Michael(CGN) Geschrieben 24. Dezember 2005 Melden Geschrieben 24. Dezember 2005 Wie man hier ja häufig liest, gibt es wegen Steuern und Gebühren ja mehr als genug Ärger. Ob man einen Treibstoffzuschlag beispielsweise als "Gebühr" ode "Steuer" definieren kann ist ja zumindes fragwürdig. Ich wäre für ein Verbot dieser konsequenten Irreführung des Verbrauchers. Am Anfang hatten Germanwings und HLX sofort die Endpreise dargestellt, das haben sie dann irgendwann geändert weil gewisse Internet Suchmaschinen wohl so immer zu hohe Preise angezeigt haben (so die offizielle Begründung von HLX). Mich interessiert es nicht, ob ein Flug 3€ plus 30€ Steuern oder 33€ Festpreis kostet, ich will sofort wissen was ich zahlen muss. Daher mein Vorschlag: Die Angabe von Nettopreisen verbieten und den Anbieter verpflichten, sofort den Endpreis anzuzeigen (evtl. mit der Einschränkung dass eine Kreditkartengebühr noch drauf kommen könnte). Gleichzeitig die Fluggesellschaft verpflichten, auf den Endpreis die Steuern und Gebühren aufzuschlüsseln, so dass man auch weiss was man zurückerstattet kriegen kann. Was haltet ihr davon? Wäre sowas sinnvoll? Ich finde die bewusste Irreführung von insbesondere Ryanair, aber auch Easyjet, HLX, 4U usw und natürlich auch Condor und LH mit der unsäglichen Ticket Service Charge muss endlich ein Ende haben! Michael
Oberst Geschrieben 24. Dezember 2005 Melden Geschrieben 24. Dezember 2005 Bravo, finde ich echt gut. Mir fällt auch grad ein früher hatten HLX und 4U die Preise komplett dastehn und jetzt so ein Müll. Ich meine Ryanair hat mit dem ganzen angefangen... Frohe Weihnachten gruss
Gast Fly_4U Geschrieben 24. Dezember 2005 Melden Geschrieben 24. Dezember 2005 Naja, sooo dramatisch finde ich die Darstellung der Nettopreise nun auch wieder nicht! Ganz klar ist, dass darunter die Übersicht leidet, aber was bringt dir der Endpreis? Macht es die Tickets günstiger? Nein. Man mag ja einmal von den Nettopreisen geblendet werden, okay, gerne auch zweimal. Aber spätestens dann weiß doch der Verbraucher, dass auf den vermeindlich günstigen Preis noch so und so viele Steuern und Gebühren drauf kommen, sodass der Endpreis schließlich deutlich höher ist. Und solange sich die Airlines immer schön an die versprochenen Günstigtickets halten und ihre Bedingungen auch immer schön mit einem Sternchen deutlich machen, ist doch alles im Lot. Eine Irreführung ist in meinen Augen auch nicht zu erkennen, denn geworben wird ja immer mit einem Sternchen und der passenden Erläuterung dazu. Bei anderen Dingen ist das ja ganz genauso... bestes Beispiel auch wieder Amerika. Hier musst du dir auf die normalsten Dinge, wie Kleidung, Lebensmittel usw. selbst die Steuern ausrechnen... da gibt´s auch nirgendwo ein Sternchen! Aber jeder so, wie er es für richtig hält. Gruß, Flo
stekar87 Geschrieben 24. Dezember 2005 Melden Geschrieben 24. Dezember 2005 Naja aber fest steht dass das suchen von Flügen wesentlich schneller geht wenn direkt der Endpreis angegeben ist, weil man sich einen kompletten Schritt in der Buchungsmaske einfach sparen kann. Und es ist nunmal so, dass die Mehrzahl der Kunden einfach den Endpreis haben will und nicht darin interessiert ist, wie sich dieser zusammensetzt. Ich finde das einfach nicht gut.
snooper Geschrieben 25. Dezember 2005 Melden Geschrieben 25. Dezember 2005 Preisangabenverordnung (PangV)In der seit dem 1. Januar 2003 geltenden Fassung § 1 Grundvorschriften (1) Wer Letztverbrauchern gewerbs- oder geschäftsmäßig oder regelmäßig in sonstiger Weise Waren oder Leistungen anbietet oder als Anbieter von Waren oder Leistungen gegenüber Letztverbrauchern unter Angabe von Preisen wirbt, hat die Preise anzugeben, die einschließlich der Umsatzsteuer und sonstiger Preisbestandteile unabhängig von einer Rabattgewährung zu zahlen sind (Endpreise). Soweit es der allgemeinen Verkehrsauffassung entspricht, sind auch die Verkaufs- oder Leistungseinheit und die Gütebezeichnung anzugeben, auf die sich die Preise beziehen. Auf die Bereitschaft, über den angegebenen Preis zu verhandeln, kann hingewiesen werden, soweit es der allgemeinen Verkehrsauffassung entspricht und Rechtsvorschriften nicht entgegenstehen. Eindeutig im geltenden Recht gereglt, nur interessiert es niemanden im tollen Rechtsstaat Deutschland!
keeny Geschrieben 25. Dezember 2005 Melden Geschrieben 25. Dezember 2005 [quote name="Fly_4U"Eine Irreführung ist in meinen Augen auch nicht zu erkennen' date=' denn geworben wird ja immer mit einem Sternchen und der passenden Erläuterung dazu. Bei anderen Dingen ist das ja ganz genauso... bestes Beispiel auch wieder Amerika. Hier musst du dir auf die normalsten Dinge, wie Kleidung, Lebensmittel usw. selbst die Steuern ausrechnen... da gibt´s auch nirgendwo ein Sternchen! Flo[/quote] Wir als Vielflieger wissen um die Tricks, aber mich ärgert das auch. Wenn Condor mit 29 Eurotickets wirbt und jetzt noch eine Servicecharge dazukommt, dann ist das imho ein Etikettenschwindel Überall in Deutschland muß der Endpreis genannt werden, inkl. aller Steuern, selbst das Bedienungsgeld in der Gastronomie ist inkludiert. Stelle Dir mal das Preisauszeichnungsmodell der Luftfahrt (nicht nur LCC) auf Tankstellen übertragen vor. Alle Tankstellen werben vor Ort an der Straße mit unterschiedlichen günstigen Preisen: Tanke A: für 50 Cent/Liter. Toll denkt sich der Autofahrer, hier tanke ich. Nimmt er dann den Rüssel in die Hand, erscheint erst dann eine weitere Meldung an der Säule: Steuern und Gebühren: 65,4 Cent/Liter. Seit neuem zusätzlich: Basic Service Charge pro Tankfüllung Für kleine Tanks bis 40 Liter: 2,50 Euro Für größere Tanks >= 40 Liter: 4,00 Euro Gebühren für Kreditkarteneinsatz: 1,00 Euro Tanke B nimmt dann wieder ganz andere niedrigere Nettopreise, dafür keine Basic Charge und nimmt aber 6,50 Euro Gebühren bei Kreditkartenbezahlung.
herne hill Geschrieben 26. Dezember 2005 Melden Geschrieben 26. Dezember 2005 Rein rechtlich ist das völlig in Ordnung, was bereits höchstrichterlich festgestellt wurde. Da bringt es auch nichts, ständig die Preisangabeverordnung zu zitieren und fälschlicherweise zu behaupten, daß gegen diese verstossen wird. Das ist nicht der Fall. Natürlich ist es letztendlich verwirrend für den Verbraucher. Wenn ich mir aber anschaue, dass es in anderen Ländern normal ist, selbst im Einzelhandel mit Nettopreisen zu werben, frage ich mich eher, ob das Gemecker darüber in DE nicht eher (um es mal vorsichtig auszudrücken) ein Problem der Mentalität ist.
snooper Geschrieben 26. Dezember 2005 Melden Geschrieben 26. Dezember 2005 Na, diese 'höchstrichterliche' Entscheidung würde mich ja mal brennend interessieren! Hast Du dafür einen Link? Die Preisauszeichnungsverordnung ist nun mal gültig, auch wenn sie den internationalen Gepflogenheiten zuwiderläuft. Sie hat meiner Meinung nach durchaus ihren Sinn und hat in den letzten Jahrzehnten geholfen, den Verbraucher vor Irreführungen zu schützen! Im übrigen ist das keine Frage der Mentalität, sondern eher der Gewohnheit. Soweit mir bekannt ist, argumentieren die Airlines dahingehend, dass nicht eine Leistung (der Flug eben), sondern deren Mehrere verkauft werden, man die einzelnen Posten Flugpreis und 'Steuern und Gebühren' getrennt betrachten muss! Das mag man bei den beiden Posten Flugpreis und 'Steuern und Gebühren' noch argumentativ hinnehmen, jedoch ist zum Beispiel LH's (und alle anderen..!!!!) sogenannte Servicepauschale einzelnen gar nicht erhältlich (was sollte ich auch damit..!) ebensowenig wie der Flug! Mithin gehören beide Posten untrennbar zusammen und sind dem Kunden als ENDPREIS zusammen zu nennen! Da beißt die Maus keinen Faden ab, auch wenn das im Rest der Welt (wie hier ja hier immer so gern argumentiert wird und was so pauschal auch nicht stimmt) das anders sein mag!
Winglet3 Geschrieben 26. Dezember 2005 Melden Geschrieben 26. Dezember 2005 @snooper Für Dich und die etwas jüngeren hier im Forum: Der von Dir zitierte Paragraph hat mit der Werbung zu tun - in Zeitungen, Fernsehen und Rundfunk. Hierzu gibt es mehrere rechtskräftige Urteile. IN DER WERBUNG muss der Komplettpreis angegeben werden, das hat aber nichts mit dem eigentlichen Buchungsprozess im Internet zu tun. Diese eindeutige Rechtsprechung bzgl. Werbung hier in Deutschland beruht übrigens NICHT auf Urteilen gegen irgendwelche Billigflieger wie Ryanair etc., sonder das Grundsatzurteil wurde gegen die LUFTHANSA gefällt, weil die mit irre günstigen New York und USA-Flügen in Zeitungen geworben haben, mit dem Minizusatz für Mikroskopbesitzer, dass noch ca. 300DM Steuern und Gebühren zu dem Preis hinzukommen. Das war LANGE, LANGE, LANGE bevor die LCCs den europäischen Markt erobert haben, irgendwann Anfang/Mitte der 90'ger. Damals hatte die separate Ausweisung der Steuern/Gebühren für die Liniencarrier noch einen zweiten, wichtigen Hintergrund. Sie haben damals nämlich angefangen, den Reisebüros Provisionen nur noch auf den Netto-Preis und nicht mehr auf die Steuer/Gebühren zu zahlen, da die Kosten ja durchgereicht wurden und man argumentierte, dass man hierauf die damals üblichen 9% IATA standard Provision nicht mehr zahlen wolle. Das war damal ein Riesenthema für die Reisebüros, weil sie deutliche Einnahmeeinbußen hinnehmen mussten. (Ja, ja, und heute jibet nur noch die Null prozent und die Service Charge) Die ganze Thematik hat also nicht nur mit LCCs sondern auch mit traditionellen Airlines zu tun, bei denen im Buchungsprozess übrigens auch nicht immer sofort der Gesamtpreis dargestellt wird. Als mündiger Kunde finde ich das beim Buchen auch nicht so schlimm und in Bezug auf die Werbung halten sich sowieso alle (traditionals wie LCCs)aufgrund der Urteile an die entsprechenden Regeln. So what's the fuss?
QF 11 Geschrieben 26. Dezember 2005 Melden Geschrieben 26. Dezember 2005 Ein "Mentalitätsproblem" kann ich hier überhaupt nicht erkennen. Es stimmt zwar, dass es z.B. in den USA so üblich ist, die MwSt. auf die ausgewiesenen Preise draufzupacken. Nur da weiss man eben auch, dass da immer (je nach Bundesstaat) zwischen 5(?) und 12(?) Prozent draufkommen. Kann man sich schnell dran gewöhnen. Bei unseren Freunden aus dem LoCo-Geschäft sind es eben zwischen, und nu muss ich wieder schätzen, 10 Prozent bei einem teuren Flug, bis hin zu 18990 Prozent, die auf das 1 Cent Ticket drauf kommen, um es für 19 Euro verkloppen zu können. Sehr ärgerlich. Das Geschäftsmodell der LoCos ist gut, die haben diese billigen Tricks doch gar nicht nötig. Und ich würde mal vermuten, dass sich die Leute da überall drüber aufregen - naja, vielleicht hat man sich in Verarschistan inzwischen an sowas gewöhnt.
Funkfux Geschrieben 27. Dezember 2005 Melden Geschrieben 27. Dezember 2005 Ich bin mir nicht sicher, wann es war, aber irgendwann Anfang 2004. Da gab es ein Urteil des Bundesgerichtshofes, worin gesagt wurde, daß die Preisauszeichnung ohne Steuern und Gebühren zwar grundsätzlich gegen die Preisangabenverordnung verstösst, aber dadurch noch lange keine wesentlichen Belange des Verbrauchers berührt und das dies somit nicht wettbewerbswidrig ist. Das Gericht hat zu Recht darauf hingewiesen, daß ein mündiger Durchschnittsverbraucher durchaus in der Lage ist, zu erkennen, daß es sich um "ab-Preise" handelt - zudem ihm der Gesamtpreis inkl. aller Steuern und Gebühren im Buchungsgang noch vor Abschluss der Buchung bekanntgegeben wird. Oder glaubt ernsthaft jemand, daß die Airlines seit Jahren mit Netto-Preisen werben dürften, ohne daß ein Abmahnverband dagegen vorgegangen wäre? Es wurde versucht und die "Verbraucherschützer" sind unterlegen. Kommt vor.
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