TobiBER Geschrieben 16. Mai 2005 Melden Geschrieben 16. Mai 2005 Air Berlin befördert vom heutigen Dienstag an erstmals auch Luftfracht. Das Unternehmen ist der erste deutsche Billigflieger, der seine 47 Maschinen zählende Flotte für Cargotransporte öffnet. "In den Bäuchen unserer Passagierflugzeuge gibt es in der Regel einige freie Kapazitäten, die wir ab sofort für Frachtzwecke nutzen werden", sagte Sprecherin Claudia Löffler. Zunächst geht es vor allem um Zeitschriften- und Zeitungsversand, schrittweise sollen andere Güter hinzukommen. Einen Schub erwartet sie ab Herbst: Dann übernimmt Air Berlin die ersten von 70 bei Airbus gekauften A320-Jets, in deren Frachtkammern mehr Platz ist als in der jetzigen Boeing-737-Flotte. Das Geschäft betreibt die nach der Lufthansa zweitgrößte deutsche Fluglinie allerdings nicht in Eigenregie. Statt dessen hat sie damit die Leisure Cargo GmbH beauftragt, eine Tochter des Ferienfliegers LTU. Deren Geschäftsführer Ralf-Rainer Ausländer erwartet zu Beginn einen Jahresumsatz von acht bis zehn Mio. Euro durch den Frachttransport von Air Berlin, der zwischen der Fluglinie und seinem Unternehmen aufgeteilt wird. Mit der Flottenerweiterung werde sich das Aufkommen in den Folgejahren deutlich steigern. Als "äußerst günstige Voraussetzung" nannte Ausländer das breit gefächerte Streckennetz der Berliner Linie sowie die Vielzahl von Flügen. Speziell für Touristik- und Billigflieger lohnt es sich nach Ansicht des Managers nicht, eine eigene Cargodivision aufzubauen. Zu ähnlichen Ergebnissen scheinen die Verantwortlichen bei den Ferienfluglinien Hapagfly und Condor gekommen zu sein, deren Frachtgeschäft von der Lufthansa-Tochter Cargo Counts gemanagt wird. Bei der Dba steht das Thema Fracht laut Geschäftsführer Martin Gauss ebenfalls zur Entscheidung an. Gegen die Öffnung ihrer Flugzeugrümpfe für Pakete und Boxen haben sich dagegen die Billigfluglinien Easyjet und Ryanair entschieden. Aufgrund der kurzen Aufenthaltsdauer der Flugzeuge auf den Flughäfen sei die Beladung der Flieger mit Fracht zu zeitraubend, so ein Manager von Easyjet.
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