LonOlli Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Hallo! Warum drehen sich bei der Landung eines Flugzeuges die Räder nicht. Mit einem kleinen Motor könnte man doch die Abnutzung erheblich verringern, die Reifen sind ja schliesslich recht teuer. Es muß ja einen Grund dafür geben. Ist der Reifenwechsel dann aufwendiger? Gibt es Platzprobleme bei der Unterbringung eines solchen Motors, wegen der Bremsscheiben? Gewichtsprobleme? Oliver
Lukas757 Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Hab ich mir auch schon oft gedacht. Wenn ich jedoch eine Landung beobachte fliegen bis ca 500m nach dem touchdown Gummifetzen durch die Luft. Also wird der speed mehr als das plötzliche andrehen machen. Wenn man denkt dass ein Flugzeug 100 Tonnen hat. [/code]
munich Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Du bist schon auf der richtigen Fährte - Gewicht! Ausserdem brauchst Du nicht nur ein kleines "Motörchen", sondern auch Antriebswellen, etc., so dass der Abrieb bei der Landung billiger ist, wie das ganze "Geschlupse" mit rumzuschleppen (Anschaffungs- und Wartungskosten hast Du auch noch.) Außerdem ist, so unwahrscheinlich es klingt, nicht die Landung die Hauptquälerei, sondeern das Taxiing, insbesondere zum Start, wo der Vogel mit Sprit voll ist.
marco76 Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Da gabs doch vor einigen Jahren 2 pfiffige Jungen, die bei "Jugend forscht" den 1. Preis gewonnen hatten. Sie entwickelten eine Art Radkappe, die den Fahrtwind fängt und damit das Rad dreht, bevor es die Bahn berührt. Somit wurde der Verschleiss der Räder erheblich gemindert. Aber wie alle innovativen Erfindungen ist nichts draus geworden. Wird wohl die Gummi-Industrie was dagegen haben. Schade.
hinzundkunz Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Also ich will doch hoffen das sich die Räder bei der landung drehen!!! wäre ja fatal wenn nicht.... beim Anflug könnte ich mir das schon vorstellen.........:-) viele Grüße
Chris99 Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Wie schon gesagt wurde ist der Reifenverbrauch beim Taxing zum Start wesentlich größer als bei der Landung, auch wenn es spektakulär aussieht. Durch das höhere Gewicht ist die Walkarbeit des REifens wesentlich höher, sprich er wird wesentlich wärmer und reibt demnach stärker ab.
amigo380 Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Ich hätte mal eine Frage dazu: weiß jemand von euch wie viele Starts und Landungen ein Reifen durchhält. Die sind doch mit Stickstoff und nicht mit normaler Luft gefüllt. Ist das nur wegen dem Gewicht, oder gibt es noch andere Gründe dafür??
Mörten Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Ich glaube mal gehört zu haben, dass der Reifen so um die 100 Landungen aushält bis er dann ausgetauscht wird. Der Grund für das Befüllen der Reifen mit Stickstoff ist relativ einfach: Stickstoff verhindert das Ausbreiten eines Feuers im Falle von z. B.glühenden Bremsscheiben (z.B. bei einem Startabbruch). Gewicht lässt sich daurch wohl kaum sparen, handelt es sich hier immerhin um Gase. Die Dichte (in g*cm^-3) der beiden Stoffe bei 0°: Sauerstoff: 1,429g*1^-1 Stickstoff: 1,251g*1^-1
munich Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Zusätzlich zu den von Mörten genanntem Grund: Stickstoff diffundiert nicht so stark durch den Gummi und somit bleibt der Druck im Reifen stabiler
Chris99 Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Die Reifen werden übrigens nicht weggeworfen sondern vielmehr runderneuert. Sie sind ja auch für einen ganz anderen Einsatz geplant als z.B. ein autoreifen. Zum Stickstoff: das ist eigentlich nur wegen der Diffundierung und den großen Druckunterschieden, die sie ausgesetzt werden. Wenn die Bremsscheiben zu heiß werden, dann platzen erst einmal die Reifen aufgrund des hohen Druckes. Der geringe Volumensanteil des reinen Stickstoffs macht im Vergleich zur Umgebungsluft praktisch nichts aus.
nabla Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 @Chris99: Im Bereich der Bremsen ist alles recht eng gebaut, sprich: allzuviel Umgebungsluft ist das nicht. Wenn da jetzt ein Reifen abbläst (der platzt in der Regel nicht, da gibt es thermische Sicherungen, die wegschmelzen) und durch ein feines Loch mit seinen 200 psi gezielt auf eine überhitzte Bremse bläst, würde das herrlich ein Feuerchen beflügeln oder auch erst entstehen lassen, wenn es reine Luft wäre. Insofern macht Stickstoff also durchaus Sinn... Gruß, Nabla
Air Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Würde das enorme Drehmoment eines schnelldrehenden Reifens bei der Landung den nicht das Flugverhalten beeinflussen ? Eine Frage würde mich an dieser Stelle auch noch interessieren: Wird eingentlich im Normalfall mit Auto-Brakes on gelandet ? Und wenn ja, setzt die Bremse dann erst nach einem gewissen Reifenspeed ein ? Andernfalls hätte dies doch noch größeren Abrieb zur Folge ? Gruß, Michael.
karstenf Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 @AIR: Nicht nur das! die Brakes greifen erst, wenn der Druck auf den Stoßdämpfern ausreichend ist. Also wenn erhebliches Gewicht auf den Rädern lastet. Bis zu diesem Moment haben die Räder schon zur "V-max" beschleunigt. Problem: Bei welcher Masse auf den Dämpfern soll die Bremse ausgelöst werden? Airbus musste beim A320 mehrfach nachbessern. Besonders nach dem Unfall der LH in Warschau.
BobbyFan Geschrieben 12. Mai 2005 Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Die Reifen werden übrigens nicht weggeworfen sondern vielmehr runderneuert......und das (vorausgesetzt die Karkasse ist nicht beschädigt) bis zu 10 mal. ...Wenn die Bremsscheiben zu heiß werden, dann platzen erst einmal die Reifen aufgrund des hohen Druckes...Reifenplatzer hat man meistens nur bei Antiskid Problemen:http://www.airliners.net/open.file/633764/L In Bezug auf Stickstoff war Nabla schneller. Kann ja noch ein Bildchen nachreichen: Ingo
iai-kfir Geschrieben 13. Mai 2005 Melden Geschrieben 13. Mai 2005 @ marco76 ohne den jungs von jugend froscht die butter vom brot nehmen zu wollen, sowas mit einer radkappe, die durch den luftzug das rad in drehung versetzt hab ich in den 80ern mal in einem P.M. magazin gelesen: (hab das heft zur beweissicherung wohl nicht mehr) bereits in WK2 haben deutsche ingenieure so eine radkappe an die ME262 und DO335 gebaut. auch in den 60ern müssen versuche mit der F-104G hier in deutschland stattgefunden haben und ich kann man mich aus diesem artikel auch noch an zivil-jets in de 80ern erinnern, bei denen das dann erneut untersucht wurde. muss wohl nicht so viel gebracht haben, denn sonst würden wir es heute wohl häufiger sehen.
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