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Tagesspiegel: SXF soll grösser werden


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Geschrieben
Flughafen

Schönefeld wird größer

Der geplante Berliner Großflughafen wird mit einer Kapazität von 22 bis 25 Millionen Passagieren noch etwas größer als ursprünglich geplant. Matthias Platzeck hat unterdessen angeregt, den Flughafen nach Willy Brandt zu benennen. (15.05.2006, 15:32 Uhr)

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Berlin - Der Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld soll mehr Platz für Passagiere haben als ursprünglich geplant. Der Flughafen werde für eine Kapazität von 22 Millionen bis 25 Millionen Passagieren ausgelegt, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Montag in Berlin bei der Vorstellung eines BBI-Modells. Wenn erforderlich, kann der Airport in einer zweiten Stufe für 40 Millionen Fluggäste im Jahr erweitert werden. Bisher war von einer Kapazität für 22 Millionen Fluggästen gesprochen worden.

Ein Betriebsbeginn mit dem Winterflugplan 2011/12 ist nach Meinung der drei Gesellschafter - Bund sowie die Länder Brandenburg und Berlin - ein realistischer Zeitpunkt. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) mahnte einen zügigen Baubeginn an, um vor allem Kostensteigerungen zu vermeiden. Für die Bahnanbindungen des Airports werden Kosten von 600 bis 630 Millionen Euro eingeplant. Bei den ursprünglichen Planungen vor einigen Jahren sei von knapp 500 Millionen Euro ausgegangen worden. Der Ausbau von Autobahnen und Straßen soll rund 520 Millionen Euro kosten.

 

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Die Kosten für BBI belaufen sich nach Angaben der Flughafens auf 2,5 Milliarden Euro. Benötigte Fremdmittel könnten ohne Probleme bei Banken finanziert werden, hieß es. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) erwartet durch den Flughafen Ausbau im Umland eine Ansiedlung zahlreicher Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen werden. «Diese Ansiedlung wird kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Dagegen ist kein Kraut gewachsen.» Bei der Vergabe der ersten Aufträge sei die regionale Wirtschaft gut berücksichtigt worden, meinte der Regierungschef.

 

Einen symbolischen Spatenstich für den Flughafenausbau soll es demnächst geben, sagte Wowereit. Der Flughafen werde Berlin Brandenburg International heißen, mit einem Zusatz. Platzeck hatte angeregt, den Flughafen nach dem früheren Regierenden Bürgermeister und Bundeskanzler Willy Brandt zu benennen, ob dieser Vorgeschlag angenommen wird, ist offen. Der BBI soll über 16 Fluggastbrücken verfügen, das Midfield-Terminal sechs Geschosse haben. Der Flughafen werde ein Fläche von 1470 Hektar haben, was der Größe von 2000 Fußballfeldern entspreche. (tso/dpa)

Geschrieben
Mit der Sparvariante schneller zum Großflughafen ?

 

Neuer Vorschlag soll Schönefeld-Ausbau eine Milliarde Euro billiger machen. Politik äußert sich sehr zurückhaltend

 

Von Klaus Kurpjuweit

 

 

Supermodern und teuer oder einfacher und billiger – der Ausbau Schönefelds zum Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) bleibt umstritten. Heute stellen der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee das Modell des neuen Abfertigungsgebäudes sowie die aktuellen Planungen vor. Auf der anderen Seite haben Experten jetzt erneut vorgeschlagen, die Pläne zu ändern und den Flughafen schneller und billiger auszubauen. Sie wollen mehr als eine Milliarde Euro sparen und die erste Ausbaustufe bereits 2008 statt Ende 2011 eröffnen. Tegel bliebe bei diesem Modell bis etwa 2020 in Betrieb.

 

Der neue Vorschlag des Projektenwicklers Konzept plus ist ein schon bekannter. 2003 war er verworfen worden, um das laufende Planfeststellungsverfahren für den Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) in der vorgesehenen Form nicht zu gefährden. Nachdem das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 16. März diesen Beschluss im Grundsatz bestätigt habe, könne man das neue Konzept jetzt darauf aufbauen, sagt Konzept-plus-Chef Reinhard Müller zur neuen Vorlage. Sie sei mit dem Planfeststellungsbeschluss für BBI vereinbar.

 

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Das BBI-Konzept, das nach Müllers Angaben bis 2020 insgesamt 3,56 Milliarden Euro kosten wird, sei in der Wendeeuphorie geplant worden. Da inzwischen klar sei, dass BBI kein internationales Drehkreuz werde, müssten die Pläne abgespeckt werden. Dann könne der Flughafen für insgesamt 2,68 Milliarden Euro ausgebaut werden. Berücksichtige man auch die Zinsen für Kredite, ließe sich, so Müller, über eine Milliarde Euro sparen.

 

Sein Konzept, das mit dem renommierten Londoner Architekturbüro HOK entwickelt worden ist, sieht vor, zunächst den Terminalausbau am heutigen Standort vorzunehmen. Die bestehenden Anlagen sollen integriert werden. Erst später sollte dann ein weiterer Abfertigungsbereich zwischen den Start- und Landebahnen errichtet werden. Allerdings viel kleiner als heute geplant. Und ohne unterirdischen Bahnhof. Statt dessen solle der heutige Bahnhof Schönefeld zum Flughafenbahnhof ausgebaut werden. Allein der unterirdische Bahnhof mit vier Gleisen für den Fern- und Regionalverkehr sowie zwei Gleisen für die S-Bahn soll nach bisherigen Angaben 496 Millionen Euro kosten. Wegen der enormen Kosten ist der geplante Bahnhofsbau, wie berichtet, auch intern bei der Bahn umstritten. Der Bau ist jetzt ausgeschrieben worden.

 

Das neue Abfertigungsgebäude am alten Standort für 15 Millionen Passagiere würde über eine Brücke mit dem bestehenden Bahnhof verbunden. Weil der Grundriss einem Ypsilon ähnelt, nennen die Planer ihr Modell Y-Konzept. Der Neubau am alten Standort und später auch das so genannte Midfield-Terminal zwischen den Startbahnen sollen mit einer internen Bahn, People-Mover-genannt, miteinander verbunden werden. Dies könnte auch eine Magnetbahn sein, wie sie für Schönefeld bereits einmal erwogen worden war.

 

2020 soll es dann die neue südliche Start-und Landebahn mit dem zusätzlichen Abfertigungebäude für weitere 20 Millionen Passagiere geben. Erst danach würde Tegel geschlossen. Die aktuellen Pläne sehen vor, dass Tegel geschlossen wird, wenn BBI ein halbes Jahr im Betrieb war. Dies könnte 2012 sein.

 

Die Flughafengesellschafter Berlin, Brandenburg und der Bund wollen den Alternativvorschlag allerdings nicht weiter prüfen. Dieses Konzept sei weder realistisch noch sinnvoll, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel. Hier werde „alter Wein in neuen Schläuchen“ angeboten.

 

Beim Flughafen und dessen Gesellschaftern stößt das Y-Modell auf kein Verständnis. „Etwas anderes als beantragt darf und kann nicht gebaut werden“, sagt Lothar Wiegand vom brandenburgischen Infrastrukturministerium, das den Ausbau Schönefelds in der jetzigen Form genehmigt hat. Im Vorfeld seien viele Varianten diskutiert – und verworfen worden. Senatssprecher Michael Donnermeyer verwies auf die weit fortgeschrittene Planung für BBI. Seiner Ansicht nach machten sich jetzt einige Leute nur wichtig. Das Bundesfinanzministerium erklärte, das Verkehrsministerium müsse vor einer Stellungnahme den Vorschlag fachlich prüfen. Und Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) teilte mit, man habe von einer „vertieften Befassung“ abgesehen, weil das Bundesverwaltungsgericht den Beschluss zum Großflughafen BBI im Wesentlichen bestätigt habe.

 

Flughafensprecher Ralf Kunkel bezweifelt, ob es möglich wäre, eine Milliarde Euro einzusparen. Ein Betrieb mit zwei Abfertigungsbereichen sei auf Dauer teuer. Für Kunkel ist das Y-Modell auch nicht vereinbar mit dem Planfeststellungsbeschluss für BBI.

 

Dem widerspricht der Experte für Luftverkehrsrecht, Elmar Giemulla.Entscheidend sei, dass sich die „technische Gesamtkapazität“ des Flughafens nicht ändere. Allerdings reicht die Rollwegkapazität in Schönefeld bisher nur für 9 Millionen Passagiere im Jahr, während das Y-Konzept von 15 Millionen ausgeht.

 

Dass Vorfeldflächen auch ohne Planfeststellungsverfahren geändert werden können, zeigt die Flughafengesellschaft derzeit in Tegel. Dort hat sie im militärischen Teil Abstellplätze für Flugzeuge aufgegeben, um näher am Terminal neue bauen zu können. Klagen dagegen laufen.

Geschrieben
- Das Terminal verfügt nach aktuellem Planungsstand in der Startversion über 16 Fluggastbrücken. Zudem ist geplant, rund zehn Walk Boarding Positions anzubieten

 

- BBI wird über 65 Flugzeug-Abstellpositionen verfügen

Hä??? Das hätten wir doch mit dem Bau des Ost-Flugsteigrings in TXL schneller, preiswerter, bequemer, weil mehr Fingepositionen und wesentlich näher an der City haben können.

 

- Die Passagiere werden auf dem BBI alle Flugangebote von innerdeutschen über innereuropäische bis zu Interkontinentalflügen unter einem Dach im zentralen Terminal finden („One-Roof-Konzept“)

Hui!! So was gabs ja noch nie auf der Welt und schon gar nicht in Berlin.

Das kann ja noch heiter werden, wenn die Werbekampagnen auf diesem Niveau weitergefahren werden.

 

Quelle: http://www.berlin-airport.de/bbi/rubDeutsc...2006_05_15.html

Geschrieben

Also, das mit den 16 Fluggastbrücken finde ich ja auch etwas seltsam.. 15 hats ja wohl schon in TXL und die sind total ausgebucht!!

Merkwürdige Planung, auch wenns nur die erste Ausbaustufe sein sollte..

Geschrieben

es wird immer besser! jetzt ändern sie wieder was und deshalb lässt irgendein verwaltungsgericht wieder beschwerden zu und bis das abschliessend geklärt ist, wird wieder ein baustopp verhängt! *haha*

 

und fünf jahre danach wollen sie eine dritte startbahn bauen und wir posten alle genau unsere gleichen kommentare wie jetzt zur dritten bahn in MUC!

 

ich, weiss, ich bin ein böser mensch ... ;)

 

PS:

noch ne kleine frage: auf pic 2 sieht man eine s-bahn, die zwischen die fliegern rumfährt. wo ist denn die auf den anderen bildchen zu sehen? oder sind das alles nur fantasieprodukte?

Geschrieben
PS:

noch ne kleine frage: auf pic 2 sieht man eine s-bahn, die zwischen die fliegern rumfährt. wo ist denn die auf den anderen bildchen zu sehen? oder sind das alles nur fantasieprodukte?

 

Die Bahn fährt wohl nicht zwischen, sondern unter den Fliegern rum.

Geschrieben

Toll, das ist ja super. Und wenn ich das richtig gelesen habe kostet das immer noch nur schlappe 2,5 Milliarden €.

 

Wahrscheinlich kosten die Anlagen für 40 Mio Paxe p.a. und die dritte Runway inklusive imme rnoch nur die 2,5 Milliarden. Die sind ja locker zu finanzieren. Wobei die Finanzierung ja noch nicht steht, aber "kein problem" ist.

 

Vielleicht sollten Platzeck und Wowereit mal auf den Kalender schauen, wenn sie schon so mit den nicht vorhandenen Milliarden jonglieren

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