CRJ200 Geschrieben 20. Dezember 2005 Melden Geschrieben 20. Dezember 2005 "NIKOSIA - Nach dem Rekonstruktionsflug gebe es jedoch Anzeichen einer Erklärung dafür. So könnte im Cockpit zur gleichen Zeit außer dem Alarmsignal über den sinkenden Luftdruck auch das Alarmsignal über eine falsche Position der Tragflächen ertönt sein. Beide Signale klingen ähnlich. Die Piloten seien vermutlich zum entscheidenden Zeitpunkt mit den Tragflächen beschäftigt gewesen und hätten das viel wichtigere Luftdrucksignal überhört. Quelle: Hamburger Abendblatt Wiedermal typisch für eine Zeitung, die von Luftfahrt keine Ahnung hat! Wie kann denn bitte eine Tragfläche in einer falschen Position sein? Dachte die wären fix montiert*gg*?
waschbaer Geschrieben 20. Dezember 2005 Autor Melden Geschrieben 20. Dezember 2005 Danke, das sind ja schon schnelle erste Ergebnisse. Aber wie haben die denn das auf dem Rekonstruktionsflug tatsächlich gemacht ? Haben die Ermittler den Luftdruck wie in der Unglücksmaschine tatsächlich abgesengt und haben dann Sauerstoffmasken angelegt oder wurde das alles nur simuliert ? Aber irgendwie müssen ja die Warntöne ausgelöst werden.
Zonki Geschrieben 20. Dezember 2005 Melden Geschrieben 20. Dezember 2005 Aber irgendwie müssen ja die Warntöne ausgelöst werden. Ja das lässt sich sicher irgendwie leichter realisieren als gleich den druck abzulassen^^
Reaktor Geschrieben 20. Dezember 2005 Melden Geschrieben 20. Dezember 2005 Wiedermal typisch für eine Zeitung, die von Luftfahrt keine Ahnung hat! Wie kann denn bitte eine Tragfläche in einer falschen Position sein? Dachte die wären fix montiert*gg*? übrigens: Werden wohl fast alle Zeitungen in D, die es gedruckt haben, so gebracht haben, ist nämlich die dpa-Meldung... da wurde nix selbst recherchiert... kann man ja nun nicht gerade erwarten, daß jede Regionalzeitung einen Luftfahrtexperten hat... in diesem Falle geht also die Schlamperei auf die dpa zurück, denn die sollten zumindest jemanden da haben, der was von Luftfahrt versteht... oder zumindest besser recherchieren, da die dpa-Texte von den meisten Medien 1:1 übernommen werden
D-AIRX Geschrieben 20. Dezember 2005 Melden Geschrieben 20. Dezember 2005 , denn die sollten zumindest jemanden da haben, der was von Luftfahrt versteht... oder zumindest besser recherchieren, ja, schön geträumt. dpa-"Journalisten" werden schlecht bezahlt, müssen schnell arbeiten und recherchieren leider (fast) immer unzureichend. Und warum die dpa- oder ddp-texte 1:1 übernommen werden und auch nicht recherchiert werden, ist nochmal das gleiche spiel in grün. Es ist zum Kotzen!!!!!!! zwar OT, aber über dieses Thema als "Journalist" jederzeit immer sehr "erregt":
conrad Geschrieben 4. März 2006 Melden Geschrieben 4. März 2006 Die Opfer haben inzwischen gegen Boeing Klage eingereicht: http://www.globalaviationlaw.com/cases-helios.htm
MH23 Geschrieben 4. März 2006 Melden Geschrieben 4. März 2006 so eine Klage gibt es nur in Amerika. Ich habe ein Gerät falsch bedient, aber der Hersteller ist Schuld dass es nicht funktioniert. Unglaublich.
Guenni Geschrieben 4. März 2006 Melden Geschrieben 4. März 2006 Ich beschäftige mich beruflich ein wenig mit dem Thema USA und Produktsicherheit/Produkthaftung. Die Krönung ist eine Frau, die den Tempomat in Ihrem Wohnmobil auf dem Highway eingelegt hat und dann vom Fahrersitz aufgestanden und in den hinteren Teil des Fahrzeugs gegangen ist. Kein weiterer Kommentar. Und jedem sollte klar sein wie es vor Gericht ausgegangen ist, denn in der Betriebsanleitung stand nicht, dass... Zu der Helios-Maschine: Ich sehe tatsächlich gewisse Erfolgsaussichten für eine Klage. In modernen Fliegern ist heute ein 'ECAM' Stand der Technik. Keine Ahnung wie es bei Boeing heisst. Aber ich gehe davon aus dass z.B. die 777 technologisch auf gleichem Level wie die neueren Airbusse ist, was die Überwachung und die graphische Illustration des Zustands aller Boardsysteme auf Bildschirmen oder Displays angeht. Das Overheadpanel der verunglückten 737 ist nicht das modernste mehr. Der Zustand vieler Systeme wird einzig durch die Stellung mechanischer Schalter wiedergegeben. Bei gewissen Falschkonfigurationen wird akkustisch und durch Warnlampen gewarnt. Ansonsten sind alle Systeme aber unabhängig von einander bedienbar (auch falsch bedienbar). Ich persönlich bin schon in einem FullFlight Simulator einer LH 737 gesessen, die dasselbe Overhead-Panel haben dürfte wie die Helios-Maschine. Ich fands ziemlich unübersichtlich. Das A320 Overheadpanel ist dagegen ein Traum was Übersichtlichkeit und MMI angeht. Hätte es in der 737 ein Display gegeben, wo draufstand: "Du Dödel...Du hast pressurization' falsch konfiguriert, dann wäre es wohl zu keinem Unglück gekommen. Wie sagte der Anwalt in dem vorher angegebenen Link: 'The design and implementation of a superior system would have cost a minimal amount.' Das denke ich persönlich auch. Günni
MH23 Geschrieben 4. März 2006 Melden Geschrieben 4. März 2006 ja, nur möge man bedenken aus welcher Zeit die 737-300 stammt...noch weit aus der Prä-A320-Ära. Damals gab's das noch nicht.
Guenni Geschrieben 5. März 2006 Melden Geschrieben 5. März 2006 Ist mir klar. Es ist eine Grundsatzfrage inwieweit alte Technik aufgerüstet werden sollte. Dann wären da auch noch die Kosten. TCAS haben aber heute auch die meisten Passagierflieger (oder müssen es je nach Region sogar haben). Auch mit einem FMS sind Maschinen schon nachgerüstet worden. Weil es entweder die Sicherheit direkt (TCAS) oder indirekt (weniger Arbeitsbelastung) erhöht. Guenni
MH23 Geschrieben 5. März 2006 Melden Geschrieben 5. März 2006 scho0n, aber auch für die Nachrüstung mit TCAS etc, ist nicht Boeing als Hersteller verantwortlich, sondern Helios als Betreiber.
Dummi Geschrieben 5. März 2006 Melden Geschrieben 5. März 2006 Eine Änderung des Overheadpanels und ein ECAM würde bedeuten dass man die 737 komplett neu zulassen müsste, das ist nach heutigen Regeln aber nicht mehr möglich. Selbst die NG hat ein weitgehend erhalten gebliebenes Overheadpanel um in den Genuss von "Grandfather-Rights" und damit einer einfacheren Zulassung als Variante statt als neuer Typ zu kommen, als neuer Typ wäre sie nicht zulassungsfähig gewesen. TCAS hingegen, genauswo wie EGPWS, ist ein einzelnes System ohne tiefgehende Integration mit dem kompletten Flugzeug und daher vergleichsweise einfach nachrüstbar. Ach ja, was Kosten angeht: Schon allein die Umrüstung der FMC-Version von V5.0 auf V10.6 in unserer aktuellen Flotte würde ca. 100.000 Euro pro Flugzeug kosten wenn wir die neuen FMC nicht leasen könnten.
Guenni Geschrieben 5. März 2006 Melden Geschrieben 5. März 2006 Selbst die NG hat ein weitgehend erhalten gebliebenes OverheadpanelDu hast meine nächste Frage vorausgeahnt...um in den Genuss von "Grandfather-Rights" und damit einer einfacheren Zulassung als Variante statt als neuer Typ zu kommen, als neuer Typ wäre sie nicht zulassungsfähig gewesen. Von Zulassung versteh ich überhaupt nichts... Warum wäre sie als neuer Typ nicht mehr zulassungsfähig gewesen? Wegen dem Alter und nicht mehr zeitgemässem Design einiger Systeme? Guenni
BobbyFan Geschrieben 6. März 2006 Melden Geschrieben 6. März 2006 Selbst die NG hat ein weitgehend erhalten gebliebenes OverheadpanelDu hast meine nächste Frage vorausgeahnt...... Hier die Pressure Control Panel von 737CL (links) und 737NG
viasa Geschrieben 6. März 2006 Melden Geschrieben 6. März 2006 scho0n, aber auch für die Nachrüstung mit TCAS etc, ist nicht Boeing als Hersteller verantwortlich, sondern Helios als Betreiber. Bin mir da nicht so sicher. Möglicherweise müsste da noch der Verleaser was damit zu tun haben. Übrigens, hat jemand schon was konkretes zu den nächsten Plänen der Helios gehört? Die wollen ja ganz gross durchstarten mit weiteren B737-800 und einem neuen Namen - dies hat aber nur indirekt mit dem Unfall zu tun, sondern war ein Plan des neuen Eigners der Helios.
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