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airliners.de

Piloten rebellieren gegen Air Berlin


TURKISH

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Geschrieben

Nun gut, werde ich etwas zum Thema beitragen.

 

Ich fliege oft und gerne mit Air Berlin und kenne auch einige Piloten dort, ich finde die Arbeitszeiten vollkommen in Ordnung.

 

Meinst du bei Hamburg International oder anderen Pappenheimern ist es anders? Die letzte HHI Crew, mit der ich geflogen bin, kam am morgen per Mietwagen von FDH nach MUC um dort dann einen gemütlichen Dreiecksflug über 10 Stunden zu absolvieren. Danach gings dann wieder zurück nach FDH den dort sind die gebased. Das sind pro Fahrt 2 1/2 Stunden, die kommen unter 16-18 Stunden nicht rum.

 

Es gibt nur 2 Fluglinien in Deutschland die sich eine marode Europaflotte leisten können weil die Langstrecke brummt. Alle anderen müssen knallhart kalkulieren und schauen dass sie im Haifischbecken überleben. Da muss dann halt auch mal das Cockpit auf sein "Hakle Feucht" verzichten.

 

Zu den Arbeitsbedingungen, 3 mal im Jahr gibts Freibier und die Gelegenheit !!!Achtung blanker Sexismus!!! sich an die Schnitten aus der Kabine ranzumachen. Find ich eigentlich ganz in Ordnung.

 

Spaß beiseite, Ernst komm her. Sicherlich gibt es auch bei Air Berlin nachzubessern, vorallem wenn der Laden brummt, dann hat auch das Personal ein Anrecht auf ordentliche Entlohnung. Und nur darum geht es hier. Das Personal geht davon aus dass der Laden brummt und will nun seinen Anteil. Entweder Hunold legt offen und ehrlich vor dass Air Berlin kurz vor der Pleite steht, dann stehen alle wieder stramm weil sie Angst um ihren Hintern haben. Oder aber er gibt ihnen ein bisschen mehr (1,5-3%) Dann hat er erstmal wieder Ruhe für die nächsten 3-4 Jahre.

 

Denn auch in der Luftfahrt gilt ein Leitspruch den ich für richtig halte: Guter Lohn, für gute Arbeit.

 

Und jetzt verabschiede ich mich ins Wochenende.

Tschüss.

Geschrieben

Aber diesmal tu uns bitte den Gefallen und halte dieses Versprechen - ein Wochenende ohne b. waere doch wirklich mal sehr erholsam.

Dann koennen wir uns am Montag oder Dienstag ueber Deine krude Wortwahl unterhalten.

Geschrieben

Sorry Badmax, aber Du scheinst wirklich die Problematik nicht zu verstehen. In Deinem Fall bin ich fast geneigt Clusters Ausdrucksweise anzunehmen.

 

Die Problematik wurde doch anhand des Pilotenberichts, desweiteren durch das Hinzufügen von weiteren Schwierigkeiten von crewlouge und das VC-Papier hinreichend ge- und erklärt! Es geht um etwas mehr als "nur" 1,5-3% mehr Lohn! Es geht hier um Sicherheit!!! Wie Du dann in diesem Zusammenhang andere, noch halbwegs solide Carrier als "durch Langstrecken subventionierte marode Europaflotte" bezeichnen kannst ist mir ein Rätsel!

 

Und natürlich geht es hier nicht nur um AB. Es geht um alle, die eine ähnliche Betriebs- und Personalpolitik betreiben.

 

Ich will, um es zu verdeutlichen, nochmals eine Erklärung, eines weiteren Piloten einfügen:

 

"Gesetzlich ist das wie folgt geregelt.

 

Wichtig dabei ist deine Dutytime. Diese ist je nach Größe des Flugzeuges und den Vorschriften der Firma unterschiedlich ... liegt aber meistens zwischen 60 oder wie bei uns sofern wir an der Homebase sind 75 Minuten VOR der geplanten abflug Zeit. plus meistens 30 Minuten nachdem du deinen Destination erreicht hast.

 

Hast du eine Duty Time von 10 Std. brauchst du 10 Std. rest. man kann maximal in 7 aufeinander Folgenden Tagen die dienstzeit um max 8 Std. erhöhen. das kann 2 mal 4 Std. sein oder 4 mal 2 Std.. oder jede andere Möglichkeit nur eben nicht mehr als 8.bei mehr als 11 std Duty mußt du 12 Stunden Ruhe einlegen und bei mehr als 12 Std. must du 14 Std. Ruhe haben. Hinzukommen noch zusätzliche Stunden pro Zeitzone die Du überquert hast. Die genauen Werte habe ich allerdings nicht mehr im Kopf.

 

Hört sich jetzt vielleicht viel an... ich geb dir mal ein Beispiel wie ich es selbst erlebt habe..... Du fliegst 2 Wochen am Stück durchweg Nachts ...

nach 2 wochen kommst du mitten in den tagen abends zurück. Du hattest nur einen kurzen Flug und bist im Mitternacht daheim. Hast 10 Std. Rest in denen du ja nun super schlafen kannst weil du 2 wochen um diese Zeit normaler weise wach warst. Nach 10 Std. rest meldet sich die Firma und schickt dich mit einer 14 Std. Duty Tour wieder auf reisen .... sehr angenehm das Ganze .....

 

Die 10 Std. rest besagen auch das du also nach deiner Landezeit 30 min drauf rechnest. dann mußt du 10 Std rest haben bevor du wieder eincheckst !!!

 

Soll heißen bist du den Flieger Ordnungsgemäß übergeben hast, alle Papiere bearbeitet hast, Techlog ausgefüllt, etc sind meistens schon 15 Minuten nach der landung vergangen. Dann begibst du dich mit der Crew auf den Weg ins Hotel. Der weg zum Ausgang auf einem Internationalem Flughafen kostet dich in der Regel nochmal 10 minuten. Hotelshuttle steht im Stau und kommt nochmal 10 min später... fahrzeit 20 minuten keine seltenheit ... Check in im Hotel nochmal 10 min. bist du im Hotelzimmer bist sind somit schon mal ne gute 1 STD und 10 minuten weg. am morgen das selbe spiel du brauchst 10 STD bevor du wieder eincheckst !!! heißt am morgen also 30 Minuten vorher vom hotel losfahren um püntlich einzuchecken. Wake up Call ist eine Stunde vor Pick up.

 

Siehe da du hast plötzlich nu noch 7Std und 50 Min um zu schlafen. Und JEDER von uns kann das ja sich sofort ins Bett legen und sofort zu schlafen. Nicht mal zu Hause Anrufen und Fragen wie es Frau und Kind geht, die 10 Anrufe von Freunden ,Verwndten und bekannten auf dem Handy werden ja einfach so Ignoriert weil man ja auch sofort schlafen kann. Das ganze kann man 7 Tage so am Stück machen ... ganz legal. nach den 7 Tagen hast du dann 36 Std. frei. Schichtwechsel ist vielleicht sogar noch in den 7 Tagen enthalten, von spät auf Früh oder von Früh auf Spät Schicht.

 

Wie gesagt so ist die derzeitige Gesetzesvorgabe ... bei Unternehmen mit Tarifvertrag gibt es meißtens bessere Bedingungen so das man dort mehr Ruhezeiten bekommt, mit schönen Layovers an schönen Destinations .... aber es gibt halt noch Unternehmen ohne Tarifvertrag und da ist die oben Beschriebene Regelung tägliches Brot .....

Weitere Komentare dazu erspare ich mir"

 

Wie gesagt, das sind die gesetzlichen Regelungen - und diese sind genauso unzureichend und hirnrissig, wie die für LKW-Fahrer.

 

Und jeder der mit Billigheimern, die eine solche Maximalpraxis betreiben, fliegt, unterstützt deren mangelndes Sicherheitsdenken und gleichzeitig behindert er das Überleben von soliden Gesellschaften.

 

Eigenartig ist, dass der Jammer immer groß ist, wenn irgendein Vogel eines "Exoten" mit "exotischen" Praktiken vom Himmel fällt. Ich will noch nicht mal dem "Ottonormalverbraucher" einen Vorwurf machen. Die können es nicht wissen.

 

Dass es aber hier - in einem Luftfahrtforum - wo die Information und auch das Wissen im Regelfall über das Maß des Ottonormalbürgers hinausgeht, dann Aussagen und Meinungen wie Deine gibt, finde ich schon fast erschütternd!

 

Ich möchte Dir noch ein Beispiel bezgl. Sicherheit geben.

 

Du erinnerst Dich vielleicht noch an die Häufung von Unfällen und Zwischenfällen bei LX. Glaubst Du, dass diese von ungefähr kamen oder "nur" wegen ein paar % zu wenig Lohn?

 

Also ich nicht!

 

Da kam alles zusammmen (so wie es in dem VC-Papier geschildert wird). Schlechtes Betriebsklima, Angst um den Arbeitsplats, Kosten-/Spardruck vom Management, usw., usf.!

 

Übrigens treffen solche Dinge nicht nur auf die Luftfahrt zu. Es wurden ziemlich am Anfang des Threads mal die Ärzte genannt. Auch hier kann man sehen, wie gewisenlos der Gesetzgeber mit unser aller Sicherheit umgeht. Es ist in diesem Bereich nur nicht so auffällig, weil es immer "nur" Einzelne betrifft. Aber Schätzungen gehen zwischenzeitlich von ca. 30.000 Toten/Jahr auf Grund von Ärtztefehlern aus. Und ich möchte behaupten, dass ein Großteil davon einfach auf die (äußeren) Umstände zurückzuführen ist.

 

So wie auch der "Bodenseecrash" bzw. der Lotsenfehler weitgehend auf die äußeren Umstände, verursacht durch das Management, zurückzuführen war.

 

Ich hoffe mal, dass Du (und auch andere) nun vielleicht nochmals die Sache überdenkst/überdenkt und das Problem nicht nur auf eine etwas bessere Entlohnung reduzierst/reduziert.

Geschrieben

@ Badmax

 

Na dann weißte doch genau wie das dort abgeht, klasse!

Und du scheinst es auch toll zu finden!

 

Warum denn nicht gleich?!

 

Bedenken scheinbar keine!

In keiner Form, der Laden brummt doch, Lidl auch, warum nicht, weiter so!

 

Dann wünsche ich nur noch viel Freude beim AB fliegen, vielleicht klapps ja mal mit einem müden Piloten ders auch cool findet und dann denk ich an dich wenn ich die Tagesschau sehe. :)

 

Ihr hättets euch dann schließlich redlich verdient!

Geschrieben

Meiner Meinung nach ist die Arbeitsgrenze von 900 Stunden pro Jahr sehr fair fuer die Piloten geregelt. Welcher andere Arbeitnehmer muss nur so kurz fuer soviel Geld arbeiten ? Und nachdem Air Berlin mehr oder weniger Erfolgreich ist sollen die mehr Geld an die armen Piloten zahlen damit der Laden in die Brueche geht ? Ich denke das einige von den Piloten mal in der Realitaet aufwachen sollten und lieber wieder 737-200 fliegen gehen sollten da dort dann nicht mehr soviel Zeit zum quatschen ist. Dies bezieht sich sicherlich nicht auf alle Piloten aber auf diejenigen die den Hals nicht voll genug bekommen koennen.

Geschrieben

Ich erlebe es immer wieder!

 

Menschen, die nicht in diesem gnadenlosen Wechselschicht-Rhythmus arbeiten, können sich diese Belastung einfach nicht vorstellen.

Das Spektrum erstreckt sich von der physischen und psychischen "Ausgelaugtheit", bis zum Verlust jeglicher sozialer Kontakte.

 

Leider und das trifft bei allen Niedriglohn-Carriern zu, nimmt das Management keinerlei Rücksicht auf diesen Umstand.

Die Devise heißt nur noch Produktivität und das um jeden Preis.

 

Natürlich höre ich schon wieder all` die Stimmen, die da sagen, man habe es sich selbst ausgesucht. -Richtig.- Bist Du aber einmal in diesem Kreislauf, gibt es so schnell kein Entrinnen.

Die Abhängigkeiten von zu vielen Faktoren sind zu groß. Ich spare mir die Ausführungen dazu. Die Betroffenen wissen, wovon ich rede. ....und auch das Management weiß um diese Abhängigkeiten!

 

Ich halte es deshalb für unumgänglich in den entsprechenden Flugbetrieben eine Personalvertretung zu installieren. Nur so und wirklich nur so läßt sich ein erträgliches Arbeitsumfeld verwirklichen.

Es ist traurig aber wahr!

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Geschrieben

Sorry Sundowner ich teile nicht deine Meinung. Personalvertretungen hat man vielleicht vor vielen Jahren gebraucht um die Arbeitnehmer zu schuetzen. Jetzt muss der Arbeitgeber sich vor den Arbeitnehmern schuetzen damit diese einen nicht das Geschaeft zerstoeren. Jeder gebildete Mensch heutzutage weiss worauf man sich bei einem Job einlaesst und sorry die Piloten sind nun wirklich nicht aermer dran als Taxifahrer, Busfahrer, Aerzte oder oder die auch unter viel schlimmeren Umstaenden arbeiten muessen ohne ein Zeitlimit von nur 900 Arbeitsstunden pro Jahr haben. Das Problem ist das diese Personengruppe meisstens zuviel Freizeit hat um ueber soetwas nachzudenken.

Geschrieben
Meiner Meinung nach ist die Arbeitsgrenze von 900 Stunden pro Jahr sehr fair fuer die Piloten geregelt. Welcher andere Arbeitnehmer muss nur so kurz fuer soviel Geld arbeiten ? Und nachdem Air Berlin mehr oder weniger Erfolgreich ist sollen die mehr Geld an die armen Piloten zahlen damit der Laden in die Brueche geht ? Ich denke das einige von den Piloten mal in der Realitaet aufwachen sollten und lieber wieder 737-200 fliegen gehen sollten da dort dann nicht mehr soviel Zeit zum quatschen ist. Dies bezieht sich sicherlich nicht auf alle Piloten aber auf diejenigen die den Hals nicht voll genug bekommen koennen.

 

 

Sag mal EHAM, kann es vielleicht sein, dass Du die Beiträge zu diesem Thema nicht gelesen hast?!

 

Hast Du nicht kapiert, dass die 900 Std. nicht die Arbeitsgrenze ist, sondern, dass dies nur die off-Block-Zeiten sind? Und hast Du nicht kapiert, dass es nicht um den (höheren) Verdienst von Piloten geht?

 

Also lass Deinen Sozialneid stecken und lies erst mal, schalt dann Dein Gehirn ein und poste dann!

 

Auf der einen Seite machst Du (z.T. mit recht, wenn auch die von Dir geäußerten Fakten nicht stimmen) "Hapag Lloyd" dafür verantwortlich, dass aus einem A310 ein "Segelflieger" wurde, ich zitiere Dich aus dem Thread "HLX - Probleme mit der A-HLG"

 

Ist typisch Hapag Lloyd, damals als der A 310 bei Wien runterkam wollte das Hapag Operations auch das der Flieger nach Hannover kommt und der arme Captain wollte sich wohl nicht gegen seine Firma stellen. Zu Bedauern das die deutschen Authoritaeten nicht durchgreifen.

 

auf der anderen Seite schreibst Du hier im Thread so einen Unsinn!

Geschrieben
Sad mal EHAM, kann es vielleicht sein, dass Du die Beiträge zu diesem Thema nicht gelesen hast?!

 

Exakt so ist es. Ich würde eher sagen: Bewußt nicht zur Kenntnis genommen. Erscheint mir sehr gestellt.

Geschrieben

Lieber Munich, sicherlich habe ich die Posts gelesen aber was wollen die Piloten denn ? Und das ein Pilot nur MAXIMAL 900 Stunden im Jahr arbeitet ist Fakt und kannst du in den EASA Bestimmungen nachlesen und weiterhin sind alle Flug und Sicherheitsrelevanten Angelegenheiten auch dort beschrieben und zwar nicht nur auf einer Seite sondern auf ganz vielen. Alleine schon deshalb ist eine Personalvertretung nicht notwendig wenn es um andere Dinge geht als um das Gehalt weil bereits alles geregelt wurde. In der Hapag Lloyd Geschichte geht es darum das Hapag eine Fehlentscheidung gemacht hat und den Piloten die Schuld daran gibt nachdem ein Unglueck passiert ist und das die deutschen Behoerden nichts daran unternehmen und den armen Piloten zur Rechenschaft ziehen.

Geschrieben

@EHAM

Sag` mir Deine ATPL-Nummer und ich sage Dir, ob Du mitreden kannst.

 

Wenn Du knapp 300 Std. im Monat für Deinen Arbeitgeber zur Verfügung gestanden hast und mit € 2.500 netto nach Hause gegangen bist, kannst Du mitreden!

Sorry und das meine ich persönlich, Du hast keine Ahnung!

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Oder willst Du mich nur provozieren?

Aber auch das gelingt Dir nicht, da ich inzwischen über der Sache stehe. Bin schon zu lange im Geschäft.

Best rdgs

Geschrieben

Sundowner: Das ist keine Provokation und ich brauche auch keine ATPL um mitreden zu koennen. Es reicht wenn man die Seite des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers zu gut kennt um das einschaetzen zu koennen. Schau dir das mal bei der LH an und warte mal zwei drei Jahre ab und dann unterhalten wir uns wieder darueber. Und glaube mal nicht das andere Personengruppen einem Unternehmen nicht auch zum Teil 24H am Tag zur VERFUEGUNG stehen wenn notwendig. Und mit 2500 EUR bist du doch schon gut dabei !

 

RGDS

Geschrieben

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Sag mal EHAM, kann es vielleicht sein, dass Du die Beiträge zu diesem Thema nicht gelesen hast?!

 

Exakt so ist es. Ich würde eher sagen: Bewußt nicht zur Kenntnis genommen. Erscheint mir sehr gestellt.

 

Lieber Munich, sicherlich habe ich die Posts gelesen aber was wollen die Piloten denn ? ...

[...]

 

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Geschrieben

Na ja, mal sehen wie lange es noch die DBA gibt ?!? Da wird es dann wohl wieder ein paar guenstige Piloten auf dem Arbeitsmarkt geben die 737 fliegen koennen und das wird Munich garnicht gefallen gehe ich mal von aus lol :-) Und die VC wird die sicherlich auch nicht weiter bezahlen oder ?

Geschrieben
Wenn Du knapp 300 Std. im Monat für Deinen Arbeitgeber zur Verfügung gestanden hast und mit € 2.500 netto nach Hause gegangen bist, kannst Du mitreden!

 

@sundowner

 

Ich sehe grad durch Zufall, dass das in etwa meine Arbeitszeiten und Entlohnung betrifft. Andere Branche, aber vielleicht kann ich mitreden. Ich bin der Meinung, dass wir beiden sehr gut verdienen für diese Zeiten, nicht wahr? Geht bei Dir eigentlich auch noch die private Krankenkasse ab?

Ach, und hast Du eine Ahnung, was "normale" Menschen so bekommen, wenn sie sich 7,35 oder nochwas Stunden an der Stanze kaputtrackern? Nur am Rande.

 

Wer als Abhaengig Beschaeftigter behauptet, er selber brauche keinen BR, zeigt eigentlich, dass ein obrigkeitshoeriger managementstiefelleckender Opportunist ist....

 

@ahoberg

 

Ich muss es nochmal loswerden, weil ich es grad schon wieder gelesen habe. Ich glaube, Du hast da einen gehörigen Komplex und merkwürdige Phantasien.

Geschrieben

Liebe Diskutierenden,

 

zwei kleine Dinge möchte ich hier anmerken:

 

Erstens: Ich diskutiere meine Arbeitszeiten und jobspezifischen Arbeitsbelastungen hauptsächlich mit Kollegen oder aber fachkundigen(!) Spezialisten und nicht mit irgendwem. Jeder Busfahrer-/Ärzte-/Kapitän-zur-See-Vergleich ist nur zu Teilen gültig und hinkt an mindestens einer Ecke und ist daher als Vergleich nicht heranzuziehen.

Im Gegenzug mische ich mich aber auch nicht ein, wenn andere in ihrem Job ihre individuellen Belastungen diskutieren, egal ob Krankenschwester, Kassierer oder Consultant.

 

Zweitens: Das was der Gesetzestext hergibt ist immer nur die allgemeingültige Minimalforderung, sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner und muß - da politisch entstanden - nicht zwangsläufig die fachlich beste Lösung sein. Man kann diese Grenzen als Betroffener in seine persönlichen Grenzen übernehmen und ist dann damit legal, d.h. im Bereich Luftfahrt "sicher".

Es gibt aber in diesem Zusammenhang auch noch eine andere Alternative: "Best Industry Practice" - Dieser Begriff beschreibt eine Vorgehensweise die anhand von Kriterien die aktuell bestmögliche Umsetzung gewährleistet. In der Luftfahrt ist man in vielen Bereichen schon dazu übergegangen, Verfahren nach diesen Vorgaben zu entwickeln. Der Grund dafür ist ganz simpel: Fliegen und expandieren die Airlines mit den aktuellen Unfallraten weiter, werden wir in naher Zukunft jede Woche einen Absturz eines "western-built jets" beklagen müssen. Ziel ist es also, die Flugsicherheit über die gesetzlichen Vorgaben weit hinaus zu erhöhen, um die Unfallraten nochmal weiter zu minimieren.

Das Thema Belastung/Müdigkeit ist leider erst in den letzten Jahren mit in die Betrachtungen bei Unfalluntersuchungen mit einbezogen worden und wird auch sonst umfassend erforscht, so daß es vermutlich auch noch hier etwas dauern wird, bis die Einsicht überall abgekommen ist, daß der Körper halt physiologische Eigenarten hat, die allen auslastungsoptimierten Dienstplänen zum trotz beachtet werden müssen um nicht in die Gefahr von erhöhten Arbeitsfehlerraten zu laufen.

 

Gruß,

 

Nabla

Geschrieben

@nabla

Das ist mal eine der wenigen, fundierten und sachlichen Meinungen zu dem Thema. Und nicht dieses ideologische Zeug. Habe ich mit Interesse gelesen.

Geschrieben

Hallo und guten Abend

 

Tja Nabla ist mir (leider) vorweggekommen aber 100%ig richtig -

ich verstehe die Anmassung ueberhaubt nicht - sich in Angelegenheiten

reinzuhaengen die einen schlicht und ergreifend nichts angehen - oder gibt

es ein Forum wo sich �ber die Arbeitspraxis und Bedingung im Frankfurter Nachtleben ausgetauscht und BERATEN wird ???

 

@ Hi Munich

Ich hatte da nichts durcheinander geworfen - mich hat es nur leicht angesaeuert wie sich teilweise �ber die FB geaeussert wurde - find ich nicht in Ordnung - und mit dem Brief an H.Hu..... sind wir denke ich schon einer Meinung. Es geht ganz sachlich um Sicherheit !!!

 

 

Ich moechte nochmal auf das Buch von Alexander Ditze hinweisen

und Zitiere hier die Buchbeschreibung mal.

Habe das Buch vor ca. 2 jahren gelesen und halte es imho f�r serh sachlich und gut erkl�rt.

 

-----------------------------------------

Zitat Buchruecken:

 

Das Flugzeug ist mit Abstand das sicherste Verkehrsmittel.

Unsicher wirde es erst, wenn es Dilettanten, B�rokraten oder profitgierigen Financiers in die H�nde faellt.Ausgereifte Entwicklung, gewissenhafte Fertigung, sorgfaeltige Wartung und professionelle Operation geh�ren ebenso zum Regelkreis des Luftverkehrs wie eine funktionierende Flugsicherung und eine sinnvolle Gesetzgebung.

im Namen des Profits wird die Flugsicherheit seit Jahren zu Lasten des Passagiers demontiert:

Uebermuedete Piloten bewegen schlecht gewartete Maschinen.

Ueberlastete Fluglotsen versuchen den Verkehr trotz verstopfter Luftraeume nicht zusammenbrechen zu lassen.

 

Die Verantwortlichen in den zustaendigen Ministerien beschraenken sich auf Symptonbehandlung und verschanzen sich am liebsten hinter nichtsagendem Regelwerk.

Sie wuenschen sich in uebernationalem Kompetenzgerangel und stolpern immer wider ueber ihre Konzeptionslosigkeit.

 

Dem Passagier wird solches nicht nur zugemutet, er darf auch noch dafuer bezahlen. Die uebermaechtige Lobby wuenscht es so.

 

Alexander Ditze ist Flugkapitaen bei der (Anmerk.: damaligen) Swissair.

In �ber dreissig Pilotenjahren hat er so ziemlich alles geflogen, was Fluegel hat.

Die groesste Faszination geht fuer ihn vom Segelflug aus; das Beste, das er sich je "unter den Hintern binden" durfte war fuer ihn der - zu Unrecht -

geschmaehte Starfighter F 104, das Gemuetlichste die DC - 8.

Der Autor haelt sich nicht fuer einen unfehlbaren Alleskoenner, eher fuer einen soliden Handwerker, der nur dann aus der Haut faehrt, wenn ihm Schlamperei, Inkompetenz und wirklichkeitsfremder Buerokratismus in die Quere kommen.

 

Sicherheit ist fuer ihn weder Zufall noch Selbstverst�ndlichkeit, sondern das Ergebnis andauerden Bemuehens und kritischer Wachsamkeit.

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Das Buch ist im Verlag Haag + Herchen 1990 in der 2. Auflage erschienen.

 

Anhand verschiedener Beschreibungen gut lesbar und es ging 1990 darum, anhand Amerikanischer Fluggesellschaften auf ein Problem hinzuweisen wo wir uns eigentlich schon mittendrin bewegen.

 

Ich nenne den Brief an die GL von AB auch halt kritische Wachsamkeit.

 

Dann diskutieren wir doch lieber mal ueber Schumi - verdient der nicht ein bischen wenig - im Verhaeltniss zu seiner Arbeit - vielleicht diskutiert er ja mal mit uns ??

 

Aber seine FAN's werden Ihn schon verteidigen - und ich bin halt begeisterter (nicht Technikblinder) Luftfahrtfan und zolle der Fliegenden

Zunft und den dazugehoerigen meinen Respekt und oute mich neidlos halt als Fan dieser Zunft.

 

Da wird eine Maschine mit einer Masse bis gut 400 Tonnen (teilweise der Inhalt einer ganzen Maschinenfirma)beschleunigt und kann erst wieder

am Ende einer Landebahn wenn wieder alles abgebremst ist ohne

"Kontrolle" sein. Notaus - Schalter gibts nicht.

 

Ich will noch einen draufsetzen

 

Zitat Volker Pispers:

 

Warum haben wir Angst vor Terroristen ??

 

15.000 Tote jedes Hahr durch Aerztepfusch (durch uebermuedeten Aerzte)

eingeschlossen.

Jeder Busfahrer ist treffsicherer !!

 

Stimmt leider !!!

 

Schönen 3. Advent noch

Geschrieben

@nabla und Co.

 

Ich finde es eure Haltung sehr bedauerlich, dass ihr mit Leuten, die nicht vom Fach sind, nicht über ein solch wichtiges und interessantes Thema diskutieren wollt. Meint ihr nicht, dass ihr gerade durch ein bisschen mehr Offenheit - auch im Rahmen von Diskussionen hier im Forum - mehr Verständnis für euren verantwortungsvollen Beruf erlangen könnt, anstatt euch als elitäres Grüppchen (sorry, aber so kam in einigen Beiträgen dies bei mir an) darzustellen? Ich glaube nicht, dass ihr euch damit einen Gefallen tut, sondern ganz im Gegenteil dadurch unberechtigte (wie ich nunmehr weiss) Vorurteile über Piloten nur noch mehr fundamentiert werden.

 

Mir jedenfalls hat gerade die Beteiligung von Nichtfliegern an dieser Diskussion einiges an Hintergrund-Infos über den Arbeitstag eines Piloten gebracht, die ich bisher nicht kannte. Munich möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich danken. Erst aufgrund seiner detailierten Schilderung erscheinen die 900 Flugstunden, die den Pilotenberuf auf dem ersten Blick als einfachen Traumjob darstellen, in einem ganz anderen Licht. Leider erfuhr ich dies erst auf Seite 6 - bis dorthin wurde von den Betroffenen für meinen Geschmack doch mehr geblockt, was auch bei mir fast zur Annahme geführt hätte, dass die Klagen über den stressigen Pilotenberuf zu Unrecht geführt werden. Aber zum Glück gab es ja dann doch noch für den interessierten Laien wichtige Infos, die unheimlich wichtig für das Verständnis gewesen sind.

 

Im Übrigen, nabla, gibst du selbst zu, dass der Vergleich mit anderen Berufen zumindest zu Teilen gültig sein kann ("ist nur zu Teilen gültig"). Warum also unter dieser Prämisse ein Vergleich von vornherein unzulässig sein sollte, erschließt sich mir nicht. Ganz im Gegenteil denke ich schon, dass es sich lohnt, unter Berücksichtigung der jeweiligen Besonderheiten des Berufs über den Tellerrand zu schauen, um zu erfahren, wie die Situation bei anderen Berufsgruppen ist. Auch dies würde in meinen Augen zu mehr Verständnis für den Piloten-Job beitragen.

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