Henning Geschrieben 25. Februar 2005 Melden Geschrieben 25. Februar 2005 Hallo Leute! Am 05. Februar war es endlich soweit und meine Freundin und ich flogen in den wohlverdienten Urlaub nach SFO und auf die hawaiianischen Inseln. Eigentlich wollte ich ja meine Executive Club Meilen für den Flug verwenden, aber in der Economy Class empfinde ich das Verhältnis einzulösender Meilen zum direkten Preis doch recht Mau. So hätte DUS-SFO mit BA 450 Euro gekostet. Hätte ich meine Meilen eingesetzt, wären pro Person 50.000 Meilen weg und hätte immer noch 120 Euro Steuern und Gebühren zu zahlen. Ich finde, dass mehr als 330 Euro 50.000 Meilen schon wert sein sollten. Deswegen habe ich Sie als Upgrade eingesetzt und wir sind dann Business geflogen. So ging es dann Anfang Februar von DUS aus los. Die BA-Lounge in Düsseldorf ist wirklich recht nett und geräumig. Sämtliche Getränke , die es in einer guten Bar gibt, laden zur Selbstbedienung ein. Besonders gefreut hat mich aber, dass BA nur Dortmunder Bier in der Lounge ausschenkt. Andereseits wär mir Düsseldorfer Bier in einer Dortmunder BA-Lounge natürlich lieber. Mit einer 767 ging es dann nach LHR. Wir waren fast die einzigen die in C nach London geflogen sind. Dafür gab es aber wenigstens ein halbwegs vernünftiges Mittagessen und einen Sitzabstand von 31" zu 30" in der Economy. Super , oder?;) In LHR muss man, auch wenn man das Terminal nicht wechselt, erneut durch Sichherheitskontrollen. Dies dauert doch ganz schön lange. Nach einer halben Stunden waren wir dann in der BA-Business-Lounge im Terminal 1. Diese ist wirklich riesig und sehr komfortabel. Nach ca. einer Stunde machten wir uns auf den langen Weg zu unserem Gate und in das Upperdeck der wartenden 747. Die Sitzanordnung ist echt gut gelungen. Man sitzt mit seinem Partner praktisch Kopf an Kopf und einer fliegt rückwärts. Den Sitz kann man tatsächlich in ein komplettes schmales Bett umwandeln. Schön war außerdem, dass es gleich Champagner gab. Nachdem Start wurde dann auch recht zügig das Dinner serviert. Man hat bei einem drei Gang Menü jeweils die Wahl zwischen zwei bis drei Gerichten pro Gang. Außer dass das Essen auf Porzellan serviert wurde, konnte ich aber keinen großen Unterschied zur Economy-Class feststellen. Allerdings ist die Weinauswahl exzellent. Das Entertainmentprogramm fand ich etwas mittelmäßig. Hier gibt es zwischen Business-Class und Economy keinen Unterschied.Man hat die Wahl zwischen 12 Spielfilmen und 12 Audioprogrammen und zusätzlich ein paar Spielen wie Poker und Black Jack. Den Start eines Filmes kann man aber leider nicht selber bestimmen, was ich etwas schade fande. Nachdem Essen wurde der Service auch mehr oder weniger eingestellt. Man hat jedoch die Möglichkeit sich jederzeit von der Boardküche etwas zu holen, wobei unser Flugbegleiter extrem unmotiviert schien und man den Eindruck hatte, man würde ihn stören, wenn man z.B. einen Kaffee wollte. Als einen doch sehr großern Nachteil dieser Klasse ist allerdings zu sehen, dass man bei einem Fensterplatz zu den "Nachtruhezeiten" über den "Hintermann" seines Sitznachbarn klettern muss. Gerade wenn dieser schläft, ist es nahezu unmöglich diesen nicht zu wecken. Nun denn, kurz vor Landung gab es noch ein paar kleine Snacks. Nach ca. 11 h Flug setzten wir schließlich in SFO auf. Hier hat man als Business-Class Reisender doch den Vorteil als erster zu den Sicherheitskontrollen zu gelangen, welche in den USA doch recht lange dauern. So müssen Fingerabdrücke genommen werden und auch ein Foto wird angefertigt. Alles in allem kann ich getrost sagen, dass ich als Privatmann nie wieder Business fliegen werde. Bei einem Preisunterschied von 450 Euro zu 2750 Euro hätte ich doch bei weitem mehr erwartet als ein schmales Bett und zwei Glas gutem Wein. Nach zwei Tagen SFO ging es dann mit einer United 767 weiter nach Honolulu. Hier war ich vom Service sehr sehr überrascht. Auf dem 5.5 h Stunden Flug gab es nicht nur ein anständiges Essen. Die Flugbegleiter kamen wirklich permanent vorbei und reichten Getränke. Ich hatte dort eigentlich den Europa-LH-Standard erwartet. Nur ist das Entertainment-Programm etwas mau. Auf den 8 Audiokanälen läuft wirklich sehr komische Musik und nicht ein bekanntes Lied der letzten 30 Jahre. Eine Besonderheit bei United ist aber der Audiokanal 9. Hier kann man den Funk des eigenen Flugzeug mit dem Tower und anderen Flugzeugen mithören. Leider konnte ich nicht viel verstehen. Den Flugahfen von Honulu hatte ich mir eher kleiner vorgestellt. Neben den USA-Standard-Airlines (AA, CO und insbesondere United), sowie den einheimischen Aloha und Hawaiian, sah man vor allen JAL 747. Besonders auf der Hauptinsel Hawaiis, Oahu, sieht man auch fast nur Japaner. In Waikiki, direkt neben Honolulu, blieben wir die ersten 4 Tage in einem Zwei-Sterne Hotel. Hiervon und überhaupt von den Hotels in den USA mit wenig Sternen war ich sehr angetan. Das Zimmer dort war ,wie alle Hotels in denen wir waren, sehr groß und geräumig und es gibt bzgl. des Zimmers keine Unterschiede zu einem Hilton oder Sheraton. Insgesamt kann man sagen, dass auf Oahu wirklich eine Menge Trubel herrscht und man mit dem Auto fast nur im Schritttempo innerhalb Waikiki und Honolulu vorrankommt. Ein Mietwagen ist aber auf alle Fälle empfehlenswert, wenn nicht sogar nötig. Mit dem Bus kann man eigentlich nur innerhalb Honolulus vorwärtskommen. Ansonsten ist man ganz schön aufgeschmissen. In ganz Hawaii beträgt übrigens die maximale Höchstgeschwindigkeit von 55 Meilen pro Stunden, meistens aber nur 25-35. Die Hawaiianer tun mir diesbezüglich echt leid. Denn man kann auch innerhalbs Hawaiias lange Strecken zurücklgegen, was dann doch recht lange dauern kann. Vier Tage später flogen wir dann mit einer B717 der Hawaiian auf die 123 Meilen entfernte Insel Kauai. Bei Hawaiian gibt es übrigens nur noch den Self-Check Inn am Automaten. Sobald man alles eingeben hat, kommt jemand vorbei und nimmt einem dann das Gepäck ab. Der Flug dauert dann genau 19(!) Minuten von Startbahn zu Startbahn und als Verpflegung gibt es einen verpackten Becher Orangensaft., was mehr als ausreicht. Auf Kauai mussten wir dann festellen, dass unser eigentlich gebuchtes drei Sterne Hotel überbucht war und wir wurden in das 5-Sterne Sheraton Ressort upgegradet. Hiervon waren wir wirklich sehr enttäuscht. Normalerweise kostet dort ein Zimmer über 500 $ die Nacht. Es war aber wirklich nahezu identisch zu unserem Honolulu-Hotel mit zwei Sternen und 80 Euro die Nacht. Außerdem hatte es im Gegensatz zum ersten keinen Kühlschrank und die Anlage an sich hatte im Grunde nur einen schönen Garten und Pool. Dafür kostet im Sheraton eine Lasagne mal eben 28$. Na ja, wers mag;) Kauai ist wirklich eine unheimlich schöne Insel, wo der Tourismus noch relativ gering ist. Hier wurde z.B. auch Jurassic Park gedreht. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es allerdings nicht. Wiederum vier Tage später flogen wir dann über Honolulu und Maui (siehe mein anderer Bericht über Pacific-Wings) zur Big Island nach Hilo. Diese Insel ist so groß das sämltiche anderene 130 hawaiianischen Inseln zusammengenommen immernoch kleiner als die Hälfte dieser Big Island sind. Hier ist besonders erwähnenswert, dass es, neben Schnee auf den beiden größten Bergen, noch einen aktiven Vulkan gibt. Es ist wirklich beeindruckend, wenn man die einzelnen Lava-Ströme der letzten 30 Jahre ansehen kann. So sieht man überall auf der Insel "Flüsse" von "getrockneten" Lava. Nach einer Woche mussten wir dann leider wieder von Kona KOA, Bisg Island, nach Hause fliegen. Dieser Flughafen ist besonders klein und ist im wesentlichen unüberdacht. Man checkt ein und wartet dann praktisch in einem Hof auf den Flieger. Trotzallem gibt es von hier regelmäßige Verbindungen nach Japan und zur Westküste der USA. Der Flug mit der 767 von United war dann wieder sehr unspektakulär. Aufgefallen ist mir aber insgesamt bei der United das Alter der Flugbegleiter. Auf den Rückflug hatten wir zwei Begleiterinnen, die meines Erachtens deutlich älter als 60 Jahre alt waren. Mir tat es fast leid wie schwer die alten Damen noch schufften mussten. In SFO blieben wir dann noch eine Nacht in einem Airport Hotel und erkundeten am nächsten Tag noch den Airport bevor wir abends um 19 Uhr wieder mit der BA nach Hause flogen. Das internationale Terminal 3 von SFO ist heutzutage zwar unheimlich sauber aber auch sehr verwaist. Man merkt hier deutlich, dass der Tourimus in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat. Es gibt zwei Sicherheitsbereiche in diesem Terminal mit jeweils ca. 20 Gates. Trotzdem waren in unserem Bereich fast tote Hose und nur eins der ca. 8 Geschäfte hatte durchgängig auf. Die anderen öffnen nur eine Stunde vor Boardingschluss eines Fluges die Türen. Der Rückflug war ähnlich dem Hinflug. Die Business Lounge in SFO ist allerdings für zwei tägliche Flüge richtig groß und es gibt sogar eine seperate First Class Lounge und sehr komfortable Duschen. Dierser Flug war eher unspektakulär und ich hab 7 der 11 Flugstunden in meinem "Bett" geschlafen. Insgesamt finde ich die 747 schon ein tolles Flugzeug. Kann man mit diesem Typ eigentlich auch mal in stärkere Turbulenzen geraden und sie zum "schaukeln" bekommen? Hatte immer den Eindruck diesen Koloss bringt nichts aus der Flugbahn. Schließlich brachte uns dann gestern leider eine volle 757 der BA uns zurück nach Düsseldorf. Hawaii ist auf jedenfall eine Reise Wert. Durchgängige Flüge sind schon ab 850 Euro nach HNL zu haben. Es lohnt sich aber auch hier ein Preisvergleich für Flüge bis SFO / LAX und von dort weiter. Dann kann man auch je nach Dollar-Kurs den Preis auf 750 Euro senken. Trotzallem finde ich den Aufpreis von 2300 Euro bei BA zur Business-Klasse restingriert fast aberwitzig, aber wenn die Firma bezahlt würde ich natürlich nicht nein sagen. Es bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass bei meinen beiden Flügen im Upperdeck dieses zu gut 80 Prozent belegt war. Mich hätte zu gern die Auslastung in der First Class interessiert. Zu mindest auf dem Rückweg habe ich jedoch zwei Personen gesehen, die in dieser Klasse flogen. Viele Grüße, Henning PS: Mein Posting ist jetzt doch recht lange geworden. Sorry! Werde mich demnächst kürzer fassen. <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Henning am 2005-02-25 18:16 ]</font> <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Henning am 2005-02-25 18:21 ]</font> [ Diese Nachricht wurde geändert von: Henning am 2005-02-25 18:23 ]
speedman Geschrieben 25. Februar 2005 Melden Geschrieben 25. Februar 2005 Nein, bloß nicht kürzer! Die Länge war exakt richtig, der Bericht sehr gut zu lesen und informativ! Mach weiter so , ich träum schon vom nächsten Flug...
lars Geschrieben 25. Februar 2005 Melden Geschrieben 25. Februar 2005 Klasse Bericht!! > Kann man mit diesem Typ eigentlich auch mal in > stärkere Turbulenzen geraden und sie zum > "schaukeln" bekommen? > Hatte immer den Eindruck diesen Koloss bringt > nichts aus der Flugbahn. Klar, kann man diesen Koloss auch zum wackeln bringen. Auf meinem Flug mit der Thai Airways von Frankfurt nach Bangkok kam die 747-400 auch ein paar mal in Turbolenzen. Alledings immer zum falschen Zeitpunkt. Immer wenn wir gerade was zu trinken bekommen, dann sackt die Maschine ab und man hat sich bekleckert. Zum Glück, trinke ich mein Glas bei Turbolenzen immer sofort halb leer. Dann kann mir soetwas nicht passiern. Es ist aber schon erstaunlich wie die Crew in solchen Fällen schnell die Getränkeflaschen/Weinflaschen festhalten und in die Küche verschwinden. Ich hatte den Eindruck, dass man die Turbolenzen bei einer großen Maschine (747) heftiger zu spüren ist, als bei einer kleinen. Ist ja eigentlich auch logisch, da sie ja viel schwerer ist.
Tecko747 Geschrieben 25. Februar 2005 Melden Geschrieben 25. Februar 2005 Sehr schöner Bericht! Da bekomm ich richtig Lust auf meinen America-Tripp der in ein paar Tagen beginnt. Woran liegt es eigentlich, dass in den USA die Flugbegleiter meist deutlich älter sind als in Europa? Legen dort die Airlines nicht so großen Wert auf junges Blut?
touchdown99 Geschrieben 25. Februar 2005 Melden Geschrieben 25. Februar 2005 Gibt in den USA sehr strenge gesetzliche Regeln zur Altersdiskriminierung. Da kann man runzelnde Flugbegleiter nicht einfach ins Back-Office oder insgesamt entsorgen. Schöner Bericht. Bin auch demnächst auf Hawaii, wir können uns zusätzlich zu Oahu, Kauai und Big Island noch Maui. Kauai ust in der Tat ein bisschen ein Problem was Preis-/Leistung angeht..... Angebot und Nachfrage halt.
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