TobiBER Geschrieben 11. April 2005 Melden Geschrieben 11. April 2005 Damit sich ein Trip hierher noch mehr lohnt http://www.dtmb.de/Aktuelles/Neue_Daueraus...ngen/index.html Berlin-Kreuzberg, Trebbiner Straße 9. In dem Haus vis-à-vis der Hochbahnlinie U1 riecht es nach Holz und frischer Farbe. Allerorten aufgebrochene Kisten und leergeräumte Paletten. Handwerker rennen umher. Fast eine normale Baustelle. Gäbe es nicht zuhauf Gegenstände, die so gar nichts mit gewöhnlichen Bauarbeiten zu tun haben. Artefakte, die hoch über den Köpfen der Arbeiter hängen oder noch unausgepackt in Paketen lagern und dabei Triumph und Verderben der Luftfahrtindustrie symbolisieren. Gegenstände aus rund 200 Jahren Luftfahrtgeschichte. Von originalgetreu restaurierten Jagdflugzeugen wie der Messerschmitt 110 über solch Raritäten wie einen Sternmotor aus den einstigen brandenburgischen Bramo-Werken bis hin zu Modellen aus den Anfängen des Raketenzeitalters. Sie sind der Blickfang im Schauraum des Deutschen Technikmuseums Berlin, das am Sonnabend nunmehr die letzten Etagen seines Neubaus in Betrieb nimmt. Ingesamt 40 Flugzeuge und Großobjekte haben die Museumsmacher auf 6000 Quadratmetern Ausstellungsfläche untergebracht. Sprichwörtlich bis unter das Dach ist das Haus mit Exponaten gefüllt. Doch es sollen noch mehr Objekte werden. In ihren Visionen wollen die Museumsleute für ihre Flugzeuge, die heute noch in Depots ausgelagert sind, eines Tages sogar die Hangars des Flughafens Tempelhof als Ausstellungsflächen nutzen. Ob dies einmal gelingt, wird die Zeit weisen. Auf jeden Fall würde das Museum damit in eine neue Größenklasse aufschließen. Würde vergleichbar sogar mit den Beständen des Deutschen Museums in München. Für die Expansionspläne setzt der Leiter der Luftfahrtabteilung und Vize-Museumsdirektor Holger Steinle auch auf die Objekte der Deutschen Luftfahrtsammlung, die bis in die 40er Jahre am Lehrter Bahnhof beheimatet war. Dort stand seinerzeit nicht nur eine der größten Luftfahrtausstellungen, sondern auch solche Raritäten wie das größte Flugboot der Welt, die "Do-X". Um das Gros der Exponate über den Zweiten Weltkrieg hinwegzuretten, waren diese 1943 nach Pommern verlagert worden. Einige verglühten im Bombeninferno des Krieges. Was aus den Resten der Sammlung wurde, blieb jahrelang ungeklärt. Bis Ende der 70er Jahre bekannt wurde, daß viele der Flieger im polnischen Krakau standen. Seither versucht das Kreuzberger Museum, Krakauer Objekte an die Spree zurückzuholen. Steinle glaubt, dazu einen Weg gefunden zu haben. Er schlägt vor, daß sich Deutschland bei Polen für eine Rückführung der Flugzeuge durch die Übergabe von Flugobjekten bedankt, die für die polnische Luftfahrtgeschichte von großer Bedeutung sind. Er hofft, daß diese Idee auch in Polen auf Interesse stößt. So weilen zur Eröffnung der Aviation-Schau nicht nur Luftfahrtinteressierte oder Angehörige von Fliegerveteranen und Flugzeugrestauratoren in Berlin, sondern auch Polens Ex-Premier Mieczyslaw Rakowski, den Steinle schon mehrfach auf die Idee angesprochen hat. Ein Anfang. Sollten die Visionen Wirklichkeit werden, würde das Technikmuseum sogar zur internationalen Liga aufschließen, in der bisher weitgehend unangefochten Londons Imperial War Museum oder das Air and Space Museum in Washington stehen. Um noch mehr Objekte für Berlin zu sichern, hält das Museum auch Kontakte zu Firmen wie Lufthansa Technik, Rolls-Royce - und Restauratoren. Selbst in Ungarn arbeiten Restauratoren für die Berliner. Und mit Norwegen, wo die deutsche Luftwaffe Hunderte Flugzeuge verlor, die es noch zu bergen gilt, kooperieren Berlins Museumsmacher ebenfalls. Die Norweger liefern häufig Teile, die die Berliner zur Restaurierung benötigen. Im Gegenzug werden die Norweger mit Baugruppen anderer Flugzeuge und Werkstattleistungen entlohnt. Das Museum an der Trebbiner Straße restauriert auf diesem Weg derzeit eine in Norwegen gefundene "Condor". Jenes Flugzeug, das einst in seiner zivilen Version am 10. August 1938 den ersten Nonstopflug von Berlin nach New York absolviert hat. Die dunklen Kapitel der deutschen Luft- und Raumfahrtgeschichte verschweigen die Museumsmacher nicht. "Es ist wichtig zu zeigen, daß etwa bei der Produktion der sogenannten V-Waffen Tausende Zwangsarbeiter starben", sagt Steinle. Mit Video- und Hörinstallationen werden Besuchern auch diese Abschnitte der Geschichte nahegebracht. Obschon der Neubau des Technikmuseum mit dem Einzug der Luft- und Raumfahrtausstellung nun komplett ist, die Pläne der Ausstellungsmacher sind es noch lange nicht. Sie wollen nebenan, auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Güterbahnhofs ein neues Gebäude errichten. Dieses soll ein Pendant zu dem noch vorhandenen Kopfbau des ehemaligen Bahnhofs bilden, in dessen hintergelagerter "Ladestraße" Oldtimer sowie die "Spectrum"-Wissenschaftsabteilung des Museums untergebracht sind. Ein Verbindungssteg soll ihn an das Haus an der Trebbiner Straße anschließen. -------------------------- Geschichte der Luft- und Raumfahrt Ab Freitag, den 15.04. ist das Technikmuseum in der Trebbiner Straße um eine Attraktion reicher: Vom Ballon zur Luftbrücke - die Ausstellung zur Geschichte der Luft- und Raumfahrt wird eröffnet und mit Sicherheit auch ein Publikumsmagnet - denn Fliegen gehört zu den großen Sehnsüchten der Menschheit. Ab Samstag, den 16. 04. gibt es damit dort eine der größten Sammlungen zur deutschen Luftfahrtgeschichte. [ Diese Nachricht wurde geändert von: TobiBER am 2005-04-11 14:04 ]
HAM-DUS Geschrieben 11. April 2005 Melden Geschrieben 11. April 2005 Moin, also das Museum für Verkehr und Technik ist alleine auch schon eine Reise Wert gewesen. Michael
Empfohlene Beiträge
Archiviert
Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.