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Gewerkschafter starten Web-Kampagne gegen Ryanair


Gast D-AIBH

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Geschrieben

aus http://www.spiegel.de - 31. August 2004

 

KRITIK AN ARBEITSBEDINGUNGEN

 

Gewerkschafter starten Web-Kampagne gegen Ryanair

 

Von Matthias Streitz

 

Es gibt keine Tarifverträge, keine Betriebsräte: Kritiker werfen Ryanair-Chef Michael O'Leary vor, eine Vendetta gegen Gewerkschaften zu führen. Nun hat ein internationaler Verband ein Protestforum im Web geschaffen - hier sollen Angestellte Ärger über Arbeitsbedingungen loswerden, notfalls anonym.

 

 

 

Website Ryan-be-fair.com: Hilfsmittel für die gewerkschaftliche Organisation

London - Die Internet-Seite mit dem Titel "Ryan be fair" ist ab heute für Außenstehende frei geschaltet. Sie ist größtenteils auf Englisch verfasst, bietet aber auch einen kleinen deutschsprachigen Bereich. Hinter der Kampagne steht die International Transport Workers' Federation (ITF), ein in London ansässiger Dachverband, der 600 Gewerkschaften aus über 130 Ländern vereint. Auch Ver.di aus Deutschland ist Mitglied und steht hinter der Aktion.

 

ITF-Generalsekretär David Cockroft sprach laut einer am Dienstag verschickten Mitteilung von einer "neuen Art der Kampagne" zur Lösung "eines alten Problems". Die nationalen Gewerkschaften zürnen seit langem, weil der Billigflieger sie nicht als Verhandlungspartner anerkennt. Für die 2300 Mitarbeiter gibt es keine Tarif-, sondern nur individuelle Arbeitsverträge. Die größte norwegische Gewerkschaft hatte unter anderem deshalb schon zum Boykott des Billigfliegers aufgerufen.

 

"Die Mitarbeiter trauen sich nicht"

 

Die Kampagne kommt für Ryanair zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Airline-Chef Michael O'Leary wehrt sich gerade gegen Bestrebungen von Piloten, sich der British Airline Pilots' Association anzuschließen. Erst im vergangenen Monat ging ein internes Memo durch die britische Presse, das ein Ryanair-Manager an Mitarbeiter gemailt hatte. Darin forderte er sie auf, ihr Geld lieber für "schnelle Frauen, langsame Pferde oder sogar fürs Windhunderennen" auszugeben als für Gewerkschaftsbeiträge. So seien ihnen immerhin "ein paar Minuten Spaß" garantiert.

 

 

 

REUTERS

Airline-Chef O'Leary: Ärger mit dem Pilotenverband

"Die Mitarbeiter bei Ryanair trauen sich nicht, den Kopf aus dem Fenster zu stecken", sagt ITF-Sektionschef Ingo Marowsky zu SPIEGEL ONLINE. Auch durch Äußerungen O'Learys entstünde der Eindruck, dass aktive Gewerkschafter ihre Karriere bei Ryanair gefährden. So gebe es zwar Ver.di-Büros am Flughafen Frankfurt - bisher aber falle es den Funktionären schwer, die Ryanair-Crews zu erreichen. Die Website sieht Marowsky als Hilfsmittel bei der Organisation: Angestellte können Kontakt zur ITF aufnehmen und würden an die zuständigen nationalen Gewerkschaften vermittelt. Sie sollen auch untereinander über Arbeitsbedingungen diskutieren können.

 

Ryanair: Gehälter über Branchenschnitt

 

Ryanair wollte am Dienstag keine detaillierte Stellungnahme abgeben. Die Airline veröffentlichte auf ihrer Website aber eine Tabelle, in der sie Gehälter von Mitarbeitern verschiedener Fluglinien auflistet. Das durchschnittliche Salär bei Ryanair wird dort mit 50.582 Euro im Jahr beziffert. Beim Billigkonkurrenten easyJet, der Gewerkschaften der ITF anerkennt, liege das Jahresgehalt im Schnitt bei 41.384 Euro. Als Quelle nennt Ryanair die jeweiligen Geschäftsberichte. Bei früheren Gelegenheiten haben Ryanair-Vertreter das Mantra verbreitet, die Airline sei "nicht anti-gewerkschaftlich, sondern Pro-Mitarbeiter".

 

 

ZUM THEMA IN SPIEGEL ONLINE

 

Ryanair-Chef O'Leary im Interview: "Klingt blöd - machen wir!" (28.05.2004)

 

 

Gewerkschafter Marowsky räumt ein, dass Ryanair bei der Bezahlung insgesamt "im Schnitt" liegt. "Aber das Paket stimmt nicht", moniert er - in vielen Detailfragen seien Ryanair-Mitarbeiter schlecht gestellt. So müssten die Flugbegleiterinnen ihre Uniformen selbst bezahlen, andere Airlines übernähmen zumindest einen Teil der Kosten. Bei easyJet gebe es regulär 30 Urlaubstage im Jahr, bei Ryanair seien es zehn weniger. Der Grund für den Unterschied laut Marowsky: "Bei easyJet gibt es einen ordentlichen Tarifvertrag."

Geschrieben

Wenn man bei Ryanair anfängt zu arbeiten ,weiss man sehr genau dass FR relativ gut bezahlt aber halt keine Gewerkschaften anerkennt-man akzepiert durch die Unterschrift auf seinem Arbeitsvertrag diesen Zustand.

Wenn man jetzt im Nach-hinein versucht doch gewerkschaftlich aktiv zu werden,sägt man sich den Ast ab auf dem man sitzt !Ich kann es nicht nachvollziehen dass man nicht mehr akzepiert was man vorher vollen Wissens anerkannt hat.

Ich schlage allen Mitarbeitern die voll auf Gewerkschaften abziehen vor, mal das Beispiel Alitalia zu analysieren.Wenn man sich darüber beklagt dass die Uniformen nicht bezhlt werden aber ich dafür 20 % mehr verdiene als bei Easyjet oder Germanwings- was soll das denn....????

Geschrieben

Dieses Anti-Gewerkschaftsgetöse im Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen bei Billigfliegern kann einem langsam auf den Zünder gehen!

Wenn ein MoL in Deutschland tätig werden und Geld verdienen möchte, hat er gefälligst deutsche Gesetze und auch Sitten zu akzeptieren. Einem Arbeitslosen, der dankbar einen Job bei FR oder im Hunold-Imperialismus annimmt, die Mitgliedschaft in einber Gewerkschsft zu verweigern, ist eine Frechheit und auch Erpressung.

Insofern halte ich einen solchen 'Arbeitsvertrag' für sittenwidrig und damit nichtig. Sowas in einen 'Arbeitsvertrag' zu schreiben, kommt einem politischen Betätigunsverbot nahe!

Natürlich kann und darf ein FR Mitarbeiter AUCH IM NACHHINEIN in eine Gewerkschaft eintreten.

Frauen dürfen ja auch schwanger werden, auch wenn sie das vorher 1000x versichert haben, dass sie nicht beabsichtigen, schwanger zu werden..

Geschrieben

Sorry, Arbeitsbedingungen bei Low-Cost Airlines hin und her (es bleibt offen, ob diese so viel "schlechter" sind als bei "normalen" Unternehmen)

 

Es herrscht (sowohl in Irland, GB als auch Deutschland) freie Arbeitsplatzwahl, d.h. wenn die Arbeitsbedingungen für den einzelhnen nicht annehmbar sind dann bleibt es ihm/ihr freigestellt das Unternehmen jederzeit zu wechseln...

 

Wenn man also mit dem Zustand des "Nicht-Vorhandenseins" gewerkschaftlicher Zusammenabeit nicht zufrieden ist und dadurch "ausgebeutet" wird, dann nix wie ins Internet und Stellenanzeigen durchforsten...

Geschrieben

Ich habe ja nix gegen Gewerkschaften nur sollten die halt Ihre eigenen Firmen gründen um dann den Mitarbeitern das totale soziale Packet anzubieten von denen die träumen.

In Frankreich haben wir z.zt. wieder mal totale Blockade von Korsika wegen der Gewerkschaften der Fähr-linie.Dass heisst seit vier Tagen geht nix mehr von oder nach Korsika.Familien verpassen den Schulangang der Kinder,Speditions-unternehmer verpassen Termine,heulende Familiendramen im Fernsehen weil man wegen der nich-operierenden Fâhren sogar Begräbnisse verpasst. Und wesshalb dass Ganze ????

Weil sich einige in der Hirarchie der SNCM "schlecht behandelt fühlen "

Solange kleine ,gewerkschftlich organisierte Gruppen die Macht ausüben um einen Grossteil der Bevölkerung als Geisel zu benutzen,solange haben die Gewerkschften für mich ausgespielt.

Mit den Mitgliedsbeiträgen der letzten zwanzig Jahre hätten die sich hunderte von Firmen kaufen oder gründen können um das Sozialparadies zu verwirklichen von denen alle träumen.Denn dass Geld kommt letzendlich immer von den Dummen die das Risiko eingegangen sind,Ihre eigene Firma zu gründen....

Geschrieben

Nix für ungut, aber die Ansicht, dass ich mich meiner Arbeitnehmerrechte begebe, wenn ich bei Ryanair anheuere, ist wirklich hahnebüchen. Empfehle einen Blick in die gute alte Verfassung, dort Art. 9 Abs.3 GG: "Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig." Drohungen, die Ryanair gegen Mitarbeiter ausstößt, sind daher schlichtweg rechtswidrig. Bevor falsche Ideen aufkommen - ich bin in Führungsposition tätig und habe deshalb keine grundsätzliche Leidenschaft für Gewerkschaftspositionen. Wo liegt das Problem von MOL ? Wenn Ryanair so toll ist, so toll bezahlt, alles Friede Freude Eierkuchen ist, würde doch kein einziger Mitarbeiter Mitglied in einer Gewerkschaft werden wollen... Und Southwest, als dessen kleiner europäischer Bruder sich Ryanair so gerne ausgibt, ist die Airline mit der höchsten Quote an Gewerkschaftsmitgliedern in den USA - und fliegt immer noch erfolgreich...

 

Die eigentliche Agenda hinter der aktuellen Diskussion ist, dass Ryanair in letzter Zeit verstärkt versucht, auf Kosten der Mitarbeiter zu sparen, indem man alle möglichen Kleinigkeiten auf diese abwälzt, die man in der Vergangenheit nocht getragen hat. Beispiele kann man genug in den einschlägigen Pilotenforen lesen. Dies stößt verständlicherweise dann bei den Mitarbeitern auf Missfallen, wenn man Gewinne anhäuft (und nicht an die Aktionäre ausschüttet) und sich die DIrektoren fette Boni genehmigen. Solange alles rosig ist, haben Mitarbeiter kein Problem, ohne Gewerkschaft zu sein....

 

Offizielle Lesart zum Thema Gewerkschaften aus einem Ryanair-Memo - das für sich genommen wieder einmal eine Geschmacklosigkeit aller erster Güte ist:

"We have no objection to any Ryanair pilot joining BALPA, the Taliban, the Monster Raving Loonies or indeed the Moonies. Each individual is perfectly free to join whatever organization he/she so chooses." (soll wohl witzig sein....). Und dann noch ein Tipp, was man mit den gesparten Gewerkschaftsbeiträgen machen könne: "If you want to waste £1,000 we recommend fast women, slow horses or even greyhound racing. At least you'll have a few minutes of fun."

 

Inoffiziell sieht das dann so aus, dass Piloten an der Basis STN zu Anti-Gewerkschafts-"Briefings" mit MOL einbestellt werden und mitgeteilt wird, dass diejenigen, die nicht erscheinen, ihre weitere Karriere und Beförderungen gefährden. In Dublin droht man den bisherigen Boeing 737-200 Piloten relativ unverhohlen damit, die neuen -800er von englischen Piloten fliegen zu lassen, die nicht in der Gewerkschaft sind, oder die Conversion nicht zu zahlen. Und schließlich hat es der große MOL auch noch nötig, dem Piloten-Forum PPRUNE rechtliche Schritte anzudrohen, wenn man dort einen Thread zum Thema Ryanair/Gewerkschaften nicht lösche....

 

Zum Thema "gute Bezahlung" kommt es im übrigen sehr auf die Sichtweise an: So zahlt Ryanair zB zumeist nur ein geringes Grundgehalt und dafür hohe Flugzulagen und Umsatzbeteiligungen. Addiert ist das alles ganz schön und gut. Allerdings ist zB in Schweden nur das Grundgehalt sozialversicherungsrechtlich relevant, etwa für Krankengeld oder Pension. Und dann sieht die Rechnung schon wieder anders aus. Angeblich hat Ryanair in Schweden den Großteil der schwedischen Kabinencrews wegen dieser Bedingungen sehr schnell wieder verloren und beschäftigt jetzt dort vor allem FAs aus dem Baltikum.

Geschrieben

Allerdings ist die mangelnde (bzw. nicht vorhandene)Kooperation mit Gewerkschaften beileibe nicht nur eine Sache von FR: Air Berlin und Herr Hunold scheren mindestens genauso wenig um Gewerkschaften wie FR/MOL.

Und das ganze ist ja nicht unbedingt branchengebunden, sondern fast überall vorzufinden.

 

Da ist es nur im Interesse der Arbeitnehmer entsprechend für ihre Interessen einzutreten. Sonst können wir die Zeit auch gleich wieder auf 1870 stellen...

Geschrieben

Ich finde es auch ziemlich unverständlich, wenn hier im Forum behauptet wird, es gäbe ja freie Berufswahl, und aus diesem Grund sollten Angestellte sich nicht für bessere Arbeitsbedingungen in ihrem Job einsetzen dürfen. Ich finde es sehr legitim, wenn sich die Mitarbeiter/innen dafür organisieren. Das das Ryanair, McDonalds und co nicht gefällt, ist auch klar, sollte aber kein Hinderungsgrund sein.

 

Auch Bemerkungen, die Gewerkschaften sollten sich doch die Firmen kaufen, und sie in Arbeitnehmerparadiese verwandeln, sind reiner Populismus. (Ganz abgesehen davon gehören die Gewerkschaften selbst -ironischerweise- mitnichten zu den sozialsten Arbeitgebern, dass muss in diesem Kontext auch mal gesagt werden.)

 

Also: Obwohl ich auf die alten konservativen Gewerkschafts-Herren hier im Ruhrgebiet auch nicht wirklich gut zu sprechen bin, hab' ich auf der angesprochenen Homepage schon meine Unterstützungs-Unterschrift als Ryanair-Pasagier geleistet.

 

Viele Grüße,

 

PvD

Geschrieben

Sicherlich haben die Gewerkschaften genauso viel oder wenig "Dreck am Stecken" wie die Arbeitgeberverbände oder manche ach so hochgelobten Arbeitgeber.

 

Aber, denen, die hier die ganze Zeit auf den Gewerkschaften rumhacken wünsche ich von ganzem Herzen eine Arbeitgeber, der solche Arbeitskonditionen bietet, wie es in den 50er gegeben hat...

 

So mit 6-Tage-Woche und mindestens 50-Stunden, wobei natürlich von unbezahlter Mehrarbeit ausgeht und von wegen mindestens 25 Tagen bezahlter Urlaub.

 

Viel Spaß dann...

 

Schwachsinn lass nach - den Freizeitpark Deutschland gibt es schon lange nicht mehr - außer in den Hirngespinnsten der Arbeitgeber...

 

Aber Herr Hunold muß ja über was nachdenken, bei der 3.Runde auf den Golfplatz auf Malle icon_razz.gif

Geschrieben

moin, sagt mal habt ihr nur hier im forum so eine grosse klappe wenn ihr gegen andere hetzt oder auch in eurer firma wenn es um die arbeitnehmerrechte geht? da bekommt ihr sich nicht die zähne auseinander oder? ist ja sehr leicht in der anonymität alles schlecht zu machen ( ich meine nicht speziell dieses thema sondern allgemein dieses forum- einer schreibt etwas und alle stürzen sich wie die geier drauf) in einem forum findet ihr es unverschämt das airlines kerosinzuschlag erheben ( habt ihr eigentlich schon mitbekommen das preiserhöhungen immer bis zum schwächsten glied in der kette durchgereicht werden ? nicht nur in der luftfahrt sondern in allen anderen bereichen auch) oder andere 3€ auf fixxpreise aufschlagen weil es dann nicht mehr billig genug ist und zum anderen müssen alle arbeitnehmer die ganz fetten tarifverträge haben. was bitte wollt ihr denn? wenn du dann an bord etwas ausser der reihe trinken möchtest, bekommst du dann zu hören das der flugbegleiter gerad seine ihm gewerkschaftlich/tarifrechtlich zustehende pause macht....

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sputter am 2004-09-08 10:12 ]

Geschrieben

Tariflich/gewerkschaftlich vorgeschriebene Pausen, die den betrieblichen Ablauf stören, sind Unsinn.

Kein Unsinn ist der Anspruch der Arbeitnehmer auf Pausen!

Die Kunst besteht einfach darin, beide Anliegen (Anspruch des Kunden & Anspruch des Arbeitnehmers) auf einen Nenner zu bringen. Und dabei machen es sich Arbeitgeber oft auf Kosten ihrer Angestellten etwas eifach...

Was die von Sputter angesprochenen Durchreichungen von Preiserhöhungen betrifft... Die muss man ja glücklicherweise nicht in allen Bereichen des Lebens akzeptieren.

Jedenfalls wird bei mir KEIN KEROSINZUSCHLAG durchgesetzt!! Flugreise entfällt! Aus&Basta!

Geschrieben

Gewerkschaften generell für alle Bereiche/Branchen schlecht zu reden macht keinen sinn, sicherlich haben Gewerkschaften ihre Berechtigung erworben (allerdings zumeist WEIT in der Vergangenheit), allerdings schränken sie die Flexibilität deutlich ein, was u.a. im Low-Cost Bereich als extrem dynamischen Markt extrem wichtig ist....

und zu den Pausen: auch der "sklaventreiber" FR bietet ausreichend Pausen (aus eigener Erfahrung bekannt), Urlaubs- und sonstige Regelungen sind sicherlich nicht unterdurchschnittlich (man darf das Gewerkschaftsparadies Deutschland, Italien und Frankreich nicht als Massgabe nehmen, sondern FR sitzt in IRLAND).... ansonsten kann ich (auch aus eigener Erfahrung icon_smile.gif) sagen, dass die Arbeitsbedingungen (Arbeitszeit, Gehalt, Pausen, Urlaub etc) mir beim Einstellungsgespräch mitgeteilt wurden/werden....

Also ist es meine eigene Entscheidung, diese zu akzeptieren oder mich woanders umzuschauen...

Sollten sich diese irgendwann verändern bleibt es immer noch MEINE Wahl, ob sie für mich akzeptabel sind, Flexibilität fällt hier schon wieder als Stichwort...

Besitzstandswahrung ist allerdings in Deutschland weit stärker verbreitet als schlagwort als Flexibilität....

Geschrieben

ich kann im grunde sputter nur recht geben: man kann nicht auf der einen seite immer neue forderungen aufstellen, und andererseits für die leistung immer weniger zahlen wollen! alles was höhere kosten verursacht(egal ob beim fluggerät,im service oder beim personal) kann nur über höhere ticketpreise reingeholt werden. und ich glaube,jeder hier im forum weiß, wie sensibel der markt auf höhere preise reagiert. ich denke mal, die mitarbeiter bei den genannten airlines sind selbstbewust genug,zu entscheiden,was im moment wichtiger ist: eine stabiele wirtschaftliche lage der firma-was ja auch sicherung des arbeitsplatzes heißt; oder egoistische wohlstandssicherung,was dann aber über kurz oder lang marktanteile kostet.

Geschrieben

Nur ist es im Fall Ryanair allerdings so, dass die Gesellschaft (angeblich) annähernd 1 Mrd. EUR auf der hohen Kante liegen hat und die Chefetage sich prächtig über Boni usw. bedient, während man trotz der guten Ertragslage auch auf Arbeitnehmerseite immer mehr an der Kostenschraube dreht. Da ist es schon nachvolziehbar, wenn sich Mitarbeiter fragen, warum sie Kosten wie Anreise und Unterbringung zu Schulungen, Uniformen usw. selbst zahen müssen oder gezwungen sind, ihre Medicals in ihrer Freizeit durchzuführen. Oftmals sind es ja nur Kleinigkeiten, die bei einer latenten Unzufriedenheit das Faß zum Überlaufen bringen und man fragt sich schon, ob es etwa schlau ist, Wasser nicht mehr umsonst an Personal abzugeben, wenn man 1 Mrd. auf der Bank liegen hat. Es geht aktuell nach meinem Verständnis auch weniger darum, dass die Einstiegsbedingungen schlecht sind (und dort kann das Argument "ich weiß worauf ich mich einlasse" begrenzt zählen), sondern um Eingriffe in den Besitzstand etwa der Piloten durch ein (angeblich) hochprofitables Unternehmen (das zudem keinerlei Dividenden ausschüttet, über die Mitarbeiter als Anteilseigner in gewissem Umfang am wirtschaftlichen Erfolg partizipieren könnten).

 

Es ist unbestritten so, dass viele die Chance zum Einstieg bei Ryanair verständlicherweise nutzen, es aber - so jedenfalls verschiedene Medien - bei Ryanair eine extreme hohe Fluktuation zB beim Kabinenpersonal gibt (ich habe irgendwo gelesen, angeblich 85%, was mir allerdings sehr hoch erscheint). Das kommt sicherlich nicht von paradiesischen Arbeitsbedingungen....

Geschrieben

@D-ABCC:

 

Ich möchte dir ausdrücklich widersprechen: Natürlich ist es mein Interesse als Konsument, für viel Leistung möglichst wenig zu bezahlen. Und natürlich ist es im Interesse der Arbeitnehmer/innen, möglichst gute Arbeitsbedingungen zu erkämpfen. Beides ist völlig legitim. Und wenn wir schon so eine komische (soziale?)Marktwirtschaft haben, die sich ja angeblich selbst regulieren soll, dann ist es auch nur richtig und notwendig, wenn sich die einzelnen gesellschaftlichen Interessensgruppen in ihrem Sinne organisieren. Das machen die Arbeitgeber, Mitglieder in politischen Parteien und sogar ganze Länder (z.B. OPEC) so, warum gibt es seit einigen Jahren ein solches Gezeter, wenn auch Arbeitnehmer von diesem Recht Gebrauch machen? Ich persönlich halte das für neoliberale Stimmungsmache.

 

@sputter

 

das gilt im großen und ganzen meiner Meinung nach auch auch für das, was du geschrieben hast. Zusätzlich möchte ich noch betonen, dass Preiserhöhungen von 5, 6, 7 oder 10 Euro pro Flug natülich auch von mir akzeptiert würden - wie wohl von den meisten hier. Wenn diese Erhöhungen aus marketingstrategischen Gründen aber als Kerosinzuschlag ausgegeben werden, um den Endpreis zu verschleiern, dann kann das doch kritisiert werden.

 

Im Übrigen finde ich, dass es sowieso endlich Zeit ist für die Besteuerung von Flugbenzin. Dass dann Schluss ist mit meinen Lowcost-Trips, deren Endpreise bisher immer zwischen 50 Cent und 29 Euro pro Flugstecke gelegen haben, nehme ich aus gesamtgesellschaftlichen Erwägungenen (Umweltschutz & Stärkung öffentl. Einnahmen) gerne in Kauf. Und natürlich wäre mir auch lieber, wenn die millionenschweren Subventionen nicht in die Flughäfen HHN, NRN und DTM fließen würden (die ich dennoch gerne nutze, so lange ich dort auf Kosten der Allgemeinheit abfliegen kann), sondern in die Stärkung des Sozialsystems, dass sich Deutschland nun ja angeblich nicht mehr leisten kann (oder besser gesagt nicht mehr leisten will).

 

Sorry, das war jetzt etwas Off Topic, aber bei der Diskussion um Gewerkschaften (deren Kritiker ich intern übrigens auch bin) kommt man eben schnell auf andere Themen. Ich finde es aber gut, wenn hier auch mal Platz für solche Themen ist. Es muss ja nicht überhand nehmen, dafür gibt's ja andere Foren.

 

Viele Grüße,

 

PvD

Geschrieben

ich glaube du solltest nicht äpfel mit birnen vergleichen. was regelt denn die OPEC? das du regelmässig mehr an den tankstellen verarscht wirst, im duett mit unserer bundesregierung ? aber du bist ja ein grosser gönner hab ich gerad gelesen icon_smile.gif und zahlst überall gern ein bischen mehr weil du so an die mitmenschen denkst. hoffentlich teilt deine geldbörse deine meinung. hast du überhaupt ne ahnung wie sich die kerosinpreise in den letzten jahren entwickelt haben? ich denke nicht, sonst würdest du nicht von marketingstrategien phantasieren. wo zahlst du eigentlich 50 cent für ein ticket? oder haste vergessen (wie einige airlines auch auf der ticketpreisseite) die steuern mit anzugeben? in berlin war gerad ne lustige radiowerbung von easyjet mit den specialpreisen von 99 cent nach paris bis 4,99 nach (ich glaube BUD) und dann zum schluss kam eine raue nicht mehr so gut verständliche stimme welche über die 22,50 steuern informierte.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sputter am 2004-09-09 00:45 ]

Geschrieben

@vanDusen: DU würdest gerne mehr bezahlen . für den nächsten flug 10, dann 50, dann 100 euro? meinst du, andere auch???

stell dir vor, du machst dich selbstständig,dein geschäft läuft gut,du stellst noch arbeitnehmer ein.

du würdest dir vielleicht (wenn überhaupt) von deinen mitarbeitern einen guten rat annehmen...aber von FREMDEN ??? -sicher nicht!!!

also lasst ( ALLE !)das geschwafel von außen. ich bin der meinung,jede firma (incl.arbeitnehmer)kann selbst über sich bestimmen! und solltest du ein BETROFFENER sein,ist ein persöhnliches gespräch mit deinem chef sicher besser als das gehäule hir im forum.

Geschrieben

D-ABCC, ich verstehe Dein Problem nicht ganz?! Was heisst hier "Fremde"? BR werden doch aus der eigenen Mannschaft der Mitarbeiter rekrutiert. Demnach sollte man davon ausgehen, dass Mitarbeitern einer company das Wohl ihrer Firma sehr wohl am Herzen liegt. Damit einher ginge natürlich die Mitarbeiterzufriedenheit.

 

Nicht immer ist es mit einem Gespräch mit dem Vorgesetzten einfach getan, wo wie Du es vorschlägst. Ich kenne Fälle, da ist das Verhältnis Mitarbeiter-Vorgesetzer so problematisch, da ist Mobbing im Spiel, etc. da hilft eben nur noch eine dritte Instanz.

Es geht nicht immer nur ganz lapidar um eine Gehaltserhöhung, wenn ein Mitarbeiter das Gespräch mit seinem Chef ersucht. Die Bedürfnisse sind vielseitiger, das kristallisiert sich ja bei FR gerade heraus. Wenn die Mitarbeiter mit ihrem Gehalt zufrieden sind bedeutet dies noch längst nicht, dass auch die Arbeitsrahmenbedingungen stimmen.

Geschrieben

mit "fremde" meine ich unter anderem die web-kampagne gegen FR. das ist keine initiative, die von mitarbeitern oder eines sich bildenden BR kommt, sondern wird von AUSSEN durch verschiedene gewerkschaften gesteuert. und es ist auch kein problem allein nur von FR ; hier im forum gab es schon genug diskussionen , wo man als AUSSENSTEHENDER den firmen und deren mitarbeitern die kompetenz der selbstbestimmung absprach.(denke nur an AB und GEXX )

Geschrieben

@sputter

 

was regelt die OPEC? Sie ist ein Interessensverband, durch den die erdölexportierenden Länder durch Absprache und gemeinsame Marktmacht für sich Vorteile herausholen. Obwohl du recht hast und der Vergleich hinkt, wollte ich nur sagen, dass ich es seltsam finde, wenn Interessensverbände auf allen Ebenen (national und international) ganz normal sind, es aber regemäßig Gezeter gibt, wenn Arbeitnehmer bestimmter Unternehmen sich ähnlich organisieren wollen.

 

Ich bin auch kein Gönner, und meine Geldbörse hat vor einem Jahr für mich entschieden, dass ich mein Auto abschaffe. Glücklicherweise wohne ich mitten im Ruhrgebiet, wo das dank gutem ÖPNV und Car-Sharing möglich ist.

 

Ich habe bisher insgesamt 4 Flüge für den Preis von 50 cent all inclusive gemacht: Jedes mal mit Ryanair im Dezember und Januar: HHN-Bournemouth/Bournemouth-HHN über Silvester/Neuhjahr und HHN-Shannon/Shannon-HHN über Weihnachten. Beides in den Jahren 2002/2003.

 

@D-ABBC:

 

Falsch, ich würde nicht gerne mehr bezahlen, im Gegenteil. (Das habe ich ja auch geschrieben.) Und mich nervt ja auch gerade, dass Fremde sich immer einmischen und den MitarbeiterInnen verbieten wollen, sich für ihre Interessen zu organisieren. Es geht mir doch gerade darum, dass die Arbeitnehmer selbst bestimmen können, was sie machen wollen.

 

Viele Grüße,

 

PvD

 

Edit: D-ABBC, da haben sich unser Postins überschnitten. Wenn die gewerkschaftliche Web-Kampagne nur von Außen kommt, dann ist sie doch so oder so wirkungslos und wird einfach verpuffen. Deshalb brauchst du dir da keine Sorgen zu machen, dann ist sie so irrelevant wie deine eigene private Homepage. Erst wenn sie von den Beschäftigten bei Ryanair mitgetragen und unterstützt wird, dann wird sie bedeutsam. Und deshalb verstehe ich deine Ängste auch nicht. MfG, PvD

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: vanDusen am 2004-09-09 12:12 ]

Geschrieben

@ D-AIBH

 

Deine Aussage, daß ein BR ja aus innerbetrieblichen Mitarbeitern kommt, stimmt zwar aber Du negierst völlig die darauf folgende Realität. Ich habe fast täglich mit unserem Betriebsrat zu tun und die gehen nicht mal aufs Klo, ohne vorher die Genehmigung des örtlichen IG Metall-Beauftragten einzuholen.

 

Fast jeder BR (wer Einwendungen hat wie "bei uns nicht" beachte bitte das "Fast" bevor er antwortet!)ist zwar körperlich betriebsintern. Die Worte (Worthülsen), Aktionen und Forderungen entstammen jedoch zu über 90% aus der Feder und Politik von AUSSENSTEHENDEN!

 

Auch dieses noch, bevor Ihr auf mich einschlagt: Ich bin nicht prinzipiell gegen Betriebsräte. In meiner letzten Firma haben wir sogar einen ganz phantastisch positiv denkenden BR gehabt. Ich möchte jedoch

-offtopic- eine kurze Geschichte erzählen, die das WAHRE Selbstverständnis von MANCHEN Brs berdeutlicht:

 

Ein Mitarbeiter ist für seinen Arbeitsplatz in der Produktion zu gut, er hat für die "einfachen" Aufgaben zu viel Talent. Die Entwicklungsabteilung braucht zeitgleich einen weiteren technischen Mitarbeiter. Na prima, dachten wir uns - der Mann geht in die Entwicklung. Er wollte gerne, die Entwicklung wollte ihn gerne und alles war prima, wir haben ihn versetzt und den BR darüber informiert.

 

3 Tage später kam eine Klage vom Gericht ins Haus wegen Verstoßes gegen das Betriebsverfassunggesetz. Laut Gesetz hätten wir eine interne Stellenausschreibung machen müssen, der MA (und alle anderen, die daran Interesse gehabt hätten) hätte sich darauf bewerben müssen und im Eventualfall hätten behinderte MA bevorzugt werden müssen. Und wenn wir dann über die interne Stellenausschreibung jemanden ausgesucht hätten, hätten wir dies dem BR zur Zustimmung vorlegen müssen und die hätten dann immer noch "nein" sagen können, weil sie einen anderen Bewerber aus irgendeinem Grunde vielleicht für qualifizierter gehalten hätten.

 

Es kam, wie es kommen mußte - wir mußten die Versetzung rückgängig machen. Auf die interne Auschreibung hat sich dann neben dem eigentlichen MA noch ein ehemaliges BR-Mitglied (mit deutlich geringerer Qualifikation!!!!!) gemeldet und der BR hat der Versetzung des MA nicht zugestimmt, man wollten den eigenen Mann da reinhieven. Jetzt liegt das ganze wieder zur Klage - diesmal von uns. Wird sich aber von alleine erledigen, weil der MA inzwischen gekündigt hat - er fängt bei einer anderen Firma in der Entwicklung an...

 

Soweit also dazu, was BRs alles so können, wenn der Gewerkschaftseinfluß zu groß ist und die BR nicht mehr nach Logik sondern nach "Prinzip" (wie sie es dann nennen) handeln. Ich hege ganz sicher keine Sympathie für MOL (seine Gesellschaft versuche ich als Geschäftsreisender zu meiden wie die Pest) aber in dem Punkt kann ich ihn ja schon teilweise verstehen...

Geschrieben

@kingair9:

 

Dein OT-Beispiel hat aber doch gerade nichts mit einer Einmischung von Außerhalb zu tun, sondern es geht um Klüngel und Seilschaften innerhalb eines Betriebes. Ich glaube, dass es das auch ohne BR gibt, nur dass dann wahrscheinlich die Chefetage besser klüngeln kann als bestimmte Arbeitnehmer/innen.

 

Soviel ich weiss, müsste auch nur bei gleicher oder besserer Qualifikation ein/e Behinderte/r vorgezogen werden - Das finde ich auch ok so.

 

Ansonsten ist es natürlich Mist, wenn gewählte Vertreter ihre Position mißbrauchen. Wenn das aber ein generelles Argument gegen Betriebsräte wäre (was es bei dir ja nicht ist) dann müssten wir mit der gleichen Berechtigung die Abschaffung des Bundestages, der Arbeitgeberverbände und der UNO fordern.

 

Viele Grüße,

 

PvD

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: vanDusen am 2004-09-09 13:45 ]

Geschrieben

@vanDusen

 

Mir ist schon klar, daß das Beispiel off-topic ist (habe ich ja auch geschreiben). ABER:

Du gehst an dem für mich entscheidenden Punkt in meiner letzten Mail vorbei.

 

Es ist (leider) die Erfahrung unseres und vieler anderer befreundeter Unternehmen, daß BR vor allem in IG Metall-kontrollierten Branchen sehr stark unter der Fuchtel der IGM stehen und eigentlich nur MArionetten dieser sind.

 

Dreimal darfst Du auch raten, wer die Klage gegen uns eingereicht hat? Klar, formell der BR aber wer hat den Anwalt bezahlt? Wer wurde vom BR beauftragt, die Interessen des BR vor Gericht wahrzunehmen (wer war also die Person, die auf der Klägerbank gesessen hat)? Und wer hat den BR wohl erst dazu gedrängt, Krawall wegen einer solchen betriebsinternen Formalität zu schlagen? Richtig! Die IGM...

 

Es ist also in der harten Realität nicht so einfach, BR und Gewerkschaften zu trennen. Und selsbt wenn man einen eigentlich vernünftigen BR hat, wird dieses teilweise von der IGM mit Methoden drangsaliert, die denen von Drückerkolonnen gleichen.

 

Zu sagen, daß BR ja eigenständig sind und die Gewerkschaft denen nichts gegen den Willen des BR reinredet ist so, als würde man sagen, daß die UdSSR keinen praktischen Einfluß auf die Politik

der staatsrechtlich eigenständigen DDR genommen hätte. Theroretisch stimmt's aber praktisch...

 

Daher:

 

BR alleine = okay.

BR unter "Führung" durch Gewerkschaft = nein, danke.

Geschrieben

Die Sache ist doch eigentlich ganz einfach: Es steht nicht im Belieben von Ryanair oder irgend einem Arbeitgeber, ob man in seinem Unternehmen einen Betriebsrat hat oder nicht. Es ist ein verfassungsrechtlich und europarechtlich abgesichertes Recht der Arbeitnehmer, sich zu organisieren. Wenn ich mir manche Argumente mir hier durchlese ("kann sich jeder aussuchen" usw.), müßte man konsequenterweise zu dem Ergebnis kommen, dass niemand Ryanair zwingt, in Ländern mit Personal tätig zu sein, in denen es diese Arbeitnehmerrechte gibt. Es hindert ja niemand Ryanair, künftig ihre Flüge von Nordkorea, Libyen oder den Fiji-Inseln anzubieten, wenn sie Probleme mit dem Recht auf gewerkschaftliche Organisierung haben. Da gibt es keine Probleme mit Gewerkschaften - allerdings auch keine florierenden Wirtschaften, die einem Kunden bescheren könnten...

 

Wenn ich keine Betriebsräte haben möchte, muss ich halt zusehen, dass ich meine Arbeitgeber so zufrieden halte, dass sie meinen, ohne Betriebsrat auskommen zu können. Wenn ich dann so dusselig bin, trotz 1 Mrd. auf der Bank und Zuschüssen von allen Ecken meine Arbeitnehmer mit Pfennigfuchserei gegen mich aufzubringen, darf ich mich nicht wundern, wenn die sich dann gewerkschaftlich organisieren. Da helfen dann auch keine großmäuligen Sprüche und Tiraden mehr.

 

Im übrigen hat das Verhältnis von MOL zu den Gewerkschaften quasi paranoide Züge. Empfehle das Studium der vor kurzem in Irland erschienen Ryanair-Historie einer Journalistin der Irish Times. MOL hat in der Frühzeit von Ryanair mal für mehrere Tage praktisch den gesamten Flughafen Dublin zum Stillstand gebracht, weil er wegen dem Gewerkschaftsbeitritt von einer Handvoll Ryanair-Gepäckverlader Amok lief. Seine Reaktion gegenüber den armen Mitarbeitern führte zu einem Sympathie-Massenstreik, der den Flughafen kollabieren ließ. Die Gepäckverlader sind immer noch in der Gewerkschaft, und Ryanair existiert immer noch....

 

Und nochmal der Hinweis auf Southwest Airlines, auf die Ryanair immer, wenn es paßt, verweist. Dort werden Mitarbeiter sogar ermutigt, sich gewerkschaflich zu organisieren, und die Gesellschaft hat ein deutliches Verständnis von sozialer Verantwortung und gutem Arbeitsklima. Hat es zum Untergang von SOuthwest geführt ? Offensichtlich nicht.

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