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Volksabstimmung über Flughafen Tempelhof


AvroRJX

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Geschrieben
dann überdenkt unser rosa roter friseur ähh bürgermeister mal seine politik.
Wir sind aber immer noch auf "Los": Wie soll WoWi die Politik der CDU ändern, damit eine zügige Eröffnung des BBI nicht gefährdet wird? Bisher hat nur das BVerWG einen Weg aufgezeigt, doch auch der Beinhaltet die Schließung Tempelhofs.

 

Und ob Herrn Lauder klar ist, dass, selbst wenn der Senat doch entsprechend dem Willen der ICAT verfährt, er seine Klinikpläne begraben kann?

 

Was mich zudem wundert: Die ICAT hatte sich bei der Plakataktion anlässlich der Unterschriftensammlung öffentlich darüber beklagt, dass die Bezirksämter unterschiedlich entschieden hatten. Aktuell prangert sie die Entfernung von Plakaten im Flughafen an, jedoch nicht, dass sie in einigen Bezirken keine aufstellen durften.

Geschrieben
Noch 11 tage,

dann werden die berliner sagen, was sie sich wünschen, das ganze wird dem senat zwar nicht interesieren, leider.

 

Ich bin wirklich gespannt, teile von berlin sind dichtgespammt mit THF werbung. Zumindest in den stadtteilen, in dem nicht die ex. SED fraktion des senates sich für ein verbot der plakete duchsetzen konnten, da hängt logischerweise nur anti-thf propaganda material. Wäre ja noch schöner wenn man den kommunisten zumuten müsste aufs volk zu achten oder gar sich eine demokratische denkweise anzueigenen.

 

Die CDU macht mobil, 70 manager aus der industrie setzen sich für THF ein. Der bund ist bereit die kosten für THF bis zur BBI öffnung zu tragen. Das alles ist dem senat egal.

 

Trauriges berlin, aber bald haben wir ja ein 120 meter hohes riesenrad zum glück. Eventuell sollte man auch WoWi mal sagen das er auf ein paar partys in THF eingeladen wird dann überdenkt unser rosa roter friseur ähh bürgermeister mal seine politik.

 

Ein Beitrag auf Augenhöhe mit der Pro-THF-Kampagne.

 

Ein Grund, warum viele Berliner GEGEN THF stimmen werden, die sich für das Thema eigentlich gar nicht interessieren.

Geschrieben
Ein Grund, warum viele Berliner GEGEN THF stimmen werden, die sich für das Thema eigentlich gar nicht interessieren.

 

Wobei das Desinteresse auch einfach im Nichtwählen resultieren kann.

 

Ich kenne zufällig eine Wahlleiterin in einem Lokal in Berlin-Hellersdorf: Dort werden Wetten angenommen, ob die 10%-Beteiligung geknackt wird.

Geschrieben

Es kann ja jeder zu THF stehen wie er will. Ich persoenlich bin fuer die Offenhaltung. Aber jetzt fange ich an mich ueber die SPD und PDS/Die Linke zu aergern.

 

Erst fuehren diese beide Parteien zusammen mit FDP und Gruenen (AGH-Beschluss) Elemente der 'Direkten Demokratie' auf der Landesebene und den 12 Bezirken ein und dann gibt es die ersten Buergerbeteiligungen (witzigerweise immer aus dem bürgerlichen Lager initiiert):

 

-CDU: gegen Rudi-Duschke-Str. am Springer-Hochhaus

-Kirchen/bürgerliches Lager: ProReli gegen LER-Unterricht (man soll Auswahl haben, ob Religions- oder LER-Unterricht an Schulen)

-CDU/FDP/Wirtschaft: fuer Offenhaltung von THF

 

...und was macht der SPD/PDS-Senat? Er zeigt den Willensbekundungen die kalte Schulter.

 

Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf wird von SPD das Bezirksamt kritisiert, das verstärkt Personalkapazitaeten des Buergeramtes in die Bearbeitung der Briefwahlunterlagen steckt und die Buergeramtsstandorte laenger offen haelt, damit die Buerger waehlen koennen, wenn sie Zeit haben.

 

Die neueste Aktion ist, dass der Senat gestern --also 12 Tage VOR dem Volksentscheid-- beschliesst, den FNP fuer THF zu aendern.

 

Auch eine Aussage, was man von den Bürgern hält, wenn man nicht mal das Ergebnis abwarten kann.

 

 

PM des Senats:

 

Stadtentwicklung

Tempelhofer Feld - Änderung des Flächennutzungsplans

Aus der Sitzung des Senats am 15. April 2008:

 

Das Tempelhofer Feld wird in gut einem halben Jahr für vielfältige, städtische Nutzungen zur Verfügung stehen. Berlin erhält zum 1. November 2008 eine 386 ha große Freifläche und eines der größten Gebäude der Welt in zentraler Lage für die öffentliche Nutzung zurück. Um diese neuen Möglichkeiten auch planerisch abzusichern, hat der Senat in seiner heutigen Sitzung auf Vorlage von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer einem Bericht über die zügige Einleitung einer Änderung des Berliner Flächennutzungsplans (FNP) sowie des Berliner Landschaftsprogramms (LaPro) im Teilbereich Tempelhofer Feld zugestimmt.

 

Das Tempelhofer Feld ist ein Zukunftsraum der Berliner Stadtentwicklung der nächsten Jahre. Herausragende Aufgabe für die Berliner Stadtplanung ist die Integration des Tempelhofer Feldes in sein städtisches Umfeld. Ziel der Änderung des Berliner Flächennutzungsplans sowie des Berliner Landschaftsprogramms ist die nachhaltige Entwicklung des in der südlichen Innenstadt gelegenen Areals. Geplant ist dazu eine Verknüpfung der stadtklimatisch bedeutsamen Freiflächen mit den umgebenden Stadtquartieren und den angrenzenden Freiräumen.

 

Senatorin Junge-Reyer: „Dieses große Areal nachhaltig nach ökologischen Kriterien und hin zu einer gesunden, zukunftsfähigen und lebendigen Stadt zu entwickeln, ist eine Herausforderung. Auf dem Tempelhofer Feld werden in Zukunft tausende neue Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen. Die Entwicklung eines Areals dieser Dimension, mitten im Zentrum der Hauptstadt eröffnet außerordentliche Chancen. Die Anpassung des Flächennutzungsplans und des Berliner Landschaftsprogramms bilden jetzt die stadtplanerischen Grundlagen für eine erfolgreiche Entwicklung des Areals in den nächsten Jahren und Jahrzehnten.“

 

Seit 1994 stellt der Berliner Flächennutzungsplan das gesamtstädtische Ziel der Schließung des innerstädtischen Flughafens Tempelhof dar. Für die Nachnutzung sind jetzt um die zentrale Grünfläche, die Parklandschaft Tempelhof, drei Stadtquartiere mit Wohnbebauung und der Entwicklung eines Gewerbe-/Dienstleistungsquartiers für zukunftsfähige Technologien vorgesehen. Das Landschaftsprogramm hat auf der Grundlage des realen Zustandes von Natur und Landschaft die umweltrelevanten Ziele und Maßnahmen auf diese beabsichtigte Bodennutzung ausgerichtet.

 

Die bisherige Darstellung der Bauflächen orientiert sich an einer Zuordnung zu den bestehenden bebauten Gebieten und der Nutzung der vorhandenen Erschließungen durch Straßen und Einzugsbereiche der Schnellbahnen. Kern der Darstellung für das seit gut 200 Jahren militärisch und luftverkehrlich genutzte Tempelhofer Feld ist der zentrale Grünraum mit seiner stadtklimatischen Ausgleichsfunktion. Die Darstellungen des FNP und des LaPro sollen nunmehr parallel zum breiten Diskussionsprozess über die weitere konzeptionelle Zielfindung modifiziert und nach Abschluss der Beteilungsverfahren zukunftsfähig beschlossen werden.

 

Während im Rahmen der laufenden Ideenwerkstatt und der Fachforen die inhaltlichen Überlegungen zu den Zwischennutzungen und langfristigen Planungskonzeptionen diskutiert und vertieft werden, soll mit der Änderung von FNP und LaPro parallel die Umsetzung in die Plansprache der gesamtstädtischen vorbereitenden Bauleitplanung und Landschaftsplanung mit allen formellen Beteiligungsprozessen erfolgen. Der heutige Senatsbeschluss wird dem Abgeordnetenhaus zur Kenntnisnahme vorgelegt.

 

Mit der Einleitung beginnen die förmlichen planerischen Abstimmungsverfahren für FNP und LaPro. Ebenso wie die öffentlichen Planungsträger von Bezirksämtern, Senatsverwaltungen, Nachbargemeinden, Planungsstellen Brandenburgs und des Bundes können die Bürgerinnen und Bürger der Stadt ihre Vorstellungen in den Planungsprozess einbringen.

 

- - -

 

 

Mitteilung vom: 15.04.2008, 13:18 Uhr

Rückfragen: Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Geschrieben

Neues Gutachten zu THF:

 

PDF-Download Gutachten Tempelhof

 

PDF-Download Folien Fakten Tempelhof

 

 

PM der IHK

 

Tempelhof: Wirtschaft fliegt auf Business Aviation

 

Die Berliner Wirtschaft fordert eindringlich vom rot-roten Senat die Rücknahme des Schließungsbeschlusses für den Flughafen Tempelhof. Der innerstädtische Airport sollte über den 31. Oktober 2008 hinaus zunächst als vollwertiger Flughafen und nach der BBI-Eröffnung als Landeplatz nur für Geschäftsflieger genutzt werden, sagten heute bei einer Pressekonferenz die Präsidenten der IHK Berlin und der Handwerkskammer Berlin, Dr. Eric Schweitzer und Stephan Schwarz. Dies sei auch finanziell kein Problem, da der Bund sein Angebot erneuert habe, bis zur BBI-Eröffnung alle Betriebskosten des Flughafens Tempelhof zu tragen. Schweitzer und Schwarz appellierten an den Senat, die mit dem Flugplatz Tempelhof verbundenen wirtschaftlichen Chancen zu nutzen.

 

Die beiden Präsidenten verwiesen darauf, dass es auch nach Eröffnung von BBI möglich sei, den Airport Tempelhof ausschließlich als Standort für Business Aviation offen zu halten. Wenn bei einer Klage ein Gericht dennoch zu der Auffassung kommen sollte, dass BBI und Tempelhof auch in dieser Form nicht zusammenpassten, könnte der innerstädtische Flughafen immer noch geschlossen werden. „Um diesen Weg zu gehen, muss der Senat nur den entsprechenden politischen Willen aufbringen“, betonten Schweitzer und Schwarz. Die rot-rote Koalition müsse auch ernsthaft prüfen, ob sich Berlin aller seiner Landeplätze berauben wolle, während im Land Brandenburg rund um die Hauptstadt eine Vielzahl von Landeplätzen für Geschäftsflieger ausbaue. Business Aviation sei ein boomender Markt und für das kreative und innovative Berlin besonders interessant.

 

Für die Wirtschaft ist das Offenhalten von Tempelhof außerdem aus Kapazitätsgründen unbedingt notwendig. Angesichts des rasant wachsenden Flugverkehrs würde BBI auf Grund von nur zwei Start- und Landebahnen schon kurz nach seiner Eröffnung an die Grenze des Machbaren stoßen. Hier könnte Tempelhof als Landeplatz für Geschäftsflieger – sprich kleine und viel langsamere Maschinen als z.B. ein Jumbo-Jet – den Flughafen BBI entlasten. BBI könnte von Tempelhof sogar profitieren!

 

Aus Sicht von IHK und Handwerkskammer wäre der Landeplatz Tempelhof der ideale Standort für Geschäftsflieger. Im Gegensatz zum BBI und zu den Umlandflughäfen sind die Wege in die Stadt viel kürzer. Schon heute werden von Tempelhof aus über 730 Destinationen in der ganzen Welt angeflogen. Der Vorteil von Business Aviation: Dieser Flugverkehr bringt die Kreativen und Prominente in die Stadt, ermöglicht den Vorstoß in neue Märkte, gewährleistet eine schnelle medizinische Versorgung und bietet Berlin als Tagungs- und Kongressmetropole unschlagbare Vorteile.

 

Darüber hinaus ist für die Berliner Wirtschaft das Argument der Kosten – gerade vor dem Hintergrund des Finanzierungsangebotes des Bundes – nur ein vom Senat vorgeschobener Schließungsgrund für Tempelhof. In Tegel und Schönefeld müssen aufgrund der steigenden Fluggastzahlen ständig neue Investitionen vorgenommen werden. Bei einer Offenhaltung Tempelhofs könnte sich die Flughafengesellschaft diese Geldausgabe sparen. Außerdem ist zu beachten, dass es das Angebot der Deutschen Bahn AG gibt, den Flugbetrieb zu übernehmen und zu finanzieren. Sollte dem stattgegeben werden, dürfte dies auch weitere Flughafeninvestoren anlocken.

 

Ein Weiterbetrieb von Tempelhof mindestens bis zur BBI-Eröffnung hätte aus Sicht von IHK und Handwerkskammer zudem den Vorteil, noch drei bis vier Jahre Zeit zu haben für die Erarbeitung eines Konzepts zur Nachnutzung möglicherweise nicht mehr benötigter Flughafenflächen. Denn auch ein Landeplatz nur für Geschäftsflieger komme mit einem viel kleineren Areal als dem jetzigen Flughafen aus. Eine öffentliche Nutzung des restlichen Geländes wäre generell möglich, wobei IHK und Handwerkskammer Wohnungsbauprojekte angesichts anderer innerstädtischer Entwicklungsgebiete in Top-Lage sowie Zehntausender leer stehender Wohnungen in der Stadt sehr skeptisch sehen.

 

Unbestritten wäre jedoch der positive wirtschaftliche Effekt, wenn in Tempelhof auch künftig Geschäftsflieger starten und landen könnten. Ein privates Konzept mit Nutzern und gesicherter Finanzierung für mindestens 1300 neue Arbeitsplätze und der Sicherung von weiteren 3700 Arbeitsplätzen liegt auf dem Tisch. Wenn der Senat dafür grünes Licht geben würde, hätte das eine Signalwirkung für weitere Investoren.

 

http://www.berlin.ihk24.de/servicemarken/p...ss_Aviation.jsp[/url]

Geschrieben

In der Tempelhof-Debatte geht es doch schon seit längerem nicht mehr um irgendwelche Sachfragen, sondern nur darum, das eine durch Wähler in die Bedeutungslosigkeit geschickte Partei versucht, sich in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu schieben.

 

Vor Eintritt der politischen Parteien war die Argumentation seitens der Tempelhof-Befürworter von großer Sachlichkeit geprägt. Doch dann wurde gegenüber der Öffentlichkeit immer mehr ein Zerrbild über den Flughafen Temepelhof aufgebaut, das mit der Realität nichts zu tun hat (wirtschaftliche Bedeutung etc.). Das "Herz" der Berliner soll mit Erinnerungen an die Luftbrücke und andere Abschnitte der Berliner Geschichte erobert werden (einzelne Kapitel werden selbstverständlich totgeschwiegen). Die Wendehälse aus den klassischen Instituten und Vereinigungen spülen mit Pressemitteilungen regelmäßig in das Gewissen der Wähler. Dazu kommt klassisches Marketinggelaber, welches jede Form von sachlicher Argumentation aus der Debatte fernhält. Dafür wird umso öfter das Argument der "Demokratie" und des "Volkswillens" in die Debatte geworfen. THF-Gegner werden als Liebhaber totalitärer Systeme diffamiert, die gleichzeitig nur Marionetten der Obrigkeit seien.

 

Diese Argumentationsmethode entbeert nicht einer gewissen Ironie. Die Berliner CDU - nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Partei auf Bundesebene - stellt sich an die Spitze einer außerparlamentraischen Bewegung und gesteht so ihr Versagen auf parlamentarischer Ebene ein.

 

Auf diesem Wege hat sich ein politischer Dreikäsehoch Namens Pflüger durch das Aufspringen auf die Debatte aus dem Niemandsland der politischen Bedeutungslosigkeit auf eine mediale Wichtigkeitsebene mit dem viel gehassten Wowereit gesetzt. Diese wiederum hat, solange er sein Amt bekleidet, keine Möglichkeit, in der Tempelhoffrage in irgendeiner Weise zu agieren, außer zurückzutreten. Ein Nachfolger könnte sich in der THF-Frage ebenfalls keinen Millimeter von Senats-Standpunkt entfernen. Die entsprechenden Mechanismen wurden oft genug beleuchtet. (Stichworte Landesentwicklungsplan und Planfeststellungsbeschlüsse). Wer sich damit einmal mehr als 10 Minuten damit auseinandersetzt , würde mitbekommen, das Wowereit - ganz untypisch für ihn - sich einfach an die Beschlüsse seiner Vorgänger und seiner eigenen Partei hält (im Gegensatz zu Pflüger), und unfreiwillig - durch ein enges juristisches Korsett - eine Standhaftigkeit unter Beweis stellt, die in der aktuellen deutschen Politiklandschaft äußerst selten ist.

 

Wäre ein CDU-Mann im Moment Regierender Bürgermeister, würden die THF-Befürwörter mit einer anderen Oppositionspartei koalieren müssen. Der Senat könnte sich keinen Millimeter bewegen. Nur würden Bild-Zeitung & Co. Ihr Umweltbewusstsein entdecken, viele Gutachter würden zu dem Ergebnis kommen, das THF eine Belastung für Stadthaushalt und Berliner Wirtschaft ist. Die Opposition würde von Machtmissbrauch sprechen. Und ich würden dem Regierenden - wahrscheinlich unfreiwillige - Standhaftigkeit attestieren.

 

Ich würde mich freuen, wenn sich die Berliner Wahlberechtigten intensiv mit der Sachfrage auseinandersetzen würden. Einen Einstieg bietet das kleine Argumentations-Heft, dass mit der Abstimmungsbenachrichtigung versand wurde, dieser Thread hat abseits der Beleidigungen und Diffamierungen einiger selbsternannter "Ritter für Tempelhof" auch einiges zu bieten. Zeitungen und Zeitschriften sind im Moment nur Tempelhof-Gegnern zu empfehlen, die unbedingt Ihre Meinung ändern wollen.

 

Wer Wowereit eins auswischen will, kann dies ganz einfach bei den nächsten Abgeordnetenhauswahlen tun. Das geht dort ohne Gewissensbisse, dass man versucht hat, der Zukunft Berlins einige Steine in den Weg zu legen, weil man für Tempelhof gestimmt hat.

Geschrieben

Sehr schöner Beitrag aus einer "Parteizentrale" - leider ist die ganze Diskussion zu einer unsachlichen parteipolitisch eingefärbter Sache verkommen . . . Übrigens würde es bei proportional verschobenen Vorzeichen ähnlich laufen . . .

Sachliche Argumente finden überhaupt kein Gehör.

Die Urschliessung wurde 1995 ( vor dreizehn Jahren !! ) beschlossen - da dümpelte der Berlin-Verkehr bei knapp 11 Mio Paxen dahin und man beschloss mit Recht, dass ein Flughafen völlig ausreicht - aber seither hat sich die Entwicklung des Flugverkehrs explosionsartig verändert. Und Veränderungen erfordern neues Denken ! Das fehlt den Politikern beider Coleur leider völlig.

OFF-Topic : Das Ganze erinnert mich an die Entwicklung in DUS - da beschloss ein Gericht Anfang der 70er Jahre , dass nach dem Bau einer neuen Bahn die Gesamtzahl der Flugbewegungen in den 7 verkehrsreichsten Monaten auf 73.000 begrenzt werden müsste - eine irre Zahl, denn zu diesem Zeitpunkt waren es gerade mal 43.000 !! Danach gab es jahrzehntelangen Streit um die unseligen 73.000 wegzubekommen!

Mitttlerweile sind wir in DUS bei weit über 100.000 und der Bedarf geht noch darüber hinaus.

Zurück nach Berlin :

Der Senat könnte sich durchaus bewegen - als Überganglösung wäre ein Weiterbetrieb bis Eröffnung BBI ohne jegliche Probleme möglich. Diese Zeit könnte man nutzen um die Entwicklung des Verkehrs von/nach Berlin neu zu bewerten - seriöse Schätzungen gehen von mindestens 22 Mio - sehr konservativ - und bis zu 25 Mio - etwas optimistischer - im Jahr 2012 aus - denn das wird das Eröffnungsjahr werden ( sehr optimistisch ! )

Ich höre jetzt schon die Argumente : aber die jährlichen Kosten für THF . . . - "peanuts" gegen die Kosten die nach Schliessung auf die Berliner zukommen !

 

Z.Zt. haben wir im Berliner Flughafensystem pro Stunde 122 mögliche Slots, die zu koordinieren wären. Im neuen BBI werden es maximal - nach einer gewissen Anlaufzeit - wie z.Zt. in MUC 90 sein . . . Also vorab schon mal 32 weniger !! Angeblich sind die Schnellabrollwege in BBI ( wg. Kosten !! ) nicht so ausgebaut wie in MUC, daher wären 90 in BBI schon sehr optimistisch. In der Anfangszeit werden es maximal 82 sein und die wären schon bald erreicht - desweiteren MÜSSEN für die Geschäftsfliegerei ( die bösen VIP's, die Investitionskapital nach Berlin bringen sollen . . . ) slots in BBI vorgehalten werden - wenn nicht, kommen diese Leute ZWEIMAL nach Berlin - einmal und nie wieder ( wenn sie nach Schönhagen umgeleitet werden ( plus mindestens 1 Stunde Fahrzeit, eher mehr ))

 

Also . . .

man sollte von den Verantwortlichen der Stadt Berlin verlangen können neue Gegebenheiten nach fast 15 Jahren neu zu bewerten und dann entsprechend zu handeln - und nicht stur an einer ( wahrscheinlich ) falschen Entscheidung festzuhalten!

Geschrieben

Wenn man emotionale Argumente wie "Hungerkralle", "Bonzenflughafen" und andere überkommene Symbole wie "West-Berlins Tor zur Welt" etc ausblendet und man annimmt, dass der Flugverkehr Berlins weiter extrem stark wachsen würde und dadurch BBI in absehbarer Zeit zu klein werden würde, müsste einem eigentlich sofort auffallen, dass in Tegel doppelt so viele Slots möglich sind. Was bleibt dann noch für Tempelhof übrig?

Geschrieben

@CB, ???

Doppelt soviele slots ? Auf welcher Basis ? Als heute, wie THF, wie BBI ??

Oder willst Du andeuten, dass nach Eröffnung BBI festgestellt würde, dass man nun TXL aufhalten muss, um den Betrieb durchführen zu können ?

Nur zur Verdeutlichung :

Heute möglich = TXL 52, SXF 40 und THF 30 slots pro Stunde

 

Noch was : Gestern hat die IHK in Berlin eine neue Prognose für den Berliner Flugverkehr vorgestellt - danach würde je nach Wachstumsrate ( 10 , 7 , 4 %) spätestens 2015 die Kapazitätsgrenze von 30 Mio erreicht sein und damit die vom BundesVG FESTGESCHRIEBENE Höchstgrenze von 360.000 Flugbewegungen pro Jahr überschritten werden - bei angenommenen 84 paxen pro Flug. Erscheint mir ein bisschen gering, aber nur 380er kann man ja nun auch nicht fliegen . . .

Was passiert eigentlich, wenn diese 360.000 erreicht werden ? Wird dann eine Visumspflicht für Berlinbesucher eingeführt ?? Aber ernsthaft - was sind dann die Pläne ? Darüber sollte sich der Senat Gedanken machen!

Bitte nun nicht argumentieren, na ja das sind gewagte Prognosen, Wunschträume etc - siehe DUS !

Geschrieben
- bei angenommenen 84 paxen pro Flug. Erscheint mir ein bisschen gering,

 

ich glaube das München drunter liegt. Bin mir nicht so sicher ob durchschnittliche Flugzeuggröße oder Passagierzahl, aber mir dämmert so eine Zahl 78 im Hinterkopf rum.

 

Gruß

Thomas

Geschrieben

Berliner Zahlen 2007 :

 

20.039.113 Paxe

253.087 Bewegungen

sind

79 pro Flug

 

Da fällt mir nochwas ein : Bei den 360.000 movements sind dann natürlich auch die "bösen" VIP-Flieger dabei - mit 1 bis 10 Hanseln pro Flug - das zieht natürlich den Durchschnitt runter . . .

Geschrieben
Doppelt soviele slots ? Auf welcher Basis ? Als heute, wie THF, wie BBI ??
Ich ging davon aus, dass das Thema bekannt ist: Tempelhof.

Ansonsten schau Dir dazu nicht nur den 60min mixed Wert an. Da scheint es in Tegel an anderer Stelle zu klemmen, den sonst würden aus 10 mixed/10min nicht 52 mixd/h werden - vergl. dazu auch das IHK-Gutachten, S. 6.

Aber immerhin hast Du erkannt, dass Tegel mehr Kapazität als Tempelhof hat.

 

die vom BundesVG FESTGESCHRIEBENE Höchstgrenze von 360.000 Flugbewegungen pro Jahr
Kannst Du das bitte mit einer genaueren Quellenangabe präzisieren. Schau u.a. mal in Absatz 355 von BVerwG 4 A 1075.04 rein. Die Kläger hätten gerne eine Beschränkung der Flugbewegungen auf z.B. 360.000 Fbw/a - wie im Planfeststellungsantrag prognostiziert - gehabt. Dem hat das Gericht im Urteil aber nicht entsprochen.

 

Wenn Du aber schon das BVerWG heranziehst, warum dann nicht auch deren Empfehlung zum Weiterbetrieb von THF? Mehdorn hatte sich ja, wie hier schon oft zu lesen, auf Basis eines für THF positiven Gutachtens eine blutige Nase geholt und ist damit auch weiterhin an den auch von der Bahn mitbeantragten Planfeststellungsbeschluß zum BBI gebunden. Hat jemand noch einen anderen gangbaren Weg neben dem BVerWG aufgeführt?

 

Auch das von der IHK aufgegriffenen Lauder-Konzept widerspricht den Interessen der ICAT, die demnächst zur Abstimmung stehen. Nicht nur Diepgen scheint die Unterschiede zwischen Flugplatz, Verkehrsflughafen und Sonderlandeplatz nicht zu kennen.

 

Doch selbst die IHK gibt ja zu, das TXL wesentlich leistungsfähiger als THF ist, "vergisst" den Platz dann aber bei der Untersuchung verschiedener Alternativen für die Anreise zur Stadtmitte. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt.

Hier mal die Fahrzeiten gemäß Map&Guide (Standard PKW schnell):

Pariser Platz:13 min

Hardenbergplatz: 16 min

 

Zum Vergleich:

QEF - Taunusananlage: 23 min

FRA, Tor 31(GAT) - Taunusanlage: 37 min

Die Banken in Frankfurt sollten sich bei den Fahrtzeiten schon mal warm anziehen. Das macht kein Kunde mit ;-) Z.B. Bertelsmann und VW scheint es zudem nicht auf die 1/4h Unterschied anzukommen. Sonst würden die nicht nach EDDF fliegen.

 

Bei der Auswahl der Punkte frage ich mich aber, was am Hardenbergplatz so interessant sein soll. Das Riesenrad? Wollen die vielleicht zum Kurt oder in das ein paar Gehminuten entfernte KaDeWe? Busse und Bahnen werden es sicherlich nicht sein. Wer nutzt schon die BVG, wenn er mit einem Businessjet und PKW anreist? Auch der Pariser Platz dürfte ja ausser für Lobby- und Pressearbeit wenig als Ziel für Businessreisende taugen - oder wollen die sich dort persönlich ihre Visa für Russland oder USA abholen?

 

Nachtrag:

Und dann gibt es ja auch noch die Dame, die THF für eine wichtiges Symbol der Luftbrücke hält, aber schon vor einiger Zeit abgelehnt hatte, dass "ihre" Businessjets dort stationiert werden. Ob die damals schon wusste, dass 2km Bahn doch etwas knapp für die vor kurzem bestellten Maschinen ist?

Geschrieben

Von ausserhalb Berlins (und ausserhalb Deutschlands) und deshalb völlig unvoreingenommen betrachtet, einige Beobachtungen:

 

1. Die Gründe für eine Schliessung von Tempelhof sind auch nach innigstem Studium der Materie nicht nachvollziehbar und riechen nach politischer Willkür.

2. Das BBI-Konzept liest sich wie eine Kathedrale in der Wüste. Unterschwellig wird davon ausgegangen, dass dort ein reger Umsteigeknoten entsteht und dass Berlin einen riesigen O&D-Markt hat. Beides wird wahrscheinlich in diesen Grössenordnungen nicht in den nächsten 15 Jahren passieren.

3. Man sollte sich in Deutschland überlegen, ein paar Dinge aus der Schweiz zu importieren. Neben einigen auf der Hand liegenden Dingen vielleicht auch noch das Konzept für "Direktdemokratie": wenn das Volk entscheidet, dann sollten sich die Regierenden daran gebunden fühlen. Es zeugt schon von ziemlicher Arroganz der Macht und ABgehobenheit, eine Entscheidung zu fällen bevor das Volk sich geäussert hat. Als Berliner würde ich mir total vera..scht vorkommen.

 

Bin mal gespannt, wie das ausgeht. Obwohl, die Politiker machen ja eh was sie wollen. Tolle Demokratie...

Geschrieben
politischer Willkür
Das war unter heutigen Gesichtspunkten der Konsensbeschluß. Der wurde aber in den Folgejahren rechtlich zementiert, u.a. mit LEP FS und Planfestellungsantrag für den BBI von 1999 etc. Zur Schließung Tegels findet man aber heute noch viel weniger Argumente. Im Gegenteil: Bei Abwägung der Sachargumente ... ach, ich will mich nicht schon wieder wiederholen. Berlin steht aktuell eh nur vor der Wahl, ob man drei Flughäfen behalten möchte oder einen neuen.

 

Die Situation zeigt aber auch die Risiken der "Direktdemokratie": Jahrelang hat sich die breite Maße kaum für das Thema interessiert. Windrose hatte einen THF-Fanclub, der aber in den Medien nur wenig beachtung fand. Wozu auch? Für die war Diepgens Konzept schlüssig gewesen. Erst als die mittlerweile in die Opposition geschickte CDU das Thema zusammen mit einer sehr reichweitenstarken Mediengruppe für sich als Munition gegen den politischen Gegner entdeckt hatte, wurde der Verein überhaupt erst stärker beachtet. Bei einer Suche auf welt.de findet man mit "ICAT" als Suchbegriff einen Artikel aus aus 1997, danach kommt jahrelang nichts, erst 2003 wird man wieder fündig. Warum wohl hatte auch Berlusconi die Medien gleichgeschaltet und warum wohl berichtete der lokale Boulevard anlasslich der Versendung der Abstimmungsinformationen ausführlich über die ICAT-Stellungnahme, fand aber kaum Platz für die Sachargumente des Senats und des Abgeordnetenhauses? Bezeichnend waren dazu auch die Gespäche, die ich vor ein paar Tagen in Berlin geführt hatte. Meinen hoffentlich nicht repäsentativen Gespächspartnern waren die Folgen einer Offenhaltung THFs wie zur Abstimmung anstehend für die weitere Entwicklung der Berliner Flughäfen nicht bekannt.

 

Ich wage mal einen Blick in meine Glaskugel:

Eine überwältigende Mehrheit der am 27.04.08 abgegebenen Stimmen wird der ICAT zustimmen. Da die Abstimmung eh nicht von Belang ist und der Urnengang nur Symbolcharakter hat, werden die Gegner der Initiative nur schwer zu mobilisieren sein. Interessant wäre es zu erfahren, wieviele Ja-Stimmen es gibt, da die Leute sich sagen "Mir ist der Flughfen egal, aber denen da oben kann man so prima eins auswischen. Passieren wird eh nichts, aber als Denkzettel taugt es schon". Spannend ist hauptsächlich die Frage der Wahlbeteiligung.

 

Obwohl, die Politiker machen ja eh was sie wollen.
Darum messe ich die auch an deren Taten und nicht an deren oft von Opportunismus geleiteten Worten.
Geschrieben

Hallo CB,

danke für den Hinweis auf das Urteil - Hab ne Weile gebraucht bis ich es gefunden hatte - danke auch an die Herren "Google".

Da sieht man mal wieder was für'n S****ß so in der Zeitung steht . . . das Argument wäre also vom Tisch.

Die Befürwortung auf den Weiterbetrieb in THF konnte ich auf die Schnelle nicht finden - bin kein Jurist, das Ding liest sich wie die Mao-Bibel im Original . . .

Ohne Deinen Hinweis auf Absatz 355 hätte ich die andere Sache auch nicht gefunden.

Gruss aus THF

Geschrieben

Ich habe den Absatz 355 über die pdf-Suchfunktion gefunden.

 

Zum aufgezeigten Weg:

Absätze 193ff aus BVerwG 4 A 1075.04:

SXF-Ausbaugenehmigung inkl. Schließung TXL und THF spätestens kurz nach BBI-Betriebsaufnahme hat Bestand, danach Änderung LEB und Neubeantragung Betriebsgenehmigung für einen der bestehenden Flughäfen.

Vergl. http://www.airliners.de/forum/viewtopic.ph...ht=193ff#431221

Geschrieben

mh das wichtigste in THF ist doch das man bus und Bahn spart weil man in die City laufen kann und das direkt neben an ein Supermarkt (edeka??) ist und ein Modelflugzeugladen. Ich meine das sind Gründe nach THF und nicht nach SXF zu fliegen, immerhin ist oftmals eine Cola am Airport teurer als ein Flug...

 

Aber darna sieht man das Wowi und Co nicht an die armen Reisenden sondern weltfremd denken

Geschrieben
mh das wichtigste in THF ist doch das man bus und Bahn spart weil man in die City laufen kann und das direkt neben an ein Supermarkt (edeka??) ist und ein Modelflugzeugladen. Ich meine das sind Gründe nach THF und nicht nach SXF zu fliegen, immerhin ist oftmals eine Cola am Airport teurer als ein Flug...

 

Aber darna sieht man das Wowi und Co nicht an die armen Reisenden sondern weltfremd denken

 

Putzig.

Geschrieben

Ein bisschen Spaß muss sein... zurück zum Ernst.

 

Den Tempelhof-Kampagnen scheint so langsam das Werbebudget auszugehen. Es ist anders ist nicht zu erklären, das sich in den letzten Tagen außerhalb eines Verlagshauses in Berlin durchaus objektive und neutrale Berichterstattung zum Thema zu finden ist und die Werbeplakate vor meiner Haustür schon diverse "Verschönerungen" tragen, obwohl in den letzten Wochen dort bei kleinsten "Korrekturen" ein kompletter Austausch erfolgte.

 

 

Eine Argumentationssäule aus den Reihen der Tempelhof-Befürworter sind die vielzitierten Geschäftsflieger. Es entsteht der Eindruck, als ob Berlin nur einen Standortvorteil hätte und von diesem die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Berlin abhängig wäre. Der Begriff der "Business Aviation" hat durch seine schwammige Definition den Vorteil, das eine sachliche Diskussion darüber so gut wie unmöglich ist, die Welt der "Business Aviation" ist kunterbunt. Zwei Dinge habe ich etwas genauer unter die Lupe genommen: den "Faktor Zeit" und Zahlen zu Flugbewegungen.

 

Wer mit "Zeitvorteilen" argumentiert sollte sich zunächst mit der polyzentrischen Struktur Berlins vertraut machen (nicht jeder will zum Hardenbergplatz, auch wenn die IHK um die Ecke Ihren Sitz hat), und auch mal schauen, wohin die Reise geht. Es gibt genug Ziele in Europa, wo der nächste regelmäßig angeflogene Flughafen mehrere Stunden Autofahrt entfernt liegt, und gerade in diesem Bereich spielen Geschäftsflugzeuge Ihren Vorteil aus, den sie in Berlin auch bei einem geschlossenen Flughafen Tempelhof nicht verlieren.

 

Kleiner Einschub: Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, das einige Leute hier im Forum, die Sperenberg für den besseren BBI-Standort gegenüber Schönefeld hielten (u.a. mit Hinweis auf die kurzen Fahrzeiten), dem Flughafen Schönhagen als Alternative für den Nicht-Linienverkehr zu lange Anreisezeiten attestieren, obwohl dieser doch etwas näher an Berlin liegt. (Zur Information: Beide Flughäfen liegen, knapp zwölf Kilometer voneinander entfernt, südlich von Berlin)

 

Zur "Business Aviation" stellt sich auch die Frage nach dem "wieviel" und die Antwort darauf lautet: "immer weniger". Die Zahl der Flugbewegungen in diesem Bereich der "Business Aviation" ist in Berlin in den letzten Jahren als konstant bis leicht rückläufig charakterisierbar. - Und dabei "wächst [dieser Zweig der Luftfahrt] in Europa doppelt so stark wie der übrige Luftverkehr" (Zitat IHK-Bericht).

Die Zahlen dafür hat freundlicherweise die IHK Berlin in Zusammenarbeit mit Windrose Air zusammengestellt, dazu muss nur eine Grafik aus diesem Bericht maßstabsgetreu skaliert werden:

Original IHK (Seite 15):ihkrl6.th.gif; richtig skaliert:entzerrthl8.th.gif

 

Die angegebenen Zahlen lassen sich mit den Daten des statistischen Bundesamtes nicht verifizieren. Einen Ausschnitt aus letzteren habe ich in dieser pdf-Datei zusammengestellt (klick).

 

Aber auch bei diesen Zahlen lässt sich die Aussage treffen, das die Zahl der Flugbewegungen im Nicht-Linienverkehr sowohl im gewerblichen, wie im privaten und sowohl an jedem einzelnen wie an allen drei Berliner Flughäfen zusammen in den letzten Jahren als konstant bis leicht rückläufig charakterisierbar sind.

 

 

Damit wäre der Übergang zum Thema "Wachstumsprognosen" geschaffen. In den Daten des Statistischen Bundesamtes ist im Linienverkehr zu beobachten, das im Zeitraum 2002-2007 parallel zum Wachstum der Fluggastzahlen und der Flugbewegungen im die durchschnittliche Zahl der Passagiere je Flugbewegung relativ stark anstieg (TXL: 80->91, SXF: 70->109; THF 21->29).

 

Es passieren also relativ unterschiedliche Entwicklungen, die jeder in seiner eigenen Wachstumsprognose wichten kann, wie er will. Eine Portion Pessimismus zur wirtschaftlichen Entwicklung im Luftverkehr ("Schweinezyklus", bitte selber dosieren) kann die Würzung einer solchen Prognose interessanter machen. Zusammen mit einer kleine Prise Fusionsphantasie und einer große Kelle mathematischen Sachverstandes (oder: Grundlagen der Prozentrechnung) lässt sich das Erreichen sogenannter Kapazitätsgrenzen genauso beliebig in die Zukunft veschieben, wie mit den Zahlen von vor einigen Jahren sich für das Jahr 2007 30 Mio Passagiere "prognostizieren" lassen.

Geschrieben

Aber das wichtigste ist in meinen Augen immer noch die Betriebsbeschränkung von 22:00-00:00 im künftigen BBI (SXF).

Gerade erst wieder haben die Linken einer Ausweitung widersprochen.

Es muß aber doch allen in Berlin stationierten Airlines möglich gemacht werden,Ihre Flugpläne auch weiterhin so darzustellen wie bisher,und nicht nur wie gewollt bis 22:00. Das Thema ist viel komplexer,als die Politiker das beurteilen.

Und nicht nur aus ökonomischen Gründen ist es unrealistisch, alle Flüge bei der Rückkehr unter 22:00 Uhr zu drücken,das geht auch Slottechnisch nicht, da man ja von anderen Airports (Abflugslots) abhängig ist.

Und solange es keine generelle Freigabe bei Landungen nach 22:00 Uhr gibt, sowie keine Lösung bei Verspätungen nach 00:00 Uhr (z.B. Landung mit "Strafgebühren"),ist das ganze nicht ausgereift.

Kein anderer Single-Flughafen (wie z.B. Zürich, Amsterdam,Wien,Dublin) würde auf die Idee kommen,Home-Carrier nach 22:00 auszusperren . Das geht nur im roten Berlin!

Und genau aus diesem Grund werde ich am Sonntag mit JA für Tempelhof stimmen, denn nur damit kann man den Senat zu Nachbesserungen bei SXF (BBI) - wo es ja bis jetzt KEINE Nachtflugbeschränkungen gibt- zwingen.

Geschrieben

Wann wird WoWi, unser Party-Prinz, endlich abgesägt?

 

Außer auf jedem Event in und um Berlin dabei zu sein, hat er noch nicht viel geleistet, oder?

Geschrieben

Charly63, ich weiss nicht, woher du deine Informationen zum Nachtflugbetrieb in BBI hast, aber derzeit läuft noch das Planergänzungsverfahren zum Lärmschutzkonzept BBI. (Notwendig durch das Urteil des Bundesverwaltungsgericht vom 16.03.2006, das dem "alten" Planfeststellungsbeschluss im Bereich des Lärmschutzes Mängel attestierte)

Argumente zu diesem Thema müssen/dürfen von Verfahrensbeteiligten gehört werden, Vertreter von Parteien können dort viel fordern, ohne auch nur einen Halbsatz einer Entscheidung ändern zu können.

 

Reduziert auf wenige Zeilen geht es darum, das für die Flugbetriebszeiten zwischen 22 und 0 Uhr sowie 5 bis 6 Uhr jede planmäßige Flugbewegung sehr genau begründet werden muss (Abwägung zur Nachtruhe der Bevölkerung). Für die Zeit zwischen 0 und 5 Uhr sieht derzeit scheinbar keiner der Beteiligten eine Begründungsmöglichkeit (im Gegensatz zur Situation in Leipzig).

Der derzeitige Entwurf seitens der Planungsbehörden sieht maximal 87 tägliche Flugbewegungen zwischen 22 und 0 Uhr sowie 5 und 6 Uhr vor, Aufgeschlüsselt nach Home-Carrieren, Charterflüge etc.

 

Inwiefern dieses Verfahren durch den Volksentscheid am kommenden Sonntag beeinflusst werden soll, bleibt mir schleierhaft. .

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