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Ryanair schmeisst Blinde wieder raus


D-AIRX

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Geschrieben

RYANAIR

 

 

Blinde Gäste wurden des Flugzeugs verwiesen

Eine Gruppe blinder Fluggäste fordert Schadenersatz von der Billigfluglinie Ryanair. Die Besatzung eines Jets hatte die Sehbehinderten aufgefordert, das Flugzeug wieder zu verlassen. Begründung: Die Anzahl behinderter Passagiere übersteige das Limit.

 

London - Die Gruppe aus sechs Blinden und drei Sehbehinderten war an Bord einer Ryanair-Maschine von London-Stansted nach Italien, als sie gebeten wurde, das Flugzeug wieder zu verlassen, berichtet der britische Nachrichtensender BBC in der Onlineausgabe. Katherine Hurst, die die Reise für die Gruppe aus Norfolk im September organisiert hatte, sagte, die Stewardess habe ihnen mitgeteilt, es seien zu viele behinderte Passagiere an Bord.

 

Jetzt fordern die Mitglieder der "Norfolk and Norwich Association for the Blind" von der irischen Billigfluglinie Schadenersatz.

 

Ein Sprecher von Ryanair bestätigte BBC, das der Vorfall "unglücklich" gewesen sei, doch vier behinderte Passagiere pro Flug seien das Limit. Die Vorschrift bestehe "aus Sicherheitsgründen, damit das Bordpersonal sich im Evakuierungsfall um jeden behinderten Passagier individuell kümmern kann". Die Gruppe habe bei der Buchung ihre Behinderung nicht angegeben.

 

Dagegen hält Hurst, sie habe sich bei der Buchung bei Ryanair erkundigt, ob es irgendwelche Reisebeschränkungen gebe. Nachdem sie die Frage, ob die Gruppe Betreuung benötige, verneint habe, sei ihr gesagt worden, sie soll ruhig buchen. Die neun Blinden und Sehbehinderten waren mit drei Begleitern unterwegs.

 

Als die Reisegruppe in Stansted eintraf, seien sie ganz normal eingecheckt worden, hätten als Erste an Bord gehen dürfen und ihre Plätze eingenommen, berichtet Hurst der BBC. Nach dem Verweis sagten die Reisenden, sie fühlten sich "öffentlich gedemütigt". Eine Frau brach ihren Urlaub ab. Die Gruppe wurde auf zwei spätere Flüge aufgeteilt, einige mussten sogar die Nacht am Flughafen verbringen.

 

Eine Beschränkung für blinde Flugpassagiere gibt es bei großen Airlines wie zum Beispiel der Lufthansa nicht, bestätigte eine Sprecherin der Fluggesellschaft, Katrin Haase, SPIEGEL ONLINE. Bei Flügen in kleineren Maschinen mit unter 100 Sitzen, sollten sich Gruppen jedoch anmelden und auch wenn eine spezielle Betreuung notwendig sei. Aber selbst in so einem Fall gebe es keine zahlenmäßige Begrenzung.

 

Ryanair war im vergangenen Jahr zur einer Schadenersatzzahlung von 1300 Pfund an einen querschnittsgelähmten Passagier verurteilt worden, berichtet BBC. Der irische Billigflieger hatte für die Beförderung eines Rollstuhls eine Gebühr von 18 Pfund verlangt.

 

© SPIEGEL ONLINE 2005

Quelle: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,379599,00.html

Geschrieben

Jetzt kommt skytruck wieder mit seinem "Hausrecht"...<g>

 

Dass FR knallhart ist in punkto Company Guidelines ist ja eingehend bekannt. Für jedes Kg Übergepäck musste ich im Sommer 4,99 Pfund zahlen. Letztendlich überstieg diese "Strafe" den eigentlichen Flugpreis...

 

Ich denke mit der Aktion hat sich Ryanair (mal wieder) selbst geschadet, im Hinblick auf ihr Image als neue "Volks-Airline Europas".

 

Die Sicherheitsvorschriften sind in diesem Fall uneindeutig (jedenfalls hab ich dazu noch nichts behördliches gelesen). Die Airlines stellen diese Richtlinien offenbar selber auf. Kann das jemand bestätigen ?

 

Gleiches gilt für andere "Problemgruppen", wie Übergewichtige und Gehbehinderte.

 

Günstige Tarife anbieten ist eins, Reisende wie Kunden zu behandeln etwas anderes. Letzteres gehört zweifellos nicht zu deren Stärken.

Geschrieben

Abgezockt werden vor allem Flughäfen, Tourismusvereine etc. durch Einforderung von Zuschüssen für die Aufnahme in den Flugplan.

Sicher werden auch Anleger, Banken, Leasing-Geber und Zulieferer ihren Teil beitragen. Dazu die Einnahmen von Autovermietern und Hotelbuchungsmaschinen. Vermutlich auch die Finanzbehörden, über günstige Abschreibungsregelungen für die Investitionen...

Schliesslich die nicht zurückgeforderten Gebühren und Ticket-Einnahmen von den NoShows.

 

Das dann dennoch nahezu volle Flugzeuge Passagiere transportieren ist ein Nebeneffekt der ganzen RyanAir-Show!

 

Es bleibt immer der leise Zweifel, dass irgendwann auch das Personal im Cockpit und bei der Technik in den Spar-Wahn einbezogen werden könnte.

Geschrieben

Ich weiß von einigen Airlines, dass sie solche Einschränkungen (insb. bei blind pax, WCHx oder UMs) haben. Vor allem bei Notfall-Situationen wird es für die Flugbegleiter sehr schwer, die Evakuierung zu koordinieren bzw. zu unterstützen.

 

Der gravierenste Fall, der mit bekannt ist, ist, dass eine Check-in Mitarbeiterin mal bei einem WHC? mitgeflogen ist, weil der auch laut Airline Vorschriften (eine große dt. Charter-Airline) nicht alleine fliegen durfte...

 

Es ist zwar ein sehr unerfreuliches Ereignis für die Passagiere, aber es geht hier vor allem um die Sicherheit aller. Bestes Beispiel hat die AF vor kurzem abgeliefert...

 

Grüße,

Björn

Geschrieben

Zitat:

"Ich weiß von einigen Airlines, dass sie solche Einschränkungen (insb. bei blind pax, WCHx oder UMs) haben. Vor allem bei Notfall-Situationen wird es für die Flugbegleiter sehr schwer, die Evakuierung zu koordinieren bzw. zu unterstützen.

 

Der gravierenste Fall, der mit bekannt ist, ist, dass eine Check-in Mitarbeiterin mal bei einem WHC? mitgeflogen ist, weil der auch laut Airline Vorschriften (eine große dt. Charter-Airline) nicht alleine fliegen durfte...

 

Es ist zwar ein sehr unerfreuliches Ereignis für die Passagiere, aber es geht hier vor allem um die Sicherheit aller. Bestes Beispiel hat die AF vor kurzem abgeliefert...

 

Björn"

 

 

 

 

 

Werter Björn,

 

ich mag FR überhaupt nicht und bin ein Freund der Sicherheit in

Flugzeugen, aber Deine Äußerungen im letzten Absatz über WCHx

treffen mich zutiefst.

Im 21. Jhdt muß eine Airline mit WCHx umgehend gehen können. Fliegen ist ja ein Massengut und keine VIP Angelegenheit mehr.

 

Und wenn ein Airline Angestellter wegen hauseigener Vorschriften mitfliegen muß - auch gut - dann aber nicht auf Kosten der WCHx,... Paxe

 

Sicherheit muß auch bei WCHx, .... Paxen, organisierbar sein.

Für eine Mobilitätseinschränkungen kann der betroffene im Regelfall nichts und wäre auch lieber gesund.

 

Für die Sache mit den "Platz nicht am Notausgang" habe ich vollstes Verständnis. Für mehr aber nicht.

 

Gut, dass es Airlines wie z.B. SAA, UA, BA, LH, CX, QF, EK oder ... gibt, die kein Problem mit mobiltätseingeschränkten Menschen haben und damit hoch professionell umgehen.

 

Es sollte folgendes bedacht werden:

Wir hatten in Deutschland mal eine Zeit, die Gott sei Dank keine 1000 Jahre dauerte, in denen man für Menschen mit anderen Einstellungen oder körperliche Gebrechen "endgültige Lösungen" fand.

 

Menschen, die keinen körperlichen Einschränken haben und damit eigentlich weitgehend problemlos leben können, sollten sich das manchmal vergegenwärtigen.

 

Bitte mein Statement nicht als den "erhobenen Zeigefinger" sehen. Ich möchte im Zeitaltern von "Menschenverächtern und Sklaventreibern" nur sensibilsieren.

 

 

Theo

Geschrieben

Arrrrgggghhhh, nein, halt, time-out, Mißverständnis.

 

Ich wollte mit meinem Statement auf gar keinen Fall in irgendeiner Weise diskriminierend wirken. Was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass es unter ungünstigen äußeren Umständen sehr schwer für die Crew werden kann, dem/den Passigier/en zu helfen. Als Beispiel möchte ich hier die Anzahl der zur Verfügung stehenden FAs (teilweise nur 1 z.B. bei Emb145) nennen. Bei Großraum Flugzeugen mit 3 Klassen-Bestuhlung habe ich eine andere Man-Power zur Verfügung als es z.B. FR oder EZY haben.

 

Da ich einsehe, dass mein letzter Satz genauso verstanden werden kann, wie es von dir getan wurde, ich ihn aber nicht löschen möchte, da dann dein sicherlich berechtigter Einwand im Leeren steht, hoffe ich hiermit Klarheit geschaffen zu haben.

 

Grüße,

Björn

Geschrieben

Mann, Sie sind ja wohl mehr als Peinlich! Die Situation ist doch vollkommen klar: Ryanair sagt: 4 Behinderte und mehr nicht. Bei der Buchung hat das jemand uebersehen. Beim Boarden fiel es auf und es wurden die Konsequenzen gezogen.

Leider zum Leidwesen der Behinderten, und _das_ ist das gefundene Fressen fuer die Presse und die Ryanairhasser wie Sie.

 

Und das hier...

Es sollte folgendes bedacht werden:

Wir hatten in Deutschland mal eine Zeit, die Gott sei Dank keine 1000 Jahre dauerte, in denen man für Menschen mit anderen Einstellungen oder körperliche Gebrechen "endgültige Lösungen" fand.

...in Verbindung mit der Scheinheiligkeit hier...

Bitte mein Statement nicht als den "erhobenen Zeigefinger" sehen. Ich möchte im Zeitaltern von "Menschenverächtern und Sklaventreibern" nur sensibilsieren.

...koennen Sie Hetzer sich in die passende Koerperoeffnung schieben!

 

Alle schreien Se nach Sicherheit, aber wehe, Sie mal Durchgesetzt!

Und zu ihrer Information: Auch ich habe fuer Reiernair nichts uebrig, aber ich kriege einen Quadrathals, wenn man wenn man die Dinge erst verzerrt und dann die Na.zikeule rausholt!

Und nochmal: Der Fehler liegt nicht bei der Crew, der Fehler ist vorher passiert!

 

mit unfreundlichen Gruessen, D-AGNT

Geschrieben

Ich sehe diese ganze Geschichte als reines Kommunikationsproblem an. FR wusste nichts davon, dass 9 Sehbehinderte mitreisen, da in der Reservierung eine falsche Auskunft gegeben wurde.

 

Hätte man bei der Buchung schon das Handicap angegeben, wären alle Parteien schon im Vorfeld informiert gewesen.

Ich denke mal, dies ist ein spezielles Problem, welches durch die Direktbuchung zu Stande kommt.

Bei einer persönlichen Flugbuchung im Reisebüro wissen die Mitarbeiter, was in solch einem Falle zu tun ist.

 

Diese ganze LoCo Geschichte hat halt auch Nachteile für den Kunden.

 

Bodo

Geschrieben

Also leute, es hat mich jetzt 20 sec. härtesten nachdenkens gekostet um herauszufinden das WCHx vermutlich wheelchairs bedeutet...? Bitte hier nicht dem abkürzungswahn verfallen! ;-) Das gleiche gilt übrigens für 3-letter-flughafencodes, nicht jeder kann alle codes weltweit im kopf haben, vor allem nicht von exotischen destinationen!

 

Nix gegen behinderte, aber ich finde es völlig normal dass man bei der buchung eine eventuelle behinderung angibt. Bei der blindengruppe aus england ist offensichtlich nicht mehr nachzuvollziehen ob dies passiert ist oder nicht, die quellen widersprechen sich da. Für mich ist es aber verständlich, dass jede airline, egal ob ryanair oder wer auch immer, so etwas vorher WISSEN MUSS! Und das argument mit der evakuierung leuchtet ein.

 

Man muss ja auch vorher angeben ob man ein vegetarisches, koscheres oder sonstiges menü essen möchte, damit sich die airlines rechtzeitig darauf einstellen können ... und man kann nicht verlangen dass in der bordküche einer 747 etwa 30 min vor dem servieren des mittagessens eine kuh koscher geschlachtet und zubereitet wird ;-) ....(das ist jetzt nix gegen juden, es war nur spontan das erste beispiel was mir einfiel)...

Geschrieben
Also leute, es hat mich jetzt 20 sec. härtesten nachdenkens gekostet um herauszufinden das WCHx vermutlich wheelchairs bedeutet...? Bitte hier nicht dem abkürzungswahn verfallen! ;-)

 

Hallo Namensvetter aus Frankfurt,

 

ok, das mit den Abkürzungen... hier kurze Erklärung zu den Wheelchairs:

WCHR... kann gehen, braucht nur bei längeren Strecken Hilfe (meist ältere Leute)

WCHS... kann nur ganz kurz gehen, meist keine Treppen

WCHC... kann gar nicht gehen

 

Grüße,

Björn

Geschrieben

Hallo

 

Ich habe mal eine Frage zu diesem Thema:

Meine Freundin (mit behinderten Sohn) ist der Meinung, dass Airlines immer die erste oder eine der vorderen Reihen für Behinderte frei lassen müssen. Meiner Meinung nach geht das schon mal überhaupt nicht wegen der teilweise unterschiedlichen Klassen an Bord.

Gibt es dazu irgendwelche Bestimmungen?

 

Nebenfrage dazu:

Was soll der Behindertensitz in den LH 737 in Reihe 7/ 8 oder in der Nähe bezwecken? Das ist schön in der Mitte von den Notausgängen, also möglichst weit entfernt davon.....

 

Kleine Anekdote am Rande: CGN & 4U

Weder der 4U Infostand in CGN noch die 4U Hotline konnten uns sagen, ob analog zu Easyjet Kinder & Behinderte in Begleitung unabhängig von der CheckIn - Reihenfolge zuerst boarden dürfen. Die Antwort an beiden Stellen war ungefähr gleich: "Tja, da müssen sie halt rechtzeitig 2 Stunden vorher einchecken, um bei den ersten zu sein!".

Erst die Dame am CheckIn konnte meiner Freundin die richtige Antwort geben: "Na klar gehen Kinder & Behinderte als erste ins Flugzeug".

Ist das noch normal?

 

Schöne Grüsse

anjuwan

Geschrieben
Ich habe mal eine Frage zu diesem Thema:

Meine Freundin (mit behinderten Sohn) ist der Meinung, dass Airlines immer die erste oder eine der vorderen Reihen für Behinderte frei lassen müssen. Meiner Meinung nach geht das schon mal überhaupt nicht wegen der teilweise unterschiedlichen Klassen an Bord.

Gibt es dazu irgendwelche Bestimmungen?

 

Die Auffassung Deiner Freundin ist so in der Praxis falsch. Es gibt auf den meisten Flugzeugtypen bei den meisten Airlines spezielle Sitze, die bevorzugt vergeben werden für z.B. Rollstuhlfahrer. Diese haben dann z.B. (nach Airline unterscheidlich) eine auch zum Gang hochklappbare Armlehne, damit ein Rolli-Fahrer leichter rüberwechseln kann.

Geschrieben

Die ganze Diskussion ist doch echt daneben, denn die Presse macht ein Riesending aus einer konsequent umgesetzten Bestimmung.

 

Diese Vorschriften gibt es nicht nur bei Ryanair, sondern zum Beispiel auch bei einer SAS oder Lufthansa.

 

Grundsatz bei der ganzen Sache ist einfach, dass pro Cabin Crew nicht mehr als ein disabled an Board sein darf. Das hat einfach den Hintergrund, dass man davon ausgeht, dass im Notfalls jeder der disabled persons von einem FB assistence braucht.

Geschrieben
Die ganze Diskussion ist doch echt daneben, denn die Presse macht ein Riesending aus einer konsequent umgesetzten Bestimmung.

 

Diese Vorschriften gibt es nicht nur bei Ryanair, sondern zum Beispiel auch bei einer SAS oder Lufthansa.

 

Grundsatz bei der ganzen Sache ist einfach, dass pro Cabin Crew nicht mehr als ein disabled an Board sein darf. Das hat einfach den Hintergrund, dass man davon ausgeht, dass im Notfalls jeder der disabled persons von einem FB assistence braucht.

 

Sorry, da muss ich noch einmal nachfragen:

Dies gilt jetzt für Behinderte ohne Begleitung. Oder?

 

Und es scheint, als ob solche Vorschriften doch ein wenig im Hintergrund gehalten werden, sonst müsste ich jetzt hier nicht nachfragen.

 

Schöne Grüsse

anjuwan

Geschrieben

Es ist relativ simpel nachzuvollziehen ob Ryanair davon gewusst oder nicht, wenn es eine Beschränkung gibt, dass nur vier blinde Passagiere an Bord gebucht werden können, dann würde das Reservierungssystem die zusätzlichen Special Services nicht zulassen. Wenn 9 blinde Passagiere auftauchen ohne vorher irgendjemanden darüber informiert zu haben, dann kann die Airline da auch nicht viel tun.

Geschrieben
Zum Lesen und Nachdenken:

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%27s_Law

Danke dir, herne-hill. Normalerweise lasse ich keine "mee-too´s" ab, aber hier mache ich mal eine Ausnahme. Link ist gespeichert und wird bei passender Gelegenheit serviert.

(OT: Es widert mich einfach an, wenn Typen wie "theo" den Holocaust zum billigen Effekt fuer billige "Rhetorik" degradieren und marginalisieren. Nichts gelernt aus der Geschichte.)

 

mfg, D-AGNT

Geschrieben

Zum Thema WCHS / WCHC kann ich nur sagen, dass da auch bei LH nicht alles Gold ist...

 

Bin in den 90ern ein paar mal als Begleitperson mit Rollstuhlfahrern LH geflogen und habe oefter voellig ueberforderte Leute bei Buchung und Abfertigung erlebt. Mich hat das damals verwundert, weil ich als Kind mehrfach UM war und es dabei nie Probleme gab.

Eine LH-Stadtbueromitarbeiterin riet mir auch mal "Buchen Sie bloss nie Kategorie WCHC, da haben Sie nur Scherereien."

Es musste damals bei der Buchung immer ein umfaenglicher Erhebungsbogen zu den Faehigkeiten des Passagiers ausgefuellt werden ("kann Vorfeldbus benutzen" - ja/nein usw.) als Grundlage fuer die Einstufung:

 

WCH - R [WheelCHaiR],

WCH - S [Wheechair - Severely handicapped],

WCH - C[Wheelchar - Completely handicapped])

 

und fuer einen sog. "handling advice" an das Abfertigungs- und Bordpersonal. Wenn die Leute im Stadtbuero mit der Prozedur nicht vertraut waren, konnte es endlose Diskussionen, Telefonate mit der Zentrale usw. ueber kleine Details geben. Vor allem bei CLH-Maschinen war es kritisch wegen der begrenzten Platzanzahl (finde ich ja nachvollziehbar).

 

In HAM sind wir einmal von den DRK-Schwestern in die falsche Maschine verladen worden - fiel mir bei der Begruessungsansage auf - dann wieder mit Caracho raus, Entschuldigung des Kapitaens, der dafuer gar nicht konnte usw. - und bei der Rueckreise sassen wir nach der Landung noch 45 min. zusammen mit einer (sehr netten) Stewardess bei einem Glas Sekt in einer leeren F50, vor der bereits der Bus mit den naechsten Passagieren wartete, weil das DRK es nicht hinkriegte, uns den Hebebuehnenbus zu schicken... auch da kam der Kapitaen dazu und erzaehlte, in HAM sei es immer wieder zu solchen Problemen gekommen.

Eigenartigerweise war Hapag-Lloyd bei Urlaubsfluegen unkomplizierter (vielleicht wuerden die sich sonst einen Grossteil der wichtigen Senioren-Klientel verprellen).

 

Ein Souvenir fuer die Heimbewohner war immer dieser gruene "Delivery at Aircraft"-Anhaenger fuer die Rollstuehle und die rote "Priority Baggage"-Banderole.

 

Wie gesagt, das war alles in den 90ern, aber wenn das bei diesen extrem verschlankten LCC mit ihrem Massenbetrieb genauso schlecht laeuft, wundert es mich nicht.

Geschrieben

Eine Frage sollte der Bericht jedoch aufwerfen: Wieso hat das Bodenpersonal eigentlich die 9 Behinderten einchecken lassen, wenn diese Regelung doch generell vorhanden ist? Wieso wurden diese 9 eingeschränkten Menschen überhaupt an Bord gelassen, wenn die Regelung generell vorhanden ist?

Als die Reisegruppe in Stansted eintraf, seien sie ganz normal eingecheckt worden, hätten als Erste an Bord gehen dürfen und ihre Plätze eingenommen, berichtet Hurst der BBC.

Also ist hier irgendetwas schief gelaufen, sonst hätten es diese Leute nicht "geschafft", ihre Sitzplätze einzunehmen!

Geschrieben

Hallo Leute,

 

wer ist den überhaupt behindert, nur der jenige mit WHC oder auch andere?

Was ist den mit Brillentraegern, manche können auch nichts mehr sehen wenn sie die Brille abnehmen, wird demnaechst ein Augentest vor dem Boarding bei FR durchgefuehrt damit die Zahl der Paxe eingehalten wird,

was ist mit den Menschen die alle einen Schwerbeschaedigten Pass besitzen, muessen diese ihre Beschaedigung angeben?

Bin mal OS geflogen (Winter) und es waren 8 Leute mit Gipsbein an Board, koennen ja froh sein das sie mitfliegen durften. Ich sehe aber auch bei meine vielen Fluegen das z.B bei UA/AA (um nur einige positive zu nennen) diesen Menschen sehr gut geholfen wird.

Geschrieben
Hallo Leute,

 

wer ist den überhaupt behindert, nur der jenige mit WHC oder auch andere?

...

 

Genau diese Frage habe ich mir gestern auch gestellt. Habe mir dann einmal exemplarisch dafür die DBA - Beförderungsbestimmungen angesehen:

 

6.6. Spezielle Beförderungserfordernisse

Die Annahme zur Beförderung von nichtbegleiteten Kindern oder Schwangeren, von behinderten Personen, kranken oder anderen Personen, wenn diese und die vorgenannten Personengruppen eine besondere Unterstützung benötigen, steht unter dem Vorbehalt einer vorherigen Vereinbarung mit uns. Wenn Sie an einer Behinderung leiden, uns davon in Kenntnis gesetzt und besondere Erfordernisse vor der Abfertigung angezeigt haben und wir zusagten, diese besonderen Erfordernisse zu erfüllen, werden wir später die Beförderung nicht aufgrund der Behinderung oder aufgrund der speziellen Erfordernisse verweigern. Schwangere ab der 28. bis einschließlich der 35. Woche können nur zur Beförderung angenommen werden, wenn sich aus einem vorgelegten aktuellen (maximal 7 Tage alt) ärztlichen Attest ergibt, daß die Beförderung unbedenklich ist. Ab der 36. Woche können Schwangere in keinem Fall zur Beförderung angenommen werden. Bitte beachten Sie dazu auch unsere sonstigen Bestimmungen in Artikel 17.

 

Passagiere, die spezielle Bedürfnisse haben und ihre Plätze telefonisch buchen, müssen unsere Mitarbeiter bei der Buchung über ihre Anforderungen informieren. Passagiere, die ihre Plätze über das Internet buchen, müssen anschließend unsere Reservierungszentrale kontaktieren, ihre Bestätigungsnummer angeben und ihre Anforderungen im Detail bekannt geben.

 

Ich lese daraus, dass der Reisende dafür verantwortlich ist, sich vorher als "Person mit speziellen Erfordernissen" anzumelden. Geschieht dies nicht, kann der Carrier (hier DBA) die Beförderung ablehnen.

Wobei ich denke (hoffe), dass hier behinderte Personen, die keinen Rollstuhl benötigen und in Begleitung sind, von dieser Regelung ausgenommen sind.

 

Schöne Grüsse

anjuwan

Archiviert

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