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Erfolgreiche Notwasserungen


Tecko747

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Geschrieben

Bekanntlich wird bei jedem Flug über Wasser der Gebrauch von Schwimmwesten demonstriert.

 

Gab es überhaupt seit Beginn der modernen Luftfahrt (B707/DC8) überhaupt schon einmal eine erfolgreiche Notwasserung eines großen Verkehrsflugzeugs?

 

Ich erinnere mich nur an die verunglückte Notwasserung vor den Seychellen.

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tecko747 am 2005-02-15 21:27 ]

Geschrieben

Bei der Notwasserung vor den Seychellen hat doch einer der Entführer, dem Piloten ins Steuerhorn gegriffen wodurch die Maschine mit der linken Tragfläche das Wasser zuerst berührte. Also hätte die Notwasserung wahrscheinlich geklappt. Wenn was falsch ist berichtigt mich bitte.

Geschrieben

Ehrlich gesagt, halte ich es für ausgeschlossen, daß eine Notwasserung gelingt.

Jetzt nicht "mal eben so" von der Bahn gerutscht, sondern z.B. mitten über dem Atlantik ein Doubble Eng. Failure.

Ich denke, das würde auch bei glatter See mit einigen Toten und einem zerbrochenem Flugzeug verbunden sein.

 

Es wird zwar immer behauptet, das einige Muster schwimmen- versucht hat das aber noch keiner.

 

Daher ist die Schwimmwesten- Demo, zwar ganz nett, aber im ernstfall würden die wohl nicht mehr als die Hälfte oder 2/3 der Paxe noch gebrauchen können.

Geschrieben

die bei Start oder Landung neben der Piste verunglückten Fälle, haben allesamt nichts mit einer Notwasserung im eigentlichen Sinne zu tun.

 

eine Notwasserung 'Ditching', also ein zwangsläufig abgebrochener Flug mit Landung im Wasser, ist schon eine sehr theoretische Angelegenheit wenn sie erfolgreich verlaufen soll... Ob sie bereits mit einem Verkehrsflugzeug auf offener See erfolgreich praktiziert wurde, weiß ich momentan nicht.

 

Es müßen auf jeden Fall ein paar günstige Faktoren wie Tageslicht und geringer Seegang hinzukommen.

Der CM2(F/O)würde im Notfall einen detaillierten Mayday Notruf mit Position, Kurs, Geschwindigkeit, Höhe, Situationsbeschreibung und Absichten, sowie Zeit und Position des erwarteten Touchdowns, Flugzeugtyp, request von SAR (search and rescue) etc., absetzen.

Der Transponder wird für den Emergency Fall auf 7700 gesetzt und wenn möglich unterstützt der CM2 seinen CM1 mit einem Kurs Richtung Land oder zum nächsten Schiff.

Um den Flieger leichter werden zu lassen, wird solange es geht Fuel verbraucht oder abgelassen (bei Maschinen wo das funktioniert). Das erhöht die Schwimmfähigkeit später und erlaubt eine geringere VREF - Minimalgeschwindigkeit bei ausgefahrenen Flaps.

Zum ditching wird KEIN Gear ausgefahren. Die APU (Versorgungsturbine im Heck) bleibt abgeschaltet damit die 'Air Inlet' Klappe verschlossen bleibt. Um weitere Öffnungen am Flieger zu verschliessen werden noch einige Schaltungen vorgenommen (z.B.) Outflow Valve etc.

In der Kabine werden natürlich ebenfalls sämtliche Vorkehrungen getroffen und im Cockpit wird unmittelbar vor Touchdown nochmal eine genaue Position an ATC übermittelt.

So bei 150 ft sollte mit voll ausgefahrenen Klappen entgegen des Windes mit 200-300 Fuß pro Minute Sinkgeschwindigkeit und nahe der Vref, der (Final Approach icon_smile.gif stabilisiert sein. Im Idealfall setzt man nach dem Flare parallel der Wellen/Wogen auf. Engines dann auf Idle und Cutoff. Die Fire Bottles werden abgeschossen weil mit severe damage und Feuer in den Motoren zu rechnen ist. In welchem Zustand der Flieger sein wird und wie lange er sich über Wasser halten kann ist natürlich nicht vorherzusagen und daher wird unverzüglich eine Evakuierung über die Notrutschen (die in einem Ditching Fall als Rettungsboote fungieren) eingeleitet.

 

Also wie man leicht sehen kann, alles sehr sehr theoretisch und ich schließe mich den Zweifeln von 'Flaps full' an. Bei entsprechend guten Bedingungen mit einer kleinen Chance das es überwiegend gut geht.

Aber Nachts und bei hohem Seegang...

Geschrieben

Soweit ich mich erinnere gab es erfolgreiche Notwasserungen einer ROYAL DUTCH AIRFORCE P-3 Orion (floatete ca. 15 Minuten) und einer BRITISH ROYAL AIRFORCE NIMROD.

 

Halte die Chance für eine erfolgreiche Notwasswerung mit Evakuierung für sehr niedrig.

Aber auch in der Fliegerei:

Die Hoffnung stirbt zuletzt! Be positiv!

Geschrieben

Einfach mal DITCHING OF AIRLINERS googeln. Da gab es mal eine Notwasserung einer Tu134 auf der Newa sowie eine DC9 der ALM und die ET 762, das wars dann aber auch mit Überlebenden.

 

Außerdem weiterhin einige interessante Artikel zum Thema.

Geschrieben

Neben der ALM und CAL gabs auhc noch einen Fall, indem der Flieger wieder repariert wurde.

 

1968-11-20

JAL DC-8 / JA8032

 

Geriet im Final auf SFO im Nebel zu tief und landete in der Oakland Bay.

Keine Toten.

 

Während der "Golden Age" gabs Ditchings zu hauf, vor allem Typen wie L-1049 und B377 waren dafür berüchtigt.

Heutzutage ist dies zwar recht unwahrscheinlich geworden, jedoch nicht ausgeschlossen. Vor ein paar Jahren gelang einem TSC A332 mit knapper Not eine Notlandung iauf den Azoren nachdem beide Triebwerke ausfielen... 15 Minuten früher wäre ein Ditching unabwendbar gewesen.

Geschrieben

Das Prozedere, dass von Flymuc beschrieben wurde entspricht den Vorschriften (nur, parallel darf nur bei light wind and light/ heavy swells, into the waves at heavy winds and high waves gelandet werden).

Bei großen Passagierflugzeugen könnte ich mir aber vorstellen, dass nach dem Touchdown der Widerstand Wasser - Wing/ Engine so groß wird, dass die Tragflächen flöten gehen (wie Spoiler, die nach der Landung einen Widerstand erzeugen und das Ftugzeug zum Stillstand bringen). Dadurch wäre dann ein wichtiger mit Luft gefüllter Träger futsch, der das Flugzeug eigentlich über Wasser halten sollte. Selbst wenn das Flugzeug die Landung überstehen sollte, denke ich, dass unmittelbar danach eine Panik ausgelöst werden würde, Schwimmwesten würden im Flugzeug aufgehen etc... Ein schwer vorstellbares Szenario. Hoffen wir, dass sowas selten, besser nie vorkommt.

Geschrieben

Ich erinnere mich noch schattenhaft an eine Geschichte aus unserem Schul-Lesebuch (5. oder 6. Klasse, ca. 1979), in der die offensichtlich einigermaßen glimpfliche Notwasserung einer Air France Constellation im Mittelmeer während der 50er Jahre nachgezeichnet wurde:

 

http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19530803-0

 

Die Maschine blieb bei der Wasserung äußerlich intakt und schwamm auch noch eine ganze Zeit, trotzdem ertranken einige Passagiere.

 

Diese Cargo-707 schwamm fast einen ganzen Tag lang, ist noch gar nicht so lange her:

 

http://www.avweb.com/news/news/182363-1.html

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