emdebo Geschrieben 1. Juni 2005 Melden Geschrieben 1. Juni 2005 Nach einer Analyse stehen weltweit voraussichtlich nur etwas mehr als 20 Flughäfen zur Verfügung. Wie gut vorbereitet ist man z.B. für den medizinischen Notfall an Bord ? Mehr Informationen http://www.taz.de/pt/2005/05/27/a0250.nf/text.ges,1
b737pic Geschrieben 2. Juni 2005 Melden Geschrieben 2. Juni 2005 Nun ja, das kann man so und so sehen. Also ich vermute ( obwohl ich es natürlich nicht weiß, noch keine Berührung mit A380 gehabt ) das man den Flieger auch auf einer 45m Bahn gut runterbringen kann. Mag sein, das es unter bestimmten ungünstigen Witterungsbedingungen nicht geht, grundsätzlich sollte das aber klappen. Wenn man die Größenverhältnisse runterbricht, wären diverseste Plätze auch mit einer 747 oder A330 / 340 nicht mehr anzufliegen wegen zu schmaler Landebahnen. Richtig ist sicherlich, dass es u.U. nicht möglich sein wird, am Notlandeplatz am Gate an zu docken. Nach einer Notlandung ist das aber doch wohl sekundär, Hauptsache der Kübel steht heile am Boden. Um einen kranken Pax zu deboarden sollte es i.d.R. wohl reichen, eine Fahrtreppe an den Flieger zu bringen. Bleibt die Frage nach den Taxiways, schließlich muss man ja auch wieder weg kommen. Wenn man abgerolt ist sollte man auch wieder draufkommen... Falls nicht, kann man notfalls ja auch schleppen lassen oder einen "super long push" requesten ;-) Schleppen sieht man gelegentlich in HAJ, wenn die große Antonov kommt. Da ist der TX - Way den Piloten vielleicht auch nicht breit genug ( ich weiß es nicht ob es daran liegt, könnte aber ja sein ). Notfall an Board ? Die Frage beantwortet sich durch die Ausrüstung der anderen SLR Flugzeuge von Airbus ( A345 und 6 ) mit deutlich größerer Reichweite als die 380. Da wird im 380 dann wohl genauso ausgerüstet vermute ich mal. Gruß T.
dschoene Geschrieben 2. Juni 2005 Melden Geschrieben 2. Juni 2005 Bei einer so grossen Schüssel würd' ich in meiner jugendlichen Naivität einfach mal annehmen, daß genug Platz ist, entsprechende Ausrüstung zur Bewältigung mittelschwerer medizinischer Notfälle mitzunehmen und da man auch sicher nicht umbedingt die unerfahrendsten Crews und f/a's auf diese Flüge setzen wird, würd' ich einfach mal annehmen, dass ein oder zwei der Flugbegleiter mit einer fundierten Rettungssanitäter-Ausbildung an Bord sind. Damit wäre sichergestellt, daß man nicht gleich bei jedem hyperventilierenden Pax gleich runter muß oder zumindestens die ganze Sache soweit stabiliseren kann, bis man in der Reichweite eines geeigneten Airports ist. Scheint mir auch 'n bissken Medien-typische reisserische Panikmache dran zu sein. Da haben wir Europäer endlich 'nen Geier, der den Amerikanern zeigt, wo der Frosch die Locken hat und wir fangen an, die schlechten Seiten regelrecht zu suchen, irgendwie typisch Deutsch.
dase Geschrieben 2. Juni 2005 Melden Geschrieben 2. Juni 2005 Emdebo, zunächst einmal: obwohl die taz eine meiner Lieblingszeitungen ist, muss man sagen, dass die von Luftfahrt keine Ahnung haben. Der Artikel ist nur so gespickt von Ungenauigkeiten und Unwahrheiten. Zunächst darf man nicht vergessen, dass hier über Notfälle gesprochen wird. Die A380 hat meines Wissens einen ähnlichen footprint wie die B747 und soll dementsprechend laut Airbus runwaymässig auf sämtlichen Flughäfen landen können, die auch einen Jumbojet aufnehmen können. Das hat nichts mit den Kapazitätsproblemen zu tun, die die meisten Airports haben, wenn regelmässig so eine grosse Zahl an Passagieren landet. Hierbei sind, neben dem Anpassen der Taxiways, die Hauptinvestitionen für Flughäfen mit der Aussicht auf regelmässige A380-operations nötig. Die Taxiways sind auch das Hauptproblem bei Notlandungen, in solchen Ausnahmefällen sollte es aber kein problem sein, ungeeignete Taxiways (mit scharfen Kurven) zu meiden. Platzprobleme auf dem Apron dürfte es kaum geben, da der A380 ja in die altbekannte 80x80 m Box passt. Im übrigen bezweifle ich, dass weltweit nur 20 Flughäfen 60m Runways haben. Hierbei wurden sicherlich nur kommerzielle Grossflughäfen gezählt, aber bei einer Notlandung ist man ja eben nicht nur auf diese angewiesen. Um nochmal auf die Runway zurückzukommen: die Piloten, die behaupten, der A380 benötige in jedem Fall eine 60m runway, haben den Flieger noch nie geflogen, entsprechend haben sie keine Kenntnisse über die Flugeigenschaften. Aber es gibt ja auch viele, sie sich weigern, mit Sidestick statt Yoke zu fliegen. Der Footprint ähnelt wie bereits gesagt der B747, einzig die Flügel sind um einiges breiter. Problematisch könnte natürlich das Aufwirbeln von Dreck am Rand der Runway sein - allerdings gilt dies eher für den Start, denn beim A380 haben nur die inneren Triebwerke eine Schubumkehr. Weiterhin ist die Kapazität von 880 Passagieren vollkommen aus der Luft gegriffen. Der Evakuierungstest findet mit 853 pax (+20 crew) statt, können weniger evakuiert werden, sinkt entsprechend auch die Maximalkapazität, für die der Flieger zugelassen ist. Dass die meisten Airlines den A380 in dieser Maximalkapazität einsetzen wollen, ist ebenfalls BS. Im Gegenteil, die meisten haben angekündigt, sogar weniger Passagiere zu befördern als in der typischen 3-Klassen-Konfiguration mit 550 Paxen. Viele liegen im oberen 400er Bereich, weniger als eine high-density B747 bei Corsair oder in Japan. Als einzige ist mir EK bekannt, die auf den Strecken im Mittleren Osten, vor allem nach Indien, einige high-capacity A380 einsetzen wollen, diese werdne sich aber wohl eher im 700er Bereich bewegen. Es gibt noch diverse andere Kleinigkeiten, aber dass sich aus "Sicherheitsgründen" die meisten B747 Flüge auf 37 Flughäfen weltweit konzentrieren, ist ebenfalls ein Märchen. Schon mal was von Hubs gehört? Zusammenfassend kann man sagen, ein selektives Pressepamphlet, ein typischer Aviation-Artikel von jemandem, der sowas lieber nicht verfassen sollte. Wobei die VC sicherlich da auch ihren Beitrag zu Verwirrung und Desinformation geleistet hat (ist ja nix neues). ciao Daniel
amigo380 Geschrieben 2. Juni 2005 Melden Geschrieben 2. Juni 2005 Wenn mitten auf dem Atlantik ein medizinscher Nofall in einer B767 oder A330/340 kann man ja auch nicht schnell irgendwo landen, daher sehe ich da kein so großes Problem
SkySym Geschrieben 3. Juni 2005 Melden Geschrieben 3. Juni 2005 Das landen ist meist kein problem. Problematsich wird es beim start. Ich will den menschen sehen der ein leben gegen ein paar eventuell anfallende ausbesserungsarbeiten der piste tauscht. Im notfall muss halt cargo raus, mit min fuel zum nächsten A380 gerechten airport fliegen tanken u.s.w. Das geht alles.
Der Daumen Geschrieben 3. Juni 2005 Melden Geschrieben 3. Juni 2005 Dazu nur folgende Info: Toulouse hat zwei Bahnen, nämlich: 14L/32R 3000*45m 14R/32L 3500*45m Damit dürfte die Frage ob ein A380 auf einer 45m-Bahn überhaupt landen kann beantwortet sein :-)
SkySym Geschrieben 3. Juni 2005 Melden Geschrieben 3. Juni 2005 Dazu nur folgende Info: Toulouse hat zwei Bahnen, nämlich: 14L/32R 3000*45m 14R/32L 3500*45m Damit dürfte die Frage ob ein A380 auf einer 45m-Bahn überhaupt landen kann beantwortet sein :-) Du sagst es "kann", genaue daten erst nach der zertifizierung/zulassung u.s.w.
EDLB Geschrieben 3. Juni 2005 Melden Geschrieben 3. Juni 2005 Hallo, das Problem sehe ich auch nicht. Bei 550 bis 700 Paxe ist die Wahrscheinlichkeit, das ein Arzt an Board ist, deutlich höher als bei 100. Und wenns ein echter Notfall ist, dann ist der in einer großen Stadt bedeutend besser aufgehoben, als irgendwo mitten in Afrika o. Ä. Mit freundlichem Gruß Christian
Crewlounge Geschrieben 5. Juni 2005 Melden Geschrieben 5. Juni 2005 Es ist unmöglich, jedes Risiko immer und um jeden Preis abzusichern. Wenn das Schicksal zuschlägt, ist es nunmal so und das sollte man akzeptieren. Das nennt man allgemeines Lebensrisiko.
SkySym Geschrieben 5. Juni 2005 Melden Geschrieben 5. Juni 2005 Hallo, das Problem sehe ich auch nicht. Bei 550 bis 700 Paxe ist die Wahrscheinlichkeit, das ein Arzt an Board ist, deutlich höher als bei 100. Und wenns ein echter Notfall ist, dann ist der in einer großen Stadt bedeutend besser aufgehoben, als irgendwo mitten in Afrika o. Ä. Es können 10 Ärzte an Board sein, wenn keine Medikamente vorhanden sind sind sie machtlos. Das Medical/Doctors Kit reicht nicht aus um wirklick aktiv zu werden. Es ist wirklich kein problem den A380 zu laden Sprit raus und runter. Die A....karte hat auf jedem fall der Captain.
snooper Geschrieben 5. Juni 2005 Melden Geschrieben 5. Juni 2005 Bei immer größer werden Sitzplatzkapazität steigt natürlich auch das Risiko, dass ein Pax zum medizinischen Notfall wird. Dass muss man einfach einkalkulieren. In der Schiffahrt ist man darauf durch das Vorhalten einer Miniklinik mit entsprechenden Geräten und einer Medikamentenvorratshaltung auf 'normale Erkrankungen' vorbereitet! Wahrscheinlich wird man in der Luft einfach das Risiko eingehen und lieber Bars und Casinos an Bord anbieten und im Notfall die Kosten einer Landung in Kauf nehmen! Kleiner Trost: Sollte der Pax noch lebend im Krankenhaus ankommen, wird ihm dort wahrscheinlich schnellere und bessere Hilfe zuteil
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