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airliners.de

Lufthansa und Swiss könnten doch fusionieren


Karl

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

@fv154:

 

Doch scho weder. ech han met dere tabälle kei neue ghälterschtrit welle afo, aber ech fende s doch interessant. Hoffe du verschtosch das...

 

Liebe Gruess vom Vierwaldstättersee uf Züri icon_smile.gif

 

@alle Nicht-Schweizer:

Probiert das obige gar nicht zu lesen

Geschrieben

Hoppla, jetzt tut sich ja auch in Österreich etwas:

 

AUA steht vor harter Übernahmeschlacht

 

Die geplante Übernahme der Schweizer Fluggesellschaft Swiss durch die deutsche Lufthansa macht österreichische Regionalpolitiker nervös: In Finanzkreisen kursiert hartnäckig das Gerücht, dass die Länder Niederösterreich und Wien fieberhaft am Aufbau eines "Österreich-Konsortiums" zur Beteiligung an den Austrian Airlines arbeiten. Damit soll verhindert werden, dass die Lufthansa nach der Swiss auch die heimische AUA schluckt.

 

 

 

Die beiden Länder haben mehrfach Interesse, einen Einstieg der Deutschen bei der AUA zu verhindern. Etwa jenes, den Flughafen Wien als wichtigste internationale Verkehrsanbindung zu halten. Die Lufthansa, die den Flughafen München zum "Drehkreuz Süd" ausbaut, hätte kaum Interesse, mit Wien ein zweites "Drehkreuz Süd" in unmittelbarer Nähe zu bedienen. Wien würde also nicht nur zum Zubringer für München und Frankfurt degradiert, sondern auch einen großen Teil seines Geschäftes verlieren.

 

 

Die Länder Wien und Niederösterreich sind mit zusammen 35 Prozent die größten Aktionäre am Flughafen Wien und fürchten um den Wirtschaftsstandort. Weshalb der Flughafen zusammen mit heimischen Banken ein "Österreich-Konsortium" schmieden soll, das die AUA - und vor allem den Flughafen - vor der Lufthansa "rettet". Angepeilt wird dem Vernehmen nach die Übernahme von zumindest 25,01 Prozent an der AUA. Mit diesem Anteil können wichtige Unternehmensentscheidungen - wie etwa der Verkauf - blockiert werden.

 

 

Die Flughafen-Führung will von derartigen Plänen nichts wissen und dementiert auf Anfrage der "Presse" Spekulationen, wonach der Flughafen bereits AUA-Aktien kauft. "Es ergibt keinen Sinn, wenn ein Flughafen eine Fluglinie kauft - und umgekehrt. Wir wollen die AUA nicht kaufen", lässt Flughafen-Vorstand Herbert Kaufmann ausrichten.

 

In Wien und Niederösterreich will man die Causa nicht kommentieren. Hinter vorgehaltener Hand ist freilich zu hören, dass die beiden Länder keinesfalls tatenlos zusehen werden, wie Österreich seine wichtigste Verkehrsanbindung zu verlieren droht.

 

Neben der erwarteten Konzentrationswelle in der europäischen Luftfahrtindustrie erhält die Übernahmefantasie auch durch den tiefen Kurs der AUA-Aktie neue Nahrung. Allein seit November vergangenen Jahres hat die Aktie 34 Prozent an Wert verloren. An der Börse ist die AUA knapp 255 Millionen Euro wert und damit nicht nur für große Fluglinien ein "Schnäppchen", sondern auch für private Investoren durchaus leistbar. In Wiener Finanzkreisen ist man überzeugt, dass auch letztere bereits zum Einstieg bei der AUA rüsten.

 

Fest steht, dass kein Interessent, der die AUA übernehmen will, an der Staatsholding ÖIAG vorbeikommt. Sie ist mit 39,7 Prozent größter Einzelaktionär der AUA. Dahinter folgen heimische Banken (Bawag, RZB, BA-CA), die zusammen 10,3 Prozent an der Fluglinie halten. Offiziell will die ÖIAG nichts von Plänen der Länder wissen: "Es gibt seitens ÖIAG kein Projekt in diese Richtung. Die ÖIAG ist laut Regierungsauftrag nicht zu einer Abgabe (von AUA-Anteilen, Anm.) befugt und kann daher zu diesen Themen auch nicht Stellung beziehen."

 

(Quelle: http://www.diepresse.com)

Geschrieben

Und schon wieder ich:

 

Schweizer befürworten Verkauf der Swiss an die Lufthansa

 

53 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind für einen Verkauf der Swiss an die Lufthansa. 31 Prozent sind dagegen und 16 Prozent unentschieden. Dies zeigt eine Umfrage im Auftrag des "SonntagsBlicks".

 

[sda] - Am deutlichsten für den Verkauf sind FDP- und SP-Wähler, während SVP- und CVP-Wähler skeptisch sind. Die Skepsis ist zudem in der Westschweiz grösser als in der Deutschschweiz: In der Westschweiz sind bloss 47 Prozent für den Verkauf.

 

Beim Entscheid möchten die Schweizer und Schweizerinnen gerne mitreden: 46 Prozent finden, das Volk sollte in einer Abstimmung über den Verkauf der bundeseigenen Swiss-Aktien befinden können. 26 Prozent möchten diesen Entscheid in den Händen des Bundesrates wissen, 22 Prozent in jenen des Parlaments. 6 Prozent haben keine Meinung dazu.

 

Am deutlichsten für eine Volksabstimmung plädierten Junge, Frauen sowie SVP- und SP-Wähler. In der Westschweiz möchten 52 Prozent abstimmen, in der Deutschschweiz nur 44 Prozent.

 

Wenn der Verkauf zustande kommt, soll es ein gutes Geschäft werden: 53 Prozent sind der Ansicht, der Bund sollte seine Aktien nur zum aktuellen Börsenkurs verkaufen. 27 Prozent finden, er sollte sie auch unter dem aktuellen Börsenkurs verkaufen. 6 Prozent möchten, dass er sie nötigenfalls kostenlos abtritt. 14 Prozent haben dazu keine Meinung.

 

Die Umfrage wurde zwischen Mittwoch und Freitag vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Isopublic im Auftrag des "SonntagsBlicks" durchgeführt. Befragt wurden 1002 stimmberechtigte Personen. Einzelne Resultate wurden bereits am Samstagabend veröffentlicht.

 

(quelle: bluewin.ch, blick.ch und SDA)

Geschrieben

Eine wirklich releflektierte Meinung dazu in der heutigen NZZ:

20. März 2005, NZZ am Sonntag

 

 

Kasten: Die Frage der Garantien

 

 

 

 

Der richtige Deal

Fakten aus den Verhandlungen über die Swiss: Warum die grossen Aktionäre an die Lufthansa verkaufen wollen und keine Garantien aushandelten

 

Als langfristig orientierter Investor bietet die Lufthansa der Swiss Synergieeffekte von total 300 Millionen Franken und dank zwei Langstreckenflugzeugen sofort rund 500 neue Arbeitsplätze für Zürich. Dafür gibt's einen tiefen Preis.

 

 

 

 

Birgit Voigt

 

Seitdem die Übernahmeabsichten der Lufthansa bekannt wurden, wird von manchen Kreisen ein mythisch verklärtes Bild der Swiss genährt: vom verachteten Nonvaleur zur verkannten Perle in 24 Stunden. Fassen wir nochmals zusammen: Seit drei Jahren fliegt die Swiss und hat in dieser Zeit die Flotte und das Personal fast halbiert. Das bestimmende Swiss-Aktionariat besteht aus Bund, Kantonen und Grossindustrie. Haben diese rein schweizerischen, volkswirtschaftlich denkenden Aktionäre, angetreten zur Arbeitsplatzsicherung, den Schrumpfprozess der Swiss aufhalten können? Und glaubt jemand ernsthaft, eine Streckengarantie, abgegeben zu Beginn des Unterfangens, hätte den Abbau verhindern können?

 

Hier sind einige Fakten, zusammengetragen aus zahlreichen Gesprächen mit ranghohen Swiss-Insidern und Airline-Experten.

 

Mythos 1: Es wurden keine Alternativen gesucht.

 

Der Verkauf der Swiss wurde vom Verwaltungsrat seit Monaten aktiv vorangetrieben, aus der Einsicht heraus, dass es für die Airline im Alleingang oder auch nur durch einen Allianzbeitritt mittelfristig keine Überlebenschancen gibt.

 

Der Swiss-Verwaltungsratspräsident Pieter Bouw hat im vergangenen Jahr intensiv Kontakte zu allen potenziellen Interessenten gesucht. «Wir wurden nicht überrannt von Interessenten.» Angebote von Risikokapitalgebern habe man nicht gesucht. Dem Verwaltungsrat war das Risiko zu hoch, dass diese Investoren bloss die Filetstücke der Swiss verkaufen wollten. Arbeitsplätze wären so nicht zu sichern gewesen. «Die Lufthansa war als einziges Unternehmen bereit, eine industrielle Partnerschaft einzugehen und das unternehmerische Risiko zu tragen. Sie stellte ausserdem nicht allzu viele Vorbedingungen.»

 

Mythos 2: Ein Allianzbeitritt ohne Verkauf der Mehrheit wäre besser.

 

Die Swiss braucht in den nächsten Jahren mindesten 700 Mio. Fr. an Investitionsmitteln. Sie kann diese Mittel nicht erwirtschaften. «Durch eine Allianz wären nicht genügend Einsparungen und Erträge erzeugt worden, um die Investitionen zu finanzieren. Der Swiss-VR wollte eine weitgehende Partnerschaft.» Der von Kritikern des Deals vorgebrachte Vorschlag, erst einmal in die schwarzen Zahlen zu kommen und dann aus einer Position der Stärke zu verhandeln, war dem VR zu riskant. Bleibe der Ölpreis so hoch wie derzeit bei 56 Dollar, sei das Ziel der schwarzen Null Ende 2006 trotz erfolgreicher Restrukturierung schon wieder gefährdet. Jährlich sinken die Durchschnittspreise in der Flugbranche um 3%, bei der Swiss gar um 6% und mehr. Eine weitere Abbaurunde aber würde die Swiss zur Aufgabe des Netzwerk- Konzeptes zwingen.

 

Mythos 3: Die Swiss ist viel mehr wert als den gebotenen Preis.

 

Der von der Lufthansa gebotene Preis wurde von einer Investmentbank für die Swiss und separat für den Bund von einer unabhängigen Investmentbank durch ein Gutachten, eine sogenannte «fairness opinion», geprüft. Wichtig für die Swiss-Verkäufer ist, dass eine Zusammenarbeit ein Synergiepotenzial für die Swiss von jährlich 300 Mio. Fr. ergäbe. Dabei ginge es nicht nur um Einsparungen, sondern um das Erschliessen von jetzt brachliegenden Ertragsmöglichkeiten.

 

Diese Möglichkeiten werden unterstrichen durch die Aussicht, dass die Lufthansa nach Abschluss des Deals der Swiss zwei Langstreckenflugzeuge zur Verfügung stellen könnte. Die Absicht ist mit der Auflage verknüpft, bei den anstehenden Verhandlungen mit den Pilotengewerkschaften deutliche Kostensenkungen zu erzielen. Aus einer Stationierung zweier grösserer Airbusse würden rund 500 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Flugzeuge stellten eine Investition im Wert von rund 200 Mio. Fr. dar, schätzt ein Swiss- Manager. Der vorgesehene Abbau beim Kabinenpersonal der Swiss könnte so kompensiert werden.

 

Die Lufthansa bietet den Grossaktionären zum Verkaufszeitpunkt nur einen symbolischen Preis. Begleitet wird das Angebot von einem sogenannten Besserungsschein. Entwickelt sich die Lufthansa-Aktie in den nächsten drei Jahren besser als ein Referenzindex, bestehend aus den Aktien anderer Netzwerk-Airlines, erhalten die Grossaktionäre Bargeld. Die Auszahlung ist im besten Fall auf den heutigen Börsenwert der Swiss begrenzt. Das wären rund 500 Mio. Fr. Das Angebot an die Kleinaktionäre wird sich im Rahmen des derzeitigen Börsenkurses bewegen.

 

Mythos 4: Die Lufthansa kauft die Swiss, um die Marke zu zerstören.

 

Eine Zerstörung der Marke ergibt betriebswirtschaftlich keinen Sinn, denn der Schweizer Markt kann mit dem einheimischen Brand mit Sicherheit besser abgeholt werden als mit einem deutschen Carrier, der dann womöglich als «Meuchelmörder» der Swiss dasteht.

 

Die Frage des Erhalts der Marke Swiss hat aber weitere strategische Bedeutung: Die Lufthansa verfolgt in Europa die Strategie, mehrere Brands unter ein Dach zu bekommen. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Swiss erst den Anfang darstellt. Möglichkeiten zeichnen sich in Skandinavien ab. Die Airline SAS steckt finanziell auch in Schwierigkeiten und könnte ein nächstes Übernahmeziel sein. Aus Sicht der Lufthansa muss auch deshalb der Kauf der Swiss ein Erfolg werden, damit man weitere Kandidaten von den Vorteilen eines Zusammenspannens überzeugen kann.

 

 

 

 

 

 

Die Frage der Garantien

Alle fordern Garantien. Nur der Swiss- Verwaltungsrat, das Swiss-Management und der stark betroffene Flughafen haben die Forderungen nicht unterstützt. Warum nicht? Ist das nicht fahrlässig?

 

Die Antwort ist einfach. Politiker und Gewerkschafter, die diese Forderungen jetzt aufstellen, wissen genau, dass derartige Versprechen in der heutigen Zeit von keinem Unternehmen mehr abgegeben werden können. Die Marktereignisse erfordern oft harte, schnelle Anpassungen, die sich nicht vorhersehen lassen. Die Schweiz hat es mit der Swiss ja selbst durchlebt. Obwohl die Swiss sich im Volleigentum der Schweiz befand, waren Politik und Wirtschaft nicht fähig, das Unternehmen vor massiven Abbauschüben zu bewahren. Wer heute diese Garantien fordert, sagt im Klartext eigentlich nichts anderes, als dass er die Swiss für ein nicht lebensfähiges Unternehmen hält, weshalb es dauerhaft gestützt werden müsse. Wenn der Lufthansa-Deal nicht zustande kommt - wer gibt eigentlich die Garantie, dass der Alleingang dann besser läuft und es wirklich zu einem erfolgreichen Turnaround kommt?

 

Der Flugmarkt liberalisiert sich in raschem Tempo. Garantien könnten bestenfalls für wenige Jahre geboten werden. Doch der Anpassungsschock nach dem Auslaufen des Schutzes wäre umso schärfer. Der Swiss-Verwaltungsrat hat die Frage möglicher Bestandesgarantien bei den Verhandlungen mit der Lufthansa natürlich trotzdem angesprochen. Auf betrieblicher Ebene konnte er damit nicht durchdringen. Es gibt keinerlei Bestandesgarantien. Hingegen behält die Schweiz über «gewisse Corporate-Governance-Strukturen», so ein Swiss-Verwaltungsratsmitglied, noch Einwirkungsmöglichkeiten auf künftige Entwicklungen.

 

Das Swiss-Management und auch die Flughafenleitung fordern als direkt Verantwortliche keine Garantien. Beim Flughafen heisst es zu diesem Thema, dass man vom Staat nur gleiche Rahmenbedingungen fordere, wie sie jetzt die Konkurrenten in München und Frankfurt hätten. Dies bedeute, dass der Staat die Passagiergebühren für Lärm und Sicherheit übernehmen solle. Dann könne man sich mit dem guten Angebot in Zürich gegen die Konkurrenz schon behaupten. (vob.)

Geschrieben

Die selbe Zeitung (NeueZürcher) in diesem Zusammenhang mit Blick auf die Regioflottenentwicklung der Swiss:

 

20. März 2005, NZZ am Sonntag

 

 

 

 

 

Die Zukunft der Regionalflotte ist offen

Swiss braucht zur Erneuerung der Regionalflotte 700 Millionen Franken

 

Die Regional- und die Europaflotte der Swiss werden von der Übernahme durch die Lufthansa stark tangiert. Mit der Koordination des Netzes kann die Swiss allein hier bis zu 100 Millionen Franken sparen.

 

 

 

 

Birgit Voigt

 

Jeden Tag startet fast zeitgleich aus Zürich und Berlin je ein Flugzeugpaar: ab Zürich ein Airbus A319 der Swiss und ein Canadajet der Lufthansa, ab Berlin ein gleiches Paar. Abends dasselbe Spiel: Flügel an Flügel durchpflügen die Flugzeuge die Lüfte, beide oft mit bescheidener Auslastung. Konkurrenziert werden die beiden Fluggesellschaften dabei von Air Berlin. Auch der Billiganbieter fliegt morgens zur besten Geschäftszeit ab Zürich in die deutsche Hauptstadt.

 

Der Parallel-Abflug von Swiss und Lufthansa zu morgendlichen und abendlichen Spitzenzeiten dürfte bald der Vergangenheit angehören. Die Netzwerkplaner bei Lufthansa und Swiss wollen bei einer Übernahme des Schweizer Unternehmens sofort mit der Synchronisation der beiden Europa-Netze beginnen.

 

Ein Beispiel zeigt die Möglichkeiten: Die Fluggesellschaften schickten bisher in einigen Fällen die Flugzeuge schon am Vorabend an den Abflugsort, damit am nächsten Tag pünktlich gestartet werden kann. In Deutschland übernachten Swiss-Crews praktisch jeden Abend in sieben Städten, wie die Swiss auf Anfrage erklärt. Durchschnittlich rechnet das Unternehmen monatlich mit 100 000 Fr. Übernachtungskosten.

 

Insgesamt, so schätzen Lufthansa- und Swiss-Insider, brächte diese Synchronisierung des EU-Netzes der Swiss 70 bis 100 Mio. Fr. jährlich, und fast von Beginn weg. Diese Verbesserungen kämen zum anvisierten Ziel der Swiss, nach einer erneuten Kostenrunde bis 2007 jährlich 300 Mio. Fr. einzusparen, hinzu. Ein weiterer Arbeitsplatzabbau - die Swiss hat im Januar eine Reduktion von bis zu 1000 Jobs angekündigt - ist durch die Lufthansa-Übernahme aber nicht geplant.

 

Regionalflotte schrumpft

Welche Auswirkungen die Abstimmung der Netzwerke auf die Europa- und die Regionalflotte der Swiss haben wird, ist noch nicht ersichtlich. Die Airbus-Flotte für den Europaverkehr umfasst bei Swiss 25 Maschinen. Hier zeichnen sich kaum Veränderungen ab. Anders sieht es bei der Regionalflotte aus. Mitte Januar hat die Swiss bereits den Abbau von «mindestens 13 Regionalflugzeugen» angekündigt.

 

Kann sich die Swiss damit durchsetzen, hätte die Regionalflotte noch 24 Maschinen. Mit der Reduktion der Flotte soll ein Abbau des Personals beim Regionalpiloten-Korps einhergehen. Die Swiss will den Bestand von derzeit 450 Vollzeitstellen auf rund 200 reduzieren sowie bei der verbleibenden Crew die Produktivität massiv um gut einen Drittel erhöhen.

 

Für die Regionalpiloten, organisiert in der Swiss Pilots Association, ist die Situation zermürbend. Von ursprünglich rund 1050 Piloten beim Start der Swiss sollen nun noch 200 eine Heimat in der Airline finden. Einigen sich die Regionalpiloten bei den anstehenden Arbeitsvertragsverhandlungen mit der Swiss-Führung, könnte die verbliebene Truppe allerdings ab 2006 mit einer erneuerten Regionalflotte und modernsten Jets vom Typ Embraer 170 oder 195 eine wichtige Rolle für die Swiss spielen. Kostenpunkt der Flottenerneuerung: rund 700 Mio. Fr. Die Swiss könnte mit den neuen Zubringern ihre Position im Hub Zürich stärken und vor allem den weit vorgerückten Low- Cost-Airlines wieder Anteile am Heimflughafen abnehmen.

 

Doch ob es so kommt, ist noch völlig offen. Die Swiss macht Investitionsentscheide für die Erneuerung der Regionalflotte von einer Einigung mit den Piloten abhängig. Diesbezüglich stehen die Zeichen aber auf Sturm. Die Swiss Pilots wollen an ihrer Generalversammlung vom 7. April dem Vorstand das Recht zum Streikaufruf erteilen.

 

Entsprechend diskutiert man bei Swiss und den Pilotenkreisen auch andere Varianten, wie der Regionalverkehr der Swiss in Zukunft bewerkstelligt werden soll. Wird die Lufthansa zum Partner der Swiss, bringt sie mehrere Regionalflugtöchter mit. Die könnten Teile des Swiss-Regionalverkehrs übernehmen. Auch die komplette Trennung und Auslagerung des Regionalfluggeschäfts in eine eigenständige Firma wird bei der Swiss im Management als Variante diskutiert.

 

Vertraglich zugesichert

Die Auslagerungspläne wären frühestens ab Herbst möglich, wenn der Gesamtarbeitsvertrag der Swiss Pilots ausläuft. Noch haben sie aber einen gültigen Vertrag. Der gibt ihnen das Recht, bei neuen GAV-Verhandlungen zusammen mit der zweiten Pilotengewerkschaft, der Aeropers (der Organisation der ehemaligen Swissair- Piloten), an einem Tisch mit Swiss zu verhandeln. Aeropers hat dies bisher abgelehnt. Damit wird die Swiss nach Ansicht der Swiss Pilots aber bereits vertragsbrüchig.

 

Den Swiss Pilots war im letzten Vertrag ausserdem zugesichert worden, dass das Regionalgeschäft nicht ausgelagert werde. Und schliesslich müssten, wenn Entlassungen im Korps notwendig werden, pro Regionalpilot proportional, das heisst inzwischen im Verhältnis eins zu zwei, auch Aeropers- Piloten reduziert werden. All diese Zusagen würde die Swiss heute gern wegverhandeln. Der Arbeitskampf dürfte lang und teuer werden.

Geschrieben
Die Lufthansa würde vielleicht für drei Jahre ein Drehkreuz Zürich neben Frankfurt und München zusichern. "Dann werden sie uns langsam aushungern", sagte Niederer, der im letzten Sommer altershalber bei Hotelplan ausschieden war. Man könne die Swiss durchaus auf Vordermann bringen. Dazu brauche es keine Millionen.

 

"Wir müssen keine Allianz mit einer Airline eingehen, die in Europa dominiert." Beim Versuch mit British Airways sei nichts herausgekommen und innert weniger Monate Millionen bachab gegangen, sagte Niederer.

 

Er würde sich bei kleineren Gesellschaften umsehen. Etwa bei der Emirates. In der Schweiz müsste man zudem mit Helvetic oder Belair kooperieren.

 

 

Über die beiden dick markierten Sätze kann ich nur lachen. Wer war denn hptsl. schuld, dass der BA-Deal geplatzt ist? Richtig, die Swiss, weil sie zu sehr an sich dachte.

Intersse an kleineren Airlines wie Emirates. Dazu sage ich mal gernichts. LX steht miserabel da und scheut nicht den werdenden Giganten EK zu degradieren.

 

 

Vor kurzem habe ich erst gelesen, dass die Überheblichkeit der Füherer der Sissair mit dazu beitrug, dass die Sissair den Bach runterging. Sich nichts sagen lassen wollen, die besten sein wollen, nicht nachgeben und nach Außen eine falsche Informationspolitik betreiben

 

Wenn man solche Leute ranlässt, dann kann es nur noch schlimmer werden

 

 

Ich weiß garnet was das diskutiere von einigen Leuten soll, die meinen, sie könnten versuchen die Swiss in Eigenständigkeit weiterbetreiben.

 

Die Konsolidierung beginnt und nimmt die ersten Züge an und einige möchtegern-Leute machen den gleichen Fehler wie damals bei der Swissair, sich nömlich nicht selber schlucken zu lassen, sondern jemand anderen schlucken.

 

Die Zeichen der Zeit werden von diesen Leuten absolut nicht erkannt, sei es aus Dummheit oder aus Patriotismus.

 

Ich spreche hier nicht die schweizer Bevölkerung an sondern Leute wie die im obigen quotierten Text, die meinen das Ruder rumreißen zu können, um LH zu entgehen.

Geschrieben

Ich habe zuerst gedacht, dass das wirklich das beste für die Swiss ist.

 

Unterdessen denke ich ganz anderst darüber!

 

Eine Kooperation mit LH ist sicherlich gut, jedoch gleich ganz die LX wegzuschmeissen ist falsch.

 

Es ist sicherlich nicht die einzige Lösung!

Geschrieben

Aber eins muss klar sein: Schließt sich die Swiss in nächster Zeit weder einer Airline noch einer Allianz an, dann müssen die Schweizer wieder eine neue Airline aus der Taufe heben. Vielleicht hätte man auf das Konzept der SN bauen sollen, aber vielleicht spielte hier wieder der Nationalstolz der Schweizer eine Rolle. Während SN sich auf die Europarouten und ihre erfolgreihen Afrika-Rotationen konzentriert, musste die Swiss ja ein Global Player werden...

Geschrieben

Ich kann der NZZ-Journalistin nur vollste Zustimmung geben. So gute Artikel über die Swiss wie diese zwei hat in der schweizer Presselandschaft meines Wissens noch nie jemand geschrieben!

 

@zonk:

Nein, das verstehe ich nicht. Und wie es auch dem NZZ-Artikel zu entnehmen ist, scheinen gerade die Swiss Pilots die Zukunft der Swiss schwer zu beeinträchtigen. Manche bleiben einfach stur! Für mich ein vollkommen unverständliches, und nicht zuletzt auch sehr egoistisches und kurzsichtiges Verhalten. Es ist wirklich traurig...

 

MfG Cesco - fv154

Geschrieben

Kleine aktuelle Info aus dem Newsticker:

 

Handel mit Swiss-Aktien in Zürich ausgesetzt

 

Zürich (dpa) - Der Handel mit Aktien der Schweizer Airline Swiss ist an der Börse in Zürich ausgesetzt. Bis morgen Abend werden keine Papiere gehandelt. Damit sollen Unsicherheiten vor der Sitzung des Verwaltungsrates morgen verhindert werden. Das Unternehmen steht vor einer Übernahme durch Lufthansa. Auch deren Aufsichtsrat tagt morgen. Dann wird die Schweizer Regierung als Anteilseigner von 20 Prozent an der Swiss über das Angebot aus Frankfurt entscheiden. Es ist bereits der zweite Versuch der Deutschen, den Nachbarn zu schlucken.

Geschrieben

Grosse Überraschung icon_smile.gif:

 

Privates Übernahmeprojekt der Swiss wird nicht flügge

 

Das Projekt zweier Anwälte, mit privaten Investoren die Swiss zu übernehmen, ist gescheitert. Es wurden nur Investitionen von 4 Millionen Franken zugesagt. Die Initianten brachen deshalb ihr Projekt ab.

 

[sda] - Ihr am Freitag in Schweizer Tageszeitungen publizierter Offener Brief habe zwar eine grosse Publizität erfahren, doch seien die Reaktionen bereits am selben Abend praktisch versiegt, schreiben die Initianten.

 

Mit den in Aussicht gestellten 4 Millionen Franken fehle dem Projekt die Legitimation, um mit dem Bund und anderen grossen Aktionären über eine Übertragung der Swiss-Beteiligung zu sprechen. Das Vorhaben werde deshalb nicht mehr weiter verfolgt. Der Verwaltungsrat der Swiss sei entsprechend informiert worden.

 

Die Anwälte, Jürg Brand und Marius Grossenbacher, wehrten sich mit ihrer Aktion gegen die "Verschenkung einer funktionierenden Airline-Gruppe", wie sie in ihrem Offenen Brief schrieben. Sie suchten Investoren, die bereit waren, mindestens 10 000 Franken in eine Lufthansa-Alternative zu stecken.

Geschrieben

@ zonk:

 

Mir Badner könne sell scho lese...

 

Zum Thema Schweizerkreuz: Die "Crossair Europe" fliegt auch damit: mit "F"-Registrierung und LX-Flugnummer!

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: FKB64 am 2005-03-21 21:46 ]

Geschrieben

Gespanntes Warten:

 

Heute entscheidet sich die Zukunft der Swiss: Der Bundesrat hat an einer zweieinhalbstündigen Sondersitzung über den Verkauf der Schweizer Fluggesellschaft an die Lufthansa entschieden. Der Beschluss wurde aber noch nicht bekannt gegeben.

 

Der Bundesrat orientierte allerdings die beiden Unternehmen über den Entscheid. So könnten die Swiss und die Lufthansa in Kenntnis der Position des Bundes, dem grössten Swiss-Aktionär, beschliessen.

 

Am Nachmittag wollen die Verwaltungsräte der Swiss und der Lufhansa tagen und den Deal besiegeln. Erst im Anschluss daran wollen die Airlines und der Bund die Öffentlichkeit informieren.

 

Das Parlament kann beim Verkauf des gut 20-Prozent-Anteils des Bundes nicht mitreden. Dafür ist allein der Bundesrat zuständig. Diese Ansicht vertrat die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte am Montagabend.

 

Die Swiss war vor drei Jahren mit Geldern von Bund und Kantonen sowie von Grossbanken und weiteren Investoren gegründet worden.

 

Der Swiss wollte es bislang nicht recht gelingen, aus eigener Kraft abzuheben. Die Flotte und die Zahl der Angestellten wurden seit der Gründung der Airline nahezu halbiert. Die Versuche, einer Luftfahrt-Allianz beizutreten, blieben ohne Erfolg.

 

Die Airline schrieb auch im vergangenen Jahr noch rote Zahlen. Erst für 2006 wurde ein Gewinn in Aussicht gestellt. Doch selbst damit wäre ein eigenständiges Überleben der Gesellschaft nicht garantiert. Allein zur Erneuerung der Flotte stehen Investitionen von mehreren Hundert Millionen Franken an.

Geschrieben

Wie sich alle nur darüber freuen können dass die LH die Swiss schluckt und somit wirklich ganz Mitteleuropa beherrscht...

Mir wäre es WESENTLICH lieber wenn British Airways oder Air France oder sonst wer um LX bemühen würde, dass ein Gegenpol bleibt, der der Star Alliance paroli bietet. Gerade oneworld hätte den Hub ZRH gut gebrauchen können.

So kommt die Swiss zum arrogantesten Haufen der gesamten Branche (und bevor jemand protestiert gebe ich zu dass es vielleicht 2-5% Ausnahmen gibt). Ich hab selber schon bei LH gearbeitet, und bin froh dort nicht mehr zu sein.

Geschrieben

ES IST DEFINITIV: SWISS WIRD VON LUFTHANSA ÜBERNOMMEN

 

Swiss wird deutsch - Übernahme laut Lufthansa gebilligt

 

Die Übernahme der Fluggesellschaft Swiss durch die deutsche Lufthansa kann vollzogen werden. Neben den Verwaltungsräten beider Unternehmen habe auch die Mehrheit der Grossaktionäre dem Vorhaben zugestimmt.

 

[sda] - Dies teilte die Lufthansa gemäss den beiden Agenturen dpa und AFP mit. Demnach liege für knapp 83 Prozent des Swiss-Aktienkapitals bereits eine Zustimmung vor. Der Kaufpreis liegt laut Lufthansa bei bis zu rund 310 Millionen Euro. Der Integrationsvertrag werde noch unterzeichnet.

 

Damit gelingt es der Lufthansa im zweiten Anlauf, die angeschlagene Swiss zu übernehmen. Das gemeinsam mit dem Swiss-Management entwickelte Geschäftsmodell sieht vor, dass der Markenname Swiss erhalten bleibt. Der Flughafen Zürich soll das dritte grosse Luftverkehrskreuz im Lufthansa-Konzern werden.

 

Die Swiss war vor drei Jahren mit Geldern von Bund und Kantonen sowie von Grossbanken und weiteren Investoren gegründet worden.

 

Der Swiss wollte es bislang nicht recht gelingen, aus eigener Kraft abzuheben. Die Flotte und die Zahl der Angestellten wurden seit der Gründung der Airline nahezu halbiert. Die Versuche, einer Luftfahrt-Allianz beizutreten, blieben ohne Erfolg.

 

Die Airline schrieb auch im vergangenen Jahr noch rote Zahlen. Erst für 2006 wurde ein Gewinn in Aussicht gestellt. Doch selbst damit wäre ein eigenständiges Überleben der Gesellschaft nicht garantiert. Allein zur Erneuerung der Flotte stehen Investitionen von mehreren Hundert Millionen Franken an.

 

Pressemitteilung der Lufthansa

Pressemitteilung der Swiss

 

http://www.bluewin.ch/images/homepage/sda_de_27755

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: zonk am 2005-03-22 18:10 ]

Geschrieben

Eine etwas längere Meldung hierzu:

 

SWISS startet mit Lufthansa in eine neue Zukunft

 

Lufthansa Aufsichtsrat, SWISS Verwaltungsrat und SWISS Großaktionäre stimmen der Integration von SWISS in den Lufthansa-Konzern zu

 

 

,Grünes Licht' für Lufthansa und Swiss: Der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG und der Verwaltungsrat der Swiss International Air Lines AG haben heute dem gemeinsam von beiden Unternehmen entwickelten Geschäftsmodell zur Übernahme und Integration der SWISS in den Lufthansa-Konzern zugestimmt. Die Schweizerische Eidgenossenschaft, der Kanton Zürich und weitere Großaktionäre unterstützen die Transaktion. Bislang liegt für über 80% des SWISS Aktienkapitals eine entsprechende Zustimmung vor. Lufthansa Vorstandsvorsitzender Wolfgang Mayrhuber und SWISS-CEO Christoph Franz werden den Integrationsvertrag heute um 20 Uhr in Zürich unterzeichnen.

 

Lufthansa Vorstandsvorsitzender Wolfgang Mayrhuber betont die Vorteile der Integration für beide Airlines: "Mit Lufthansa und SWISS schließen sich zwei weltweit anerkannte Airlines mit ausgeprägtem Qualitäts- und Serviceverständnis zusammen. Was zählt, sind die offensichtlichen Vorteile für unsere Kunden. Mehr Zielorte, bessere Verbindungen, durchgängige Vielfliegerprogramme, Loungezugänge und vieles mehr steigern die Attraktivität beider Unternehmen. Der Zusammenschluss ist nicht nur gut für die Schweiz und Deutschland, er ist auch vorteilhaft für unsere STAR Partner und stärkt die europäische Luftfahrt."

 

Christoph Franz, CEO und Präsident der Konzernleitung von SWISS sagte zu dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen mit Lufthansa: "Die SWISS kann als Mitglied des Lufthansa-Konzerns ihre Aufgabe dauerhaft noch besser erfüllen, die Schweiz mit der Welt zu verbinden. Mit dem erweiterten Angebot durch die Einbindung in dieses führende Netzwerk, abgestimmten Flugplänen und dem Zugang zu den Lounges von Lufthansa und deren Partner wird die SWISS für ihre Kunden noch attraktiver. Die Basis für eine positive Entwicklung der SWISS liegt jedoch weiterhin in der Schaffung einer wettbewerbsfähigen Kostenstruktur." SWISS wird das im Januar 2005 angekündigte Restrukturierungs*programm deshalb konsequent weiter führen. Nach wie vor will das Unternehmen die laufenden Verhandlungen über neue Gesamtarbeitsverträge zügig abschliessen, wie dies am Wochenende mit drei Bodengewerkschaften bereits erfolgt ist. Christoph Franz: "Der Integrationsvertrag sichert die faire Entwicklung des Drehkreuzes Zürich, die Größe unserer Langstreckenflotte, die Qualitätsmarke SWISS und den Erhalt der SWISS als operative Fluggesellschaft mit Sitz in der Schweiz." Zur langfristigen Sicherung der Schweizer Luftverkehrsinfrastruktur wird für zehn Jahre eine unabhängige Stiftung nach Schweizer Recht gegründet, die einen Vertreter für den Lufthansa Aufsichtsrat und zwei Verwaltungsratsmitglieder von Swiss vorschlagen kann.

 

Lufthansa wird mit der Integration von SWISS ihre Stellung als international führender Netzwerkcarrier weiter ausbauen. Durch den Zugang zu einem attraktiven Markt mit hoher Wirtschaftskraft und die Harmonisierung des Nachbarschaftsverkehrs stärkt Lufthansa nachhaltig ihre Wettbewerbsposition. Bereits zum Winterflugplan 2005/2006 steht den Kunden beider Gesellschaften ein erweitertes, weltumspannendes Angebot zur Verfügung.

 

Durch die Übernahme entstehen erhebliche Synergien auf der Ertrags- und Kostenseite, die sich schrittweise erhöhen und ab dem Jahre 2007 jährlich rund 160 Millionen Euro (rund 250 Millionen Schweizer Franken) betragen.

 

Das gemeinsam erarbeitete Geschäftsmodell sieht vor, dass SWISS eine weitgehend eigenständige Fluggesellschaft mit Geschäftsleitung und Sitz in der Schweiz, mit eigener Flotte und Crew bleibt und im Lufthansa-Verbund als Profit-Center geführt wird. SWISS wird ihren eigenen Markenauftritt behalten, ihre Stärken weiter entwickeln und ihren Standortvorteil im Schweizer Markt ausbauen. Dazu gehören ein nachfragegerechtes internationales Streckennetz und ein interkontinentales Drehkreuz am Standort Zürich, das neben den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München gleichberechtigt entwickelt werden soll. Lufthansa wird die Langstreckenflotte der SWISS um zwei zusätzliche Flugzeuge erweitern, falls wettbewerbsfähige Kostenstrukturen vorliegen.

Dem Unternehmen SWISS und seinen Mitarbeitern eröffnen sich langfristige Perspektiven.

 

Transaktionsstruktur

 

Ziel ist die vollständige Übernahme der SWISS. Aufgrund der kartellrechtlichen Anforderungen und zur Sicherung der Verkehrsrechte erfolgt der Erwerb in mehreren Stufen. Die Aktien der SWISS werden von einer neu gegründeten Schweizer Gesellschaft (AirTrust) gehalten. In einem ersten Schritt erwirbt Lufthansa 11% an AirTrust. Nach kartellrechtlicher Freigabe wird der Anteil auf 49% erhöht. Gleichzeitig werden Verhandlungen zur Sicherung der Luftverkehrsrechte geführt. Bei Vorliegen von entsprechenden Übereinkünften wird Lufthansa SWISS zu 100% übernehmen.

 

Lufthansa wird über AirTrust den Free-Float-Aktionären der SWISS voraussichtlich im Mai ein Übernahmeangebot unterbreiten. Die Höhe errechnet sich aus dem Durchschnittskurs der SWISS Aktie der zurückliegenden 30 Handelstage, ausgehend vom Tag der Anmeldung bei der Übernahmekommission in der Schweiz (voraussichtlich 23. März 2005). Lufthansa wird für rund 15% der SWISS Aktien rund 45 Millionen Euro (rund 70 Millionen Schweizer Franken) aufwenden.

 

 

Die SWISS-Grossaktionäre erhalten für den Tausch ihrer Aktien einen Besserungsschein (Outperformance-Option), dessen Auszahlung im Jahre 2008 von der Kursentwicklung der Lufthansa Aktie gegenüber einem Vergleich von Konkurrenzwerten abhängig ist. Bei 50% besserer Kursentwicklung der Lufthansa Aktie beträgt die maximale Auszahlung

rund 250 Millionen Euro (rund 390 Millionen Schweizer Franken).

 

 

Insgesamt liegt der Kaufpreis für den vollständigen Erwerb von SWISS zwischen

ca. 45 Millionen Euro und 300 Millionen Euro (zwischen 70 Millionen und 460 Millionen Schweizer Franken).

 

Zahlen zu Lufthansa und SWISS

 

Mit Lufthansa flogen im vergangenen Jahr 50,9 Millionen Passagiere zu 176 Zielen,

mit SWISS 9,2 Millionen zu 70 Zielen. Der Lufthansa Konzern beschäftigt rund 90.000 Mitarbeiter und betreibt eine Flotte von 377 Flugzeugen (konsolidierte Flotte). Der SWISS Konzern mit 7.900 Mitarbeitern setzt derzeit 80 Flugzeuge (Gesamtflotte) ein.

 

Voraussichtlicher Zeitplan

 

März 2005 Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an SWISS

Mai 2005 Öffentliches Übernahmeangebot an die Free-Float-Aktionäre

3. Quartal 2005 Erwerb von Anteilen an SWISS von bis zu 49% nach kartellrechtlicher Freigabe durch die Europäische Kommission

30. Oktober 2005 Schrittweise operative Integration ab dem Winterflugplan 2005/2006

2006/2007 Vollständige Übernahme von SWISS nach Sicherung der Verkehrsrechte

 

(Source: Swiss Corporate Communications)

Geschrieben

Jetzt wird es interessant werden. Wie sich das auf die Strecken auswirkt; Streichungen, Frequenzerhöhungen, Neue Ziele?

Was ich besonders interessant finde, das Swiss bei guter Lage 2 Neue Langstreckenflugzeuge bekommen soll. Zur Debatte stehen da wohl nur A330-223 oder A340-313X/E. A330-323 und A340-642 werden wohl nicht zur Debatte stehen.

Geschrieben

@Matze:

 

Es soll sich gemäss Gerüchten um 2 Airbus A340-300 handeln.

 

Interessant finde ich, dass Zürich gleichberechtigt wie München und Frankfurt sein soll.

Geschrieben

Gleichberechtigt zu Frankfurt bedeutet folgendermaßen:

In Krisenzeiten (egal wo) werden zuerst die Strecken in Zürich eingestellt, damit die Flüge ab Frankfurt noch gut gebucht werden. So war es mit Flügen in München in der Vergangenheit, so wird es auch in Zukunft in Zürich sein. Also unter Gleichberechtigung verstehe ich eigentlich was anderes. Also würde ich auf diese Aussage nicht viel geben.

Geschrieben

Lufthansa hat wohl keinerlei Interesse an 3 gleichstarken Hubs. Wenn Lufthansa könnte würde sie lieber heute als morgen alles nach Frankfurt verlegen -> die haben München nicht freiwillig so groß gemacht. Aber es gibt nunmal in Frankfurt nicht mehr genug Kapazitäten, und solange München noch Kapazitäten hat glaube ich nicht das Zürich wahnsinnig viele Langstrecken abbekommen wird. Da geht Lufthansa wohl nach der Devise: So wenig wie möglich und so viel wie nötig.

Geschrieben

bisher habe ich noch nichts darüber gelesen was denn mit dem vielfliegerprogramm der swiss wird und ob swiss langfristig in die star-alliance eingebunden werden soll. ich denke mir das es trotz der beabsichtigten eigenständigkeit der swiss sinn machen wuerde den swiss travel club in mile s& more zu integrieren.

Geschrieben

Gemäss der heutigen Ausgabe der Nachrichtensendung "10 vor 10" auf SF DRS:

 

Swiss wird per Winterflugplan 2005 Vollmitglied der Star Alliance. Der Swiss TravelClub wird bis dahin ins Miles&More-Programm der Lufthansa integriert.

Geschrieben

FAQs zur Integration der SWISS in den Lufthansa Konzernverbund

 

 

 

Warum haben Lufthansa und SWISS einen zweiten Anlauf für eine Zusammenarbeit unternommen?

 

Lufthansa hat immer gesagt, dass eine solche Integration strategisch sinnvoll sei - auch nachdem sich SWISS Ende 2003 für einen konventionellen Allianz-Beitritt entschieden hat. Betont hat Lufthansa darüber hinaus, dass die Tür nicht abgeschlossen sei.

Beide Partner passen auch kulturell gut zusammen. Barrieren, die vor 18 Monaten einen Zusammenschluss verhindert haben, konnten ausgeräumt werden. Beide Partner stehen heute besser da. Insbesondere SWISS hat große Fortschritte zum operativen Turnaround erzielen können. Insgesamt hat sich der Wettbewerbsdruck erhöht – durch Überkapazitäten und Markteintritt der No-Frills-Airlines.

 

 

Bedeutet diese Entscheidung eine Abkehr von der bisherigen Lufthansa-Strategie, sich nur ausnahmsweise finanziell an Partner-Airlines beteiligen zu wollen?

 

Lufthansa hat eine finanzielle Beteiligung an einer anderen Airline nie ausgeschlossen, unter der Voraussetzung, dass es strategisch Sinn macht und der Preis stimmt. Die Übernahme der SWISS macht strategisch Sinn und es liegt ein fairer Preis vor, den die Anteilseigner akzeptieren können.

 

 

Wie soll das Multi-Hub-Konzept gewinnbringend funktionieren?

 

Die Drehkreuze FRA, MUC und ZRH werden entsprechend Marktpotenzial, Kundenpräferenzen und Kostenstruktur gleichberechtigt entwickelt. Dies erfordert eine abgestimmte Netzplanung, Vertriebsplanung und -steuerung der eingebundenen Airlines.

 

 

Wird SWISS Mitglied der Star Alliance? Wenn ja wann?

 

Mit der Integration von SWISS in den Lufthansa-Konzern wird eine Mitgliedschaft in die Star Alliance beabsichtigt. Lufthansa wird dieses Vorhaben als Sponsor unterstützen. Die formale Zustimmung zum Star-Alliance-Beitritt der SWISS wird für den Sommer angestrebt.

 

 

Wie viele Arbeitsplätze werden insgesamt abgebaut? Wenn ja in welchen Unternehmen beziehungsweise Bereichen?

 

Wir werden mögliche Synergien nutzen. Konkrete, über eine erste Evaluierung hinausgehende Ziele gibt es noch nicht. Schwerpunkte der Untersuchung dürften Vertrieb, Stationen und Administration sein. Davon unabhängig sind die bei beiden Unternehmen derzeit laufenden Programme zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.

 

 

Welche Auswirkungen hat diese Zusammenarbeit auf die Lufthansa- und SWISS-Kunden? Welche Vorteile hat der Kunde?

 

Durch die Integration von SWISS in den Lufthansa-Konzern und die beabsichtigte Mitgliedschaft von SWISS in der Star Alliance steht den Kunden ein erweitertes und weltumfassendes Streckennetz zur Verfügung. Die Kunden können zukünftig das Angebot und das Produkt von zwei Qualitätscarriern nutzen. Insbesondere die vom Revenue getriebenen Synergien stehen im Vordergrund.

 

 

Werden die Frequent Flyer Programme zusammengelegt?

 

Das FF-Programm der SWISS und das Miles & More-Programm von Lufthansa werden durchgängige Vielfliegerprogramme, wobei die Mitglieder des FF-Programms der SWISS primär über die Marke SWISS angesprochen werden und ihnen keine Nachteile entstehen sollen.

 

 

Deutsche Lufthansa Konzernkommunikation

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: MatzeYYZ am 2005-03-22 22:29 ]

Geschrieben

Guten Tach allerseits,

 

interessant finde ich in diesem Zusammenhang den Hintergedanken der Einflugschneisen nach ZRH. Bisher war das ja eine schweizerische Angelegenheit über deutschem Boden. Da die Swiss nun zur LH gehört, wird das de facto eine "deutsche" Angelegenheit über schweizer Boden (Anflug über die Goldküste).

Wie wirkt sich das auf den Staatsvertrag aus? Ändert sich da was? Des weiteren: Die Schweiz ist kein EU-Mitglied, erst recht nicht Schengen, wäre es sinnvoll einen EU-Aussenposten nach ZRH zu verlagern (à la Bad. Bahnhof in BSL). Interessante Fragen finde ich ...

 

Gott zum Gruße

 

AVT

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