. Eine glatte 10,0 ! Mit drei Pluspunkten! Und 5 Sternchen! Es war einfach Klasse! Kreiert wurde das Menü übrigens von Alfred Portale, Küchenchef von Gotham Bar & Grill in NY. Kenn ich selber nicht, aber nach diesem Essen, werde ich beim nächsten NY-Trip nach dieser Lokalität Ausschau halten. Nach dem Essen habe ich mich ein wenig 'Bett'fertig gemacht und die nächsten Stunden geschlafen.

 

Nach 4 Stunden Schlaf habe ich mir ein Video reingezogen und dann ein wenig gelesen. Die Kabine war den ganzen Flug über komplett abgedunkelt und alle Fenster geschlossen. Die meisten schliefen auch noch. Nun begann mein erster Trip an die Bar, die noch völlig leer war und ich bestellte mir einen Kaffee und nahm mir einen Muffin. Die Bar selbst ist an der Backbordseite zwischen dem letzten Teil der Kabine und der Galley. Dazu gab es mittig hinter der Wand zur letzten Stuhlreihe eine Art Sidboard mit Wandregal auf dem ein sehr schöner Obstkorb, diverse Sandwiches, Cracker, Nüsse, Schokoriegel und, und, und ... aufgebaut waren. Später kamen dann auch noch Becher mit einer Instant-Nudelsuppe dazu, die aber leider nicht sehr schmeckhaft war. Dazu waren immer drei FB´s anwesend, wovon immer abwechselnd einer durch die Reihen ging und erwachenden Passagieren Snacks und Getränke anzubieten oder die dann später leeren Teller, Tassen, Dosen abzuräumen. Das war übrigens auf allen Flügen so.

 

Der Flug verlief absolut entspannt, man hat sehr viel Platz und durch die wenigen Passagiere herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre. Sehr angenehm und trotz oder gerade wegen der langen Flugzeit sehr zu empfehlen.

 

Um drei Uhr gab es dann den 2. offiziellen Service nach Menükarte. Diesmal entschied ich mich für Fruchtsalat in Champagnesyrup, geschmorte Rindsmedallions in 5 Gewürzen mit chinesischem Gemüse und Eiernudeln. Zum Abschluß gab es Fruchtjoghurt und dazu Brötchen, Butter, Käse etc. Danach habe ich mir dann noch das Herpa-Modell der A340-500 gekauft und mir die Urkunde für den Langstreckenflug ausstellen lassen. Um 05:35 Uhr landeten wir in Singapore und waren kurze Zeit später am Gate F 52 fest. Schön ist bei dem Flug auch, dass man seine Uhr (mit Ziffernblatt) nicht umstellen braucht. Der Zeitunterschied zwischen NY und Singapore ist genau 12:00 Stunden.

 

Da noch alles dunkel und nichts zu sehen war, habe ich den Transitbereich nicht gleich verlassen und habe mir den Flughafen erst einmal angeschaut. Beeindruckt war ich von der vollen Geschäftigkeit und gleichzeitigen 'Lautlosigkeit' des Flughafens. Mir kam manchmal der Vergleich von einer überdimensionalen Lounge in den Sinn. Später habe ich in einem Flughafenprospekt gelesen, dass der Flughafen selbst die Begriffe wie Transferlounge, Transitlounge usw. benutzt und sah mich in meinem Gefühl bestätigt. Nachdem ich an einem der vielen freien Internetterminals meine Emails abgerufen hatte, versorgte ich mich mit einem Kaffee und besorgte mir einen bequemen Sitzplatz mit Blick aufs Vorfeld. Es wurde gerade hell und gleichzeitig zogen tiefschwarze Regenwolken über den Flughafen. Es wurde somit erst kurz hell und wenige Augenblicke später fast wieder ganz dunkel. Und dann kam der Regen, der so heftig war, das ich die Flugzeugabfertiger wirklich bedauerte. Aber wahrscheinlich kam das nur mir als unwissenden Ausländer so in den Sinn. Die Kollegen dort kennen wahrscheinlich solche Wetterlagen zur Genüge.

 

Der Skytrain ist als Sightseeing gar nicht geeignet, da er 'landseitig' zwischen T1 und T2 verläuft und keinerlei Ausblicke auf Rollfeld und Flugzeuge zulässt.

 

Mit der MRT bin ich dann später zum Hotel gefahren. Gebucht hatte ich auf Empfehlung im Swisshotel Merchant Court (Danke dymocks!). Eigentlich wollte ich nur mein Gepäck abstellen, aber sie hatten bereits ein Zimmer frei und so konnte ich schon einchecken. Ich bekam ein sehr schönes Zimmer, allerdings nicht zur Pool- sonder zur Straßenseite. Das Zimmer war schon geräumig, mit Kingsizebett, Sitzecke und Bad mit Wanne. Der Preis war mit 160 S$ für ein Einzelzimmer mit Frühstück und dreifacher Punktegutschrift beim SwissTravelClub vollkommen ok. Nach dem Flug lockte natürlich erst einmal die Wanne, was ich nicht hätte tun sollen, den kaum lag ich drin, forderten die 12 Stunden Zeitverschiebung ihren Tribut und ich schlief ein. Nach drei (!) Stunden Schlaf fand ich mich im kühlen Badewasser wieder.

 

Singapore selbst empfand ich als eine irre Kombination aus schwülheißen Klima, dauernden Geschäftigkeit, penibler Sauberkeit und westlichem Konsumdenken. Ich habe mir erst einmal mit dem SIA Hop-on Bus (3S$) einen Überblick verschafft und dann auch wieder klassisch die touristischen Highlights abgeklappert: Merlion Park, Singapore River, Botanis Gardens, Orchard Road, Old Parliament House, am Abend dann Suntec City Fountain. Dazu kommt ein längerer Spaziergang um die Marina Bay und ein Trip zum Kreuzfahrtterminal, aber schöne und interessante Schiffe waren leider nicht zu sehen. Den Rest der Zeit habe ich mit Essen, am Hotelpool und einem Shoppingversuch zu gebracht. Versuch deswegen, weil ich erstens grundsätzlich nicht viel von Shopping halte, zweitens eigentlich genug Anzüge im Schrank hängen habe, drittens es meine Hemdenmarken Omega und Eterna überhaupt nicht gab und viertens die angebotene Freizeitkleidung nur in kleinen Größen vorgefunden habe. So sind es nur drei italienische Seidekrawatten geworden. Aber ich war letztendlich auch froh, wieder von der Orchard Road weg zu sein.

 

Am 26.07.2004 ging es dann wieder zurück nach Deutschland. Mit dem vorgemerkten Platz am Notausgang ging leider nicht ok., aber G39 war vom Platz her auch ganz ausreichend. Vor dem Abflug habe ich meine letzten S-Dollar in eine Flasche Jonny Walker Black Label ‚getauscht’. Dann gings zum Flieger.

 

26.07.2004 14:05 Uhr

SQ 326 SIN - FRA

SIA 326 Boing 747 – 412, Kennung 9V-SMS

Sitzplatz 39 G, Economy Class , Auslastung Eco < 50%

 

Kurz vor dem Abflug erfolgte noch ein Gatewechsel von E 11 zu E4. Das Boarden ging sehr schnell, die Maschine war erstaunlich leer. Wahrscheinlich nehmen doch die meisten die Nachtmaschine nach FRA. Auch hier das gleiche Prozedere: Begrüßungsdrink mit Nüssen, Sicherheitsvideo und Take Off. Danach gings rund mit Aminitybags, Kopfhörern und Speisekarten. Sehr schön war, das SIA die deutschen Sonntagszeitungen an Bord hatte, in den Flughafenshops lagen noch die Freitags-Ausgaben. So wurde die Zeit mit der WAMS und der FAS noch kürzer. Beim Essen entschied ich mich für einen Nudelsalat mit Schinken, gebratener Kanton-Ente mit Pflaumensauce, chinesischem Blattgemüse und gebratenem Reise. Zum Abschluss gab´s dann noch Ananaskuchen und Kaffee.

 

Der Flug ging zurück wie gekommen und war ohne Besonderheiten. Wir hatten wenig Gegenwind, so dass wir sehr schnell Deutschland näher kamen. Nach zwei Videos und der Lektüre der Zeitungen gab es das zweite Essen, welches aus einem Bohnen-Tomatensalat, einem Barsch-Curry Thai-Art und Eiskrem bestand.

 

Um 20.00 Uhr landeten wir bereits in FRA (Nordbahn, aus Osten kommend) und standen dann längere Zeit auf dem Rollfeld, weil unser Gate noch nicht bereit war. 20:20 Uhr waren wir dann fest und konnten die Maschine verlassen. Da uns der BGS gleich an der Flugzeugtür in Empfang nahm, dauerte der Ausstieg geringfügig länger. War aber kein Problem. Nach dem ich mich in der LH-Lounge frisch gemacht hatte, versorgte ich mich im Airport-Supermarkt mit ein paar Lebensmitteln und frischem Brot und begab mich dann zum Gate A22, wo mein Weiterflug nach HAM starten sollte.

 

26.07.2004 21:50 Uhr

FRA-HAM

LH 032 A300-600 B4-603, ‚Lindau / Bodensee’ Kennung D-AIAH

Sitzplatz G30 Economy Class, Auslastung ca. 80%

 

Als die Boardingzeit heran war, gab die Bodencrew bekannt, dass sich der Abflug um ca. 20 Minuten verzögern würde, da sich die Crew noch im Anflug aus AMS befinde. Wenig später sah ich dann auch die Copilotin und zwei FB´s von A21 zu A22 laufen und über den Finger ins Flugzeug gehen.

 

Einige Zeit später kam auch der Kapitän und der Rest der Crew. Um 22.00 Uhr wurde geboardet. Als ich die Besatzung so von einem Flug zum anderen hetzen sah, war mir eigentlich schon klar, mit welch motivierter Besatzung ich den letzten Flug meiner Reise antreten sollte.

 

Aber weit gefehlt: Solch einen klasse Flug hatte ich bei LH noch nie! Die Crew war nicht nur dienstlich freundlich, sondern richtig nett, ging den Passgieren zur Hand, verstaute das Gepäck, machte ein bisschen Smalltalk; man merkte Ihnen allen einfach an, das Ihnen der Job Spass machte. Aber das Beste kam noch.

 

Nachdem das Boarding abgeschlossen war und alle Paxe saßen, kamen die üblichen Sicherheitshinweise. Natürlich interessierte das die meisten nicht wirklich. Sie waren in Gespräche vertieft oder die Köpfe waren hinter Zeitungen verschwunden, meiner Einer selbstverständlich inklusive! Aber was soll ich Euch sagen, so nach und nach tauchten alle Köpfe wieder hinter Ihren Zeitungen auf und die Gespräche verstummten. Die Purserette gestaltete die Ansage so charmant und mit einer Prise feinem Humors, dass auf einmal alle zuhörten. Man konnte nicht nur hören, wie sie selbst ins Mirkrofon lächelte, sondern sah auch, wie sich auch bei vielen Passgieren selbst ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Und das ganze danach ebenso gut auf English. Der Ärger um die Verspätung war eigentlich schon vergessen. Der Flug selbst war dann normal, bei mir wieder mit Tee und Tomatensaft, aber auch hier FB´s freundlich, unkompliziert und trotz des kurzen Fluges immer die entscheidenden 2-3 Sekunden für ein nettes Wort für den Fluggast. Als dann nach der Landung die Purserette mit ebensoviel Charme und Witz Ihren Spruch „Willkommen in Hamburg...“ beendet hatte, gab es sogar spontanen Applaus in der Kabine. Warum kann es eigentlich nicht immer so sein? Der Rest ist schnell erzählt: Durch den abendlich leeren Flughafen zum Ausgang, in den Bus zum P6 gesprungen, Auto gleich wieder gefunden und dann in Richtung Lübeck ab nach Schweden.

 

Aber das, das ist schon wieder eine andere Geschichte ...

 

Fazit: Ein toller Trip bei bestem Wetter und für den Flugpreis ein absolutes Schnäppchen. Das Highlight mit dem 345 war ein Highlight und allen, die bis Oktober noch wollen und können, kann ich nur zuraten. NY und Singapore sind tolle Städte, wobei das Klima in SIN mir schon etwas zugesetzt hat. Aber da bin ich kein Masstab, ich halte eigentlich schon Temperaturen von über 25 Grad für Körperverletzung und flüchte in den Norden. Die Flüge mit SIA waren alle super, und die Flight Stewardessen sind ja auch wirklich lecker anzusehen (Chauvi! icon_wink.gificon_wink.gificon_wink.gif ). Gelohnt hat sich das für auch gerade noch mit dem Meilen, da ich ja auch noch meinen FTL-Bonus bei SIA bekommen habe, damit ist es ja nun vorbei. Für alle M&M´s, dies interessiert: Gebucht ist das Ticket in Buchungsklasse B, es gibt also nach der neuen Regelung 100% Meilen. Aber eben keinen Bonus mehr.

 

Zum Schluß noch zwei betrübliche Sachen:

 

Zum einen bin ich von mir so eingebildet, dass ich glaube, das meines Mutters Sohn zu vielem zu gebrauchen ist. Aber zum Einen eben nicht, zum Fotografieren! Da habe ich zwei linke Pfoten, und die noch voller Daumen. Daher müsst Ihr leider auf Fotos verzichten. Aber bei http://www.airliners.net sind ja von allen Maschinen genug zum Anschauen da. Meine Bilder wären eh´ schlechter geworden.

 

Zum zweiten habe ich vor dem Trip bezüglich SafetyCards der 345 einige Mails bekommen. Einige haben mir sogar Geld angeboten. Da ich eh nur eine, na vielleicht zwei bekommen hätte, wem sollte ich sie geben? Daher gleiches Recht für alle und die Cards bleiben an Bord. Sorry Leute!

 

Ich hoffe, Euch hat mein erster Tripreport gefallen. Hauptsache, es war keinem zu lang(weilig) und er ist darüber eingeschlafen ....

 

Viele Grüße

FJAELL

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Fjaell am 2004-08-07 13:44 ]

Geschrieben

Hi,

 

 

Am Abend des zweiten Tages habe ich dann in der 42th. im Caffee (der EasyJet-Tochter ?) EasyNet

 

Ich wusste, als ich im Juni in NY war, nicht das EZY eine derartige Tochter hat, aber als ich dort auch in diesem Cafe' an der 42nd Street war und sah wie es von den Farben und von den Schriftzügen und dem Namen gestaltet ist, ist mir der Gedanke gekommmen, dass es wohl irgentetwas mit EZY zu tun hat. Ist das so?

 

Und mal ehrlich. Von den Zuständen da drinnnen und den Preisen, MUSS es was mit einem LCC zu tun haben icon_wink.gif

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

EasyInternetCafe.com gibt es in vielen grösseren Städten in Europa - vielleicht auch in NY?

Aufjedenfall hat Easynet.com nichts mit Easyjet und den ganzen anderen Konsorten zu tun!

Geschrieben

Habe Deinen Tripreport erst heute gelesen, kann Dir aber auf jeden Fall beipflichten: Der A 340-500 ist ein geiler Flieger. Bin zwar nur die kürzeste

Linienverbindung mit dem 345, nämlich CGK-SIN geflogen, aber dieser Flug machte Appetit auf mehr. Ich will mir diesen Trip (vielleicht auch von/nach LAX aus) auf jeden Fall geben. Ich bevorzuge jedoch die andere Verbindung. Soweit ich weis fliegt man da überwiegend mit Tageslicht und ich schau nun mal liebend gern die Welt von oben an.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Achtung, der Flug fand vor dem 01.08.04 statt, ich hatte Buchungsklasse B = 100% (+25% FTL-Bonus). B würde auch heute nioch 100% bedeuten, aber ich weiß natürlich nicht, ob B für den RTW heute noch aktuell ist. Reisebüro-Insider könnten Dir da vielleicht besser weiterhelfen ...

 

Fjaell

Geschrieben

Schade, daß Du keine Weltumrundung geschafft hast. Es dürfte aber recht oft vorkommen, daß der A340-500 über Europa nach Singapur fliegt.

 

Ich bin soeben aus Singapur zurückgekehrt, und habe auch im Swissotel Merchant Court genächtigt. Die Lobby mag zwar beeindruckend sein, die Zimmer (oder nur mein Zimmer) blieben hinter den Erwartungen. Das Swissotel wird teilweise als *****Anlage, anderswo als **** Hotel angeboten, ich würde den Zimmern nur *** geben.

Geschrieben

Also ich hatte nichts an meinem Hotelzimmer (Zimmer mit Einzelbetten zu Alleinbenutzung) auszusetzen, sehr groß, separater Vorraum, gut eingerichtet, nicht verwohnt, keine Gebrauchspuren, abends wurde das Bett ausgeschlagen, die Handtücher getauscht und die Baduntensilien erneuert. Und zur Begrüßung einen Obstteller. Frühstück war auch sehr gut.

 

Fjaell

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