marcdevi Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 TOULOUSE. Nachdem immer wieder Gerüchte auftauchten, es gäbe technische Probleme mit dem neuen Super-Airbus A380, tritt der europäische Flugzeugbauer jetzt die Flucht nach vorne an: Nächste Woche ist Jungfernflug. Der neue Airbus A380 soll in der kommenden Woche zu seinem ersten Testflug starten. Der genaue Tag stehe noch nicht fest, teilte Airbus gestern in Toulouse mit. Das hänge auch vom Wetter ab. Im Jänner, als der neue Flieger offiziell vorgestellt wurde, hatte es geheißen, Ende März oder Anfang April werde der Riesenvogel fliegen. Derzeit laufen in Toulouse Roll- und Bremsversuche mit dem größten Passagierflugzeug aller Zeiten mit einer Kapazität für 555 Passagiere. Der europäische Flugzeugbauer Airbus und sein US-Konkurrent Boeing liefern sich seit Jahren eine heftige Propaganda-Schlacht. Diese gipfelte am Wochenende in einem Bericht der britischen Zeitung "Sunday Times", wonach der A380 eine kommerzielle Katastrophe werden könnte. Basis für diesen Bericht war eine von Boeing finanzierte Studie, wonach der Großraum-Airbus von seiner Erstauslieferung 2006 bis 2025 rund 8,1 Milliarden Dollar (6,1 Milliarden Euro) Verlust einbringen werde. Airbus werde die Starthilfe-Kredite von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien nicht tilgen können. Wie berichtet, haben diese vier Länder das Projekt mit 3,2 Milliarden Euro Kredit gefördert. Boeing habe den Inhalt der Studie nicht beeinflusst, hieß es in diesem Bericht. Airbus konterte mit einer Aussendung, wonach der A380 "ein sehr profitables Programm" sei und mit der gestrigen Ankündigung, nächste Woche erstmals mit dem neuen Airbus zu fliegen. Gestern veröffentlichte auch das auf Luftfahrt spezialisierte Beratungsunternehmen Prime Consult eine Studie, dass beim A380 mit "erheblichen Folgekosten und Unannehmlichkeiten für Passagiere" zu rechnen sei. Die Zukunft des Flugverkehrs liege nicht in überdimensionalen Flugzeugen. Die Passagiere würden künftig wieder mehr Wert auf Service und Qualität legen und kleinere Flugzeuge bevorzugen, heißt es in dieser Studie. Die Unannehmlichkeiten würden vor allem durch die Größe des Flugzeuges verursacht. Die Zeit zum Ein- und Aussteigen verlängere sich, die Zahl der Gepäckstücke und somit die Verladezeit erhöhe sich, heißt es bei Prime Consult. Auch die Flughäfen seien gezwungen, sich auf die Größe des neuen Flugzeuges einzustellen. Das werde Kosten verursachen, die schließlich auch zu höheren Ticketpreisen führen werde, so die Studie. ############################## Tja, da hat airbus selbst schuld, mit jedem tag an dem der erstflug verschoben wird liefern sie den gegner eine angriffsfläche. Sinn und zweck der aktion ist den kunden zu verunsichern. "Wer ein flugzeug knapp 4 monate nach dem erstflug ausliefern will spielt mit dem leben unschuldiger." "Airbus verkauft alte technik im neuen plastik, warum zeigen sie keien A380 cockpit bilder?" Wenn ihr nun denket das die beiden zitate von boeing kommen liegt ihr falsch. Das wurde gesagt bei verhandlungen zwischen einem kunden (bis jetzt mir A320) und leasing gesellschaft zum thema EMB,C-serie,A318. Ich weiss nicht wie und warum aber airbus hat es sich mit den "kleinen" kunden wirklich versaut. Gruss
Nosig Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 Ich verstehe die Sorgen dieses "kleinen Kunden" nicht ganz. Offenbar will man doch selbst gar keine A380 kaufen, warum zerbricht man sich dann den Kopf drüber? Und ob mehr "altes Plastik" in 747 Advanced oder A380 steckt, lasse ich jetzt mal offen... Dass sich Erstflüge verschieben können, ist ja nun nichts Neues. Diese Tatsache dürfte jeder Airline und Leasingfirma wohl bekannt sein. Immerhin rollt die A380 und sieht nicht so aus, als würde sie noch lange mit dem Erstflug warten. Also, wo ist das Problem?
marcdevi Geschrieben 21. April 2005 Autor Melden Geschrieben 21. April 2005 Ich wollte damit nur sagen das die "anti-airbus" propaganda wirkt. Mir persönlich ist es relativ egal was der kunde bestellt, den traum einer flugzeugauslieferung ohne probleme habe ich aufgegeben...
Nosig Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 Wenn man so will, besteht die gesamte Test- und Zulassungsphase eines jeden Flugzeugs "nur" aus Problemen. Deswegen testet man ja überhaupt. Irgendwo werden sich jetzt Abweichungen zeigen dann wird verbessert und so weiter. Wenn alles vermeintlich wie am Schnürchen liefe (ohne Änderungen und kleine Verzögerungen), würde das nur bedeuten, dass nichts wirklich verbessert wird. Aber darauf kommt es jetzt an. Also ist es doch am Besten, möglichst viele Schwächen und Kinderkrankheiten aufzudecken, damit die Kunden am Ende das bestmögliche Produkt bekommen.
marcdevi Geschrieben 21. April 2005 Autor Melden Geschrieben 21. April 2005 Genau! nun stelle dir mal vor du bist kunde und dir wird gesagt das es absolut kein problem gibt alles perfekt ist. Auf einem meeting über codeshare abkommen triffst du einen "kolegen" der sagt das es probleme mit xx teilen gibt. Seine quelle: der selbe anprechpartner beim hersteller. Was denkst du wie schnell sowas die runde macht? Ich hoffe es wird besser
Nosig Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 Dann liegt das Problem wohl eher in der Kommunikation.
marcdevi Geschrieben 21. April 2005 Autor Melden Geschrieben 21. April 2005 Nein, das problem liegt an der zensur die airbus in kundeninformationen betreibt.
Nosig Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 Du meinst, ein weltweiter Riesenkunde wie ILFC wird nicht korrekt informiert?
marcdevi Geschrieben 21. April 2005 Autor Melden Geschrieben 21. April 2005 ich habe absolut keine ahung was die an infos haben .-) Ein guter (freier) Leasing-Geber ist neutral h.d. alle infos über vor und nachteile u.s.w. werden nicht an den kunden weitergegeben.
Nosig Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 Ich verstehe Deine Kritik an Airbus immer noch nicht. Mal angenommen, die erzählen ihren Kunden irgendwelchen Quatsch. Spätestens, wenn der Kunde sein Flugzeug übernimmt, erfährt er die volle Wahrheit. Wenn irgendwelche vertraglichen Zusagen nicht eingehalten werden, kann er doch jederzeit dagegen vorgehen. Die meisten Kunden scheinen ihren Herstellern treu zu bleiben. So schlimm kann es also nicht sein. Worüber genau fehlen denn nach Deiner Meinung Informationen? [ Diese Nachricht wurde geändert von: Nosig am 2005-04-21 14:02 ]
marcdevi Geschrieben 21. April 2005 Autor Melden Geschrieben 21. April 2005 Ich finde es dumm von airbus dem kunden (und der presse) unterschiedliche versionen zu unterbreiten.
Nosig Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 Ich denke (hoffe) mal, dass die mit den Kunden Klartext reden. Anderenfalls hätte "Steven" sicher auch die private Handynummer von "John".
Gast Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 Interessante Diskussion die hier abläuft. In der Regel ist es so das Kunden die Milliardenbeträge investieren vor Ort, also in den Produktionsstätten, ihre Verbindungsleute haben. Da das im Allgemeinen hochqualifizierte Dipl.Ings sind, dürfte AI es kaum schaffen denen irgendwelchen Unsinn zu erzählen oder irgendwas zu verheimlichen. Die begleiten den Bau ihrer Babies ebenso wie Reedereien erfahrene Kapitäne auf den Werften haben wenn sie ein Schiff ordern. Da wird jede Bauphase inspiziert und jede Verzögerung besprochen. Wo es da an Informationen fehlen soll kann ich nicht nachvollziehen. Eine Verzögerung beim Erstflug von 2 oder 3 Wochen ist in der Toleranz und man wird den Vogel erst dann in die Luft bringen wenn man sicher ist das er hne Zwischenfälle auch auf allen Rädern wieder landen wird.
marcdevi Geschrieben 21. April 2005 Autor Melden Geschrieben 21. April 2005 @Skytruck da hast du vollkommen recht, nur glaubst du das die an den airbus MSN001 kommen?
Gast Jörgi Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 Der Jungfernflug der A380 scheint sich weiter zu verzögern. Konzern-Vize Delmas erweitert den Zeitrahmen bis Anfang Mai. http://derstandard.at/?id=2022953 Also ich sehe bis jetzt keine wesentlichen Nachteile für Airbus, bezüglich der Verschiebungen des Erststartes, fast eher im Gegenteil, weil, soweit vorausschauend, Gründlichkeit keiner unverhältnismässigen Pünktlichkeit bedarf. Airbus wird diesbezüglich Kritiken vorübergehend sicher gut vertragen.
Mapel Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 Es gibt doch eine DVD Dokumentation über die Fertigung und Übernahme des ersten A340-600 an die Lufthansa. Soweit ich mich erinnere sind dort auch schon während der Produktion mehrere Lufthansa Ingenieure und Techniker für alle möglichen Teilbereiche des Flugzeugs dabei und kontrollieren die Fertigung. Warum sollte das beim A380 anders sein? Bei anderen Kunden wird es gerade bei einem so großen Fluggerät auch so sein.
afromme Geschrieben 21. April 2005 Melden Geschrieben 21. April 2005 Also ich weiss nicht, wo das Problem sein soll, wenn den Kunden was anderes erzählt wird als der Presse. Ich denke, dass das auch in anderen Bereichen durchaus üblich ist. Schließe mich ansonsten dem Kommentar bzgl. der LH A340 DVD an. Würde mich sehr überraschen, wenn die Kunden nicht recht detailliert über die Vorbereitungen etc. informiert würden. Dass der Erstflugtermin auch den Kunden noch nciht bekannt ist, dürfte daran liegen, dass Airbus den exakten Termin wohl tatsächlich erst am Tag vorher, maximal zwei Tage vorher, festlegen wird. Längerfristiger wird sich das wohl nicht planen lassen, weil das Wetter auch eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Und wenn das Wetter denn doch nicht so mitmacht kann ich mir auch vorstellen, dass der Erstflug noch am urpsrünglich geplanten Tag abgesagt wird. Ich freue ( :- ) mich schon drauf, was für Spekulationen in so einem Fall ins Kraut schießen würden... Ansonsten habe ich langsam den Punkt erreicht, an dem ich mir denke, dass man sich die Zeit bis zum Erstflug auch künstlich verlängern kann, indem man sich jeden Tag auf's neue fragt, wann er denn nun fliegt. Gehen wir wohl von der nächsten Woche aus und gut ist, egal was Der Standard schreibt. A propos: Mein Bruder berichtete davon, dass im ZDF heute wohl Filmaufnahmen von den ersten Hochgeschwindigkeitstests gezeigt hat. Habe ich leider verpasst - weiss da jemand mehr drüber? Ciao, André
Gast Geschrieben 22. April 2005 Melden Geschrieben 22. April 2005 Es ist ja verständlich das die Nervosität groß ist und jeder den Vogel gerne in der Luft sehen wollen. Nur - jeder "Termin" für den Erstflug ist reines Wunschdenken. Lest doch einfach mal die Pressenotizen - die Entscheidung wann geflogen wird liegt alleine bei den beiden Testpiloten, die erst dann abheben werden wenn sie das für richtig halten. Da gibt es weder einen Flugplan noch eine Executive Order, wie sollte M. Foregard das auch verantworten?
marcdevi Geschrieben 22. April 2005 Autor Melden Geschrieben 22. April 2005 Einige kunden machen heute abend freudensprünge! Ein gesetzter zahlungstermin ist mit dem erstflug in der laufenden kalenderwoche verbunden. Somit verschiebt dich der angesetzte zahlungstermin auf den termin nach zulassung d.h. für die kunden ein paar monate weniger zinsen zahlen bzw bekommen. @Mapel Ja klar die airlines haben techniker vor ort. Diese techniker haben aber absolut nix mit dem flugzeug zu tun das den erstflug machen soll. @afromme: dem kunden was anderes als der presse mag ja ok sein, nur einem kunden etwas anderes als dem anderen ist nicht wirklich vorteilhaft wenn sich die kunden unterhalten! @Skytruck zum glück entscheiden das die piloten und niemand anderes. Ich glaube kaum das einer der ingenieure oder wohl möglich nich managern die verantwortung tragen will gegen den willen der testcrew den vogel fliegen zu lassen. So mal off topic was lustiges: Ein kolege machte gestern den "wake up" einer 767 die nach 10 jahren leasing und 3 jahren wüste nun verkauft wurde. Besagter kolege hat ein kleines segelboot und daher sieht er sich immer mal gerne nach schwimmwesten im flieger um* ... bei der suche nach restlichen schwimmwesten fand er unter einem sitz ein umschlag mit ca 25.000 canadischen dollar. *= die schwimmwesten sind nicht für den neuen kunden bestimmt und meist sowieso abgelaufen. Beim durchgang der final cleaner werden die entsorgt. Gruss
marcdevi Geschrieben 22. April 2005 Autor Melden Geschrieben 22. April 2005 doppelpost! [ Diese Nachricht wurde geändert von: marcdevi am 2005-04-22 10:17 ]
Nosig Geschrieben 22. April 2005 Melden Geschrieben 22. April 2005 OT: Nichts gegen die Sache mit den Schwimmwesten, aber was ist eigentlich aus den 25K kanadischen geworden?
marcdevi Geschrieben 22. April 2005 Autor Melden Geschrieben 22. April 2005 Die scheine werden nun untersucht und die nummern zum check nach canada geschickt. Wenn es nicht feststellbar ist woher das geld stammt wird es dem ILFC mutterkonzern AIG überwiesen und von da aus ins spendenprogramm übergeben siehe: http://www.aig.com/homersforkids/.
Nosig Geschrieben 22. April 2005 Melden Geschrieben 22. April 2005 Das nenne ich einen ehrlichen Finder! Respekt.
marcdevi Geschrieben 22. April 2005 Autor Melden Geschrieben 22. April 2005 willst du mit 25.000 dollar -herkunft unbekannt- shoppen gehen? was ist wenn das geld falsch ist? oder aus einem bankraub, erpressung u.s.w.
Nosig Geschrieben 22. April 2005 Melden Geschrieben 22. April 2005 Nein, würde es hoffentlich genauso machen.
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