pushback Geschrieben 27. April 2006 Melden Geschrieben 27. April 2006 Dazu noch eine Frage: KÖNNTE ein Verkehrsflugzeug wie z.B. die B777 von einem einzigen Piloten allein geflogen werden? De facto wird es von einem einzigen Piloten geflogen. Einer macht den Funk, der andere fliegt. In der Regel wechseln sich die beiden für jedes Leg ab. Der Copilot ist kein Flugschüler der nach seiner Mami ruft wenn Kapitän plötzlich dienstunfähig werden sollte. Möglicherweise war er sogar bereits Kapitän auf einem anderen Flugzeugmuster und muss zunächst wieder vorne rechts sitzen bis er auf dem neuen Muster auch Kapitän werden kann. Mit Sicherheit ist aber jeder von den beiden in der Lage das Flugzeug alleine zu fliegen. Da würde mich eine Frage interessieren. Für die Erfahrung eines Piloten ist ja die Anzahl seiner Flugstunden eine wichtige Größe. Sind das nur die Stunden, in denen er das Flugzeug tatsächlich fliegt oder auch die in denen er den Sprechfunk macht? D.h. pro leg kriegt jeder die volle Anzahl Flugstunden unabhängig davon welchen Teil der Arbeit im Cockpit er macht?
Noatak Geschrieben 27. April 2006 Melden Geschrieben 27. April 2006 So lange man zur erforderlichen Mindestflugbesatzung gehört kann man sich die Flugstunden auch voll anrechnen! Ob man nun als Pilot Flying (das ist der der jetzt wirklich fliegt, d.h. das Flugzeug "bedient") oder als Pilot Non Flying (das ist der "Funker") fliegt spielt dabei keine rolle so lange man aufgrund der Zulassungs- und Betriebsvorschriften mit an Bord sein muß!
Dummi Geschrieben 27. April 2006 Melden Geschrieben 27. April 2006 Und es gelten nicht die Stunden in der Luft sondern die Zeit in der sich das Flugzeug zum Zwecke eines Fluges bewegt, also vom Pushback bis zum Parken am Stand. Das macht gerade auf der Kurzstrecke einen doch enormen Unterschied aus, auf der Langstrecke allerdings weniger, dafür kann man sich da (je nach Land/Airline) auch die Stunden die man auf der Liege zubringt anrechnen.
IL-96 Geschrieben 27. April 2006 Melden Geschrieben 27. April 2006 De facto wird es von einem einzigen Piloten geflogen. Einer macht den Funk, der andere fliegt. Wenn einer der beiden (z.B. krankheitsbedingt) ausfällt muss der andere beides machen - fliegen und funken. Diese Doppelbelastung ist sicher nicht leicht, aber es sollte kein Problem sein.
Dummi Geschrieben 27. April 2006 Melden Geschrieben 27. April 2006 Passiert eh auf jedem Flug zwischendurch mal, wenn einer auf Toilette muss, oder nen NASA-Nap hält, ne Pax-Ansage macht etc. Dann fliegt der andere allein inklusive Funk etc. In meiner Supervision musste ich damals noch nachweisen dass ich es allein schaff wenn der Captain und der Safety FO beide ned ko sind. Erst danach durfte ich ohne Safety FO auf Tour, war der dritte Tag auf der Linie ;)
Crewlounge Geschrieben 28. April 2006 Melden Geschrieben 28. April 2006 Und es gelten nicht die Stunden in der Luft sondern die Zeit in der sich das Flugzeug zum Zwecke eines Fluges bewegt, also vom Pushback bis zum Parken am Stand. Nicht jedes Flugzeug macht vor jedem Start einen Pushback! Die Blockzeit ist massgeblich und sonst gar nichts. Also der Zeitpunkt vom Abziehen der Blöcke bis zum Wiederanlegen. So wie Du es schilderst, könnte man meinen, dass die Zeit, die man ggf an der Startbahn verbringt, nicht mit gerechnet wird.
Dummi Geschrieben 29. April 2006 Melden Geschrieben 29. April 2006 Ich hab schlicht und einfach nur die JAR FCL zitiert, da stehts so drin ;) Und das die Zeit die man irgendwo wartet ist klar wenn man nur ansatzweise logisch denken kann: vom Pushback bis zum Parken am Stand enthält diese Zeiten. Klar gibt es auch Powerback oder direktes Taxi, aber Pushback ist halt das was in der Mehrzahl der Fälle passiert (ausser bei diesen Spielzeugflugzeugen wie ATR oder CRJ). Die Zeit die man laut JAR FCL in seinen Aufzeichnungen als "Flight Time" zu nutzen hat hat mit Also der Zeitpunkt vom Abziehen der Blöcke bis zum Wiederanlegen nichts zu tun, laut JAR FCL 1.001 handelt es sich dabei um: The total time from the moment an aircraftfirst moves for the purpose of taking off until the moment it finally comes to rest at the end of the flight[/qote]. Blöcke sind da nirgendwo genannt ;) Auch das früher so viel genutzte "schönen" der Blockzeit mit "Brake release" gilt streng genommen nicht mehr.
Jörg Geschrieben 29. April 2006 Melden Geschrieben 29. April 2006 Ich konnte diesen Thread bis dato nur mit einem Schmuzeln verfolgen. Einige von euch meinen wohl 'richtige' Aviation Kenner zu sein - davon merkt mein leider nicht viel. Die gestellte Frage ist keineswegs lächerlich oder gar einfach zu beantworten. Vielleicht kann ich jetzt ja noch die letzten, offenen Frage beantworten. Es wurde geschrieben, dass in Canada die DHC- Beaver,C-208 Caravan etc. kommerziell mit nur einem Piloten betrieben werden dürfen. - Richtig, aber in Deutschland ist es nicht anders. Beispiel OLT Emden-Borkum. Ob IFR oder VFR das spielt im Bezug auf singel-multi Crew keine Rolle. Auch die angesprochene PC-12 darf in Deutschland gewerblich mit nur einem Piloten geflogen werde. Einzige Einschränkung in der BRD ist das IFR Nachtflugverbot -> 1. Prop. / gilt auch für die Caravan. Eine BN Islander darf Tag und Nacht - IFR oder VRF gewerblich von nur einem Piloten betrieben werden. Sonderausnahmen: Die AN-2 darf, man höre und Staune in D mit nur einem Piloten gewerb. genutzt werden. Diese Regelung entstand jedoch aufgrund eines Zulassungsfehlers vor geraumer Zeit! Die Britten Norman Trislander darf noch in einigen Ländern betrieben werden. Unter anderem: England, Frankreich, Schweiz... - Deutschland gehört nicht dazu. Jedoch liegt das Problem nicht an der Crewanzahl. Die Maschine verfügt über mehr als 16 Plätze und hat keinen Mittelgang. Im großen ud Ganzen kann und muss man sagen: Andere Länder andere Sitten. Dieses Thema lässt sich nicht auf jedes Land und Maschinentyp zuschneiden, somit muss man sich mit einzelnen Typen - Staaten beschäftigen.
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