marcdevi Geschrieben 1. Mai 2005 Melden Geschrieben 1. Mai 2005 Das ist doch mal richtig nette kundenpolitik! --> "wenn du nicht bei uns bestellst verklagen wir dich" <-- Air india lässt es sich natürlich nicht gefallen das airbus meint der deal ist nahezu illegal und schlägt nun zurück. Liebe airbus manager ihr habt es echt gut drauf die kunden aktiv abzuwerben. Airbus bekommt nun das zu fühlen was boeing die letzen 10 jahre ertragen musste. Boeing geht mit einer aggressiven brutalität sonders gleichen bei vertragverhandlungen vor. Kunden werden (rück)-geworben, kaufverträge an militärische lieferungen gebunden, flugzeuge zum mindestpreis (1% über herstellung) verkauft u.s.w. da kann airbus (gerade unter dem druck der WTO) nicht mithalten.
728JET Geschrieben 1. Mai 2005 Melden Geschrieben 1. Mai 2005 Was für einen Schwachsinn du schreibst... Airbus hat schriftlich bei Air India moniert, dass Air India bei ihrer Entscheidung andere Kriterien angesetzt halt als im Tender ausgeschrieben waren, spezifisch was die Lieferdaten und vor allem die Größe der Maschinen in der unteren Größenkategorie angeht. Hier wurden laut Airbus bei der Entscheidung für Boeing günstigere Kriterien angewandt, die so im Tender nicht standen (z.B. sollte ein etwa 250 Sitze großes Flugzeug ab 2007 ausgeliefert werden AFAIK, und das schafft Boeing mit der kleineren 787-8 ganz bestimmt nicht...) Somit ein ganz klarer Grund der Wettbewerbsverzerrung, gegen den man durchaus Protest einlegen kann. Auf den Rest deiner blödsinnigen Aussagen gehe ich mal lieber nicht ein...
afromme Geschrieben 1. Mai 2005 Melden Geschrieben 1. Mai 2005 @marcdevi Bisher bin ich ein so niedriges und undifferenziertes Niveau deiner Beiträge gar nicht gewöhnt. Das bürgert sich hoffentlich nicht ein? Quellen oder wenigstens etwas mehr als BILD-artige Kurzschlagzeilen wären hübsch. Du beziehst dich auch nicht auf die auf a.net vor kurzem diskutierte Meldung, dass Airbus Indian Airlies (viele schrieben auch Air India) mit der Verschiebung von Lieferterminen gedroht hat, sollte nicht innerhalb von drei Wochen ein Festauftrag vorliegen? Wie dort auch schon mehrfach erwähnt wurde ging es da nicht um die Kündigung des Vertrags, sondern um die Verschiebung von Lieferpositionen, an denen andere Kunden Interesse haben. Ist irgendwie nachvollziehbar, wenn alles andere heißen würde, dass Airbus ab nächstem Monat oder so anfinge, Flugzeuge zu bauen, die noch nicht fest bestellt sind. @728Jet Danke für die kurze Erläuterung - gibbet auch da eine Quelle zu? ciao, andré
marcdevi Geschrieben 1. Mai 2005 Autor Melden Geschrieben 1. Mai 2005 @afromme ochh ich wollte mich nur anpassen quellen: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/...,353970,00.html http://sify.com/finance/fullstory.php?id=13731670 http://sify.com/finance/equity/fullstory.php?id=13731595 http://news.ft.com/cms/s/e5f701b8-b915-11d...000e2511c8.html ok, ich habe etwas übertreiben aber auf keinen fall mehr als der sonstige tonfall in diesem forum!
ATN340 Geschrieben 1. Mai 2005 Melden Geschrieben 1. Mai 2005 Also von wem stammt den dieses Statement nun? Wenn ich es und die dazugehörigen Antworten richtig interpretere ist es die etwas überzogene Darstellung der Reaktion von Airbus auf die Bestellung von Air India bei Boeing. Wenn es stimmt, dass AI andere Parameter als Entscheidungsgrundlage gewählt hat als bei Airbus angegeben kann der Deal durchaus angefochten werden. Schliesslich sind/waren Boeing und Airbus aufgefordert, Angebote zum gleichen Anforderungsprofil abzugeben! Ne Frage zu Indian Airlines: Die haben bisher nur Vorverträge? In den PM's kommt es immer so rüber, als wäre alles unter Dach und Fach und in Kürze würden die Auslieferungen der bestellten neuen Busse beginnen? [ Diese Nachricht wurde geändert von: ATN340 am 2005-05-01 12:35 ]
marcdevi Geschrieben 1. Mai 2005 Autor Melden Geschrieben 1. Mai 2005 Klar die können den deal anfechten nur was bringt es? Es ist doch wohl offensichtlich das die 50 flugzeuge mehr oder wenige reine nette "mitgift" eines rüstungsdeal sind. Logisch drehen die den deal so das nur boeing in frage kommt. Airbus sollte sich da besser zurückhalten.
afromme Geschrieben 1. Mai 2005 Melden Geschrieben 1. Mai 2005 @marcdevi ochh ich wollte mich nur anpassen Ah. Darf ich mich für die Blumen bedanken? Danke quellen:[...] Merci - den ersten hatte ich inzwischen auch im Forum zur mutmaßlichen A350-Bestellung gesehen. Klingt für mich - wie ATN340 das auch geschrieben hat - nach einer überzogenen Darstellung der Reaktion auf eine Boeing-Bestellung durch Air India. Von "Klage" zu reden, obwohl es sich um einen Einspruch handelt, gehört für mich dazu. ok, ich habe etwas übertreiben aber auf keinen fall mehr als der sonstige tonfall in diesem forum! Muss man sich denn am unteren Niveau-Anforderungsprofil orientieren? Von Klage statt einem Einspruch zu reden ist jedenfalls unnötiges Hochgeigen und sachlich falsch. Zitat ATN340 Wenn es stimmt, dass AI andere Parameter als Entscheidungsgrundlage gewählt hat als bei Airbus angegeben kann der Deal durchaus angefochten werden. Schliesslich sind/waren Boeing und Airbus aufgefordert, Angebote zum gleichen Anforderungsprofil abzugeben! Würde ich auch so sehen - wie gesagt, ob es taktisch geschickt von Airbus ist, das anzufechten, ist ein anderes Thema. Das kann man aber sachlicher diskutieren als du (marcdevi, nicht ATN340) es getan hast, z.B. mit dem wieder einmal merkwürdig obskur-suggestiven Hinweis "da kann airbus (gerade unter dem druck der WTO) nicht mithalten." Was die Frage aufwirft: Hilfen bei der Entwicklung von Flugzeugen in Form von günstigen (rückzahlbaren) Krediten sind für dich nicht okay, und wenn Airbus aggressive Preispolitik betreibt auch nicht, aber wenn Boeing "kaufverträge an militärische lieferungen" bindet und "flugzeuge zum mindestpreis (1% über herstellung) verkauft" schon? Solche Kopplungen von militärischen an zivile Aufträge, wie du sie als Fakt darstellst, vor der WTO sicher ebenso ein Thema wie die Kreditvergabe an Airbus. Da kann man sich - ohne weiter drauf einzugehen, ob deine Behauptungen stimmen - sich des Eindrucks nicht erwehren, dass du da mit zweierlei Maß misst. Ne Frage zu Indian Airlines: Die haben bisher nur Vorverträge? In den PM's kommt es immer so rüber, als wäre alles unter Dach und Fach und in Kürze würden die Auslieferungen der bestellten neuen Busse beginnen? Es scheint zumindest so, als müsste die Regierung der Geschichte noch zustimmen. Sonst hätte Airbus ja sicher nix gesagt. Klar die können den deal anfechten nur was bringt es? Gute Frage. Im besten Fall (halte ich für unwahrscheinlich) einen Auftrag, im schlechtesten Fall nicht und man hat schlechte Presse bekommen und Air India vergrätzt. Wobei angesichts des Einflusses der Regieurng nun die Frage ist, inwiefern Air India oder die Regierung die Entscheidung gefällt haben. Besonders, wenn stimmt, was du sagst, dass nämlich die Boeing-Bestellung eine "Mitgift" für einen Rüstungsdeal sind, weshalb das so gedreht wurde, dass nur Boeing in Frage kommt. Wenn letzteres tatsächlich stimmen würde, würde das jetzige Vorgehen nicht einmal notwendigerweise Air India verärgern. Außerdem wüsste ich dann nicht, was ich jetzt unakzeptabler finde: die Entscheidung auf Grund der genannten Faktoren (Größe/Liefertermin) anzufechten, oder das von dir spekulierte Vorgehen seitens der indischen Regierung einfach durchgehen zu lassen. Das wäre nämlich ein klarer Fall von Boeing Commercial Airplanes bekommt Geld durch eigentlich davon unabhängige Rüstungsaufträge. Was man auch ohne allzu viel bösen Willen als (Quer-)Subvention bezeichnen kann. Um selbst mal kurz obskur-suggestiv zu werden: das würde die WTO sicher auch interessieren. Aber auch hier gilt: Quellen wären super, sonst ist das hier alles nichts weiter als Spekulation über Dinge, zu denen wohl keiner von uns auch nur im Ansatz genügend Informationen hat, um sich ein vollständiges Bild machen zu können. Ich weiß, wenn man darauf immer achten würde, wäre es hier seeeehr still Soweit - andré, jetzt draußen, um das Wetter zu genießen
marcdevi Geschrieben 1. Mai 2005 Autor Melden Geschrieben 1. Mai 2005 Air-India mulls legal action against Airbus: Air-India chairman and managing director V. Thulasidas: ...."While we can understand the frustration on the part of a losing bidder, this is quite outrageous and unwarranted".. http://news.webindia123.com/news/showdetai...mp;cat=Business edit: India mulling over US F-16, F-18 proposal http://www.globalsecurity.org/wmd/library/...0404-irna01.htm [ Diese Nachricht wurde geändert von: marcdevi am 2005-05-01 16:05 ]
Loran Geschrieben 2. Mai 2005 Melden Geschrieben 2. Mai 2005 @andré Um Deine Frage aus dem A350-Thread zu beantworten (warum die indische Regierung bei solchen Bestellungen mitzureden hat). Air India ist staatlich (ich glaube 100%ig sogar), Privatisierung geplant. Dass so ein Deal politische Brisanz in sich birgt ist klar. Generell muss ich aber sagen dass ich das Auftreten von Airbus sehr peinlich finde. Nur um das mal vor Augen zu führen, wäre die Situation umgekehrt (Airbus / Boeing), ich könnte mir gar nicht vorstellen was hier über die Amerikaner gespottet würde. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass Indien seine Entscheidung überdenkt, das einzige Resultat dieser Bestellung und Diskussion werden weitere Boeing Bestellungen in der Zukunft sein. Der Kunde (ja, in diesem Fall auch die indische Regierung) hat entschieden. Dass Airbus über diese Entscheidung nicht froh ist, ist ja verständlich, vor allem wenn mit zweierlei Maß gemessen wurde. Ich denke aber das ist in der Vergangenheit schon unzählige Male so abgelaufen, auch auf Seiten von Airbus. Was will Airbus aber denn bei den US Airlines machen, die schon seit Jahrzehnten nur Boeing kaufen (AA, DL, CO, etc)? Auch wenn der Vergleich in anderen Dimensionen liegt, aber stellt Euch vor Ihr seid Kunde in einem Autohaus. Wie würde es denn Euch erscheinen wenn der Verkäufer gegen Eure Kaufentscheidung protestiert? Ich hätte dafür nur ein Lächeln übrig und würde in Zukunft mir überlegen ob dort noch mal Geld ausgebe. Damit will ich nur veranschaulichen dass die Kaufentscheidung in den Händen des Kunden liegt und oft nicht nur nach den primären Gesichtspunkten wie DOCs, Kaufpreis, Wartung, usw. abläuft. Das haben wir in den Threads über politische Orders zu genüge diskutiert. Und ich gebe allen Kritikern Recht: das ist eine politisch motivierte Order! Offensichtlich auf Grund einer parallelen Bestellung aus dem Militärbereich, womit da wohl außer einer Rufschädigung für Airbus nicht viel drin ist.
marcdevi Geschrieben 2. Mai 2005 Autor Melden Geschrieben 2. Mai 2005 Generell muss ich aber sagen dass ich das Auftreten von Airbus sehr peinlich finde. Nur um das mal vor Augen zu führen, wäre die Situation umgekehrt (Airbus / Boeing), ich könnte mir gar nicht vorstellen was hier über die Amerikaner gespottet würde. Ja leider ist das eine absolut peinliche nummer aus dem hause airbus. Gerne gelesen hätte die die reaktion der airliner.de airbus fans würde boeing einspruch einlegen. Wie ich bereits im ersten posting geschrieben haben: "airbus bekommt nun das zu fühlen was boeing die letzen 10 jahre von airbus geboten bekommt" Du hast auch vollkommen recht: das einzige Resultat dieser Bestellung und Diskussion werden weitere Boeing Bestellungen in der Zukunft sein. Airbus sollte sich mal mit der indischen mentalität beschäftigen. Airbus ist in dem falle wirklich ein schlechter verlierer.
Gast Jörgi Geschrieben 2. Mai 2005 Melden Geschrieben 2. Mai 2005 Air India hat sich offiziell für Boeing entschieden, nicht die indische Regierung. Die indische Regierung (das indische Parlament) müsse noch entscheiden, ob sie zustimmt. Ob Air India sich vor ihrer Entscheidung bei der indischen Regierung vorab rückversichert oder die indische Regierung die Entscheidung entschieden beeinflußt hat, bleibt Spekulation. Sähe Airbus in ihrem Vorgehen keine verhältnismäßig reelle Chance für eine positive Wende, würde dieser Schritt sicher nicht gegangen. Welches Licht hiernach womöglich auf Boeing bzw. Airbus, Air India oder die indische Regierung scheinen wird, ist sicher nicht unbedacht worden. Dieser Vorgang scheint mir ein Indiz für eine zunehmende (extreme) Zuspitzung des Wettbewerbs zu sein. Einen "sauberen" Wettbewerb, Boeing/Airbus, gab es wohl noch nie. [ Diese Nachricht wurde geändert von: Jörgi am 2005-05-02 10:41 ]
afromme Geschrieben 2. Mai 2005 Melden Geschrieben 2. Mai 2005 @Loran Um Deine Frage aus dem A350-Thread zu beantworten (warum die indische Regierung bei solchen Bestellungen mitzureden hat). Air India ist staatlich (ich glaube 100%ig sogar), Privatisierung geplant. Dass so ein Deal politische Brisanz in sich birgt ist klar. Ich meinte weniger die Air India-Bestellung, bei der das natürlich klar ist, wo Air India zu 100% in Staatsbesitz ist, als die Indian Airlines-Geschichte, bei der Airbus um etwas zügigere Genehmigung durch die Regierung gebeten hat, wenn Indian Airlines denn die bestellten A320 auch zum ursprünglich vereinbarten Zeitpunkt übernehmen möchte. Generell muss ich aber sagen dass ich das Auftreten von Airbus sehr peinlich finde. Klar, für die Außenwirkung nicht gut. Auch wenn der Vergleich in anderen Dimensionen liegt, aber stellt Euch vor Ihr seid Kunde in einem Autohaus. Wie würde es denn Euch erscheinen wenn der Verkäufer gegen Eure Kaufentscheidung protestiert? Da wäre das natürlich so, nur reden wir hier unterm Strich von Regierungsentschiedungen, so wie die Lufthansa die ersten A300 sicher nicht zuletzt bestellt hat, weil sie damals eine staatliche Gesellschaft waren. Insofern finde ich dann einen anderen Vergleich passender - Toll Collect wurde von der Bundesregierung als das Konsortium ausgewählt, dass die Erfassung, Abrechnung etc. der LKW-Maut in Deutschland durchführen sollte. Nun gab es Hinweise darauf, dass da wohl mit zweierlei Maß gemessen wurde, was nicht unwesentlich zum Ausschluss des Ages-Konsortiums (wohinter Mannesmann, heute Vodafone, und Siemens steckten) führte. Ages klagte erst dagegen, aus dem Verfahren ausgeschlossen zu werden und dann noch einmal dagegen, nicht zum Zug gekommen zu sein - und gewann beide Male. Die Geschichte wurde erst gelöst, als Ages von der Deutschen Telekom mit in das Toll Collect-Konsortium hineingelassen wurde. QUELLE Wie mit jedem anderen Kunden kann man es sich auch mit Regierungen verscherzen, klar. Nur a) wechseln die zwischendurch auch mal <IMG SRC="./images/smiles/icon_wink.gif"> und B) gibt es bei denen halt überhaupt den Hebel, gegen Entscheidungen zu klagen, die nicht auf den primären Gesichtspunkten basieren. So unüblich ist es nicht, dass in solchen Fällen durch EADS oder auch Boeing geklagt wird, weil man (vermeintlich) ungerechtfertigt nicht berücksichtigt wurde. Wie lange hat es, nachdem die Royal Air Force schon klar gemacht hat, welchen neuen Tanker sie bevorzugt, noch gedauert, bis EADS offiziell zum "Preferred Bidder" ernannt wurde? Alles wegen rechtlichen Geschichten, die vorher noch abgesichert werden mussten. Das einzig neue (für mich zumindest) an dieser Geschichte ist, dass halt Airbus, nicht EADS wegen einem militärischen Deal, Protest einlegt. Soweit - andré [ Diese Nachricht wurde geändert von: afromme am 2005-05-03 00:15 ]
afromme Geschrieben 2. Mai 2005 Melden Geschrieben 2. Mai 2005 Ergänzend - in privatwirtschaftlichen Ausschreibungen steht meist so etwas wie "das Unternehmen ist nicht verpflichtet, das günstigste Angebot anzunehmen, bzw. überhaupt ein Angebot anzunehmen." Das dürfte aus Gründen der Transparenz in staatlichen Ausschreibungen (jedenfalls in Demokratien) meist nicht stehen - für jeden muss nachvollziehbar sein, warum der Staat einen bestimmten Bieter zum Zuge kommen lässt und einen anderen ausschließt, was auch bedeutet, dass die Ausschreibungsbedingungen (inkl. Lieferzeiten, Lieferumfang, Ausstattung etc.) für alle Bieter gleich gelten, um die Angebote vergleichbar zu machen. Wie schon gesagt - deshalb haben die Hersteller (wie es auch bei der Maut war) überhaupt einen Hebel, um einen solchen Deal anzufechten. Bei der Entscheidung einer privaten Airline geht das so eben nicht. Bevor man so etwas tut, sichert man sich für gewöhnlich bzgl. der Auswirkungen und Erfolgsaussichten eines solchen Vorgehens ab, da stimme ich Jörgi zu. Was übrigens die Langzeitwirkung der Aktion betrifft: dass man sich mal gegenseitig verklagt hat, verhindert inzwischen nicht mehr, dass Microsoft den Erfolg von Apples OS X nicht zuletzt dadurch unterstützt, dass es trotz des kleinen Marktes eine Office-Version hierfür anbietet... Da sind alle Beteiligten einerseits Showmänner, andererseits Pragmatiker. [ich habe jetzt mal bewusst kein Beispiel aus dem Aerospace-Bereich gewählt, um hier nicht mit einem albernen Aufrechnen anzufangen.] Nu N8, André [ Diese Nachricht wurde geändert von: afromme am 2005-05-03 00:35 ]
Loran Geschrieben 3. Mai 2005 Melden Geschrieben 3. Mai 2005 Air India hat sich offiziell für Boeing entschieden, nicht die indische Regierung. Die indische Regierung (das indische Parlament) müsse noch entscheiden, ob sie zustimmt. Richtig dass das indische Parlament noch zustimmen muss, jedoch kann ich durchaus sagen dass sich die indische Regierung entschieden hat. Denn im Aufsichtsrat oder Vorstand eines staatlichen Betriebes sitzen Regierungsmitglieder oder zumindest Parteimitglieder, die diese Entscheidung (mehr oder weniger nach Rat der Ökonomen) treffen. In Deutschland sitzen auch sämtliche Politiker des Bundestages in Aufsichtsräten in der Industrie (staatlich und nicht-staatlich) und kassieren nebenher astronomische Gehälter. die Indian Airlines-Geschichte Das hatte ich übersehen… Sorry Da wäre das natürlich so, nur reden wir hier unterm Strich von Regierungsentschiedungen, so wie die Lufthansa die ersten A300 sicher nicht zuletzt bestellt hat, weil sie damals eine staatliche Gesellschaft waren. Das stimmt schon, jedoch spielte die Situation von Airbus, deren staatliche Starthilfen und die Tatsache dass die LH staatlich war eine entscheidende Rolle. Ich sehe die erste A300 Bestellung auch als Stützkauf von LH an. Aber es ist ok, da ja der A300 auch aus einer Forderung der LH und anderer Airlines entstanden ist und das somit genug Substanz hatte. Insofern finde ich dann einen anderen Vergleich passender Passt besser mit dem politischen Hintergrund, mit gings nur um die Veranschaulichung der Kaufentscheidung und der „Entscheidungsfreiheit“ des Käufers. Ein Trauerspiel was sich mit Tollcollect abgespielt hat. In diesem Fall ist aber noch wichtig zu sagen dass die indische Regierung nicht wie die deutsche/europäische an einen Hersteller „gebunden“ ist wie wir zu EADS oder die Amis an Boeing, Northrop Grumman und Lockheed Martin. Die Inder sind soweit ich weiß nicht in die Herstellung von Mustern der genannten Hersteller involviert, was eine gewisse Neutralität zumindest auf dieser Seite ergibt. Ich denke bei denen haben die politischen Gesichtspunkte eine wichtige Rolle gespielt. Inwieweit nun wirklich die Boeing Flugzeuge besser in die AI Flotte passen vermag ich nicht zu sagen, das ist Sache der Einkäufer und Flottenplaner. Jedoch hätte AI sowieso neue Muster einführen müssen, dann hat wohl die 787 besser zur 777 gepasst. in privatwirtschaftlichen Ausschreibungen steht meist so etwas wie "das Unternehmen ist nicht verpflichtet, das günstigste Angebot anzunehmen, bzw. überhaupt ein Angebot anzunehmen." Das dürfte aus Gründen der Transparenz in staatlichen Ausschreibungen (jedenfalls in Demokratien) meist nicht stehen - für jeden muss nachvollziehbar sein, warum der Staat einen bestimmten Bieter zum Zuge kommen lässt und einen anderen ausschließt, was auch bedeutet, dass die Ausschreibungsbedingungen (inkl. Lieferzeiten, Lieferumfang, Ausstattung etc.) für alle Bieter gleich gelten, um die Angebote vergleichbar zu machen. Das ist richtig, in Deutschland! Ob diese Transparenz in Indien auch eingehalten wird weiß ich nicht, könnte mir aber denken dass dort auch mal was „untransparent“ abläuft Gruss, Axel
FrankM Geschrieben 3. Mai 2005 Melden Geschrieben 3. Mai 2005 Ich denke, dieser "Angriff" geht gar nicht in erster Linie gegen Air India oder die indische Regierung sondern gegen Boeing und die amerikanische Regierung. Airbus will in dem grossen Spiel um das Thema "Subventionen" hier einen Punkt sammeln in dem sie mit grossem Getöse an den Pranger stellen, dass die amerikanische Regierung Boeing durch politische Einflussnahme Aufträge beschert und Boeing somit indirekt "subventioniert" und damit den Wettbewerb "verzerrt". In dem speziellen Fall wird natürlich nichts dabei für Airbus rauskommen, aber die Geschichte wird dann vor der WTO wieder zur Sprache gebracht werden.
GeneralA Geschrieben 3. Mai 2005 Melden Geschrieben 3. Mai 2005 hier gibt's ein paar Neuigkeiten: http://www.ndtv.com/money/templatebusiness...=5&id=24977 Sandeep Phukan Tuesday, May 3, 2005 (New Delhi): With Airbus alleging foul play over the Rs 30,000 crore deal to buy 50 Boeing aircraft, India's flagship carrier's expansion plans may now hit an air pocket. Though the government has dismissed Airbus's allegations, there is a fear that the deal could get stalled. "The stakes involved are big. Everybody has a right to sell their products but it should not affect our acquisition programme. The procurement policy should be transparent," said Nilotpal Basu, Chairman, Parliamentary Standing Committee on Civil Aviation. Many believe that Airbus is crying foul simply because it lost the deal. Air India's flip-flop But Air India's flip-flop on what planes to buy too led to the current mess. On November 8, the Air India board had decided to buy 10 Airbus A 340-300s for its long haul flights. But a year later, the board changed its decisions and floated another tender to buy 50 new planes where the airline wanted a particular seating arrangement for the economy class with nine seats in a row instead of the usual eight. But since only Boeing can offer such a seating arrangement, Airbus alleged that the tender was tailor-made for them. To counter such a campaign, Boeing's senior Vice President Dinesh Keskar will be flying in to Delhi to give the company's side of the story. "There is a huge trade dispute between Airbus and Boeing and this is part of it," said Kapil Kaul, Centre for Asia Pacific Aviation. Two years back when Indian Airlines decided to go in for 43 Airbus planes in a Rs 10,000 crore deal, Boeing came up with a fresh offer which was Rs 700 crores less than Airbus. And as leaks started appearing in the media, the deal got stalled. This ultimately affected Indian Airline's flight schedules and if history is anything to go by Air India could meet a similar fate.
afromme Geschrieben 3. Mai 2005 Melden Geschrieben 3. Mai 2005 @GeneralA Danke für die Info! Wild, wild, wild... Bin gespannt, was dabei rauskommt. Dass ursprünglich A340 bestellt waren, wusste ich nicht einmal, umso merkwürdiger wirkt die ganze Sache - inkl. dem Rüstungsdeal. soweit - andré
GeneralA Geschrieben 3. Mai 2005 Melden Geschrieben 3. Mai 2005 Wenn man bei der (unendlichen) Geschichte am Ball bleiben möchte, lohnt es sich, diese Seite zu bookmarken: http://economictimes.indiatimes.com/articlelist/13354027.cms GeneralA
afromme Geschrieben 9. Mai 2005 Melden Geschrieben 9. Mai 2005 Hübsche Darstellung der ganzen Geschichte seit ein paar Tagen hier: http://economictimes.indiatimes.com/articl...097,curpg-1.cms It's slowly getting beyond me... Vielleicht sollte Airbus die Sache doch getz einfach mal ruhen lassen, bevor das ernsthafte Schäden verursacht. Und eine generelle Warnung des zuständigen Ministers an beide Hersteller, sowas sein zu lassen (Boeing hat wohl was ähnliches wie Airbus jetzt gestartet, als Indian Airlines sich für A320 statt 737 entschieden hat). http://economictimes.indiatimes.com/articl...986,curpg-1.cms soweit. andré
afromme Geschrieben 11. Mai 2005 Melden Geschrieben 11. Mai 2005 Financial Times berichtet, dass Handelserwägungen gegenüber den USA der ausschlaggebende Faktor für die Boeing-Bestellung waren: http://news.ft.com/cms/s/7601915a-bfe8-11d...000e2511c8.html Nur mal so, um diesen Thread ein bisschen zu updaten
marcdevi Geschrieben 11. Mai 2005 Autor Melden Geschrieben 11. Mai 2005 Vorschau: "Schlamschalcht Boing gegen Airbus" Episode XXIIF demnächst hier auf deisem kanal! Regie: Donald Henry Rumsfeld Drehbuch: CIA Hauptrollen, Airbus A330 Boeing 767. Nebenrollen Mr. Tankerumbau. sorry konnte nicht wiederstehen :-) @andre Ganz klar airbus soll sich zurückhalten. Ob allerdings die aktion von boeing nun sinn macht ist eine andere frage. Grundsatz aber "wer anfängt ist schuld". Wir wollen mal nicht hoffen das boeing mit der numner durchkommt. DANN steht airbus richtig dumm da.
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