728JET Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 Airbus bietet im Maritime Patrol Airplane (Seeaufklaerer) Wettbewerb in Indien (8 Maschinen) eine A319 an, die - aehnlich wie die 737 MPA - mit Bombenschacht, Fluegelpunkten etc ausgeruestet sein wird. Neben Indien haben anscheinend auch Frankreich, Australien und Kanada Interesse bekundet. Hier erscheint aber eine A320 Version interessanter. Quelle ist Flight International Interessant ist zu sehen, dass sowohl Airbus als auch Boeing sich derzeit verstaerkt um den Ausbau der Segmente neben dem eigentlichen Airlinegeschaeft bemuehen. Bei beiden sind in den letzten Monaten verstaerkt Business Jets und "Government Mission" Jets spuerbar in den Vordergrund gerueckt. Anscheinend moechten sich beide etwas vom doch eher zyklischen Massengeschaeft loesen.
Nosig Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 Außerdem ist das ein sehr lukrativer Markt, dem man neben schöner, teurer Elektronik relativ alte Airframes als Basis "andrehen" kann.
iai-kfir Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 sicherlich ein lukrativer markt. nur wer einmal mit einer breguet atlantique bei sieben windstärken stundenlang in ca. 50-100m höhe über die nordsee "gehüpft" ist, der kann sich da eine b737 oder a320 nicht wirklich vorstellen. kann mir jemand sagen, ob man eine sonarboje oder einen torpedo auch aus ein paar kilometern höhe abwerfen kann, so dass diese danach auch noch ihren dienst versehen können?
Acela Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 Außerdem ist das ein sehr lukrativer Markt, dem man neben schöner, teurer Elektronik relativ alte Airframes als Basis "andrehen" kann. Lukrativ? Eine Kleinserienproduktion, wie sie bei solch einem Muster zu erwarten ist, ist selten wirklich lukrativ. Und so groß kann man die Gewinnmarge nicht auslegen, sonst geht der Kunde zur Konkurrenz... Die anzudrehende Elektronik kommt eh nicht von Airbus selber, kann also auch nicht zur Gewinnerhöhung herangezogen werden. Ein Bombenschacht ist auch nicht so auf die schnelle eingebaut, der erfordert unter Umständen enorme strukturielle Veränderungen, was schnell Millionen verschlingt... Die große Kohle kann man mit so nem Auftrag nicht ranholen...
Nosig Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 Die Kohle bleibt aber bei EADS. Kunde ist der Staat, der nicht so schlecht zahlt. Warum würden die das sonst alle machen wollen? Die nachträgliche Integration eines Waffenschachts finde ich auch spannend.
728JET Geschrieben 30. Mai 2006 Autor Melden Geschrieben 30. Mai 2006 Es bleibt bei staatlichen Auftraegen durchaus schon was haengen, zudem ist das Ausfallrisiko praktisch nicht existent. Interessant sind hierbei nicht unbedingt die ersten Maschinen, sondern ein Folgeauftrag. Die meisten noetigen Arbeiten sind getan, die Erfahrungen getaetigt - und die Lernkurve deutlich gewachsen. Hier wird dann das richtige Geld verdient auf Grund der wahrscheinlich deutlich niedrigeren Kosten. Beispiel: man stelle sich vor dass die erste Maschine fuer die Ausruestung 20.000 Mannstunden benoetigt (Zahlen sind einfach aus der Luft gegriffen) - die Mannstunde a 60 Euro. Macht Kosten von 1,2 Mio Euro. Bei der 5. Maschine hat man bereits durch Lernen 10% an Arbeit einsparen koennen - macht eine Ersparnis von 2.000 * 60 = 120.000 Euro - und die wandern in diesem Fall als Profit in die Taschen vom Ausruester. Da die Lernkurve nicht unbedingt abrupt stehen bleibt kann man davon ausgehen dass das Profitpotential durch Einsparungen sich eher noch erhoeht. Waere die Maschine eigentlich auch etwas fuer die Marineflieger?
iai-kfir Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 man darf auch nicht vergessen, alles, was der zeit bei irgendeiner luftwaffe oder marine dieser erde für elektronische aufklärung/kriegsführung herumfliegt, ist älter als die meisten crews, die sie fliegen dürfen. ausnahme: die embraer. kann mir also vorstellen, wer als erster einen lukrativen fang macht aus ländern wie usa, grossbritanien, frankreich, australien, der kommt auch bei den anderen recht leicht zum zug. sieht ja bei den tankern und militärischen transportern nicht sehr viel anders aus. es gibt, abgesehen von den russen, ja nur mehr zwei bedeutende hersteller grosser flugzeugzellen und dem knowhow und finanziellen mittel, die auch derart militärisch umzubauen und zu vermarkten.
kingair9 Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 nur wer einmal mit einer breguet atlantique bei sieben windstärken stundenlang in ca. 50-100m höhe über die nordsee "gehüpft" ist, der kann sich da eine b737 oder a320 nicht wirklich vorstellen. Ich sage nur: Nordholz läßt grüßen... ;-) kann mir jemand sagen, ob man eine sonarboje oder einen torpedo auch aus ein paar kilometern höhe abwerfen kann, so dass diese danach auch noch ihren dienst versehen können? Die Brasilianer fliegen die Missionen auch jetgetrieben in "Breguet-Höhe", nix mit kilometerhohem Abwurf...
Nosig Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 Und die Nimrod ist ja nun auch ein Jet.
Acela Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 sieht ja bei den tankern und militärischen transportern nicht sehr viel anders aus. es gibt, abgesehen von den russen, ja nur mehr zwei bedeutende hersteller grosser flugzeugzellen und dem knowhow und finanziellen mittel, die auch derart militärisch umzubauen und zu vermarkten. Tanker ist ein schönes Stichwort. Der A310 MRTT hat in der Entwicklung Millionen verschlungen, und bis jetzt sind ganze 6 Maschinen gebaut worden - davon sind 3 ausserhalb der EADS entstanden, und Folgeaufträge im Moment nicht in Sicht, obwohl es ein weltweit einmaliges Konzept mit fast unbegrenzten Möglichkeiten ist. Da bleibt kaum Gewinn hängen, schon allein deswegen, weil der Prototyp weitaus teurer geworden ist als geplant, die Mehrkosten aber nicht an den Kunden weiter gegeben werden können - Vertrag ist Vertrag.
Nosig Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 Wieviel bleibt denn nach Deiner Meinung hängen?
Charliebravo Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 Moin! Naja, die A310 war sicherlich nur der erste Schritt in der Nutzung von europäischen Twinaisles bei den Militärs. Nachfolgeaufträge sind schon in Sicht, nur eben nicht auf Basis der alten A310: Die Briten brauchen ein paar neue Tanker und die australische A332 MRTT war auch schon in der Luft gesehen. Diese Zahlen sind sicherlich nichts im Vergleich zu den weit über 800 KC-135 der Amerikaner, aber zumindest schon mal ein Einstieg. Mal sehen, wie gut die Lobbyarbeit auf der anderen Seite des Teichs sein wird. Northrop Grumman prüft übrigens ebenfalls gemäß FI den Einsatz der A319 als Basis für einen potentiellen Nachfolger der E-2C. Urspünglich hatten die die Do-728 geplant, denken jetzt aber über Airbus oder Embraer 170 nach.
SlowMove Geschrieben 30. Mai 2006 Melden Geschrieben 30. Mai 2006 Tanker ist ein schönes Stichwort. Der A310 MRTT hat in der Entwicklung Millionen verschlungen, und bis jetzt sind ganze 6 Maschinen gebaut worden - davon sind 3 ausserhalb der EADS entstanden, und Folgeaufträge im Moment nicht in Sicht, obwohl es ein weltweit einmaliges Konzept mit fast unbegrenzten Möglichkeiten ist. Naja, unbegrenzt würde ich das nicht nennen. Was von dem eigentlichen Konzept noch übrig ist sollte man nicht überbewerten. Meiner Meinung nach hat EADS beim A310 MRTT die Sache ein wenig unterschätzt. Die Technologie wird aber sicherlich beim A330 MRTT zum Einsatz kommen. Jedoch, wie schon weiter oben geschrieben wurde, werden die Maschinen 25+ Jahre im Einsatz sein, die Folgeaufträge und das Ersatzteilgeschäft sind schon sehr lukrativ. Und falls sich das Konzept doch bewährt winken vielleicht doch noch Folgeaufträge.
iai-kfir Geschrieben 31. Mai 2006 Melden Geschrieben 31. Mai 2006 @ CB du sagst "Northrop Grumman prüft übrigens ebenfalls gemäß FI den Einsatz der A319 als Basis für einen potentiellen Nachfolger der E-2C." meinst du wirklich, die wollen den a319 auch trägertauglich machen? oder soll es vielmehr als landgestützes fluggerät für die coast guards und navies dienen. im übrigen weiss ich wohl, dass eine nimrod auch ein jet ist, nur durch die zig tausend umbauten glaubt einem doch kein flugzeug-laie, dass das mal eine comet war. abgesehen davon muss dieser eumel ja einen beachtlichen wendekreis auf meereshöhe haben und die piloten aus nordholz haben mir damals in den 90ern mit stolzgeschwellter brust erzählt, während die nimrod noch ihren ersten turn macht, hat die breguet schon den dritten zielan-/über-flug über ein potenzielles ziel gemacht. sicherlich ein ganz klein bisserl übertrieben, aber props sind nun mal wendiger. (freue mich jetzt schon wieder auf diskussionen, wer wen wie und wann im imaginären dogfight auskurvt!) abgesehen davon fand ich die entscheidung von airbus seinerzeit nicht wirklich nachvollziehbar, eine militärische variante des a310 zum tanker zu entwickeln, wo schon klar war, dass kaum noch zivile besteller die produktion des a300/a310 am laufen halten wollen, weil die schon auf a320 und a330 gewechselt sind. hätte ich gleich das modernere muster genommen. und bloss auf umbauten alter a310 zum tanker, etc. zu hoffen hat sich auch nicht rentiert. bei frachtern rentiert es sich ja, aber da sind die umbauten auch nicht so aufwendig und teuer. aber geben wir da mal den militärs und verteidigungsministerien die schuld. die planen ja eher in jahrzehnten, und die b52 steht ja auch noch lange vor der ausserdienststellung...
Charliebravo Geschrieben 31. Mai 2006 Melden Geschrieben 31. Mai 2006 @ CB du sagst "Northrop Grumman prüft übrigens ebenfalls gemäß FI den Einsatz der A319 als Basis für einen potentiellen Nachfolger der E-2C." meinst du wirklich, die wollen den a319 auch trägertauglich machen? oder soll es vielmehr als landgestützes fluggerät für die coast guards und navies dienen. Guter Einwand! Ich bin nochmal dem hinterlegten Link gefolgt, dort findet man: abgesehen davon fand ich die entscheidung von airbus seinerzeit nicht wirklich nachvollziehbar, eine militärische variante des a310 zum tanker zu entwickeln, wo schon klar war, dass kaum noch zivile besteller die produktion des a300/a310 am laufen halten wollen, weil die schon auf a320 und a330 gewechselt sind. Naja, es gab halt Interesse an der Umrüstung von A310. Wenn die dabei tatsächlich Miese gemacht haben, können die Verluste als "Werbung" verbucht werden. Welche Alternativen gibt es bei Tankflugzeugen in der Größe? Eben! Die RAAF hat sich sichlich die A310 MRTT wie auch die Produkte aus Chicago vor der Bestellung der A332 MRTT genau angeschaut.
iai-kfir Geschrieben 31. Mai 2006 Melden Geschrieben 31. Mai 2006 @ CB ja, hatte auch schon so fantasien wie: " ... Nimitz control, this German Wings Bearbus approaching with 140 brave a.net members and spotters on their annual trip to world most exclusive occasions ... make ready for hard touch-down ... have slight problems with tailhook, but ... " *bittenichtsteinigen*
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