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Ausraster über den Wolken


D-AGNT

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Geschrieben

"An Bord eines Passagierflugzeuges der Fluggesellschaft Germanwings ist es zu einem schockierenden Zwischenfall gekommen. Ein Mann geriet kurz vor der Landung außer Kontrolle und ging auf eine Stewardess los. Vermutlich waren Drogen im Spiel.

 

London - Es war ruhig an Bord, als sich die Crew des Germanwings-Airbus gegen 8 Uhr am Samstag auf die Landung auf den Londoner Flughafen Stansted vorbereitete. Mit freundlicher Routine spulte die Stewardess ihren Vers herunter: "Wir werden in Kürze an unserem Zielort landen. Bitte schnallen Sie sich an, klappen Sie die Tische hoch und bringen Sie die Sitzlehnen in eine aufrechte Position." Schläfrig folgten die Passagiere den Anweisungen - alle, bis auf einen.

 

Der Mann hatte offenbar vollkommen die Kontrolle über sich verloren und fiel über die Stewardess her. Er müsse sich, so jedenfalls vermutet eine Mitreisende, kurz zuvor auf der Toilette aufgehalten haben. "Plötzlich stand er hinter einer Flugbegleiterin und presste beide Hände um ihren Hals", schildert die Augenzeugin das, was dann geschah. Er habe die Frau zu Boden geworfen und weiter gewürgt. "Es schien so, als habe er tatsächlich die Absicht gehabt, sie zu töten."

 

Glücklicherweise sprangen sechs oder sieben Männer sofort auf und kamen der Stewardess zur Hilfe. Sie hielten den Mann bis zur Landung fest und übergaben ihn schließlich der Polizei in Stansted. Auf dem Rollfeld warteten mehrere Mannschaftswagen und die Feuerwehr, um den Angreifer in Empfang zu nehmen.

 

Doch wie war es zu dem Zwischenfall gekommen? Kannten sich Opfer und Täter? Offenbar nicht, denn ersten Ermittlungen zufolge handelte es sich bei dem Mann um einen Drogenkurier. Nach Angaben von Germanwings-Chef Andreas Bierwirth geht die Polizei davon aus, dass ein Transportbeutel mit Rauschgift im Magen des Mannes geplatzt und er deswegen ausgerastet sei.

 

Eine Gefahr für das Flugzeug habe während des Vorfalls nicht bestanden, sagte Germanwings-Sprecher Heinz-Joachim Schöttes SPIEGEL ONLINE. "Der Mann hatte keine Möglichkeit, ins Cockpit zu gelangen, und auch die Kabinentür hätte er nicht öffnen können." Die couragierten Helfer lobte er ausdrücklich. Diese hätten vermutlich verhindert, dass die Flugbegleiterin ernsthaft verletzt worden sei.

 

Auch wenn der Zwischenfall glimpflich ausgegangen ist - viele Passagiere haben den Schock noch nicht verdaut. "Ich habe die Schreie noch im Kopf und die Assoziationen, die ich damit verband", berichtet die Augenzeugin. "Ein Flug nach London, auf dem ein Angreifer ein Mitglied der Crew überwältigt - was hat der vor? Ein Terrorist? Das werden Sie so leicht nicht mehr los."

 

Quelle: Spiegel http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,380483,00.html

Geschrieben

Wenn's ein geplatzter Drogenbeutel war, kann man nur sagen: schade, dass dem Darwinismus hier vermutlich künstlich durch Notoperation eine Schranke auferlegt wurde.

 

Ansonsten kann der Typ froh sein, dass er so eine Aktion nicht auf einem El Al-Flug hingelegt hat, sonst wüprde er jetzt in einer schönen Holzkiste drei Meter unter der Erdoberfläche liegen.

Geschrieben

Mmhh... diese Beutelchen sind ja meist Kondome oder haben deren Größe. Wenn davon einer aufgeht, hilft auch keine OP mehr. Das Zeug geht sofort von der Magen- oder Darmschleimheit ins System. Und das war`s dann mit dem Kurier. Von daher scheint mir die Schilderung nicht ganz schlüssig...

Geschrieben

Hm, ich bin kein mediziner, aber vielleicht kommt es auf die droge an und die stelle, WO im körper das behältnis platzt.

 

Wenn es kokain oder heroin ist und die sache im darm passiert, so ist es der sichere tod für den drogenkurier, habe ich mal gelesen.

 

Vielleicht ist es im magen weniger schlimm.? Und evtl. war es nur marihuana oder haschisch?

 

Trotzdem wundert mich diese reaktion. Ich hätte eher mit anderen symptomen gerechnet, die denen einer vergiftung ähneln (übelkeit, kreislaufkollaps etc) , aber nicht mit einem brutalen "ausraster". Sowas mag passieren wenn man drogen "auf normale art" raucht oder sonstwie konsumiert, aber nicht wenn ein beutel davon im magen platzt.

Geschrieben
Ansonsten kann der Typ froh sein, dass er so eine Aktion nicht auf einem El Al-Flug hingelegt hat, sonst wüprde er jetzt in einer schönen Holzkiste drei Meter unter der Erdoberfläche liegen.

 

Warum? Werden bedrohliche Passagiere an Bord bei El Al kurzerhand erschossen? Ist das nicht gefährlich, weil die Außenhaut des Flugzeugs durch die Kugeln perforiert werden könnte?

Geschrieben
Ansonsten kann der Typ froh sein, dass er so eine Aktion nicht auf einem El Al-Flug hingelegt hat, sonst wüprde er jetzt in einer schönen Holzkiste drei Meter unter der Erdoberfläche liegen.

 

Warum? Werden bedrohliche Passagiere an Bord bei El Al kurzerhand erschossen? Ist das nicht gefährlich, weil die Außenhaut des Flugzeugs durch die Kugeln perforiert werden könnte?

 

Es gibt auch andere Methoden, jemanden endgültig stillzulegen. Man muss nicht immer Metallprojektile in menschliche Körper feuern, um dies zu erreichen.

Geschrieben
Es gibt auch andere Methoden, jemanden endgültig stillzulegen. Man muss nicht immer Metallprojektile in menschliche Körper feuern, um dies zu erreichen.

 

Welche Methode wenden denn die El Al-Mitarbeiter an?

Geschrieben
Kannst ja mal fragen: El Al Customer Relations – +972 (3) 9716281

 

Wenn Du das nicht weisst, dann war wohl auch Deine Behauptung, daß die El Al bedrohliche Passagiere an Bord tötet, nur Dummschwatz, oder?

Geschrieben

Fakt: El Al hat SkySheriffs an Bord. Was werden die nun tun, wenn es zu einer potenziell bedrohlichen Situation kommt?

 

(a) nichts?

(B) die Bedrohung überwinden?

 

Dass es dabei auch zur Anwendung lethaler Gewalt kommen kann, wenn dies als Strategie opportun erscheint, ist nur logische Konsequenz, wenn man etwas weiterdenkt.

Geschrieben

@Widukind

 

Zum einen:

 

Warum? Werden bedrohliche Passagiere an Bord bei El Al kurzerhand erschossen? Ist das nicht gefährlich, weil die Außenhaut des Flugzeugs durch die Kugeln perforiert werden könnte?

 

Es gibt Waffen/Munition mit besonders niedriger Durchschlagskraft, muß ja nicht gleich ne 38er sein, mit der die Skymarshalls bewaffnet sind.

 

Fakt: El Al hat SkySheriffs an Bord. Was werden die nun tun, wenn es zu einer potenziell bedrohlichen Situation kommt?

 

(a) nichts?

(B) die Bedrohung überwinden?

 

Dass es dabei auch zur Anwendung lethaler Gewalt kommen kann, wenn dies als Strategie opportun erscheint, ist nur logische Konsequenz, wenn man etwas weiterdenkt.

 

El Al's Sheriffs sind nicht unbedingt für Ihre zögernde Art bekannt. Etwas übertrieben haben zwei von denen (ja, es waren Israelis) als sie in den 80ern eine Ethiopian-Maschine bewacht hatten. Da haben sie zwei Hijacker überwältigt und denen noch im Flug als abschreckendes Beispiel für eventuelle Nachahmer die Kehle durchgeschnitten...

 

Nicht nur mit der Schußwaffe kann man töten.

Geschrieben

Ein paar Anmerkungen dazu:

 

a) Wenn man mit einem handesüblichen Feuereisen ein Loch in die Außenwand schießt, kratzt das das Flugzeug so gut wie gar nicht. Ärgerlicher wird es, wenn Leitungen beschädigt werden, aber generell ist da nicht sofort der "Flug in Gefahr"...

 

B) Wie schon erwähnt gibt es auch Munition, die für Menschen u.U. letal sein kann, allerdings keine Löcher in Bleche schießen kann...

 

c) Nicht nur die ElAl setzt bewaffnete Flugbegleiter ein! Auch bei deutschen Airlines fliegen auf beliebig ausgewählten Flügen bewaffnete Sondereinsatzkräfte mit ("Sky Marshalls"), die ohne Wissen der Passagiere und teilweise auch ohne Wissen der Kabinenbesatzungen an Bord sind. Und mit Flüge meine ich hier ALLE Flüge, egal wie unbedeutend einem der Flug erscheinen mag. Bei reinen Zwischenfällen in der Kabine kann es aber durchaus sein, daß sie nicht einschreiten, um nicht enttarnt zu werden.

 

d) Seitens der Besatzungen und Airlines gilt mittlerweile in dieser Hinsicht "No Mercy!". Wenn es ernsthafte Probleme mit Unrulys gibt, wird immer häufiger wenn möglich eine Zwischenlandung eingefügt und der Unruly an die lokale Polizei übergeben und nicht unerheblichen Schadensersatzforderungen der Airline ausgesetzt.

Ansonsten verfügen wir auch an Bord über ein beträchtliches Sortiment an Tools, die zur Überwältigung und Ruhigstellung von Unrulys genutzt werden können.

 

e) Wie auch in dem Beispiel oben gezeigt, sind mittlerweile auch die anderen Fluggäste außerordentlich 'alert'. Dieses kann die größte Gefahr für den Angreifer sein....

 

Gruß,

 

Nabla

 

P.S.: Ist natürlich klar, daß ich zu den Ausführungen unter c) keine weiteren hinzufügen kann/werde...

Geschrieben

Danke an nabla für die weiteren Ausführungen. Es macht ja auch Sinn, nicht bei "konventionellen" Pöbeleien einzuschreiten, weil dies mögliche Terroristen dann in ihre Strategie einbauen könnten: ein Mann wird vorgeschickt, um herumzuticken, der Sicherheitsbeamte schreitet ein, und sofort wissen die anderen Terroristen, wer der Sheriff ist, und können ihn im Folgenden kalt stellen, bevor sie ihr destruktives Werk beginnen.

Geschrieben
P.S.: Ist natürlich klar, daß ich zu den Ausführungen unter c) keine weiteren hinzufügen kann/werde...

 

Hi nabla,

 

danke für deine interessanten ausführungen. Könntest du denn zu punkt d) noch etwas näheres sagen? Die "tools" zum ruhigstellen von unruly passengers, das klingt ja spannend... oder ist das auch geheim? ;-)

Geschrieben

@Björn_FRA: Nun ja, zum ruhigstellen gibt es natürlich relativ klassische Handschellen - allerdings nicht mehr die mit einer Kette in der Mitte, sondern die mit einer Verbindung mit Gelenk. Sind sie einmal richtig angelegt, kann man mit der richtigen Technik mit sehr geringem Aufwand sie auch als Druckmittel verwenden.

Alles andere sind überwiegend Gegenstände der Bordausrüstung, die schlichtweg ein wenig anders benutzt werden als eigentlich vorgesehen. Was da jetzt im einzelnen mit zu unserer Bordausrüstung gehört werde ich hier allerdings nicht erläutern...

 

Gruß,

 

Nabla

Geschrieben

Wie bereits erwähnt, können Paxe durchaus "rabiat" eingreifen!

Vor einigen Jahren woolte ein Pax mit einer "Bombe" am Körper ins Cockpit einer AERO LLOYD Maschine.

Ein FA hat ihn aufgehalten, um Hilfe gerufen. Die italienischen Paxe waren gleich da und haben sich des vermutlichen Entführers "angenommen".

Der wurde überwältigt, Bombenattrappe am Körper, verstarb nach der Landung im Krankenhaus! So kann´s gehen, auch ohne Sky Marshall!

Geschrieben
Alles andere sind überwiegend Gegenstände der Bordausrüstung, die schlichtweg ein wenig anders benutzt werden als eigentlich vorgesehen. Was da jetzt im einzelnen mit zu unserer Bordausrüstung gehört werde ich hier allerdings nicht erläutern

 

Braucht auch keiner, wenn man selber mal nachdenkt wie man einen Irren ruhigstellen würde, kommt vom strangulieren mit'm Sitzgurt bis zum KO Schlag mit ner Whiskyflasche alles in Betracht.

Geschrieben
a) Wenn man mit einem handesüblichen Feuereisen ein Loch in die Außenwand schießt, kratzt das das Flugzeug so gut wie gar nicht. Ärgerlicher wird es, wenn Leitungen beschädigt werden, aber generell ist da nicht sofort der "Flug in Gefahr"...

 

Aber führt ein Loch in der Außenwand nicht zum sofortigen Druckabfall in der Kabine? Überleben die Passagiere das so ohne Weiteres?

Geschrieben

Ein kleines Loch macht nicht viel aus. Die Triebwerke blasen eh viel zu viel rein. Die gesamte Druckkabine ist nicht 100% dicht. Die Regelung erfolgt über ein Ventil, dass in so einem Fall dann nicht mehr so viel abblasen lässt.

Geschrieben

Ein paar Beispiele aus dem normalen Bord-Sortiment, mit denen man durchaus Unrulys auschalten kann:

1. Feuerlöscher als Schlagwaffe oder in "Lösch-Funktion"

2. Parfume der weiblichen Paxe/Flugbegleiter - ein sehr gutes Tränengas

3. Feuer-Axt

4. Trolley als "Rammbock" vgl. UA93

5. Heisser Kaffee/Tee

 

Ist also gar nicht so schwer, ohne spezielle Bewaffnung gut ausgerüstet gegen Unruly's oder Terroristen vorzugehen.

 

Ich wünsche allen Besatzungen, dass sie von o.g. Gegenständen als Waffe niemals gebrauch machen müssen!!!! :-)

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