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[TRIP REPORT] Tour de Ruhr (STR-DUS-STR)


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Freitagnachmittag – die Arbeit ist getan – das Wochenende kann kommen. Diesmal sollte ich nicht ins Ausland gehen, sondern auf die so genannte Tour de Pott. Also kreuz und quer durchs Ruhrgebiet.

 

Bei strahlendem Sonnenschein fuhr die die A8 hinunter nach Stuttgart. Tolle Sicht - es kam sogar ein richtiges Sommergefühl auf. Darauf musste man ja in den letzten Tagen so oft verzichten. Gebucht über die tolle Opodo-Aktion, konnte ich diesmal zum absoluten Low-Cost-Preis mit Lufthansa nach Düsseldorf fliegen. Kostenpunkt 67 Euro hin- und zurück. Tags zuvor nutzte ich auch erstmals den Internet-Check-In bei Lufthansa. Die Vorteile blieben mir allerdings verborgen, da man im Flughafen trotzdem zum Check-In-Automaten muss um seine Bordkarte abzuhohlen. Eine genaue Sitzplatzwahl ist auch nicht möglich. Lediglich lässt sich Fenster oder Gang auswählen.

 

Die Sicherheitskontrollen in Stuttgart waren ähnlich wie zuvor. Von verstärkten Kontrollen nach den Warnungen von London war nichts zu spüren.

 

Der Flug wurde von Eurowings durchgeführt und wir wurden vom „Kellergate“ mit dem Bus zur BAE gebracht.

 

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LH 913 - durchgeführt von Eurowings

Stuttgart (STR) - Düsseldorf (DUS)

BAE 146-300

D-AQUA

 

Ich mag die britischen Kisten nicht – die 6 Sitze nebeneinander sind bei diesem Rumpfquerschnitt doch eher eng. Und es kam wie es kommen musste – eine etwas füllige Frau machte es sich auf dem Mittelplatz in meiner Reihe bequem und beanspruchte natürlich auch gleich die Hälfte meines Sitzplatzes mit. Aber gut – 45 Minuten Flugzeit – es war auszuhalten.

 

Nach der Ankunft in Düsseldorf fuhr ich mit dem Busersatzverkehr zum Fernbahnhof. Die Schwebebahn ist derzeit wegen Generalübersanierung außer Betrieb. Von dort aus ging es mit der S-Bahn über Duisburg nach Essen, wo ich mein Hotel für diese Nacht gebucht hatte. Das Mercure **** bot an diesem Sommerwochenende ein günstiges Spezialangebot, bei dem ich nicht nein sagen konnte.

 

Am nächsten Morgen schaute ich mit ein wenig in Essen um. Essen ist die siebtgrößte deutsche Stadt und steht doch im Vergleich mit anderen Städten eher zurückhaltend da. Es gibt keinen großen Flughafen und auch der Hauptbahnhof ist im Vergleich zu Frankfurt, Stuttgart oder Nürnberg eher winzig. Dennoch verfügt die Stadt seit eh und je einen große Wirtschaftskraft – zahlreiche deutsche Großkonzerne haben ihren Hauptsitz in Essen.

 

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Mit der S-6 fuhr ich Essener Naherholungsgebiet Baldeneysee, einem der 6 Ruhrstauseen.

 

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Hoch über dem See trohnt die Villa Krupp, dem ehemaligen Wohn- und Repräsentationshaus der Industriellen-Familie Krupp.

 

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Die Zeche Zollverein ist der eigentliche Höhepunkt von Essen. Die 1986 stillgelegte Zeche ist Weltkulturerbe und der Förderturm von Schacht 12 wird auch gerne das Empire State Building des Ruhrgebiets bezeichnet.

 

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Auch die angrenzende Kokerei versprüht einen unglaublichen starken Charme. 1993 stillgelegt, rottet die riesige Anlage und vor sich hin und bietet viele interessante Einblicke. Sicher einer der schönsten und aufregendsten „Lost Places“ in Deutschland.

 

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Weiter ging es auf meiner Tour mit der S-Bahn nach Herne und von dort aus dem der Bochumer Stadtbahn zum Deutschen Bergbau-Museum. Mit etwa 400.000 Besuchern jährlich eines der beliebtesten Museen in Deutschland. Mit dem Aufzug geht es hinunter in das 3 Kilometer lange Stollenlabyrinth, das auf eigene Faust erkundet werden kann. Es ist schon etwas merkwürdig bei schwachem Andrang dort unten allein durch die düsteren Gänge zu wandern.

 

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Anschließend ging es hinauf auch das Fördergerüst, ursprünglich Teil der Zeche Germania in Dortmund wurde es 1973 in Bochum wiederaufgebaut.

 

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Nächste Station war Dortmund. Die Westfahlenhalle und die Heimstätte des BVB – das Westfahlenstadion, mit über 80.000 Plätzen Deutschlands größtes Fussballstadion durften bei der Besichtungstour nicht fehlen.

 

Interessante Architektur: Stadttheater Dortmund

 

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Wieder zurück in Bochum fuhr ich mit der Straßenbahn nach Gelsenkirchen. Die neue Stadtbahnstation „Rathhaus Süd“ besticht durch schöne Lichteffekte an den Wänden.

 

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Für die nächste Nacht sollte in im Intercity-Hotel in Gelsenkirchen meine Zelte aufschlagen. Praktisch: Hat man den Zimmerausweis in den Händen – kann man sowohl am Anreise- als auch am Abreisetag mit gesamten C-Bereich der Verkehrsbetriebe im Ruhrgebiet fahren. Was einem Gegenwert von über 20 Euro pro Tag entspricht.

 

Am Sonntagmorgen stand ich früh auf und fuhr mit der Stadtbahn nach Schalke. Während anderorts die Deutschlandfahnen die zur WM überall zu sehen waren schon wieder eingerollt sind. Säumen sie in Gelsenkirchen immer nach ganze Straßenzüge. Das ist Fussballbegeisterung.

 

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Neben der neuen Arena lebt das alte Parkstadion nur noch ein Schattendarsein - grosse Teile der Tribünen sind schon abgetragen.

 

Nächster Halt – Oberhausen.

Vor rund 10 Jahren wurde die Stadt komplett umgebaut. Auf alten Industrienlagen entstand Oberhausens „Neue Mitte“. Das „Centro“ - eines der größten Einkaufszentren Deutschlands wurde gebaut und Europas größter Gasometer ist nun ein Industriedenkmal erster Klasse. Die Licht- und Soundeffekte im Stockdunklen innern des Kessels bieten eine faszinierende Atmosphere. Vom Dach des Turms hat man einen tollen Ausblick.

 

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Letzte Station meiner Rundfahrt war Duisburg. Die Autobahn direkt vor dem Bahnhof wirkt nicht besonders einladend. Nach einem kurzen Fußmarsch durch die Fußgängerzone fuhr ich mit der Rheinbahn weiter zum Düsseldorfer Flughafen.

 

Nun war es auch schon an der Zeit einzuchecken und auf den Rückflug zu warten. Die Besucherterassen in Düsseldorf gehören sicher zu den interessantesten in Deutschland. Insbesondere die Aussichtsplattform am Fernbahnhof.

 

An diesem Abend stand noch eine kleine Premiere an. Erstmals hob ich mit einer CRJ 700 ab, somit habe ich nun auch die CRJ-Serie von der Version -100 bis -900 in einem Logbuch. Eigentlich ein sehr nettes Fliegerchen.

 

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LH 912 - durchgeführt Lufthansa Cityline

Düsseldorf (DUS) - Stuttgart (STR)

CRJ 700 „Halberstadt“

D-ACPL

 

Terminalanlagen in Düsseldorf. Aufgenommen kurz nach dem Start.

 

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Nach 45 Minuten Flug setzte die „Halberstadt“ sicher in Stuttgart auf und eine sehr interessante Tour de Pott ging zu Ende. Es muss eben nicht immer Ausland sein um auf Entdeckungsreise zu gehen…

 

Ich hoffe euch hat meine kleine Reise gefallen.

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Schoen zu sehen, dass der Himmel ueber der Ruhr wieder blau ist - und dass das auch Touristen bemerken, bzw., dass es ueberhaupt welche gibt.

 

Nee, also, schoener Bericht, liest man gerne, sowas aus der eigenen Gegend.

 

>>>Somit habe ich nun auch die CRJ-Serie von der Version -100 bis -900 in einem Logbuch.

 

Einschliesslich 440 und 705? ;-)

 

Aber ernsthaft, wo haste denn den 900er bekommen?

 

>>>Eigentlich ein sehr nettes Fliegerchen.

 

Na, das lass mal nicht den NoCRJ hoeren ;-)

 

 

>>>ist den im Bombardier Inc. Regional Jet RJ-700 genug Platz für große PAX!?

 

Angeblich soll es durch die Absenkung des Bodens nicht mehr so ganz schlimm eng sein. 1,89 Stehhoehe soll er haben, waere mir zwar immer noch zu wenig, aber es ginge dann wohl halbwegs.

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Nee, also, schoener Bericht, liest man gerne, sowas aus der eigenen Gegend..

 

Vielen Dank für die Blumen

 

Aber ernsthaft, wo haste denn den 900er bekommen?

 

Zweimal bei MESA in den USA. OAK-LAS und PDX-LGB. Und demächst natürlich bei Lufthansa.

 

ist den im Bombardier Inc. Regional Jet RJ-700 genug Platz für große PAX!?

 

Bin nicht übermäßig groß, deshalb muss ich mit solchen Problem gottseidank nicht kämpfen :-) Trotzdem hab ich mir beim Aussteigen den Kopf angedonnert.

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Hallo, Tecko747,

schöner Report. Insbesondere von STR, daß lese ich immer wieder gerne.

Mit der D-AQUA sollte ich auch mal fliegen, aber da gab es dann dieses Wasserproblem in FRA aber sieht so aus wie wenn die "Kiste" wieder flott gemacht wurde.

Interessante Bilder aus einer auch mir wenig bekannten Gegend.

Gruß,

Markus (FLIEGER6)

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Hehe, sehr schöner Bericht über meine Heimat. Aber eine kleine Sache noch: Westfalen schreibt man ohne "h" ;-).

 

Oh, danke für die Aufklärung. Als Bayer schreibe ich so selten preußische Namen :-)

 

Wobei das Stadion mittlerweile eh nicht mehr Westfalenstadion sondern Signal Iduna Park heisst.

 

Einfach nur schrecklich! Deshalb hab ich den Namen auch nicht geschreiben. Ob diese Überkommerzialisierung dem Fussball letztenendes wirklich weiterhilft, bleibt abzuwarten. Bald gibts noch den Meister-Propper-Ball auf dem Spielfeld und den Milka-Schiedsrichter mit Lila-Kuhfell :-)

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@Tecko747

 

Sehr netter Tripreport!

Mit der AQUA bin ich vor genau 2 Wochen ebenfalls geflogen. (09.08. FMO-FRA) und in STR haben wir am 14.08. genau daneben geparkt! :-)

 

Da ich nun 4 LH Flüge innerhalb der letzten 2 Wochen hinter mir habe, kann ich ja mal meine Erfahrungen über das Web Checkin schildern.

Der Web Checkin bringt nur dann etwas, wenn man z.B. weiß, dass man es nicht rechtzeitig bis zum Checkin Schluss mehr schafft. Der Web Checkin bringt einem weitere 10-20 Minuten Zeit. Der Nachteil ist jedoch, dass die Miles&More Karte nicht erfasst wird !!!! Wenn man ganz normal am Automat eincheckt, wird die Karte korrekt erfasst !!!!

 

Außerdem werden einem beim Web Checkin die Sitzplätze automatisch zugewiesen. Aber man kann sie ja immer noch am Automaten ändern. :-)

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Meines Erachtens die hässlichste Stadt in Deutschland. Da sind Hannover, Krefeld und Köln hundert Mal schöner ;-)

 

In einem anderen Forum wurde mal eine großangelegte Umfrage zum Thema "Deutschlands langweiligste Großstadt" betrieben. Duisburg und Hannover waren ganz weit vorne mit dabei.

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Sehr schöner Berricht.

 

Essen ist allerdings nur die 8. größte Stadt Deutschlands. Dortmund ist 7. größte, bzw. 6. größte. Stuttgart und Dortmund tun sich da nicht viel.

 

Westfa(h)len-halle oder Stadion schreibt man ohne h. ;-)

Unser Stadion heißt aber nun leider auch Signal-Iduna Park.

Das Stadttheater in Dortmund ist neben dem "interessanten Architektur Gebäude" Das Gebäude auf deinem Foto ist das Opernhaus. Die neue Philarmonie ist dagegen im Brückstraßenviertel, vielleicht hast du es ja besucht?

 

viele Grüße

 

Christian

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  • 2 Wochen später...
Sehr schöner Berricht.

 

Essen ist allerdings nur die 8. größte Stadt Deutschlands. Dortmund ist 7. größte, bzw. 6. größte. Stuttgart und Dortmund tun sich da nicht viel.

 

Westfa(h)len-halle oder Stadion schreibt man ohne h. ;-)

Unser Stadion heißt aber nun leider auch Signal-Iduna Park.

Das Stadttheater in Dortmund ist neben dem "interessanten Architektur Gebäude" Das Gebäude auf deinem Foto ist das Opernhaus. Die neue Philarmonie ist dagegen im Brückstraßenviertel, vielleicht hast du es ja besucht?

 

viele Grüße

 

Christian

 

Vielen Dank für die Zusatzinfos. Man lernt nie aus!

Das Westfalenstadion ist in meinem Kopf wohl immer so heißen - ich habe ein persönliches Problem mit der Überkommerzialisierung des Fußballs :-)

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